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GREEN BOX: Roland DJ-70 und MKII Sampling Workstation

90s DJ-Sampling Kult

2. Dezember 2017

Roland DJ-70

1992 bringt Roland neben den bekannten Roland S750 und S770 Samplern auch den Exoten Roland DJ-70 auf den Markt, welcher bereits durch seinen Produktnamen sowie den äußeren Features auf DJs zugeschnitten war. Der Roland DJ-70 wurde von Roland auch tatsächlich offiziell als „DJ-Tool“ beworben. Das „Scratch-Pad“ auf der rechten Seite des Gerätes trägt dazu bei, dem Produktnamen alle Ehre zu machen.

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Der Nachfolger des Roland DJ-70 wurde als „Roland DJ-70 mk2“ 1996 auf den Markt gebracht und erweiterte die Funktionalitäten durch neue zeitgemäße Funktionen wie z.B. mehr Arbeitsspeicher, SCSI-Schnittstelle, BPM-Sync Funktionen und Akai S1000/S1100 Import. Zudem waren einige Beschriftungen auf der Frontplatte in Orange ausgeführt, während hingegen der Roland DJ-70 alle Beschriftungen ausschließlich in Weiß trägt.

16 Bit Stereo-Multi-Sampling bei 44,1 bzw. 22,05 kHz, Timestretching, Resampling, Synthesefunktionen mit Hüllkurven, digitale Band-, Hoch- und Tiefpassfilter sowie ein „Phrase Sequencer“ machen die Geräte zu vollwertigen Sampling Workstations.

Der Roland DJ-70 bietet zudem eine 24-stimmige Polyphonie sowie 16-fache Multitimbralität.

Grundsätzlich ist die interne Gerätestruktur und Editierung vollwertig mit den Roland S-750 und S-770 Samplern.

roland_dj_70_differencetable

Unterschiede Roland DJ-70 und mk2 Version

Ich habe meinen Roland DJ-70 auf dem Gebrauchtmarkt für 150,- Euro erstanden, allerdings war das Gerät in einem recht miserablen Zustand: Alpha-Dial völlig ausgeleiert, Disk-Drive funktionierte nicht immer und ein paar der Pushbuttons waren total ausgeleiert. Das Disk-Drive habe ich durch einen Low-Cost Floppy Emulator ersetzt – hierzu werde ich im Bericht noch näher eingehen und ein paar Einbautipps geben.

Bei meinen Hintergrundrecherchen bin ich unter anderem darauf gestoßen, dass der Roland DJ-70 mk2 in Südamerika sehr populär zu sein scheint. Die meisten YouTube Videos zu dem Gerät sind beispielsweise aus Brasilien zu finden. Aber auch Mike Patton von der Band „Faith no more“ hat einen Roland-DJ-70 auf seiner Equipmentliste.

In dem nun folgenden Bericht möchte ich euch die Features des Roland DJ-70 erläutern, und auch die Unterschiede zum Nachfolger Roland DJ-70 mk2 herausstellen.

Ich selbst besitze nur einen Roland DJ-70 und nicht die mk2-Version. Darum kann ich leider nur die offensichtlichen Unterschiede erläutern.

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Lets go!

Original Roland DJ-70 Prospekt

Erster optischer und haptischer Eindruck

Mit 8,6 kg Kampfgewicht und einer Größe von 77cm x 33cm x 12,6 cm lässt sich das der Roland DJ-70 nicht wirklich als portabel bezeichnen oder mal eben im Rucksack transportieren. Der Roland DJ-70 mk2 bringt sogar 9,0 kg auf die Waage.

Die Oberseite des Gerätes besteht aus einem harten Plastik und die Unterseite ist aus Metall gefertigt. Die Qualität des Gehäuses würde ich als sehr robust bezeichnen und es macht einen absolut stabilen Eindruck.

Auf der oberen Hälfte der Frontplatte befindet sich ein grafikfähiges 240×64 Pixel Display, welches auch die gesampelten Wellenformen darstellen kann und unmittelbar daneben ein Alpha-Dial zur Veränderung von Parameterwerten. Solltet ihr am Kauf eines solchen Gerätes interessiert sein, fragt den Verkäufer unbedingt, ob das Alpha-Dial ordentlich funktioniert oder Parametersprünge aufweist!

Man kann zum Glück den Encoder relativ einfach ausbauen, komplett in seine Einzelteile zerlegen und reinigen. Ich habe das selbst gemacht und seitdem funktioniert er wieder tadellos.

Es sind zwei LEDs vorhanden, die anzeigen, wenn der Eingangsverstärker übersteuert wird, um Verzerrungen bei der Aufnahme vorzubeugen.

Roland DJ-70

Die untere Hälfte der Frontplatte beherbergt die übrigen Taster zur Editierung des Gerätes, wobei acht sogenannte „Pad“-Buttons speziell dafür reserviert sind, um direkt Samples abspielen zu können. Um es gleich vorwegzunehmen: Diese sind nicht anschlagdynamisch.

Auf der linken Seite befinden sich ein Pegelregler, mit welchem sich jeweils der linke und rechte Kanal separat in der Aufnahmelaustärke anpassen lassen. Darunter ist gleich der „Master-Volume“-Regler angebracht.

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„Pad“ Buttons zum direkten Abspielen von Samples

Die größte Besonderheit stellt auf der rechten Seite das große „Scratch-Wheel“ dar, mit dem sich Samples „scratchen“ lassen. Außer dem „Casio Rapman“ Keyboard kenne ich aus dieser Zeit kein Keyboard, welches ein solches Scratch-Wheel zur Verfügung stellt. Man konnte also nun mit dem Roland DJ-70 zum „amtlichen“ Scratchmaster werden – Yo Man!

Auf der linken Geräteseite ist noch ein Kopfhörerausgang nebst separatem Regler für die Kopfhörerlautstärke angebracht. Der Roland DJ-70 war ja als Live-Sampler konzipiert, weswegen man auf dem Kopfhörerausgang den Audioeingang vorhören kann, ohne das eingehende Signal auf den Audioausgängen auszugeben.

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Regelbarer Kopfhörerausgang mit Vorhörfunktion des Audioeingangs

Eine gut spielbare anschlagdynamische Tastatur mit 37-Tasten und der typische Roland-Bender runden das Erscheinungsbild schließlich ab.

Konnektivität auf der Rückseite des Gerätes

Folgende Anschlussmöglichkeiten werden auf der Rückseite geboten:

  • 2x Audio In (6,3 mm Klinke)
  • 2x Audio Out (6,3 mm Klinke)
  • 1x MIDI In (5-Pol DIN-Buchse)
  • 1x MIDI Out (5-Pol DIN-Buchse)
  • 1x MIDI Thru (5-Pol DIN-Buchse)
  • 1x Sustainpedal (6,3 mm Klinke)
  • 1x Netzanschluss (2-Pol Roland Kabel)

Zusätzlich ist noch ein Poti zur Justage des Audio-In Vorverstärkers vorhanden sowie ein Poti zum Regeln des Displaykontrastes.

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Der Roland DJ-70 mk2 bietet zudem auf der Rückseite eine SCSI-Schnittstelle zum Anschluss von Festplatten oder Wechselmedien an. Beim „normalen“ Roland DJ-70 ist lediglich ein integriertes 1,44 MB Diskettenlaufwerk für die Datenspeicherung vorhanden.

Einzelausgänge wie am Roland S750/S770 gibt es bei den Geräten der Roland DJ-70 Serie leider nicht – für mich bis heute unbegreiflich!

Sampling-Speicher

In der Grundausstattung sind der Roland DJ-70 sowie auch der Roland DJ-70 mk2 mit nur 2 MB Sampling-Speicher bestückt und es lassen sich insgesamt bis zu 512 Samples gleichzeitig im Speicher halten.

Die beiden Geräte lassen sich bis zu folgenden Speichergrößen aufrüsten:

  • Roland DJ-70: 4 Megabyte
  • Roland DJ-70 mk2: 32 Megabyte

Um den Speicher aufzurüsten, muss das Gerät geöffnet und das komplette Keyboard ausgebaut werden. Sinnigerweise wurden die Sockel für die Speicherchips genau unter dem Keyboard angebracht – nicht handwerklich Begabte sollten den Einbau unbedingt von einer technikaffinen Person durchführen lassen.

Die Samplingzeiten ergeben sich im Grundausbau wie folgt:

  • Mono 44,1 kHz bei 2 MB = 22,5 Sec.
  • Mono 22,05 kHz bei 2 MB = 45 Sec.
  • Stereo 44,1 kHz bei 2 MB = 11,25 Sec.
  • Stereo 22,05 kHz bei 2 MB = 22,5 Sec.

Bei den Ausbaustufen 4 MB und 32 MB erhöhen sich die Samplingzeiten entsprechend um die Faktoren 2 bzw 16.

Die gebotenen Samplingzeiten sind selbstverständlich aus heutiger Sicht absolut lächerlich, dennoch lässt sich mit dem verfügbaren Speicher „gut“ arbeiten, wenn man seine Samples entsprechend organisiert und „sliced“. Arbeitet man z.B. nur mit kurzen Waveforms (Single-Cycles), lässt sich der Roland DJ-70 als perfekter Synthesizer nutzen.

Nutzer, die lange Loops bevorzugen, sollten unbedingt zum Roland DJ-70 mk2 greifen, da dieser den entsprechend größeren Speicherausbau anbietet.

Wer also auf einem diesem Geräte einen vollständigen Track mit 2 MB Speicher zaubert, ist nicht nur Old-School sondern wahrlich Tru-School!

roland-dj-70-mkii

Der Nachfolger Roland DJ-70MKII

Format-Kompatibilität

Beide Roland DJ-70 Modelle können die folgenden „Legacy“-Formate von Roland lesen:

  • Roland S330, S550, W30, S750 und S770 Format

Der Roland DJ-70 mk2 kann zusätzlich noch folgende Formate per SCSI einlesen:

  • Akai S1000/S1100 Format

Es ist leider nicht möglich, mit den Geräten *.wav- oder *.aiff-Dateien einzulesen.

Beide Geräte unterstützen den „MIDI Sample Dump Standard“ und erlauben somit, Samples über MIDI in den Sampler zu übertragen oder Samples des Roland DJ-70 in einen geeigneten Wave-Editor zu übertragen (z.B. Propellerheads Recycle, Steinberg Wavelab oder Chickensys Translator). Die Übertragung über MIDI dauert allerdings sehr lange, weswegen ich persönlich das direkte Samplen am Gerät vorziehe.

Das erste Einschalten

Das Schöne am Roland DJ-70 im Gegensatz zu allen anderen Samplern der S-Serie von Roland ist, dass man keine Bootdisk benötigt.

