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Green Box: Waldorf Microwave 1, Wavetable-Synthesizer

Starker Wellengang aus Deutschland

2. Oktober 2021

Der Waldorf Microwave von 1989

Die Waldorf Microwave Entstehungsgeschichte

Wir schreiben das Jahr 1989. Digitale Synthesizer dominieren den Markt. Als das Magazin Keyboards in der Ausgabe 11/89 den Microwave von Waldorf erstmals vorstellt und testet, finden sich im Heft ansonst nur Anzeigen und Beiträge zu Synthesizern wie Korg T3, Kawai K4, Yamaha SY77, Roland W30 und Ensoniq VFX-SD, allesamt voll digital und Sample-basiert.

Extrem mutig und selbstbewusst präsentierte die bis dato fast unbekannte Firma WALDORF aus Deutschland mit dem MICROWAVE einen 19“-Synthesizer ohne Tastatur, Samples und ohne digitale Effekte mit nur 8 Stimmen, dafür aber einer komplett analogen Filtersektion auf Basis der legendären Curtis-Chips und traf damit offensichtlich den Zeitgeist einer neuen Musikergeneration.

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Der MICROWAVE machte Geschichte, etablierte die kleine Synthie-Schmiede Waldorf weltweit und war Deutschlands erfolgreichster Synthie-Export jener Zeit. Vor allem die Techno- und Dance-Szene entdeckte schnell das Potential des analogen Kraftpakets und so traf der Microwave (durch Zufall?) den damaligen Zeitgeist und die Klangerzeugung der fast vergessenen PPG-Waves erlebte im 19″-Gehäuse ein fulminantes Revival, was schließlich einige Jahre später im WALDORF WAVE seinen krönenden (und fast unbezahlbaren) Höhepunkt fand – aber gleichzeitig auch zum Untergang der Firma WALDORF führte. Erst vor wenigen Jahren wurde nun auch WALDORF wieder zum Leben erweckt und in Teilen erlebt somit nun auch der Microwave in der Blofeld-Serie seine Wiedergeburt.

Die eigentliche Geschichte des MICROWAVE begann aber 1974, als ein gewisser Wolfgang Palm in Hamburg die Firma PPG gründete, zu deren Entwicklungen der weltberühmte Synthesizer PPG WAVE 2.2 aus dem Jahr 1982 gehörte. Der Microwave ist quasi ein 19“-Expander dieses berühmten Vorgängers – einen ausführlichen Bericht zum originalen PPG 2.2 finden Sie HIER. Entwickelt wurde der Waldorf MICROWAVE schließlich vom einstigen PPG-Gründer Wolfgang Palm und Waldorf-Gründer Wolfgang Düren.

Gehäuse und Bedienung

Verpackt in einem robusten 19″-Gehäuse mit zwei Höheneinheiten hinterließ der Microwave vor allem durch sein knallrotes Eingaberad und die dazugehörige rote Enter-Taste einen visuell starken Eindruck. Es war eine der ersten professionellen Arbeiten des jungen Designers Axel Hartmann, der übrigens das Design der Waldorf-Produkte bis heute maßgeblich prägt. Ein ausführliches Interview mit Axel finden Sie übrigens HIER.

Um die Bedienung des Microwave auf nur zwei Höheneinheiten und nur einem Eingaberad übersichtlich zu halten, bedienten sich die Konstrukteure einer Bedienmatrix, die sich auf der rechten Seite neben dem Display befindet. Dank dieser Matrix kann man dem Microwave eine recht übersichtliche und einfache Bedienung bescheinigen, trotz des kleinen Displays.

Auf der Rückseite finden wir das klassische MIDI-Trio, Stereoausgänge, vier (!) zusätzliche Einzelausgänge sowie ein mächtiges Netzteil, das offensichtlich im Gehäuse keinen Platz mehr gefunden hat.

Klangerzeugung Waldorf Microwave 1

Der Grundaufbau entspricht einem klassischen subtraktiven Synthesizer, hier mit zwei digitalen Oszillatoren (dazu später mehr), analogem VCA und VCF für jede der 8 Stimmen. Das Ganze wird auf Wunsch kontrolliert durch drei ADSR-Hüllkurven (mit Verzögerungsparameter), zwei LFOs und einer zusätzlichen ADR-Hüllkurve. Modulieren lässt sich dabei so ziemlich alles, was der Microwave an Parametern zu bieten hat. Im Mixer lassen sich den beiden DCOs auch noch „Weißes Rauschen“ hinzufügen.

