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Vintage-Digital: Quasimidi Quasar, Racksynthesizer

Low Budget Expander aus Deutschland

10. Januar 2015

Quasimidi Quasar Racksynthesizer mit Hintergrund

Quasimidi Quasar – Soundmonster aus ferner Galaxie

Es ist das Jahr 1994, in dem die Firma Quasimidi ihren ersten selbst entwickelten Synthesizer vorstellt, vorausgegangen waren ja bisher rein unterstützende Geräte für diverse MIDI-Anwendungen. Es ist die Hochzeit der deutschen Dance-Musik, die Anfang der 90er Jahre ihre erfolgreiche Entwicklung nahm und bis zum Ende des Jahrzehnts auch nicht mehr abflauen sollte. Die Intention Quasimidis war zum einen, jungen, musikalisch eher unbedarften Anfänger-Produzenten die Möglichkeit des preisgünstigen Produzierens moderner Dancetracks zu ermöglichen. Der Quasar bot all das dafür Nötige: eine Fülle von Sounds im Stile der damals prägenden Roland Maschinen TB-303, TR-808/909 etc., einfache Handhabung und eher rudimentäre Eingriffsmöglichkeiten zur Klanggestaltung. Zum anderen sollten auch Top40-Musiker angesprochen werden, die auch hier mit einer großen Masse an GM-Sounds bedient werden konnten.

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Die Ausstattung

  • 24 Stimmen, 16-facher Multimode
  • Samples, FM- und additive Synthese
  • über 1100 Single-Sounds ab Werk im Speicher
  • 300 Performances (200 ROM,100 RAM)
  • 19 Drumsets
  • 6-fach multitimbral, echte 24 Stimmen
  • 2 frei programmierbare Multieffekte
  • Arpeggiator
  • viele Echtzeitsteuerungen der Klangfarben, Effekte und des Arpeggiators
  • Parameteränderungen werden als systemexklusive Daten in Echtzeit via MIDI gesendet
  • 2 MIDI In, Out, Thru, Kopfhörerbuchse
  • 3 Stereo-Ausgangspaare
  • Programmierbarkeit für den individuellen Sound, auch im GM-Modus
  • optionale 2 Erweiterungsboards mit je 256 Sounds

Die Klangerzeugung

Der Quasar arbeitet mit der sog. MASS, die Multi-Algorithmus-Sound-Synthese. Der Grundgedanke dahinter war wohl, durch insgesamt fünf verschiedene Syntheseverfahren ein möglichst breites Klangspektrum abdecken zu können. Die Basis sind Samples, darüber hinaus wird mit FM- und additiver Synthese und deren Mischformen gearbeitet, um speziell elektronische Sounds erzeugen zu können. Darüber hinaus wurden damals noch frei konfigurierbare RAM-Boards angeboten, die entweder mit QM-Schwingungsformen oder selbst erstellten bestückt werden konnten. Wie es heute damit aussieht, weiß ich nicht, mein Quasar hier ist mit dem T.R.E.- und dem Hardcore-Modul bestückt, die nach wie vor zu bekommen sind, näheres gegen Ende.

Wie schon erwähnt, soll dem Anwender ein tiefes Eintauchen in die Klangerzeugungsparameter des Quasars erspart bleiben, indem schlicht und einfach mit über 1000 Sounds und 19 Drumsets eigentlich alles Erdenkliche aus der elektronischen und sogar auch der Alleinunterhaltungsmusik (!) abgedeckt wird. Der Quasar ist also eigentlich als Preset-Schleuder einzustufen, die bestenfalls simple Eingriffe wie Filtereinstellung und Lautstärkeverlauf erlaubt. Aber sein wir doch ehrlich, reicht einem das denn nicht meistens aus, egal bei welchem Klangerzeuger? Ich für meinen Teil mag nicht lange herumschrauben, ich möchte Musik machen und das ist mit dem Quasar schnell und einfach realisierbar – aber das hängt natürlich auch vom Genre ab.