Das komplette Betriebssystem wird aus dem ROM geladen, aber man kann auch System-Updates per Diskette nachladen.

Somit hat man auch „auf Tour“ keine Probleme mit abhanden gekommenen Bootdisketten.

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Nie wieder Bootdisk Probleme: „System Loading from Rom“ …

Klangerzeugung und Signalfluss

Die Basis der Klangerzeugung bilden die Samples, wobei jeweils bis zu maximal vier Samples in einem „Partial“ integriert werden können. Ein „Partial“ ist für die eigentliche Klangformung zuständig und beherbergt die Hüllkurven, Filter und Modulationsparameter.

„Partials“ wiederum können zu „Patches“ zusammengefasst werden. In Patches können „Partials“ einzelnen Tasten oder Keyboardzonen zugeordnet werden. Zuletzt können „Patches“ wiederum in einer sogenannten „Performance“ organisiert und auf mehrere MIDI-Kanäle verteilt werden.

Klingt verwirrend? Ist es am Anfang auch, aber diese Architektur bietet tatsächlich sehr viele Möglichkeiten, die Klänge zu organisieren und zu performen. Dennoch muss ich gestehen, dass auch ich als erfahrender Sampler-Nutzer (SCI Prophet 3000, Korg DSM-1, Akai S3000, Kurzweil K2000R, E-Mu e64 und Yamaha A4000) mehrmals das Handbuch studieren musste, bis ich meine Klangvorstellung so umsetzen konnte, wie ich mir das vorgestellt habe.

Sehen wir uns die Blöcke nun der Reihe nach an:

Der Sampling Prozess

Samples erstellen geht mit dem Roland DJ-70 sehr einfach von der Hand.

Zunächst muss man ein paar Voreinstellungen treffen:

  • Auswahl der Samplingfrequenz (44,1 kHz oder 22,05 kHz)
  • Mono- oder Stereosampling
  • Samplingzeit
roland_dj_70_sampling

Einstellungen der Sampling-Parameter

Nun kann man noch aus einer Vielzahl von Optionen wählen, wie man den Sampling-Prozess starten möchte:

  • Über einen vordefinierten Schwellwert: Ist dieser überschritten, wird das Sampling gestartet
  • Über MIDI: Das Empfangen einer MIDI-Note auf einem beliebigen Kanal startet das Sampling
  • Manuell (Start/Stop): Durch manuelles Drücken des „Sample Start/End“-Buttons wird das Sampling gestartet und gestoppt
  • Pre-Trigger Buffer: Hier kann eine Zeit von 10 ms bis 100 ms eingestellt werden. Wird das Sampling gestartet, nimmt der Roland DJ-70 zusätzlich noch den Zeitraum VOR dem Trigger mit auf.
  • „Previous“ Mode: In diesem Modus startet der Roland DJ-70 nicht das Sampling ab dem Zeitpunkt des Triggerns, sondern nimmt im Hintergrund bereits auf. Triggert man nun das Sampling, so wird der Sampling-Prozess sofort beendet und man hat die Zeit vor dem Triggern aufgenommen. Man muss also nicht annehmen, wann die „coole“ Stelle kommt, die man aufnehmen will, sondern man nimmt direkt dann auf, wenn die Stelle bereits durchlaufen wurde. Dadurch „verpasst“ man nicht die beste Stelle des gewünschten Samples – sehr praktisch!

Nach dem Aufnahmevorgang wird das Sample automatisch geloopt und direkt über die gesamte Tastatur gemappt und ist sofort spielbar.

Aber Achtung: Wurde die Samplingfrequenz 44,1 kHz gewählt, ist das Sample nur zwei Oktaven nach oben transponierbar und bei 22,05 kHz drei Oktaven.

Nach jedem Sampling-Vorgang erzeugt der Roland DJ-70 automatisch ein „Partial“ und „Patch“ und weist dieses automatisch einer „Performance“ zu.

Wechselt man nach mehreren Sampling-Vorgängen in den „Performance“ Modus, so bemerkt man, dass jeder Taste auf dem Keyboard automatisch ein Sample zugewiesen wurde. Auf diese Weise lassen sich extrem schnell Drum- und Samplekits erstellen.

Die Samples werden automatisch geloopt und überraschenderweise sitzen die Loop-Punkte schon relativ gut. Dies ist aber ein wenig vom Audiomaterial und vom Zeitpunkt des Starten und Stoppens des Samplings-Prozesses abhängig.

Sample Nachbearbeitung

Nach dem Aufnehmen des Samples sehen folgende Nachbearbeitungsfunktionen zur Verfügung:

  • Normalizing: Der Pegel des Samples wird auf den maximal höchst möglichen Pegel angehoben, ohne das Sample zu verzerren.
  • Looping: Hier kann eingestellt werden, wie das Sample wiedergegeben werden soll. Es stehen folgende Modi zur Verfügung: One Shot Vorwärts- oder Rückwärtswiedergabe, Vorwärts-Loops, Rückwärts-Loops, alternierende Loops (Vorwärts- und Rückwärts-Loop kombiniert), Release-Loops und Sustain-Loops.Über das Grafikdisplay kann das Sample grafisch dargestellt werden und es lassen sich entsprechend die Start-, End- und Loop-Punkte besser einstellen.Cool ist, dass man bei Stereosamples für jeden Kanal einen separaten Loop-Punkt einstellen kann – das lädt zum Experimentieren ein !
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Graphische Sample-Editierung am Display

  • Truncate: Nicht benötigte Teile des Samples können vor und nach einem einstellbaren Punkt abgeschnitten werden, um Speicherplatz frei zu machen.
  • Smooth: eine Hilfsfunktion, um bei schwierig zu loopenden Material einen passenden Loop-Punkt zu finden.

Hervorzuheben ist, dass für jede dieser Operationen eine „Undo“ (in Roland Sprache: „Recover“) -Funktion zur Verfügung steht. Hat man ein Sample versehentlich zu sehr verbogen, kann es hierdurch wiederhergestellt werden. Sehr schön!

Zudem gibt es zum perfekten Einstellen der Loops bzw. Samples noch folgende Hilfestellungen: den sogenannten „Key On“-Parameter.

Dieser ist nur während der Sample-Bearbeitung aktiv und bietet diese Einstellmöglichkeiten:

  • Modus „Start“: Sample wird von Beginn an wiedergegeben und spielt bis zum Ende des Sustain-Loops. Der Teil des Release-Loops wird nicht wiedergegeben.
  • Modus „Loop“: Es wird nur der Sustain-Loop wiedergegeben.
  • Modus „R-Loop“: Es wird nur der Release-Loop wiedergegeben
  • Modus „R-End“: Es wird nur der Rest nach dem Release Loop wiedergegeben.

Dadurch kann man jede Phase des Samples und der entsprechenden Loops direkt wiedergeben und sauber justieren.

Time-Stretching und Pitch-Shifting

Besonders für Loops eignen sich diese beiden Funktionen, aber auch, um aus gesampelten Sounds in experimentaler Form abgefahrene Klänge zu erzeugen.

  • Time-Stretching: Mit dieser Funktion kann das Tempo eines Loops verändert werden, ohne die Tonhöhe zu beeinträchtigen
  • Pitch-Change: Hierdurch lässt sich die Tonhöhe eines Loops oder Samples verändern, ohne die Länge des Samples zu beeinträchtigen

Auch hier steht wieder die Undo-Funktion zur Verfügung.

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Timestretching und Rate Converter

Rate Conversion

Das hier ist eine Spielwiese für alle Lo-Fi-Liebhaber, da sich die Qualität des Samples nachträglich umrechnen lässt:

  • Samples können mit dieser Funktion auf die Samplingfrequenzen 44,1 kHz, 30 kHz, 22,05 kHz und 15 kHz umgerechnet werden.

Auch hier steht wieder die Undo-Funktion zur Verfügung.

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Roland DJ-70 im Homestudio mit Floppyemulator

Resampling Modi

Die Resampling-Sektion des Roland DJ-70 ist eine wahre Sounddesign Fundgrube und bietet mehrere Algorithmen an, um die vorhandenen Samples zu neuem Soundmaterial zu verarbeiten.

Die Resampling Algorithmen bieten die Möglichkeit, zwei Samples durch Addition oder Multiplikation miteinander zu verschmelzen, wobei die Signale der Samples durch fest vorgegebene Verstärker (genannt „TVA“ = Time Variant Amplifier) und Filterblöcke (genannt „TVF“ = Time Variant Filter) laufen, deren Signalverlauf sich zudem noch über Hüllkurvenparameter beeinflussen lassen.

Eine Addition erlaubt das Übereinanderlegen zweier Samples, wohingegen eine Multiplikation der beiden Samples einen Ringmodulator-ähnlichen Effekt zur Folge hat, da neue Frequenzen über- und unterhalb der Grundfrequenzen erzeugt werden. Kurzum: Das Resultat sind eher metallische oder glockenähnliche Klänge.

Der Signalverlauf der Samples durch die Blöcke wird durch insgesamt sechs Algorithmen vorgegeben, welche im Folgenden noch näher erläutert werden.

Nachdem die beiden Samples diese Blockstruktur durchlaufen haben, können sie in einem neuen Sample abgespeichert und wiederum als neue Sample-Quelle durch die eigentliche Synthesizer-Sektion des Roland DJ-70 geschickt werden.

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Resampling Algorithm Anzeige

Viele andere Sampler erlauben es nicht, das Resultat des Resampling-Prozesses vorzuhören, sondern man muss erst die Berechnung starten und dann kann man das neu erzeugte Sample anhören. Nicht so beim Roland DJ-70: Man kann die Parameter für Hüllkurven, Filter, Tuning usw. direkt verändern und die Klänge komplett polyphon auf der Tastatur spielen!

Somit hat man echtes „What you hear is what you get“ und man kann bereits beim Experimentieren vorhören, wie das Ergebnissample klingen wird – sehr cool!

Aus anderen Roland Synthesizern wie MC-909, JD-990, JV-Serie usw. ist diese Funktion besser bekannt als „Structures“, bilden aber in diesen Geräten echte Algorithmen, welche vollständig in den Klangerzeugungssträngen der Synthese integriert sind.

Die TVA- und TVF-Blöcke lassen sich wie folgt parametrieren:

TVF-Blöcke

  • wählbare Filtertypen: Tiefpass, Bandpass, Hochpass
  • Filter-Cutoff
  • Filter-Resonance
  • vollständig parametrierbare ADSR-Hüllkurve

TVA-Blöcke

  • vollständig parametrierbare ADSR-Hüllkurve

Die Hüllkurveneinstellungen können zudem auf dem Display grafisch angezeigt werden.