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Neben den gängigen Schwingungsformen analoger Synthesizer verfügen die beiden digitalen Oszillatoren über 32 sogenannte Wavetables. Jeder dieser Wavetables besteht nun wieder aus 64 unterschiedlichen Schwingungsformen. Die digitalen Oszillatoren könnten also auf einen Vorrat von 2048 Schwingungsformen zugreifen, in Wirklichkeit sind es tatsächlicher 300 Wellenformen die unterschiedlich zusammengefasst wurden. Der Programmierer hat nun die Möglichkeit, eine einzelne Schwingungsform aus einem Wavetable für den digitalen Oszillator einzusetzen oder mehrere Schwingungsformen hintereinander abzufahren. Je nach Wavetable entstehen damit rhythmische oder fliesende Klangverläufe.

Da jeder der beiden digitalen Oszillatoren auf ein unterschiedliches Wavetable oder Startposition innerhalb eines Wavetables zugreifen kann, ist das Klangpotential geradezu unerschöpflich.Noch ein Wort zu den analogen Curtis Chips im Microwave. In der ersten Revision des Microwaves (jene Geräte mit der stahlblauen Optik) fand der CEM 3389 Verwendung, in den Revision B (jene Geräte im Anthrazit-Look) der CEM 3387. Welcher nun besser klingt, darüber streiten sich die Geister. Interessant zumindest: Der CEM 3387 wurde schließlich auch im Waldorf WAVE eingesetzt.

Speicher

Ab Version 2.0 (nicht verwechseln mit dem Microwave 2) ließ sich der Microwave auch mit eigenen Wavetables füttern. Was man dafür benötigte und wie das Ganze in der Praxis aussah, konnte ich leider selbst nie ausprobieren. Hier würde ich mir sehr über einen Erfahrungsbericht eines Lesers freuen.

Grundsätzlich konnten im Microwave 64 Single-Sounds benannt und gespeichert werden sowie 64 weitere pro optional erhältliche Soundkarte. Rob Papen programmierte seinerzeit übrigens eine Techno-Card für den Microwave 1, die sehr empfehlenswert ist.

In 64 Multimode-Sets lassen sich schließlich je 8 Sounds für entsprechende MIDI-Multi-Mode-Sessions organisieren. Mit der achtstimmigen Polyphonie kommt man damit allerdings nicht weit, obwohl diese 8 Stimmen dynamisch verteilt werden (ging ab Software-Version 2.0).

Sound

Der Microwave 1 ist nach wie vor einer meiner Lieblingssynthesizer – und das nun schon gut 25 Jahre. Wer auf der Suche nach polyphonem, analogem Sound ist, der wird kaum etwas Günstigeres finden – und wird dann noch mit einem warmen und brachialen Sound belohnt, der alle folgenden Microwave-Generationen ganz arm aussehen lässt.

Mag sein, dass der Microwave nicht der allerbeste Flächenleger ist, aber in allen anderen Disziplinen spielt er ganz vorne mit. Ob Bässe oder Brazzel-Leads, der Microwave hat sie alle drauf. Selbst die legendären Vangelis CS80-Bläser lassen sich mit dem Microwave überzeugend imitieren. Und wer es gern knackig mag, die Hüllkurven des Microwaves gehören zu den schnellsten, die ich bei Analog-Synths kenne. Höchstens der Cwejman S1 kann da mithalten.

Dazu kommt der unnachahmliche PPG-Sound mit Wavetable-Synthese, die den Microwave dann nochmals gehörig von den Wettbewerbern abhebt. Ob gläsern, metallisch oder klirrend kalt digital, die Soundpalette des Microwave ist fast unerschöpflich. Laut PPG-Usern sind Klangunterschiede zwar vorhanden, aber dafür kostet ein Microwave nur einen Bruchteil eines gebrauchten PPG und ist auch nur einen Bruchteil so anfällig wie der blaue Bolide.

Waldorf Wave Slave and more

Den Microwave gab es auch als WAVE-SLAVE – quasi die 8-stimmige 1 HE Polyphonie-Erweiterung ohne direkten Edit-Zugriff.