Quasimidi Quasar Racksynthesizer Seitenansicht

Das Quasimidi Quasar Konzept

Rein äußerlich wirkt der Quasar wertig, solide und klar strukturiert, das Softlack-Finish macht auch einen schlanken Fuß.

Die Bedienung erfolgt recht intuitiv im Wesentlichen über das große Dial rechts sowie die vier kleineren Dials unterhalb des Displays, die je nach Kontext andere Parameter regeln. Links vom Display befindet sich ein 10er-Zahlenblock zur Direkteingabe der Performance-Nummern, ganz rechts ist der Edit-Bereich für Arpeggiator, Effekte, Spielmodus usw.

Rückseitig befinden sich 6 Einzelausgänge, genauer ein Stereo-Summenausgang und die Einzelausgänge 1-4, auf die einzelne Parts geleitet werden können, wodurch allerdings leider der Effektweg geopfert werden muss, sprich die Effekte sind für 1-4 dann nicht verfügbar. Darüber hinaus gibt es das MIDI-Trio plus einen zusätzlichen MIDI- und Fußschalter-Eingang.

Der Quasar arbeitet in den beiden Betriebsarten Performance- sowie GM-Modus.

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In dem Performance-Modus können bis zu vier Klänge (Parts) geschichtet, also gleichzeitig wiedergegeben werden. Diese Parts können dann rudimentär manipuliert werden, wie bereits erwähnt.

Für den reinen Sequencer-Betrieb hat QM den GM-Modus, sonst auch als Multimode bezeichnet, vorgesehen, in dem maximal 16 verschiedene Parts (12 x GM + 4 x Performance) erklingen können. Für beide Modi sind zwei unabhängige Effekte verfügbar, die pro Part individuell geregelt werden können.

Die beiden editierbaren Effektsektionen, die sich ausschließlich zum einen räumlichen und zum anderen dynamischen Aufgaben widmen, bieten alle gängigen Brot und Butter Algorithmen sowie einige Spezialisten wie Delays, Hall, Overdrive, Wah-Wah, Vocoder, Distortion, Ringmodulation, EQ, etc – also eigentlich mehr als genug, um Synthsounds ordentlich aufzupeppen. Bei der Effektqualität ist natürlich die Zeit in den frühen 90ern zu berücksichtigen, die aus heutiger Sicht sicher nicht das Gelbe vom Ei darstellen. Vielmehr sind sie als zusätzliche Klangparameter zu sehen und daher völlig in Ordnung, wem das zu mager ist kann sie ja deaktivieren.

Quasimidi Quasar Racksynthesizer von hinten

Der Speicher des Quasars bietet Platz für zwei mal 100 unveränderliche Performances im ROM sowie 100 frei belegbare und veränderbare Performances im RAM. Nicht zu verwechseln mit den 1000 eingebrannten Singlesounds, die sich in Gruppen organisieren und ja erst die Performances bilden.

Eine Performance kann auf sehr vielfältige Weise an die Arbeit gebracht werden:

  • Single: Einzelne Klangfarbe. Der angesteuerte Part hat die Nummer 13.
  • Double: Zwei Klangfarben liegen übereinander. Die angesteuerten Instrumente liegen auf den Parts 13 und 14.
  • Layer3: Drei Klangfarben liegen übereinander. Die angesteuerten Instrumente liegen auf den Parts 13,14,15.
  • Layer4: Vier Klangfarben liegen übereinander. Die angesteuerten Instrumente liegen auf den Parts 13,14,15,16.
  • Split 1+1 Split 1+2 Split 1+3: Eine Klangfarbe liegt links von einem einstellbaren Splitpunkt, die andere rechts. Mit dem Parameter „Key:C3“ lässt sich der Splitpunkt frei einstellen. Die Klangfarbe links vom Splitpunkt liegt auf Part 13 und die Klangfarben rechts vom Splitpunkt je nach Anzahl aufsteigend von Part 14 – 16.
  • Split 2+2 Split 2+1 Split 3+1: Bei diesem Macro liegen zwei oder drei Klangfarben links und zwei bzw. eine Klangfarben rechts vom Splitpunkt. Auch hier lässt sich der Splitpunkt über den Parameter „Key:“verändern. Die beiden Klangfarben links belegen die Parts 13 und 14 – die eine oder die beiden rechten Instrumente belegen die Parts 15 bzw. 15 und 16.
  • DynSplit: Bei diesem Macro liegen zwei Klangfarben im gesamten Tastaturbereich, die eine Klangfarbe klingt unterhalb einer einstellbaren Anschlagdynamik und der andere oberhalb einer einstellbaren Anschlagdynamik. Den Wert für den dynamikgesteuerten Wechsel kann man mit dem Parameter „Dyn: 0-127“ (dritter Regler) frei wählen. Die Parts 13 und 14 werden von diesem Macro angesteuert.
Quasimidi Quasar Racksynthesizer im Rack