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Graphische Hüllkurvendarstellung

Resampling Algorithmus 1

Hier hat jedes Sample einen dediziert steuerbaren Filter- und Verstärkerblock und die Ausgänge der beiden TVAs werden addiert.

 

roland_dj_70_algortihm1_graph

Resampling Algorithm 1 Flowchart

Resampling Algorithmus 2

In Algorithmus 2 werden die Samples zuerst addiert, durchlaufen dann zwei in Reihe geschaltete TVF-Blöcke und letztlich durch einen TVA-Block.

 

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Resampling Algorithm 2 Flowchart

Resampling Algorithmus 3

In Algorithmus 3 werden die Samples zunächst multipliziert, aber vor der Multiplikation durchläuft ein Sample noch einen TVA-Block. Das multiplizierte Signal durchläuft zwei in Reihe geschaltete TVF-Blöcke und endet schließlich in einem TVA-Block.

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Resampling Algorithm 3 Flowchart

Resampling Algorithmus 4

Dieser Algorithmus ähnelt Algorithmus 3 mit dem Unterschied, dass das Signal von Sample 2 neben der Multiplikation von Sample 1 dem Resultat der Multiplikation noch hinzgefügt wird, bevor es in die beiden in Reihe geschalteten Filter geschickt wird.

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Resampling Algorithm 4 Flowchart

Resampling Algorithmus 5

Hier wird Sample 1 durch einen TVF und TVA geschickt und dann mit Sample 2 multipliziert, welches vorher durch einen eigenen TVF-Block geleitet wurde. Das Ergebnis wird dann einem finalen TVA zugeführt.

roland_dj_70_algortihm5_graph

Resampling Algorithm 5 Flowchart

Resampling Algorithmus 6

Algorithmus 6 ähnelt Nr. 5, mit dem Unterschied, dass Sample 2 nach Durchlaufen des TVFs dem multiplizierten Signal mit Sample 1 noch zusätzlich hinzugefügt wird, bevor es den finalen TVA durchläuft.

roland_dj_70_algortihm6_graph

Resampling Algorithm 6 Flowchart

Man kann sich bereits vorstellen, welche unglaublichen Möglichkeiten diese Resampling-Funktionen bieten, da hiermit wirklich abgefahrenes Soundmaterial erstellt werden kann!

BPM-Tempo Function – nur Roland DJ70 mk2

Um das Loop-Tempo besser einstellen zu können, bietet der Roland DJ-70 mk2 eine „BPM-Tempo-Function“, mit welcher sich über einen Tap-Taster das Tempo identifizieren lässt.

Dieses Tempo kann man dann nachträglich noch feinjustieren und zusammen mit dem Sample abspeichern.

Master BPM Control – nur Roland DJ70 mk2

Wer kennt nicht das Problem: Man hat nun viele unterschiedliche Loops mit unterschiedlichen Tempi von seinen Vinylplatten aufgenommen und möchte diese aber nun gerne alle synchron wiedergeben.

Hierzu bietet der Roland DJ-70 mk2 die Funktion „Master BPM Control“ an.

Dadurch dass man die Tempi mit den Samples zusammen abspeichern kann, lässt sich nun ein „Master Tempo“ einstellen und der Roland DJ-70 pitcht dann alle Samples in der Form, dass sie zum eingestellten Master-Tempo synchron sind.

Ich kann mir vorstellen, dass dies besonders in Live-Situationen eine coole Funktion ist, da man hiermit seine Loops zu anderem laufenden Audiomaterial synchronisieren kann.

Da ich leider kein Roland DJ-70 mk2 Handbuch organisieren konnte, kann ich leider nicht sagen, ob es auch möglich ist, das Tempo zu einer eingehenden MIDI-Clock zu synchronisieren. Sollte unter den Lesern eine/ein Roland DJ-70 mk2 User/in sein, würden wir uns sehr freuen, wenn sie/er diese Infos mit uns teilen möchte!

An dieser Stelle verlassen wir aber nun die Sampling-Ebene und gehen in die eigentliche Klangformungsebene, den „Partials“ über.

Die Klangformungsebene – „Partials“

Der Roland DJ-70 bietet eine ausgewachsene subtraktive Synthesesektion an, die es erlaubt, die aufgenommenen Samples zu layern, durch Filter- sowie Verstärkerblöcke zu schicken und das Ganze dann auch noch mit einem LFO zu modulieren.

Roland nennt diese Ebene ein „Partial“ und der Aufbau ähnelt einem klassischen subtraktiven Synthesizer:

roland_dj_70_partialgraph

Das Flowchart eines „Partials“

Es stehen für die Filtereckfrequenz und Verstärkermodulation jeweils voneinander unabhängig parametrierbare Hüllkurven zur Verfügung.

Die Hüllkurven sind beide mit einer Multisegment-Hüllkurve ausgestattet, was bedeutet, dass man mit den Hüllkurven komplexere Verläufe erzeugen kann, als dies mit einer „normalen“ ADSR Hüllkurve möglich ist.

roland_dj_70_envelopegraph

Die Segmenthüllkurven für Filter (TVF) und Verstärker (TVA) mit ihren Parametern

Das ist zwar sehr flexibel, aber ich hätte mir hier dennoch einen klassischen ADSR-Modus gewünscht, da man wirklich sehr viele Stützpunkte parametrieren muss, um den gewünschten Verlauf zu erzeugen (acht Parameter anstelle vier Parameter).

roland_dj_70_envelope_parameter

Die acht Parameter der Hüllkurven

Darum wurden im Roland DJ-70 auch viele Hüllkurventemplates hinterlegt, die aufgrund ihrer Namen schon auf den entsprechenden Verlauf schließen lassen: Piano, Flute, Organ, usw. Wenn man also keine Lust hat, selbst eine Hüllkurve zu erstellen, kann man ein Template laden und dieses nach Wunsch ändern. Es können auch bis zu 10 eigene Templates erzeugt und gespeichert werden.

Die „Sample-Oszillator“-Sektion

Anstelle von Oszillatoren kommen nun die Samples ins Spiel: Jedes Partial kann mit bis zu maximal vier Samples gespeist werden, wobei sich jedes Sample noch individuell in der Tonhöhe anpassen lässt (Coarse und Finetune). Somit erhält man schon mit dem Druck einer einzigen Taste einen fetten vierstimmigen Klang!

Ein sogenannter „Sample Mix Table“ erlaubt, die Samples abhängig von der Anschlagstärke anzutriggern, die Pan-Position für jedes Sample im Stereobild zu positionieren und zudem das Überblenden der Samples mit frei definierbaren Fade-in- und Fade-out-Zeiten.

Die Filtersektion (TVF)

Wie bei einem subtraktiven Synthesizer bildet auch im Roland DJ-70 der Filter das klangformendste Element.

Das Filter lässt sich in den Betriebsarten Tiefpass, Bandpass und Hochpass betreiben und erlaubt sowohl Cutoff- als auch Resonanzfrequenz im Bereich 0 bis 127 in 1-Step-Schritten einzustellen. AKAI Sampler konnten zu dieser Zeit die Resonanzfrequenz nur von 0 bis 15 einstellen – da war der Roland DJ-70 also schon flexibler und bietet dadurch auch eine größere Soundpalette!

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Die Filter-Edit-Page mit Auswahl des Filter-Modes (LPF, BPF, HPF)

Die Filter klingen in allen Betriebsarten wirklich extrem gut und auch die Resonanz erlaubt eine subtile bis extreme Klangfärbung. Ich finde den Klang insbesonders mit Resonanz extrem fett, wuchtig und vor allem sehr musikalisch – es passt einfach immer irgendwie und klingt bei weitem besser als die Filter in VST-Sampler-Plug-ins.

Die Filtereckfrequenz lässt sich mit dem LFO, Velocity wie auch mit einer eigenen Filterhüllkurve modulieren. Andere Modulationsziele sind leider nicht möglich – man kann also nicht die Resonanz oder andere Parameter modulieren.

LFO Sektion

Pro Partial steht ein LFO mit den folgenden Schwingungsformen zur Verfügung:

  • Sinus
  • Dreieck
  • steigender Sägezahn
  • fallender Sägezahn
  • Rechteck
  • Random (Zufall)
  • Bend-up
  • Bend-down

Der LFO kann gleichzeitig in verschiedener Intensität auf Tonhöhe, Filtereckfrequenz oder Laustärke des Partials wirken.

Zusätzlich lässt sich der LFO noch in der Geschwindigkeit, Delay, Key Follow und Retrigger über Tastenanschlag einstellen.

Die „Patches“

Nachdem man nun seine Sounds innerhalb von Partials editiert hat, kann man mehrere dieser Partials in Patches organisieren.

In einem Patch lassen sich die Partials auf einzelne Tasten oder Keyzonen mappen, um so benutzerdefinierte „Kits“ zu erstellen, die sich dann auf mehrer MIDI-Kanäle im Performance-Mode verteilen und spielen lassen.

Innerhalb eines Patches ist z.B. Folgendes gleichzeitig realisierbar:

  • ein Drumset, welches auf den Keys C0 bis G0 gemappt ist
  • ein paar Sprachsamples auf Keys C1 bis A1
  • ein Pad Sound auf C2 bis C5

Selbstverständlich lassen sich auf diese Art und Weise auch Multisamples erstellen. Wer einen anderen Synthesizer absamplen will, kann in einem Patch Taste für Taste die Samples auflegen, um eine möglichst exakte Reproduktion des Originalklanges zu ermöglichen.

Insgesamt können 128 dieser Patches im Roland DJ-70 angelegt werden.

Zuweisbare MIDI-CC-Controller in einem Patch

Heutzutage ist es eine Selbstverständlichkeit, dass sich Klangparameter über MIDI-CC-Controller z.B. durch eine DAW oder einen MIDI-Controller fernsteuern lassen.

Leider ist der Roland DJ-70 hier etwas schwach bestückt:

Als Modulationsquellen können dienen:

  • Pitch-Bend-Wheel
  • Modulation-Wheel
  • Aftertouch
  • ein frei definierbarer MIDI-Controller (Controller 0 bis 63)

Als Modulationsziele stehen zur Verfügung:

  • Pitch
  • Filter-Eckfrequenz
  • TVA-Intensität
  • LFO-Geschwindigkeit
  • LFO-Intensität

Immerhin lässt sich somit z.B. über das Pitch-Wheel oder den frei definierbaren MIDI-Controller die Filter-Eckfrequenz steuern, aber ansonsten ist man eben auf die oben genannten Modulationsziele beschränkt.