Waldorf Microwave I mit der seltenen Stimmenerweiterung Wave-Slave

Außerdem bot das Synthesizerstudio Bonn Varianten mit 4 bzw. 8 analogen Audioeingängen an, um die hervorragenden Filter des Microwave auch zur Signalbearbeitung externer Audiosignale nutzen zu können. Diese beiden Versionen trugen die Bezeichnungen MICROWAVE PLUS 4 und MICROWAVE PLUS 8.

Zuletzt konnte man auch nur den Filterbaustein des Microwave als eigenes Gerät erwerben unter der Bezeichnung WALDORF 4 POLE.

Und zu guter Letzt etablierte sich die Firma ACCESS (heute bekannt durch die VIRUS-Reihe) mit einer Hardware-Remote-Control für den Microwave, mit der man über MIDI einen Großteil der Parameter des Microwave bequemer steuern konnte als über die Microwave-Matrix.

Microwave vs. PPG 2.2 bzw. PPG 2.3

(von Till Kopper)

Der Unterschied zwischen einen PPG und JEDEM Waldorf Wavetable Hardware-Synth geht schon bei den Wellensätzen los. So hatte man bei den oben genannten PPG Waves immer neben dem angewählten einen zusätzlichen zweiten Wellensatz, den so genannten „Upperwavetable“ parat gehabt. Also statt 64 Schwingungsformen 128!

Das hat Herr Palm aber nicht in die ASIC Chips für den Microwave (und den Waldorf WAVE) mit eingebaut. Und schon kann man so manche PPG Sounds alleine deshalb nicht nachbauen. Und dann ist da noch die Art der digitalen Klangerzeugung. Die PPG-Waves hatten einen so genannten Accumulator Oszillator, der mit weit über 100 kHz arbeitete. Es wurden also die Aliasing Fehler der ROM-Wellen, die wegen der beschränkten Auflösung generiert wurden, hörbar übertragen und mangels eines fast nicht vorhandenen Tiefpassfilters hinter dem D/A Wandler nur durch das 24 dB Filter abgedämpft.

Die PPGs hatten also so richtig vollen digitalen Schmutz im Klang. Und der fehlt beim Microwave gänzlich. Nur die 8 Bit Auflösung der Schwingungsformen hört man im Microwave als Schmutz.

Und noch ein entscheidender Punkt: Die Curtis Chips des Microwave klingen natürlich nie wie die SSM Chips in den PPG-Waves 2.2.

Den Vorgänger PPG Wave 2.2 gab es als PPG EVU übrigens schon Jahre vor dem Microwave als 19″-Expander. Und das bei gleichem Klang wie die PPG-Keyboard Version.

Der Waldorf Microwave als Plug-in

Das Thema ist schnell abgehandelt, denn es gibt schlichtweg aktuell kein Plug-in mit einer Emulation des Waldorf Microwave. Am nächsten kommt wohl das Waldorf eigene Plug-in PPG 3V

Da sich Microwave und PPG Wave in vielerlei Hinsicht ähneln, darf man ruhig das Waldorf PPG-Plug-in auch als Ersatz für einen Microwave-Softwaresynthesizer in Betracht ziehen. Am besten, ihr lest euch hierzu unseren Test durch – diesen findet ihr HIER.

Die Erben des Microwave

Der direkte Nachkomme ist der Waldorf Microwave 2, auf den auch die Ableger Microwave XT und XTk beruhen, nur mit verschiedenen Bedienoberflächen.

Allerdings liegt der Klang der beiden Microwave doch deutlich auseinander. Das liegt vor allem daran, dass der Microwave 2 keine analogen Filter mehr besitzt, sondern wie ein VA-Synthesizer die Filter eben nur errechnet. Trotzdem haben beide haben ihre Stärken, aber nur der Original-Microwave hat Charisma.

Vor wenigen Wochen hat Waldorf nun einen vollkommen neuen Microwave angekündigt, den Waldorf M. Als Vorlage diente der Microwave 1 und so ist auch der M mit analogen Filtern ausgestattet, bietet darüber hinaus aber eine deutlich angenehmere Bedienoberfläche, ein größeres Display und technisch mehr Features. Ob auch der einzigartige Klang des Microwave 1 erreicht wird, werden schon bald in einem Vergleichstest präsentieren.

Waldorf M Synthesizer

Waldorf Microwave 1 on YouTube

Hier wie üblich zwei Videos, die wir für euch aus dem breiten YT-Angebot ausgewählt haben.