Der Quasar in guter Gesellschaft

  • DynSplt2: Verhält sich wie DynSplit, nur dass hier in beiden Anschlagdynamik-Fenstern zwei Klangfarben angespielt werden. Parts 13 und 14 spielen die beiden Instrumente des unteren Anschlagdynamik Bereichs und Part 15 und16 den oberen. „Ensemble“ Dieses Macro eignet sich bei der Erstellung
  • Ensemble: Dieses Macro eignet sich bei der Erstellung von Ensemble-Sounds. Die Töne eines gespielten Akkords werden auf die Parts 13-16 verteilt.
  • SndRotate: Vier nacheinander gespielte Töne spielen nacheinander die Parts 13 – 16 an. Auf den Arpeggiator geschaltet erzeugt diese Performance Wave-Sequenzen.
  • UpVocSolo: Jeweils die höchste Stimme eines Akkordes benutzt Part 16, die übrigen Parts werden von den Tasten unter diesem höchsten Ton angesteuert.
  • Unisono: Viermal der gleiche Sound wird übereinander gelegt. Außerdem werden die vier Parts automatisch gegeneinander verstimmt. Den Grad der Verstimmung kann man mit dem Parameter „Detune“ verändern, der im Wertebereich von 0 -127 geregelt werden kann.

Ich möchte an dieser Stelle nicht allzu dröge werden, sondern nur die vielfältigen Möglichkeiten zum Ausdruck bringen, die der Quasar trotz der eingeschränkten Veränderbarkeit der Sounds bietet, und wieviel Hirnschmalz hier die Entwickler offensichtlich investiert haben.

Um der Soundflut einigermaßen Herr werden zu können, sind die Einzelklänge in insgesamt 38 Gruppen organisiert. Das sind bspw. für die GM-Sounds Kategorien wie Piano, Bass, String, Ensemble, Percussion usw., der Rest gliedert sich in Synthlead, Synthpad, Basses, Guitars etc. Es finden sich auch zahlreiche menschliche Laute in Form von kurzen Samples wieder, die in den 90ern bis zum Erbrechen eingestreuten Ooohs, Aaahs und Bangs, die den etwas Älteren hier sicher noch im Gedächtnis sein dürften. Auch das Umschalten per Program-Change ist selbstverständlich möglich, aufgrund der MIDI-Limitierung auf 128 Schritte verwendet der Quasar noch dedizierte Controller, um zunächst neben dem Sound vorher eine andere Bank wählen bzw. umschalten zu können.

Quasimidi Quasar Racksynthesizer Werbeplakat

Aus heutiger Sicht wirken gerade die GM-Sounds doch sehr antiquiert, aber man darf natürlich die Anfang der 90er vorherrschende Klangästhetik und den gerade aufkeimenden PC-Soundblaster-Boom nicht vergessen. Die Akustikpiano-Sounds bspw. sind für authentische Anwendungen schlichtweg unbrauchbar, für harte House-Akkorde allerdings völlig in Ordnung. Grundgedanke des GM-Standards war ja, dass beliebige MIDI-Dateien mit grundsätzlich gleicher Instrumentierung wiedergegeben werden sollten, ohne vorher Anpassungen vornehmen zu müssen.