MIDI-System-Exclusive Steuerung

Hier haben sich die Roland Ingenieure wirklich nicht lumpen lassen: Absolut jeder Parameter des Gerätes lässt sich über MIDI-Sysex-Befehle fernsteuern. Leider unterstützen viele DAWs und MIDI-Controller Hardware dieses Protokoll nicht, weswegen die Fernsteuerung nicht immer einfach umzusetzen ist.

Ich hatte mir aber mit der freien Sofware namens „Ctrlr“ einen Editor gebaut, um den Roland DJ-70 fernzusteuern. Es hat zwar funktioniert, aber ich hatte den Eindruck, dass der Roland DJ-70 dadurch ziemlich mit sich selbst beschäftigt war und immer langsamer wurde. Ich habe es dann aufgegeben, da ich mit der direkten Editierung am Gerät schneller war. Wömöglich liegt dies aber auch an meiner Sofwareversion : Ich habe die v1.00 (1992), aber es gibt offenbar auch eine v1.04 (1994). 

Der „Performance-Mode“

Der Performance-Mode schließlich erlaubt es, bis zu 32 Patches multitimbral über bis zu 16 MIDI-Kanäle anzusteuern.

Die Patches können an dieser Stelle verschiedenen MIDI-Kanälen zugeordnet und so von einem externen MIDI-Gerät oder Sequencer getriggert werden.

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Der Roland DJ-70 Performance-Mode

Zudem können im Performance-Mode einige Parameter der verwendeten Patches, Partials und Samples „überschrieben“ werden: Hat man z.B. ein Sample als „One-Shot“-Sample definiert, so kann man nun im Performance-Mode den Loop-Mode „Reverse“ einstellen. Nun lässt sich das Sample rückwärts abspielen, ohne dass man den Parameter direkt im Sample anpassen muss.

Weist man mehrere Patches auf denselben MIDI-Kanal zu, können diese hierdurch gelayert werden, wodurch recht vielschichtige und fette Sounds möglich sind.

Weiterhin können die Tunings, Pan-Positionen und sogar die Keyrange-Splits der Patches global verändert werden. Patches lassen sich an dieser Stelle auch den acht „Pad-Buttons“ auf der Frontplatte zuweisen. Somit kann man Samples auch direkt über diese acht Button antriggern.

Weist man ein Patch/Sample Pad „H“ zu, so wird dieses dem Scratch-Wheel zugewiesen und man kann das Sample „scratchen“. Tatsächlich klingt das Resultat gar nicht so schlecht und kommt dem „Scratch“-Effekt eines Plattenspielers recht nahe. Wunder sollte man hier allerdings keines erwarten. Es ist ein cooles Gimmick, aber nach einer Weile rückt dieses Feature im Hinblick auf die anderen Funktionen des Gerätes doch etwas in den Hintergrund.

 Der „Realtime-Phrase-Sequencer“

Der Roland DJ-70 hat auch einen Sequencer mit acht Spuren mit an Bord. Allerdings hat dieser mit einem gewohnten Sequencer nicht viel gemein:

  • eingespielte Noten lassen sich nicht quantisieren
  • die Sequencen lassen sich nicht nachträglich editieren
  • MIDI-Clock-Sync gibt es auch nicht

Ich selbst habe den Sequencer nur am Anfang einmal ausprobiert, aber mangels der oben genannten Funktionen seither auch nie wieder genutzt. Er ist einfach zu rudimentär.

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Der „Realtime-Phrase-Sequencer“

Allerdings kann man auf den verfügbaren Spuren kleine „Szenen“ einspielen, die sich sogar über zuweisbare Keyboardtasten antriggern lassen. Zudem kann gewählt werden, ob die Sequenzen nur einmal durchlaufen oder geloopt werden sollen.

Die Disketten Problematik

Über das eingebaute Diskettenlaufwerk lassen sich Performances, Patches, Partials und Samples abspeichern und laden.

Mir ist nicht ganz klar, was sich die Roland Ingenieure damals gedacht haben, aber das Handling von Dateien ist mehr als fragwürdig umgesetzt worden.

Das Gute ist, dass sich das gesamte aktuelle Setup, welches sich im Sampler befindet, mittels einer „Volume“ komplett auf einer bzw. mehreren Disks speichern lässt. Es werden dann alle Performances, Partials usw. komplett gespeichert und lassen sich so auch wieder laden. Ein „Volume“ ist sozusagen ein Image oder Abbild des aktuell im Sampler geladenen Inhalts und wird in einer einzigen Datei gespeichert.

Dieses lässt sich dann auch wieder laden und man hat dadurch, was man heute „Total Recall“ nennt: Alle Settings sind wieder genauso, wie man es gespeichert hatte.

Schlecht umgesetzt ist hingegen, dass sich auf einer Disk immer nur EINE Datei speichern lässt! Man kann also nicht so einfach mehrere Samples auf eine Disk archivieren, sondern entweder immer nur alles in einem Volume oder eben ein Sample pro Disk.

Man kann aber zumindest einzelne Samples aus einer „Volume“ von verschiedenen Disks in den Speicher laden, dennoch ist dieses Konzept sehr gewöhnungsbedürftig.

Übersteigt die Größe der Samples die Speicherkapazität der Diskette mit 1,44 MB, so muss man eben soviele Disketten zur Verfügung stellen, bis das letzte Bit auf diesen gespeichert ist.

Beim Laden und Speichern muss man sehr geduldig sein, da die Diskettenzugriffe nicht wirklich schnell sind. Zudem ist das verbaute Laufwerk sehr laut und erzeugt einen lauten „Tac Tac Tac“ Sound beim Laden und Speichern.

Da mein Laufwerk das Ende seiner Lebenszeit erreicht hatte, habe ich einen Low-Cost Floppy-Emulator der Firma „GOTEK“ eingebaut. Es handelt sich um das Modell „SFR1M44-FU-DL“, kostet ca. 25 EUR bei Import aus China und funktioniert einwandfrei!

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Der GOTEK SFR1M44-FU-DL Floppy-Emulator

Nun kann ich bis zu 100 Volumes auf einem USB-Stick speichern und bin endlich die Disketten los. Allerdings werden auch die originalen Speicher- und Ladezeiten mit emuliert, weswegen diese Operationen genauso lange dauern wie von/zu Diskette.

Für am Einbau Interessierte noch folgende Tipps:

  • Es muss ein „GOTEK SFR1M44-FU-DL“ Drive sein – andere von GOTEK funktionieren im Roland DJ-70 nicht.
  • Die drei Spannunsgversorgungskabel vom „Digital Board“ zum Disklaufwerk müssen um ca. 10 cm verlängert werden, da der Stecker für die Emulator-Stromversorgung an einer anderen Stelle sitzt als beim Originallaufwerk
  • Die rote Markierung am Flachbandkabel, welche normalerweise „Pin 1“ kennzeichnet, muss am Floppy-Emulator auf Pin 34 gesteckt werden – also genau anders herum, als man es sonst gewohnt ist. Dieser Mist hat mich ein Wochenende Fehlersuche gekostet. Ihr erkennt, dass ihr es falsch herum gesteckt habt, wenn die grüne LED auf der Frontplatte des Emulators permanent leuchtet.
  • Die Jumper auf dem GOTEK Laufwerk müssen folgendermaßen gesteckt sein: „S0“ und „JB“. Alle anderen Jumper dürfen NICHT gesteckt sein!

YouTube Video 1: DJs at Work …

Leider nur komplett auf italienischer Sprache, aber die Jungs erklären „Hands-on“, was das Gerät alles kann. Am Ende wird noch mit einem Roland MC-50 ein Track gespielt.

Absolut sehenswert und hat durch die Sprache wirklich Charme.

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YouTube Video 2 : Ein echter Hardcore-Performer

Dieser Herr hier gibt wirklich alles am Roland DJ-70.

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YouTube Video 3 : Live-Show in Venezuela

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YouTube Video 4 : Latino Jam

Ab 06:05 min wirklich cool!

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YouTube Video 5: Schöner, zeitgenössischer Live-Jam

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Fazit

Der Roland DJ-70 ist ein wirklich toller Sampler mit Top-Klang und schönen Filtern. Wer einen leistungsfähigen Sampler mit Roland S750/S770 Engine und eingebautem Keyboard sucht, wird an dem Gerät seine wahre Freude haben, vorausgesetzt, man nimmt sich die Zeit, um das Gerät zu verstehen und das Handbuch zu lesen.

Die Bedienung ist bisweilen ein wenig undurchsichtig und verwirrend und Vieles erschließt sich erst nach einigem „Trial and Error“.

Die Resampling- und Timestretching-Funktionen sind zahlreich und interessant, aber alle Rechenoperationen dauern verhältnismäßig lange. Da wartet man beim Normalisieren eines 4 Sekunden Samples schon mal ca. 10 Sekunden.

Wenn ich heute nochmals einen DJ-70 kaufen würde, würde die Wahl wohl auf einen Roland DJ-70 mk2 fallen, da der größere Speicherausbau auf bis zu 32 MB möglich ist und eine SCSI-Schnittstelle zur Datenspeicherung zur Verfügung steht.

Beim Gebrauchtkauf unbedingt Folgendes beachten bzw. erfragen, da manche Modelle durch Einsatz in Großraumdiscos oder Live-Einsatz ziemlich runtergerockt sind:

  • Ist das Alpha-Dial defekt bzw. weist Parametersprünge auf?
  • Disk-Laufwerk ausgeleiert?
  • Display-Leuchtfolie noch OK oder kaum mehr lesbar?
  • Funktionieren alle Push-Buttons und Keyboardtasten?