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Fazit

Der originale Microwave ist ein hervorragender hybrider Synthesizer, der sowohl als reiner Analogsynthesizer als auch als Digital-Synthesizer voll und ganz überzeugen kann. Seine stärken sind brettharte Rave-Sounds, tiefe Bässe, aber auch weiche Lead-Klänge à la Vangelis. Lediglich bei breiten, schwebenden Klängen tut er sich schwer.
Der Microwave verfügt über einen unnachahmlichen Charakter. Für meinen Geschmack steht er hier einem PPG Wave 2 in nichts nach und schlägt seine digitalen Nachfolger (z .B. Microwave 2) bei den Analog-Sounds um Längen. Aber natürlich lässt sich der Microwave trotzdem schwer mit dem PPG Wave vergleichen – da genügt schon ein Blick auf das Gehäuse. Aktuell kostet ein Microwave am Gebrauchtmarkt ca. 1.000,- Euro und die Preise steigen weiter.

Plus

  • eigenständiger, charakterstarker Sound
  • überzeugend echte Analog-Sounds
  • vielseitige digitale oder hybride Sounds dank Wavetables
  • einfache und übersichtliche Bedienung

Minus

  • breite schwebende Flächen können andere besser
  • Für Live-Controlling des Sounds benötigt man einen externen Controller z. B. von ACCESS

Preis

  • ca. 1.000,- Euro (Stand April 2021)
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Forum
  1. Profilbild
    Flowwater AHU

    Oh Mann … der Start der Waldorf-Music-Geschichte … der dann zum absoluten Edel-Synthesizer Wave geführt hat. Irgendwie hat YouTube mir die Studio-Sessions des auch hier im Forum aktiven verehrten Herrn Anthony Rother vorgeschlagen … und da sehe ich den Wave im Hintergrund stehen, vor dem Herr Rother immer freudig herum jammt. Und was sehe ich da noch? Einen Waldorf Quantum (schwärm). 😍

    Bei mir ist jetzt der feste Entschluss gefasst, dass ich mir keinen Iridium kaufen werde, sondern einen Quantum … auch wenn ich im Moment nicht so genau weiß, wie ich den hier unterbringen soll. 🙂

  2. Profilbild
    iggy_pop AHU

    Ich erinnere mich (in meinem Alter will das was heißen) an die Keyboards-Ausgabe vom November 1989, und bezeichnenderweise war der Star in „Synthesizer Von Gestern“ der PPG Wave 2.2 — Zufall?

    Ich erinnere mich auch, daß immer wieder kolportiert wurde, die Mikrowelle sei ein Wave 2.2 im 19″-Gehäuse, allerdings finde ich, daß klanglich Welten zwischen dem PPG und dem Waldorf liegen — der Microwave klingt doch eine ganze Ecke ruppiger als und nicht annähernd so feinzeichnend wie der Wave und hat für mich eher Parallelen mit dem Prophet VS als mit dem Hamburger Jung.

    Die erste Inkarnation des Microwave fand ich immer wesentlich gelungener als die Nachfolger, nicht nur visuell (eines der wenigen gelungene Hartmann-Designs, zumindest optisch), sondern auch klanglich: Der MW2 klang irgendwie nicht so ruppig, die Hüllkurven neigten zum Schwabbeln und die Filter hatten irgendwie keinen Biß mehr.

    Lediglich die Bedienung des MW1 fand ich furchtbar — auch hier ein echter Hartmann: Ein Gerät für harte Männer.

    • Profilbild
      digital-synthologie AHU

      @iggy_pop Den MW2 sollte man als eigenständigen Synthesizer betrachten, dann ist er super. Wenn man den VA-Waldorf-Sound mag.

      PS: Ich mag ihn nicht. Trotz vieler Versuche! Der MW1 ist mein einziger Walfädorf geblieben.

  3. Profilbild
    Herr_Melin

    Hach, da kommt Sehnsucht auf. Der Microwave ist einer der ganz wenigen Synths, bei denen es mir verdammt leid tut, dass ich den verkauft habe. Ich Vollidiot. Ich kann mich noch an die Anzeigen damals erinnern: „Kein Klavier!“. Das war mutig in Zeiten, in denen alle anderen Synths zu Sample-Schleudern mutierten. Aber der MW hatte echt Charakter, der war unrasiert, auch innerlich. Bamm.