Diese Klänge allerdings sind meiner Meinung nach für professionelle Produktion mehr als entbehrlich und belegen hier nur unnötig Speicher, Vieles ist auch redundant. QM wollte wahrscheinlich möglichst viele Genres mit dem Quasar bedienen können, was sicher auch einigermaßen gut gelungen ist.

Ansonsten liefert der Quasar neben den amtlichen TR-, Synthetik- oder Rock-Drumsets vor allem schöne, druckvolle Bässe, die sich auch noch ein wenig verbiegen lassen. Als eine besondere Stärke wäre hier auf jeden Fall die DX7-ähnlichen FM-Sounds zu nennen, die der Quasar hervorragend beherrscht.

Der Quasar bietet insgesamt 19 Drumsets, die auf solch illustere Namen wie Standard- Power, Jazz-, Elektro-, TR-909, Chaos-, Powerset hören. Das muss man nicht näher ausführen, wem das nicht reichen sollte, dem kann wohl auch nicht mehr geholfen werden. Jedes Druminstrument kann in seiner Lautstärke, seinem Panorama und im Bereich von +/- 24 Halbtönen eingestellt werden.

Ein weiteres, aus heutiger Sicht selbstverständliches Feature ist der Arpeggiator, der zu Zeiten des Quasars Anfang der 90er Jahre schon seit längerem so gut wie ausgestorben zu sein schien. Jeder weiß, welch hypnotische Wirkung bereits ein simples Arpeggio ausüben kann, daher finde ich es umso verwunderlicher, dass er damals längere Zeit aus der Mode war. Vielleicht lässt sich hier sogar mutmaßen, dass Quasimidi mit dem Quasar die Sache wieder ins Rollen gebracht hat. Der Arpeggiator des Quasars kann Viertel-, Achtel-, Sechzehntel- und Zweiundreißigstel-Noten auflösen, das Timing kann intern oder per MIDI-Clock synchronisiert werden. Die Gate-Zeit regelt in 128 Schritten von kurz bis gebunden die Notenlänge, was ja bekanntlich für den richtigen Groove sehr entscheidend ist. Die Abspielrichtungen folgen den üblichen Rauf-, Runter-, Abwechselnd- und Random-Mustern. Daneben sind noch Hold, Off oder Freeze (per Fußtaster) wählbar, also nach dem Loslassen weiter spielen, aufhören zu spielen und den Akkord einfrieren und bspw. per Fußtaster in der Tonhöhe variieren. Etwas schade finde ich, dass man nicht den Wirkungsbereich der Arpeggien bestimmen kann, es spielt sich alles in der selben Oktave ab. Um diesen zu erweitern, muss man eine weitere Oktave greifen bzw. eingeben. Sehr lobenswert ist die Tatsache, dass alle Arpeggios per MIDI-Out ausgegeben werden können, um sie z.B. in einer DAW weiter zu bearbeiten oder andere Klangerzeuger damit anzusteuern.

Die Erweiterungsboards

Es gibt drei Erweiterungsboards, die auch gleichzeitig verwendet werden können. Das eine nennt sich „T.R.E.-Modul“, was in erster Linie Techno-, Rave- und Electronicsounds liefert, sprich 256 neue Singlesounds und 100 neue ROM-Performances. Es werden hier Klänge bzw. Samples vieler Klassiker geboten, außerdem Drumsounds, die einem analogen Modularsystem entstammen sowie den in Gänze abgebildeten Sets der Roland Maschinen CR-78 und TR-606. Die Sounds sprechen für sich und sind allseits bekannt, die analogen Synthklassiker sind sowieso zeitlos und heute so aktuell wie damals. Dieses Modul alleine sollte damals sagenhafte 398 DM kosten.