Plus

  • super Klang und wenig Rauschen
  • vollwertige Roland S-750/S-770 Engine
  • integriertes 37-Tasten Keyboard
  • einfaches Sampling durch automatisches Keymapping für Phraseloops
  • keine Boot Disk notwendig, wird aus ROM geladen
  • bis auf 32 MB aufrüstbar (nur Roland DJ-70 mk2)
  • SCSI-Schnittstelle (nur Roland DJ-70 mk2)
  • Akai S1000/S1100 Import (nur Roland DJ-70 mk2)
  • Beat-Sync Funktionen (nur Roland DJ-70 mk2)

Minus

  • Display pfeift recht laut
  • Disk-Laufwerk sehr langsam
  • Bedienung zeitweise etwas umständlich
  • keine Einzelausgänge
  • keine internen Effekte
  • keine Anschlussmöglichkeit für Monitor bzw. Maus wie an Roland S750/S770
  • lange Einarbeitungszeit bzw. komplexe Architektur
  • bei gebrauchten Geräten oft Defekte an Display, Alpha Dial und Disk-Laufwerk

Preis

  • Neupreis : ca. DM 5.500,-
  • Gebraucht lt. Syntacheles Liste, Stand 12.2017
  • Roland DJ-70 ca. 150,- Euro
  • Roland DJ-70 MKII ca. 250,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Der DJ-70 ist ein gutes Teil, hatte einen (erste Version) für einige Wochen als Leihstellung, da ich für ein Projekt (elektronische Live-Performance) ein zweites Samplingkeyboard neben meinem Mirage brauchte. Ob das Ding Kult ist, sei mal dahingestellt, für mich gehört dieser Titel dem W-30, der ein paar Jahre vorher rauskam. Sein 12bit-Sound kling in meinen Ohren organischer und dichter, zudem haben mir die in manchen Lagen leicht überbetonten Mitten/Höhen des DJ-70 nicht so zugesagt. Trotzdem macht das Ding Spaß und die Resampling/Resynthese-Funktionen sind super, damit läßt sich viel anfangen. Würde ich mich jedoch zwischem dem DJ-70 und dem W-30 entscheiden müssen, würde meine Wahl eher auf Letzteren fallen. Da gehts nicht nur um Lo-Fi, sondern den Punch im Sound, gerade drumlastige Loops und Einzelsamples knallen auf dem W-30 so richtig auf die Zwölf, ähnlich wie das auch beim Mirage der Fall ist. Für nuanciertere Sachen ist der DJ-70 wiederum besser, hier punktet er mit höherer Samplequalität, bezüglich Sequenzer ist der W-30 allerdings weit vorn und hat auch Einzelausgänge. Beide Maschinen sind in meinen Augen geile Teile, die man auch heute noch gut einsetzen kann, wenn man ihre Stärken ausspielt.

  2. Profilbild
    wrywindfall

    Ich habe zwei DJ-70 und einen DJ-70 MK II und merke, dass ich nach Jahren die auch mal wieder rauskramen und nutzen sollte. Da ich auch einen W-30 habe (war damals mein erster Sampler!), kann ich mich meinem Vorredner in vielem anschließen.
    Die guten Teile sind nur selten zu bekommen, im MK I den Speicher zu erweitern ist eine elendige Fummelei (und nach dem Zusammenbau sind mir zwei Boards wieder rausgefallen) und mit dem MK II funktionierende SCSI-Laufwerke zu finden, ist auch ein Thema für sich. Alles in allem aber schöne Kisten, die sich zum Tüfteln lohnen.
    Vielleicht sollte ich mal meine beiden MK I verkaufen? Ich habe einfach zu viele Kisten…

    • Profilbild
      Markus Harsani

      @wrywindfall Das ist ja cool – Du bist ja ein echter DJ-70 Poweruser ! Gleich drei von den Geräten – WOW ! Welche OS-Versionen haben denn deine DJ-70 MK1 ? Ich habe nur die V1.00, und habe den Eindruck dass hier einige Bugs vorhanden sind, die eventuell mit späteren Versionen (V1.04) ausgebügelt wurden. Bei mir macht z.B. die SysEx Übetragung von Parametern viele Probleme, da der DJ-70 nach jeder Übertragung erstmal für ca. 2 Sec. „schläft“ bis der nächste Befehl akzepiert wird.
      Freue mich über jede Rückmeldung hierzu, da man im Web absolut nichts darüber finden kann und der DJ-70 Userkreis in Deutschalnd relativ klein zu sein scheint… Dann wollte ich noch fragen welche SCSI-Laufwerke du am MK2 erfolgreich einbinden konntest ? Viele Grüße,
      Markus

      • Profilbild
        wrywindfall

        @Markus Harsani Ach Markus, das ist schon lange her, ich müsste mich da erst wieder reinfummeln, bis ich da gute Ratschläge geben könnte.
        Aber mal sehen, was sich die Tage noch ergibt. Poweruser war ich nie, hatte nur nach und nach die Teile gebraucht erstanden, um sie vielleicht mal produktiv einzusetzen. Sie sollten eine Verbesserung meines W-30 damals darstellen und der erste MK I hatte auch ein paar Probleme äußerlicher Art, so dass der zweite dann Ersatzteillager sein sollte. Dass ich kurze Zeit darauf einen MK II günstig bekommen konnte, war ja nicht abzusehen…
        Ich schau mal!

  3. Profilbild
    SimonChiChi AHU

    Mann bin ich froh, dass ich diese Zeit nicht mitbekommen habe. Diese Mini-Speicher und dann die Preise dazu.. purer Wahnsinn.

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      Markus Harsani

      @SimonChiChi Hi ! Ach, so schlimm war es eigentlich nicht… 2 Megabyte waren damals ja schon richtig geil, wenn man bedenkt dass Prodigy ihr erstes Album fast ausschließlich auf einem Roland W-30 mit 750kByte Speicher erstellt haben. Viel Speicher muss nicht gleich bedeuten dass man damit geilere Tracks damit machen kann. Ok, für jemand der viel mit Drumloops arbeitet, und dann auch noch in Stereo ist das alles natürlich nichts, aber ich habe eine riesige „Single Cycle Waveform Library“ von Galbanum, und damit kann man aus den alten Kisten echt gute Synthesizer machen. Aber ja, die Preise waren damals echt die Hölle – Für den Preis eines neues Roland DJ-70 habe ich 1993 meine erstes Auto (Golf-2) gebraucht gekauft (ca. 5.000 DM).Allerdings habe ich 1994 einen SCI Prophet-3000 mit 2MB RAM vom Elektro-Musikproduzenten Louis Zachert (RIP – Was für ein unglaublich netter Mensch, aber leider verstorben) für 1.500DM erstanden was damals echt günstig war… Dennoch haben diese alten Sampler eine „Sexyness“, die man mit keinem Plugin so hinbekommt – Alleine schon dass man sich mehr mit den Geräten und der Bedienung auseinandersetzt führt irgendwie zu interessanteren Ergebnissen…

    • Profilbild
      wrywindfall

      @SimonChiChi So teuer war das auch wieder nicht. Hätte vor vielen Jahren mal 1MB-Speicherkarten (der MK I braucht 4 davon!) für 5€ erstanden. Nur der Einbau endete dann in einer fürchterlichen Fummelei, der mir aber auch jede Menge Erfahrungen gebracht hatte…
      Und als HW-Sampler waren die Teile nicht schlecht.

      • Profilbild
        Markus Harsani

        @wrywindfall Ja, die Speicher sind recht günstig zu bekommen… ich finde den Roland DJ-70 aber noch recht Servicefreundlich, da sich alles relativ einfach zerlegen lässt – Allerdings hätte man die Speichererweiterungs-Slots wirklich besser anbringen können, so dass man nicht das ganze Keyboard ausbauen muss. Wer hingegen schon einmal eine Roland MC-909 zerlegt hat um die Triggerpads zu tauschen, wird den Roland DJ-70 als relativ einfach zu pflegen verstehen :-)

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    AMAZONA Archiv

    Wenn man bedenkt, daß ein neuer Akai S1000 inklusive 40MB SCSI-Festplatte (oder waren das 60?) in 1992 über 10.000 DM (UVP) kostete und auch später noch recht heftig zu Buche schlug, waren die 5.500 DM für einen DJ-70 ganz okay. Ich kann mich an Straßenpreise von knapp unter 5.000 DM zwei oder drei Monate nach dem Erscheinen des Geräts erinnern, günstiger kam man nur mit der vorherigen Generation (Mirage, W-30, FZ-1, etc.) weg, oder man behalf sich mit 8- und 16bit Homecomputern (C64, Amiga, Atari ST) und entsprechender Software und Interfaces, so wie ich das machte, bevor ich mir einen Mirage zulegte. Heute kostet Speicher praktisch nix mehr und die Leute arbeiten mit Samples am Computer, deswegen sind die alten Kiste recht günstig zu haben, mir persönlich ist die Arbeit am Gerät und der eigene Sound vieler Hardwaresamplern aber lieber, das macht Spaß und man vertüddelt sich nicht so leicht.

    • Profilbild
      wrywindfall

      Das finde ich so gut an Amazona, dass man hier Gleichgesinnte trifft!
      Ich weiß noch, dass mich der W-30 damals 1990 3100 DM gekostet hatte. Ich habe seitdem viele Instrumente (und manchmal auch nur wenige) gehabt, der W-30 durfte fast immer bleiben. Ich habe inzwischen den dritten, aber er war mit ganz kurzen Unterbrechungen immer da. Diese all-in-one Maschine hatte für mich Jahre ausgereicht. Sampeln, nachbearbeiten, daraus dann mit dem internen Sequencer Songs basteln, herrlich. Mit der KW-30 Erweiterung konnte ich dann auch eine SCSI-Festplatte dran nutzen. Sehr hilfreich in Zeiten der 3,5“ Disketten.
      Und das Schöne war, ein Großteil der Samples konnten dann auch im DJ-70 genutzt werden. Das hatte gut gepasst. Irgendwie bin ich da auch immer noch etwas oldschool mit Hardwaresamplern. Habe mir auch noch einen FZ-10M (wieder) und ein Emax II Rack gegönnt und das ist schon ein tolles arbeiten. Eben weil die Kisten einen eigenen Charakter haben und man mit den Beschränkungen leben musste. Heutzutage nutze ich selbst nur ein Bruchteil der Möglichkeiten, damals musste ich mir schon genau überlegen, welcher Sound noch in den Speicher passt, da ja alles live in einem Rutsch aufgezeichnet wurde…

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        AMAZONA Archiv

        @wrywindfall Mein erster Sampler war der Mirage, der ist mir so ans Herz gewachsen, daß ich ihn durch alle Zeiten hindurch behalten habe und immer noch damit arbeite. Dann kam ein E-Mu ESI-32, der war günstiger als die Akais und taugte mir im Klang sehr, später wurde er verkauft und in schneller Folge durch einen Akai S20 und S2000 mit je 32MB ersetzt, auch diese beiden Teile sind nach wie vor fester Bestandteil meines Studios. Am S2000 hängt eine SCSI-Platte dran, Mirage und S20 werden mit Disketten beschickt, das genügt mir, da ich meist Einzelsamples erstelle und daraus Multisamples bastle, für umfangreichere Sachen kommt der S2000 zum Einsatz. Zwischendrin hatte ich auch mal die Hohner-Version des FZ-1, der leider bei einem Gig kaputtging. Einen Emulator II hätte ich auch gerne, nach dem Ding halte ich immer Ausschau, findet man aber eher selten für bezahlbare Preise. Richtig gut ist auch der Ensoniq ASR-10, bei dem Teil könnte ich auch schwach werden…

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          Markus Harsani

          Vielleicht folgt ja nach all dem Analog-Synth Review tatsächlich ein Sampler-Revival und alle Hersteller bauen auch mal wieder ordentliche Sampler ? Ich würde es mir echt wünschen ! Es gibt ja heute wirklich coole Grooveboxen, aber die Sampling-Funktionen und Soundnachbearbeitung sind meist ziemlich rudimentär umgesetzt. Wenn ich da an z.B. den Electribe 2 Sampler denke : Echt cooles Teil, aber dann leider noch nicht mal graphische Sample Editierung und massiv beschnittene Hüllkurven… Da hätte man denke ich echt mehr draus machen können. Naja, ich habe noch eine MC-909 da bleiben dann wenigstens in der Hinsicht keine Wünsche offen :-) ASR-10 ist echt eine Waffe – Ich hatte mal den Vorgänger EPS-16Plus Rack. Hier hat mich aber leider die Tatsache der fehlenden Filterresonanz und das nervige Nachladen von Funktionen per Disk echt genervt, weswegen das Teil auch wieder verkauft wurde.