    Der orange MW XT, der bei mir dann an dessen Stelle trat, kam da klanglich nicht mal im Ansatz ran, den hatte ich immer als kalt und eine Spur zu crisp empfunden. Übrigens konnte der MW Polypressure empfangen, das war auch relativ selten. Darum haben wir ja alle etwas geschluckt, dass der Wave später auch nur eine „normale“ Tastatur hatte.

    Aber der Microwave gehört definitiv in die Synth Hall of Fame. Möge er bald wieder zu mir finden.

    • Profilbild
      AndreFFM

      @Herr_Melin Bin absolut Deiner Meinung! Bin froh, meine nicht verkauft zu haben. Kult-Synths seit den 90ern. Der MW ist zeitlos.

  4. Profilbild
    MidiDino AHU

    Soweit ich informierte (oder desinformiert ;-)) bin, setzte Klaus Schulz für das Album „Mirage“ (1977) acht Microwaves 1 ein. Heute würde mich von Waldorf tatsächlich das Plug-In „Nave“ interessieren …

  5. Profilbild
    nativeVS AHU

    Warum ist dass den jetzt bitte ein Green Box test? Die Blue Box serie wurde doch nach den PPGs bennant und ist fuer synths die mindestens mit analogen filtern ausgestattet sind.

    • Profilbild
      Tyrell RED

      @nativeVS Korrekt erkannt. Zum Beginn der Serie hatten wir allerdings alle Vintage-Synths unter BLUE BOX laufen lassen.Später unterteilten wir ANALOG = BLUE / Hybrid & Digital = GREEN. / Drums = Black.
      Insofern ist der Waldorf Wave falsch eingeordnet, nicht aber der Microwave :)

      • Profilbild
        nativeVS AHU

        @Tyrell Irgendwie komm ich da jetzt nicht mehr mit; unter Green Box finde ich z.B. die folgenden hybrid synths:
        Microwave, Wave, K3, DW, SQ-80/ESQ-1
        unter Blue Box finde ich:
        PPG Wave und Prophet VS.

        Das wird jetzt etwas zu kompliziert fuer mich, ausserdem muesste ja dann der blaue namensgeber in die green box abgestossen werden.

        • Profilbild
          Tyrell RED

          @nativeVS Oder wir einigen uns drauf, das alles bis 86 Blue und ab 87 Green ist. ;)

          • Profilbild
            nativeVS AHU

            @Tyrell Jetzt bring doch nicht mein hirn komplett zum explodieren!
            Gehoert damit der Sunsyn jetzt unter Green Box und der DX7 unter Blue, oder ist die altersbeschraenkung nur fuer hybride?

  6. Profilbild
    Son of MooG AHU

    Als ich 1994 noch zahlendes Mitglied des Freiburger Zentrums für Elektronische Musik war, schwärmte ein Kollege von seinem Microwave und ließ auch eine Aufnahme hören, die als Beispiel für ‚Berliner Schule‘ bezeichnet wurde. Die da erklingenden Flächensounds waren ebenfalls mit dem MW erzeugt und ließen für mich nichts zu wünschen übrig. Es ist wohl eher eine Sache des Sound-Gestalters, ob ein Synth auch für breite Flächen geeignet ist (wobei ich Mr. Tyrell nicht zu nahe treten will).
    Einen Microwave XT, der relativ günstig bei DDD in Freiburg angeboten wurde, habe ich nach mehrerem Probespielen stehen gelassen und mir lieber einige Jahre später einen Blofeld in Schwarz zugelegt…

  7. Profilbild
    am.syn

    Toller Artikel :)

    Der Microwave 1 hat noch immer seinen Charme, den wird er auch in zig Jahren nicht verlieren.

    Meine alte MW 1 habe ich noch immer ausserdem, die MW XT die auch hervorragend klingt.
    Auch wenn die 2 bzw. XT etwas zahmer daherkommt macht das Teil schon tolle Sounds mit Character.
    Übrigens war der Microwave 1 glaube ich damals einer der wenigen Synthesizer die extrem lauten Pegel hatten im Gegensatz zu den reinen Digitalen Low Level Kisten…. mal abgesehen von PPG :)

    Die MW 1 hatte schon Biss aber nicht zu vergleichen mit PPG die, die Rohheit einfach in sich tragen zumindest was den 360er und den Wave 2 betrifft.