Quasimidi Quasar Racksynthesizer Erweiterungsboard

Das zweite angebotene Modul hört auf die Bezeichnung „Hardcore-Modul“ und legt klanglich noch eine Schüppe drauf. Laut QM wurden damals Kunden nach ihren soundtechnischen Wünschen befragt und deren Wünsche in Form dieses Moduls realisiert. Die Zielgruppe hier ist die Anhängerschaft der härteren elektronischen Spielarten, die zahlreichen Industrial-Sounds sollten hier für das nötige Klangfutter sorgen, es sollten Gothic-, Gabber- oder auch Ambientproduzenten angesprochen werden. Für den gemeinen (Synth-)Popproduzenten werden die Sounds eher zu vernachlässigen sein, aber man hat ja im Quasar schließlich mehr als genug davon. Darüber hinaus werden mit diesem Modul auch noch ein Schwung an Vintage-Synthsounds in Form von warmen Flächen, drückenden Bässen oder schreienden Leadsounds bereit gestellt. Auch dieses Modul schlug damals mit 398 DM zu Buche.

Nicht unerwähnt bleiben sollte noch das optionale RAM-Board, das mit seinen 768 KB Speicherkapazität das Einbinden eigener Samples erlaubt und so noch 100 zusätzliche neue RAM-Performanceplätze und 1 frei programmierbares Drumset bereitstellt. Auf dem Board lassen sich 255 Singlesounds, sprich Samples, abspeichern, die damals von QM in Form von Disketten erhältlich waren und per MIDI gedumpt werden konnten. Die andere Möglichkeit des Datentransfers war per MIDI-Sampledump durch einen entsprechenden WAV-Editor, was aber naturgemäß eine mehr als zähe Angelegenheit ist.

Für dieses Board wollte QM seinerzeit sogar 798 DM sehen, was bei dem hohen Preis vermutlich kaum Abnehmer fand und somit auch gebraucht eher schwierig zu bekommen sein dürfte. Die anderen beiden Module sind allerdings noch zu bekommen, im Zweifel beim inoffiziellen QM-Support.

Quasimidi Qusar on YouTube

Und hier noch der Quasar-Demo-Song als YT-Video:

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Fazit

Kurz gesagt – ich mag ihn! Es sind wirklich recht viele Sounds mit Aha-effekt dabei, die beim Anspielen sofort Inspirationen liefern. Der Quasar wurde damals als Eier legende Wollmilchsau für unbefangene, unerfahrene Dance-Elektro-etc.-Produzenten oder auch TOP40-Musiker konzipiert, was sicher auch aufgegangen ist. Meiner Ansicht nach erfüllt er diese Ansprüche heute genauso gut und ist angesichts eines Gebrauchtmarktpreises von um die 300,- Euro sicher nach wie vor interessant. Die unglaubliche Klangvielfalt und das leicht verständliche Bedienkonzept machen ihn nicht nur für Einsteiger interessant, auch als Ergänzung zu einem vorhanden Setup macht er sich gut. Die Sounds, die natürlich aufgrund der großen Fülle teilweise redundant sind, klingen durchweg gut und sauber. Das ständig angebrachte Argument, QM-Geräten fehle es an Brillanz, kann ich auch hier nicht so recht nachvollziehen. Ich sehe seine Stärken in Bässen, Arpeggien oder auch Flächensounds, die nie aufdringlich wirken und sich daher leicht in einen Mix integrieren lassen. Jeder einigermaßen erfahrene Produzent hat ohnehin für jede Anwendung Lieblingssynthesizer oder Spezialisten, ein ganzes Stück mit dem Quasar zu produzieren würde vielleicht schon etwas dünn klingen, aber wer würde das auch tun? Außerdem ist heute jede DAW in der Lage, mithilfe von Effekt Plug-ins wie Enhancern, Excitern etc. müden Sounds auf die Beine zu helfen. Ich meine also, wer noch ein relativ simples, brauchbares Spielzeug sucht, sollte sich durchaus mal umsehen.