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            AMAZONA Archiv

            @Markus Harsani Der Octatrack ist ein geniales aktuelles Teil, der ist mir aber leider (noch) zu teuer, ich habe das Gefühl, daß das genau die richtige Maschine für mich ist. Ansonsten stimme ich voll zu, ein neuer Sampler mit viel Echtzeit-Funktionen wäre eine feine Sache. Der Digitakt ist auch ein Kandidat für meine Wunschliste, geht zwar eher in Richtung Sampling-Drummachine, aber das paßt ja schon mal. Ein Keyboardsampler wäre mir am liebsten, sowas wie ein Emulator II mit modernen Features und reichlich Speicher… da komme ich ins Träumen… einerseits ist es schade, daß Hardwaresampler heute so stiefmütterlich behandelt werden, andererseits bin ich auch froh darüber, denn dadurch bleibt den Geräten (und mir) der teils ziemlich abgedrehte Preis-Hype wie bei den klassischen Analogen erspart.

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            AMAZONA Archiv

            @Markus Harsani ,,ordentliche Sampler´´ sind nur noch im Computer zu finden. Schon von der Bedienung her müsste ein HW Sampler neue Akzente setzen um mit den GUI´s aktueller Softsampler mitzuhalten. NI Form wäre da mal als aktuellere Referenz zu nennen. Der Einsatz von Multisegmenthüllkurven ist innerhalb von HW Samplern(und Synths) meines erachtens weitaus weniger flexibel als das zeichnen mit der Maus oder Touchscreen.

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              AMAZONA Archiv

              Ein Hardwaresampler steht für mich nicht zwingend in Konkurrenz zu Softwarelösungen, sondern ist ein Instrument mit null Latenz, u. U. zusätzlichen Synthesemöglichkeiten, mit denen man sehr individuelle Patches erzeugen kann (siehe Emu II) und eigenem Sound, all das in einer Box, die ich mir ins Rack hängen oder auf den Tisch stellen und ohne Computer loslegen kann. Sowas wie eine Spitfire-Bibliothek würde ich nicht auf Hardware verwenden wollen, das ist auch eine ganz andere Baustelle. Der Workflow mit einem Sampler, der dem Nutzer nicht endlos viel Speicher und Features bietet, fördert die Kreativität, da es für alle musikalischen Anforderungen auch Lösungen mit leistungsmäßig eingeschränkten Synths oder eben Samplern gibt, man muß sie nur finden. Das, was vielen HW-Samplern von früher fehlt, sind Möglichkeiten zum Echtzeit-Eingriff und interessante Syntheseformen, da könnte man mit der heutigen Technik richtig gute Sachen machen.

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                AMAZONA Archiv

                Was kann die Software dafür wenn User X über die Sampling Spezifikation des Akai s900 hinweg ,,emuliert´´.
                Wär es nicht angebrachter User X zu zeigen wie Kreativtät entsteht anstatt ihm mit einem neuen Tool sowas vorzugaukeln?

                • Profilbild
                  AMAZONA Archiv

                  Jau, möglicherweise schon. Letztendlich kommts ja auf den Musiker an, nicht das Instrument oder die Frage Hardware/Software. Ich hätte trotzdem gern einen neuen Sampler mit umfangreicher Synthesesektion und viel Echtzeit-Gedöns, das würde mir Spaß machen. :)

                  • Profilbild
                    Markus Harsani

                    @Lightman : Ja, mit der heutigen Technik wäre es ja im Prinzip ein leichtes, einen HW-Sampler mit modernen Eingabetools zu bauen : Touchdisplays, XY-Pads, Joysticks, Fadern/Regler und sogar eine Patchmatrix mit Kabeln wie z.B. am Korg MS20-USB Controller. So eine Art „Sampler“ Modularsystem fände ich schon richtig geil ! Ich wollte mir früher auf Microcontrollerbasis einen Controller mit Fadern, Kippschaltern usw. für den Akai S3000 bauen, mit dem man jeden einzelnen Parameter fernsteuern kann. Habe ich dann aber verworfen, da das Teil wirklich sehr viele Parameter hatte, und das Bedienpanel gigantische Ausmaße angenommen hätte :-) Also quasi die Akai MESA Software in real… Ach Naja, vielleicht gehe ich es ja doch noch mal an !

                • Profilbild
                  Markus Harsani

                  Letztlich kommt es ja immer auf den User selbst an wie er mit seinem Hard- oder Softwaresampler umgeht – Die einen mögen eben eher das graphische Arbeiten und massig RAM im DAW-Sampler, die anderen mögen eben die Haptik und den Sound der DA-Wandler die diese alten Kisten hatten. Ich persönlich finde es super,dass man heute die freie Wahl hat und eben beides parallel haben kann : Unglaubliche SW-Tools, und extrem günstige High-End Hardware von „damals“.Von all den Sampler Plugins mag ich z.B. den TAL-Sampler am liebsten, da er ziemlich nah an den HW-Kisten dran ist, und man die verschiedenen DAC Typen wählen kann – Und ist auch nicht so überladen wie z.B. Kontakt.

      • Profilbild
        Joezz

        @wrywindfall Also ich meine, der Roland W-30 hat damals schlanke 4500 Euro gekostet. War gegen ein Akai MPC oder S-Sampler günstig, aber trotzdem ein kleines Vermögen. Jedenfalls mit 25.

  5. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Hey Ho,
    danke für den Bericht! Kleine Ergänzung: Der Roland DJ-70 MK1 besitzt den gleichen TVF-Chip wie der Roland JD-990 (MB87424A) und der klingt extrem gut, zumindest im JD-990!

    • Profilbild
      Markus Harsani

      Hi Marcus – Vielen Dank für den Hinweis ! Ich habe eben einmal die Schaltpläne von Roland DJ-70 MK1, MK2 ,S770 und JD-800 verglichen : Interessanterweise haben die beiden Roland DJ-70 und der JD-800 auch den MB87424A Chip, während hingegen der S-770 den MB87424 (also ohne „A“ ) hat. Wäre mal interessant ob die Filter zwischen den DJ-70s und der S-750/S770 Serie unterschiedlich klingen ! Mir persönlich gefällt der Klang des MB87424A auch sehr gut !

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        AMAZONA Archiv

        @Markus Harsani Hey Markus,
        den S-770 hab´ich, der teilt sich den Filter mit dem D-70, wenn ich mich recht erinnere.
        Ob die ganzen Teile unterschiedlich klingen, weiß ich nicht, denn ich habe nie einen Quervergleich gemacht. Der S-770 klingt fett. Der S-760, den ich auch habe, klingt jedenfalls anders (bauchiger?. Ich habe beide auf CF-Karten umgerüstet und kann dadurch Samples zwischen beiden tauschen. Der S-770 hat bei gleichem Sample mehr Dampf untenrum, aber ob JD-990 und S-770 ähnlich klingen ist schwer zu sagen. Ich liebe diese alten Teile! Beste Grüße von der Waterkant!

        • Profilbild
          Markus Harsani

          Hi Marcus, vielen Dank dass du mit uns deine Erkenntnisse teilst ! Ich wusste bis nach deinem Hinweis mit dem VCF Chip überhaupt nicht dass die Geräte mit unterschiedlichen Filter-Chips arbeiten. Der JD-800 Filter klingt auch einfach wahnsinnig gut und hat viel Wumms – Es ist einfach nicht zu fassen, dass noch niemand eine Wave-Card entwickelt hat die man mit eigenen Samples füllen, und damit den JD-800 beladen kann. Das wäre mal was ! Oder gleich ein USB-Mod, damit man die Wave-Card nicht mehr benötigt.

  6. Profilbild
    Sudad G

    Schöner Bericht!
    Hatte zwar nie den DJ-70, aber dafür den S-750/S-770 im Rack, dessen überragende Sound Engine ja die Gleiche ist und den ich heute noch einsetze. Hab mir dann von C-Lab eine Zip/CD-ROM Combi später nachgekauft, weil die alten Syquest-Laufwerke der 90er ständig rumzickten. Seither keine Probleme mehr.

    Was mich bis heute immer noch umhaut ist die Audioqualität mancher dieser 16Bit „Vintage-Stereo-Sampler“. Der ungeheure Druck der 20 Bit D/A-Wandler und die räumliche Abbildung von gesampelten Drumloops steht einer aktuellen DAW kaum nach. Im Gegenteil. Das Timestretching ist bis max. +/- 10% im „Hi-Quality“ Mode meist sogar besser als das von Cubase oder Logic. Dauert zwar zugegebenermaßen ewig lang, aber auf das Ergebnis zu warten lohnt sich. Hab schon so manche Vocals im S-750 gestreched ohne Artefakte, wo sogar Cubase 8.5 leichte Glitches fabrizierte. Scheinbar sind da ausgefuchste Algorithmen am Start.

    Schade ist nur, dass die Sampler heutezutage nicht mehr so einfach via SCSI mit dem PC verbunden werden können, so dass sich das Arbeitsgebiet meiner alten Sampler auf Spezialaufgaben wie Sounddesign, Loops stretchen oder tunen etc. beschränkt.
    Den DJ-70 hätte ich damals noch gerne gehabt, aber da mein Sparbuch bereits von S-1100 und S-750 geplündert war, musste ich einfach passen.