Plus

  • einfache Bedienung
  • gute Haptik
  • riesiges Soundangebot
  • Arpeggiator
  • Erweiterbarkeit

Minus

  • Effekte über Einzelausgänge nicht nutzbar
  • viele redundante Sounds

Preis

  • Laut Syntacheles-Liste Januar 2015:
  • 221,- Euro Quasar
  • 255,- Euro Quasar mit T.R.E- oder Hardcore-Modul
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Wie sagte einst Klaus Schulze in einer Werbeanzeige für den QM Quasar: „Analog zum Quasar fällt mir nichts ein“ ;) Der Spruch läßt mich immer noch schmunzeln. Der Quasar klingt wie die anderen QM Geräte eher dumpf und muffig, als hätte man eine dicke Wolldecke über die Speaker geworfen. Die Höhen wurden mit einem Lowpassfilter ordentlich beschnitten um das Rauschen in den Griff zu bekommen. Das ist kein JV-1080 HiFi Sound. Das war auch nie der Anspruch von QM. Die Stärke des Quasars ist in der Erzeugung düsterer Atmos und diffuser Klangkollagen. Es ist eher ein Spezialist.

  2. Profilbild
    xtront

    Ich mochte Quasimidi schon immer!
    Dass ich mich vor etlichen Jahren von meiner QM-309 getrennt habe bereue ich bis heute.
    Einen Raven mit MAXX Board hatte ich auch, der war nach der Roland MC-303 mein zweites Instrument und damals eine echte Wucht. Heute würde ich das klangliche Potenzial anders bewerten, aber die QM Geräte haben trotzdem einen Charme den ich mag. :-)

  3. Profilbild
    Atarikid AHU

    Der Quasimidi Quasar war ein tolles Maschinchen. Hat es einem eine ganze Menge typischer Kraftwerk-Klänge näher gebracht. Und man konnte mit dem Gerät lernen, dass nicht alles analog sein musste. Mit der Kiste hatte ich seinerzeit verdammt viel Spaß, und uralte Kassetten mit Ideenfragmenten zeugen noch zahllosen Nächten in denen dieser Expander die Hauptrolle spielte. Noch so ein Gerät das man nicht hätte verkaufen sollen. Allerdings konnte das Teil nicht viel mehr, als einen zum „Musikarbeiter“ zu machen. Machte nix, man wollte mit dem Ding ja nach Kraftwerk klingen. Der Sound war wirklich nicht der Beste, trotzdem 3 Sterne, weils einfach inspiriert hat.

  4. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ob nun dumpf oder muffig oder wie auch immer. Mit dem Ding wurde im Studio gearbeitet und die Songs hört man heute noch. So schlecht kanns nicht gewesen sein.

  5. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Sorry Leute, aber der Quasar gehört für mich zu den Dingen, die die Welt nicht braucht!
    LoFi-Fans kommen beim Quasar bestimmt auf ihre Kosten, aber auch aus dieser Sparte ist mir ein Kawai K1 1000x lieber!

    • Profilbild
      xaez

      V.a.: selbst ein alesis S4 im Verbund mit einer entspr.
      Editierung eröffnet andere „Welten“
      (ich praktizierte dieses live in Performances)

  6. Profilbild
    Jens Vetter RED

    Jetzt muss ich mich aber auch nochmal zu Wort melden!
    Woher kommt denn bloß dieses ewige Genörgel über die angebliche Muffigkeit der QM-Maschinen? Sind das tatsächliche Erfahrungswerte oder nur Phrasen? Es gibt doch eigentlich nur Sounds, die passen, die gefallen und sich gut einfügen, oder eben dieses nicht tun. Ob die nun stark obertonreich sind oder nicht, spielt dann keine Rolle, entscheidend ist doch, wie der Produzent damit umzugehen vermag.
    Ich weiß nur, dass die Engländer auf QM abfahren, die Deutschen QM eher verreißen – komisch!