  7. Profilbild
    Sudad G

    @Markus Kiel

    S-770/S-750/SP-700 und DJ-70 MK1 haben eine komplett andere Sound-Engine und andere A/D bzw. D/A-Wandler als S-760 und DJ-70MK2.
    Für den preiswerteren S-760 bot Roland sogar einen separaten Standalone D/A-Wandler (DA-400) als Upgrade an, um mit ihm die gleiche Audioqualität wie S-770/S-750 zu erreichen. Man wollte so erstmal Neukunden mit einem preiswerteren verbauten Wandler gewinnen, da der Einstiegspreis um die Hälfte günstiger war als beim S-750. Außerdem lockte der S-760 mit der damals wichtigen AKAI S-1000 Kompatibilität, die den S-770/750 und SP-700 Modellen noch fehlte.
    Kenner kauften aber dennoch immer die größeren S-770/S-750 Modelle – einfach wegen des besseren Grundsounds. Wenn schon Roland Sampler, dann die S-770/S-750 oder SP-700 (Playback Version ohne A/D ähnlich wie S-1000PB)

    Der DJ-70Mk2 baute dann auch logischerweise wegen der gewünschten AKAI S-1000 Kompatibilität auf den preiswerteren S-760 auf. Als DJ-Version konnte man im Club eh kaum den Unterschied zwischen MK1 und MK2 hören, wollte aber dafür lieber mehr Speicher haben.
    Ich würde aber allein wegen des Sounds immer den DJ-70Mk1 dem Mk2 vorziehen.

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @Sudad G Hey Sudad,
      mein S-770 bekommt schon länger nicht mehr die Aufmerksamkeit, die ihm gebürt. Anfangs hatte ich die Displayfolie getauscht und dann den CF-Kartenleser eingebaut. Jetzt ist das Display wieder dunkel, weil wahrscheinlich der Elko fürs Display aufgegeben hat. Der angeschlossene Monitor hat auch was.
      Irgendwas ist ja immer.
      Übrigens, ich habe Deine Kommentare auch schon auf Gearslutz gerne verfolgt. Du weißt echt Bescheid! Respekt und Grüße!

    • Profilbild
      Markus Harsani

      @Sudad G @ Sudad_G : Freut mich sehr dass dir der Bericht gefallen hat ! Das sind ja echt interessante Hintergrundinfos zu den Geräten – Besonders cool finde ich die Sache mit dem Roland DA-400… Kannte dieses Zubehör bislang noch überhaupt nicht. Viele Grüße, Markus

  8. Profilbild
    magus

    Guten Abend an alle,
    Herzlichen Glückwunsch zu den verschiedenen Posts auf dem Roland DJ70 ! Ich brauchte eine Unterstützung von dir, seit ich einen Disketten- / USB-Emulator installiert habe und nachdem ich den USB-Stick in 100 virtuelle Disketten formatiert habe, kann ich die Dateien nicht in den Stick kopieren, da jede virtuelle Einheit eine Kapazität von 1,38 Mb während der Bilder hat Roland Disketten haben eine Kapazität von 1.44 Mb ! Um Bilder von der Diskette zu erstellen, habe ich die SDISK-Software für DOS und OmniFlop für Windows verwendet, aber beide erzeugen Bilder, die 1.44 entsprechen … Danke für Ihre Verfügbarkeit!
    Gruß
    Mariano.

    • Profilbild
      Markus Harsani

      @magus Hallo Mariano ! Du hattest mir in einer Message geschrieben dass du den GOTEK SFR1M44-U100K Emulator in den Dj-70 eingebaut hast. Ich denke dass dieser Emulator nicht im DJ-70 funktioniert da dieser Emulator nur den sogenannten „File Mode“, aber nicht den benötigten „Disk Image Mode“ unterstützt. Ich habe bei mir den GOTEK SFR1M44-FU-DL eingebaut, und dieser unterstützt eben 100 Disk Images. Wie du schon richtig bemerkt hast haben die Disk-Images immer eine exakte Größe von 1.44MB nach der Erstellung durch OMNIFLOP und SDisk. Der Floppy Emulator (SFR1M44-FU-DL) kann eben diese kompletten Images vom USB Stick in einen Flash Speicher laden, und von dort kann der DJ-70 die Files dann auch lesen. Kurz gesagt : ich denke nicht dass es mit deinem Emulator funktioniert, sondern das SFR1M44-FU-DL Model einbauen musst, da nur dieses Model den „Disk Image Mode“ unterstützt. Deine File-Konvertierungen sind denke ich OK, wenn die erzeugten Disk-Images die namen „001.OUT“, „002.OUT“ usw. haben.

      • Profilbild
        magus

        @Markus Harsani Guten Morgen,
        Mit meinem aktuellen USB-Player kann ich keine Datei laden, die mit DJ70 kompatibel ist.
        Wenn Sie mir eine Bestätigung geben, kaufe ich dieses Produkt „https://www.amazon.it/gp/product/B00C4PBLB6/ref=ox_sc_act_title_1?smid=A1XMMWOBFHNS9&psc=1“ dann werde ich Ihre Anweisungen für die Installation der ISO-Images folgen.
        Danke für die Hilfe
        Bis bald
        Mariano.

        • Profilbild
          Markus Harsani

          @magus Hallo Mariano – Den Floppy Emulator den du bei Amazon gefunden ist, ist der richtige und du kannst diesen kaufen – Er funktioniert zu 100 % !

      • Profilbild
        magus

        @Markus Harsani Hallo Markus,
        Ich möchte Ihnen noch einige Fragen zur Verwaltung von Bilddateien stellen:
        1) Wie formatiere ich den USB Stick im Standardmodus (FAT 32 / FAT 12) oder im Master Boot Record (MBR) Modus?
        2) Die .out-Dateien. Müssen sie in ein bestimmtes Verzeichnis übertragen werden oder können sie direkt auf das USB-Laufwerk kopiert werden?
        3) Nach dem Kopieren müssen die Bilddateien die Erweiterung * .out (001.out-002.out-etc) behalten oder muss ich sie im IMG (001.img-002.img-etc) umbenennen?
        Danke nochmal für die Hilfe
        Gruß
        Mariano

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          Markus Harsani

          @magus @Mariano : Hier die Antworten auf deine Fragen : 1.) Den USB Stick bitte als FAT32 mit 4096 Zuordnungseinheiten formatieren. 2.) Auf dem USB Stick erstellt du ein Verzeichnis mit dem Namen „IMG144“, und in dieses kopierst du alle *.OUT Dateien 3.) Die Dateinamen unbedingt als *.OUT belassen und NICHT in *.IMG umbenennen ! Am besten benennst du alle Files aufsteigend, also 001.OUT, 002.OUT, … 099.OUT

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          Markus Harsani

          @magus @Mariano – Fortsetzung … Um die Dateien auf den DJ70 laden zu können musst du folgendermaßen vorgehen : 1.) DJ-70 einschalten und booten lassen 2.) Dann auf dem Floppy Emulator kurz beide Buttons gleichzeitig drücken und wieder loslassen – Das 7-Segment Display wechselt dann von „000“ auf „100“. Diesen Vorgang wiederholst du so lange, bis im Display „b00“ steht – jetzt ist der Floppy Emulator im „Disk Image Mode“. 3.) Wenn du Diskimage 001.OUT laden willst, so musst du kurz die rechte Taste am Floppyemulator drücken bis „b01“ im Display angezeigt wird. 4.) Jetzt den USB Stick in den Floppyemulator einstecken 5.) Nun den rechten Button am Floppyemulator kurz drücken – Es erscheint „d0“ auf dem Emulator. Bitte warten bis das Display wieder „b01“ anzeigt – Jetzt wurden die Daten vom USB Stick in den Emulator geladen. 6.) Jetzt kannst du im DJ-70 über die „Load“ Funktion im „Disk Menu“ die Dateien in den Sampler laden.

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            magus

            @Markus Harsani Nun Markus Ich bereite den USB-Stick mit allen Bildern der Diskette nach dem Verfahren vor, das du mir angezeigt hast und sobald ich den USB-Leser ersetze, lasse ich dich das Endergebnis wissen … hoffentlich gut!
            Danke für Ihre Mitarbeit
            Bis bald
            Mariano

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              Markus Harsani

              @magus Hallo Mariano – keine Sorge, das wird schon klappen –
              Bei meinem DJ-70 hat es ja auch funktioniert.Wenn es irgendwelche Probleme gibt, helfe ich gerne !

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                magus

                @Markus Harsani Hallo Markus,
                Ich habe deine detaillierte Prozedur verfolgt und alles hat perfekt funktioniert … es gibt nur ein kleines Problem, am Anfang unmittelbar nach der Zündung wird die letzte im Emulator gelieferte Disk geladen … das ist vorher möglich das Emulator-ROM so ausschalten, dass die Tastatur schnell und ohne Ladevorgang eingeschaltet wird?
                Danke für die Unterstützung
                Gruß
                Mariano.

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                  Markus Harsani

                  @magus Hi Mariano, es freut mich sehr dass der Emulatoreinbau bei dir auch funktioniert ! Der Gotek Emulator behält immer die letzte „Disk“ in seinem internen Speicher, und lädt diese beim nächsten einschalten in den Speicher des Roland DJ-70. Das ist tatsächlich so, und man kann es leider auch nicht ändern.

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                magus

                @Markus Harsani Hallo Markus,
                Mit dem Gotek-Emulator erkennt das Kommando des DJ-70 „Convert Load“ zum Laden der Samples des S550 / W-30 das Format nicht!
                Während die Bilder vom DJ-70 sie lesen und perfekt auf die der W-30 schreiben, nein!
                Kannst du mir helfen, da die meisten meiner Proben von der W-30 stammen?

                Dank

                Mariano

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                  Markus Harsani

                  @magus Hi Mariano, ich denke das wird nicht funktionieren. Der GOTEK Emulator kann nur das Disk-Format mit 1.44 MB Disketten emulieren, aber S550 und W-30 arbeiten mit 720KB DS/DD Disketten die der Emulator leider nicht verarbeiten kann. Vielleicht gibt es auf dem PC eine Software mit der man die 720KB Disks in ein 1.44MB Image umwandeln kann ? Sorry, da habe ich gerade auch keine Lösung… Viele Grüße, Markus

                  • Profilbild
                    magus

                    @Markus Harsani Hallo Markus,
                    Ich habe ein Omniflop-Tutorial in pdf gefunden, das erklärt, wie es geht. Ich habe es versucht, aber es funktioniert nicht. Wenn du mir deine E-Mail-Adresse gibst, schicke ich dir das Tutorial, vielleicht hast du mehr Erfahrung, als mir ein paar wichtige Tipps geben kann!

                    Danke, Grüße

                    Mariano

                  • Profilbild
                    magus

                    @Markus Harsani Hallo Markus,
                    Ich habe versucht, die Software „010 Editor“ zu verwenden, um den Header der W-30 * .out-Datei in * .out von DJ-70 umzuwandeln … Sie können mir sagen, welches die Standardstruktur der Datei ist und daher Welche Kopfzeile sollte ich ändern?

                    Danke für die Hilfe

                    Mariano.

  9. Profilbild
    magus

    Hallo Markus,
    Obwohl langsam möchte ich versuchen, ein Sample auf dem DJ-70 über das System Exclusive (SysEx) zu transponieren.
    Sobald die Midi-Dateien mit der Tastatur und dem PC verbunden sind, welche Einstellungen sollte ich in den DJ-70 eingeben und welche Software soll ich für die korrekte Übertragung auf dem PC verwenden?

    Danke für die Hilfe

    Mariano

  10. Profilbild
    magus

    Hallo Markus,
    Entschuldigung, wenn ich Sie störe, aber ich kann MIDI Sample Dump (Sysex) nicht mit Roland DJ70 arbeiten.
    Kannst du mir eine Prozedur mit den Einstellungen geben, die in den DJ70 eingefügt werden sollen und welche Software für den PC mit Windows-Betriebssystem verwenden?
    Ich hoffe du kannst mir helfen … danke für die Unterstützung

    Gruß

    Mariano

    • Profilbild
      Markus Harsani

      @magus Hallo Mariano,

      „out of the Box“ ist es leider nicht so einfach möglich, Wav-Samples über Midi Sample Dump an den DJ-70 (MK1) zu übertragen.

      Grund : Roland verwendet leider ein leicht abgewandeltes Wav-Format mit einem modifizierten File-Header. In diesem Header legt Roland z.B. den Loopmodus des Samples, die Sampling-Rate und auch den Samplenamen mit ab. Ein Standard Wav-File hat diese Informationen leider nicht integriert.

      Man muss also zuerst das Standard-Wave File in das Roland Format „Konvertieren“ bevor man es per Midi-Sample Dump Tools an den DJ-70 senden kann. Leider ist mir keine Software bekannt die diese Konvertierung automatisch beim Upload in den DJ-70 durchführt.

      Dieses Thema hat mich viele Stunden und Nerven gekostet, da auch ich die selben Probleme wie du hatte.

    • Profilbild
      Markus Harsani

      @magus Am Ende habe ich mir in Java einen eigenen File-Konverter programmiert, welcher es erlaubte Standard-Wave Files in das „DJ-70 Format“ umzuwandeln um die Files dann über das Electron Midi-Sample Dump Tool in den DJ-70 zu laden.

      Ich kann leider den Source-Code nicht mehr finden – Werde aber mal versuchen über die Weihnachtszeit meine Festplatte zu durchsuchen und das Tool wieder zum laufen zu bringen.

      Wichtig : Der Sample-Dump Transfer ist elendig langsam – Für den Upload von größeren Samples verbringt man schon einige Minuten. Am Ende habe ich dann die Samples doch lieber mit dem DJ-70 direkt gesampelt und gemappt. Das war schneller als der ganze Konvertierungsprozess + SDS Upload in das Gerät. War mitunter auch ein Grund warum ich das Software Tool nicht groß weiter verfolgt habe.

      • Profilbild
        magus

        @Markus Harsani Hallo Markus,
        Mir wurde sofort klar, dass Sie ein elektronischer Zauberer sind, und ich bin wirklich glücklich, dass Sie eine Java-Anwendung für den DJ-70 entwickelt haben! Sobald Sie es finden können, bin ich Ihnen dankbar, wenn Sie es teilen, damit ich meine Wave-Samples endlich mit dem Roland DJ-70 verwenden kann!

        Danke für Ihre Mitarbeit

        Bis bald

        Mariano.

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      Markus Harsani

      @michael vorwachs Hallo Michael,

      nein, das ist leider nicht möglich, da die Mainboards beider Geräte völlig unterschiedlich sind. Dem DJ-70 MK1 fehlt z.B, der komplette SCSI Port (Nicht auf der HW vorhanden) und die Möglichkeit den Speicher auf 32MB aufzurüsten.

      Es sind wirklich zwei unterschiedliche Geräte die man nicht ineinander umwandeln kann.

  11. Profilbild
    Max

    Hallo allerseits, ich entschuldige mich für etwaige Fehler, ich verwende Google Translate.
    Ich kaufte ein Roland DJ-70 mk1 mit 4Mb RAM und Firmware 1.01; verwendet ein bisschen ‚und versucht, die verschiedenen Funktionen zu navigieren, stieß ich auf einige Fehler zum Beispiel:
    – Wenn Sie auf der Wiedergabeseite ein Patch im „Rev“ -Modus einstellen, wird das Sample nicht kontinuierlich, sondern nur in einer Aufnahme wiederholt
    – Mit der Funktion „Rate converting“ auf einem Sample (zB von 44.1 auf 30) wird das erste Problem umgekehrt und die Funktion „Fwd“ macht nur eine Schleife und stoppt dann.
    – In der Funktion „Load while playing“ kann ich, während ich im Speicher A spiele, andere Samples in B laden, aber nach der Konfiguration in den Tasten muss ich „LimL“ und „LimH“ verwenden, sonst überlappen sich die Samples und der Sound beschleunigt sich.

    Ich habe in einem Roland-Dokument gelesen, dass die Firmware des Mk1 auf Version 1.05 kam und dass die Updates auf Diskette verteilt wurden. Leider habe ich auch nach langer Recherche nichts im Internet gefunden. Also frage ich Sie, ob jemand die Mk1 mit einem aktuelleren Betriebssystem hat als ich und wenn Sie eine Kopie des Betriebssystems erstellen können („Save System“ auf der Disk Utility Seite), dann schicken Sie mir die Disketten-Image-Datei.
    Danke im Voraus an jeden, der mir helfen kann.
    Max

    • Profilbild
      Markus Harsani

      @Max Hallo Max,

      ja, ich habe auch herausgefunden dass es eine Version 1.05 zu geben scheint – Leider ist diese aber tatsächlich nirgends in Netz verfügbar. Sollte jemand diese haben würde es auch mich freuen hiervon ein Image zu bekommen.

      Software-Bugs sind in der Firmware in der Tat einige vorhanden. Ich verwende die Version 1.00 und habe besonders beim Key-Zone Mapping einige Probleme wenn man Patches erstellen will. Auch das Erstellen von Loop-Points mit dem grafischen Editor funktioniert bei mir überhaupt nicht wie im Handbuch beschrieben. Es werden nur irgendwelche komischen Punkte im Display angezeigt und mir hat sich nie ganz erschlossen wie das bei der Einstellung von Sample-Loop Points helfen soll.

      Naja, aber es gibt ja zum Glück immer einige Workarounds mit denen man dann doch ans Ziel kommt. Wäre interessant zu Wissen welche Bugs die V1.05 gefixt hat.

      @Roland : Wenn ihr das lesen solltet und noch jemand so eine Disk in der Schublade hat –> Bitte melden ! Wir Oldschool User wären wirklich mehr als Dankbar ( auch 27 Jahre nach Markteinführung…)

  12. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Hallo ins Land,ich habe diese seite per Zufall gefunden, in der Hoffnung, eine Käufer für meinen Roland zu finden.Ich wohne in Mönchengladbach, wo auch das Gerät getestet werden kann.
    Leider habe ich auch damals ca.5000,-dm bezahlt plus Samplings Disketten, die nochmal mit 800,- dm zu Buche schlugen, darum suche ich einen Liebhaber der dieses Schätzchen noch brauchen kann.Leider ist mir am Lautstärkeregler ein Potiaufsatz (Plastik) verloren gegangen aber ansonsten funzt es wie am ersten Tag und sieht auch noch gut aus.Bin zu alt dafür, um mich nochmals damit zu befassen.Bilder kann ich nachsenden.
    gruss David klima44@arcor.de

  13. Profilbild
    Klaus Rathjens

    Toller Test – Kompliment!
    Ich hatte auch einen Mark II, habe ihn aber schließlich wegen Overflow meiner Anlagen verkauft. Ich habe ihn damals als Ergänzung meiner S-760s gekauft, d.h. er war für mich ein S-760 mit Tasten und kein DJ-Teil. Sehr unschön fand ich, dass er zwar das S-760 Format lesen konnte, dass das Abspeichern aber in einem eigenen Format stattfand. Ich konnte die Daten also nicht hin- und herschieben. Zweiter Kritikpunkt: Das Gehäuse war längst nicht so wertig wie die anderen Roland-Produkte. Der damalige Roland-Support sagte mir: Sorry, die Teile werden in Italien gebaut – mit viel Plastik möchte ich hinzufügen. Dritter Kritikpunkt: Obwohl ich die S-760s in- und auswendig kannte, musste ich beim DJ-70 häufiger in die Bedienungsanleitung schauen. Außerdem gab es die nur für den Mark I, so dass man bei den Neuerungen des Mark II immer auf seine Erfahrungen zurückgreifen musste.
    Ja, ich glaube ich habe für meinen so gut wie neuwertigen DJ-70 II noch 150,- € bekommen.
    Tja ….

  14. Profilbild
    Jon015

    Nice to see people are still using the DJ70! Back 20 years ago. I had the s760 and loved the sound of it. Recently discovered the DJ70 and decided this might be nicer to use instead of using the small screen or a connected monitor and mouse that is pretty essential to the rack sampler. Recently purchased a DJ70 and it sounds every bit as good a s I remember. So very happy.. my only issue is I am trying to use at as a basic sampler and sequencing it from my Akai MPC Live through midi. For the life of me I can not get it to work. The only thing I have managed to do is get a sample to play from a keyboard midi controller in the Split page across the keys. Anyone set this up and controlling through a sequencer or DAW? The manual is not very helpful.

  15. Profilbild
    monomachine7000

    Hallo,
    danke für deinen ausführlichen Bericht. Nach fast zwei Jahren hab ich nun endlich einen MK1 gefunden, der meiner Preisvorstellung entsprach (200 Euro) mit 4MB und funktionierendem Diskettenlaufwerk. Display ist aber ziemlich dunkel, aber sonst ist alles im guten Zustand.
    Die 1Mio Kirmestechno Videos auf Youtube haben mich immer davon abgehalten, das Ding zu kaufen, aber ich wollte doch endlich mal hören, wie die Kiste Samples in den Algorithmen vermixt und wie die Filter klingen. Man findet hierzu leider nichts im Netz. Nun, ich muss sagen, ich bin wirklich begeistert von der Kiste. Mal abgesehen von der Bedienung, die irgendwie an Programmierer der 90er Jahre gerichtet ist, kann man damit wirklich fantastischen Glitch, Industrial, Ambient, Noise machen. In meiner kleinen Collection an Samplern (Akai Remix 16, Roland SP 404, Yamaha VSS 200 und Machinedrum UW) füllt der DJ 70 eine wirklich große Leerstelle. Danke danke danke… ohne dich, wäre ich nie drauf gekommen.

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