    • Profilbild
      changeling AHU

      @Jens Vetter Meinst Du das jetzt ernst? Hör Dir doch einfach nur mal die Drumsounds an und vergleich die mal mit anderen Geräten (gerne auch aus derselben Zeit). Dann solltest Du raus hören, dass die vom Quasar im Vergleich dumpf klingen.
      Und das als Feature raus zu stellen ist echt witzig. Bei anderen Geräten kann ich eben selber aus suchen, ob die Sounds dumpf klingen sollen oder nicht. Beim Quasar klingt alles leicht dumpf. Wobei das beim Technox noch wesentlich schlimmer ist.
      Wer das nicht hört, sollte mal zum Ohrenarzt (ernsthaft).

  7. Profilbild
    Jens Vetter RED

    Sicher meine ich das ernst, es geht ja hier nicht um einen Direktvergleich, da gibt es ja sogar bei Analogen innerhalb derselben Baureihe Toleranzen. Dass QM nie die feinsten Wandler verbaut hat, wohl damals aus Kostengründen, ist ja bekannt. Aber wenn mir ein Sound gefällt und im Kontext Sinn ergibt, spielen ein wenig Muff oder was auch immer, keine Rolle, und der Quasar bietet mehr als genügend davon.

  8. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ich denke, Marko hat zum Thema Sound im ersten Kommentar alles Relevante gesagt.
    Ja, die QM-Geräte klingen dumpfer. Dafür haben sie an anderen Stellen ihre Stärken; düstere und grummelige Sounds sind schnell zur Hand.
    Wer also einen Barbie- oder Elfenfilm vertonen will, sollte dazu keinen Quasar nutzen, bei einem düsteren Found-Footage-Film (FFF) passt er jedoch schon deutlich besser.
    „WER macht WAS mit WELCHEM Instrumentarium?“ sollte die Frage lauten, und nicht immer wieder nur Letzteres immer und immer wieder umkreist werden. Das führt zu nix.
    Und wenn jemand mit einem Korg Monotron und einer Mundorgel einen guten und im Wortsinne merkwürdigen Track macht, ist das um Längen besser als ständig über das Ribbon zu schimpfen.

  9. Profilbild
    Tax-5

    Der Quasar klingt tatsächlich recht dumpf und ist klanglich dem Raven sehr ähnlich. Genau dies macht den Sound und den Charakter aber bei den QM Geräten aus. Im Mix kann sich der QM Sound prima durchsetzen und wenn nicht, dann kann man mit einem Exciter nachhelfen.

    Das Hardcore und Tre-Modul scheint sehr weit verbreitet zu sein. Ich habe bisher noch keinen Quasar gesehen oder gehabt, bei welchem diese beiden Boards nicht eingebaut waren. Leider muss man sagen, dass viele Geräte bereits kaputt sind (Rom Samples verloren, defekte Wandler etc…)

  10. Profilbild
    dilux AHU

    ich hatte damals einen der ersten quasare als testobjekt für die zeitschrift frontpage von quasimidi bekommen und ich weiss noch genau, wie zwiespältig das teil auf mich wirkte, einerseits die riesige soundauswahl, die einfache editierbarkeit, die effekte und die einzelouts; andererseits der doch sehr mässige klang. ich hatte damals unter anderem einen jv 880 und der war klanglich regelrecht hifi. nichtsdestotrotz bot der quasar damals ziemlich viel fürs geld. cool fand ich auch, dass ich den quasar behalten durfte, als „entlohnung“ konnte ich mich sogar mit einem track auf der zweiten quasar-cd verewigen.

      • Profilbild
        dilux AHU

        @c.hatvani oh gott, ja…das war mit der erste track, der je von mir veröffentlicht wurde, zum glück bin ich stilistisch danach etwas ruhiger geworden ;-)

  11. Profilbild
    Son of MooG AHU

    Den Quasar habe ich nicht als Low-Budget-Teil in Erinnerung (eher der Technox)). Ich hatte ihn mal für einige Wochen und fand, dass er sich gut im Mix verhält. Aber die Einschränkungen beim Sound-Schrauben führten zur Rückgabe. Warum KS so sehr auf QM steht, ist mir schleierhaft, erst recht, dass sich gleich 2 Racks mit Rave-O-Lutions und Polymorphs auf die Bühne stellt. Optische Substitution für den alten Moog-Modular?

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