    Das Sound-Spektrum des Microwave 1 ist recht groß von Analog bis bröselig Digital ala PPG (nur feiner aufgelöst) auch tolle Flächen sind durchaus möglich. Zum Glück keine Natursounds ;)

    Btw…danke das hier mein altes Microwave Video mit eingebunden wurde :)
    Grüße aus HH

  8. Profilbild
    swissdoc RED

    Der Microwave bietet sehr feingliedrig zu editierende Tuning-Tables, die bei den Nachfolge-Modellen gestrichen wurden. Damit kann man im Prinzip einen sehr lebendigen Klang bei Flächen bekommen, weil jede Note ihre eigene Schwebung hat.
     
    Mehr Infos zum Microwave habe ich hier mal zusammengetragen:
    https://bit.ly/3in4Cze

  9. Profilbild
    Atomicosix

    Der Microwave war am Anfang der 90ziger der einzigste Synthesizer mit analogen Filtern den man neu kaufen konnte. Er hatte einen klaren, knackigen Sound und die Filter konnten über Midicontroler gesteuert werden. Man konnte ihn Live z.Bsp. 1x mit 6 Stimmen stereo und 2x mono über die Einzelausgänge spielen. Allerdings hatte der Mixer nur jeweils 7 Stufen pro Oszillator, eigentlich mehr ein Schalter als ein Mixer. Alaising gab es gratis dazu, auch im Bass Bereich. Durch die Wavetables und durch seine Modulationsmöglichkeiten konnte er recht fies klingen. Vorallem seine schnellen Hüllkurven machten ihn zum Liebling der Dance/Techno Producer.

    • Profilbild
      Shimanski Beats

      @Atomicosix ja den Mixer finde ich auch einen Schwachpunkt. Wenn der Summenwert von 8 (4+4 oder 3+5) überschritten war, dann hat es immer gleich sehr hart übersteuert – keine Spur von sanftem Overdrive. Beim Maximalwert von 7+7 hat man dafür aber auch extrabrachiales Clipping bekommen, was die ohnehin schon fieseren Digitalklänge noch deutlich verfiest hat.

  10. Profilbild
    Soundreverend AHU

    Ich habe den mal Anfang der 90er günstig erworben und aber auch schnell wieder verkauft. Ich fand den Sound zu trocken und dünn im Vergleich zu einem Oberheim oder Juno, die sprachen und sprechen mich mehr an. Ich könnte mir vorstellen dass der MW nur wenige erfolgreiche Jahre hatte, damals wollte keiner analoge Filter sondern „Workstation“… Ich lese diesen Artikel aber trotzdem sehr gerne (Danke dafür!) und finde auch den M spannend, kaufen würde ich ihn nicht, da finde ich einen Iridium spannender.

  11. Profilbild
    Violator

    Nun ja, manchmal erkennt man halt erst viel später welches Potential ein Synthesizer hat.
    Ich glaube, so war‘s auch beim MW1.
    Für mich ist er einer der genialsten Synths unter den Hybriden. Und zusammen mit dem Stereoping Programmer vervielfacht sich der Spaß noch!

  12. Profilbild
    schmudo

    Den Microwave heutzutage noch als Analog-Poly Ersatz zu bewerben finde ich etwas befremdlich. Für den Preis kann man sich auch was richtiges analoges kaufen. Ich hatte mir den in den frühen 2000ern mal geholt, weil der angeblich so analog klingt. Das mag für knochige Bässe sogar stimmen, aber für alles, was irgendwie von schwebenden Oszillatoren abhängt, taugt der MW1 nun so gar nicht. Das Detuning klingt starr, PWM gibts nicht und das Aliasing in hohen Lagen bei offenem Filter klingt zwar eigenständig und manchmal interessant, aber ganz sicher nicht analog.
    Wenn man bedenkt, dass viele der Meinung sind, dass DCOs zu starr und steril und zu wenig analog sind, dann erscheint mir ein MW1 noch ein ganzes Stück weiter davon entfernt zu sein.
    Der MW1 hat auf jedenfall seinen Charakter. Seine Stärken würde ich aber im Frühdigitalen, Hybriden sehen. Da ist er wirklich einzigartig.

  13. Profilbild
    qwave

    Zitat aus dem Artikel:

    „Zuletzt konnte man auch nur den Filterbaustein des Microwave als eigenes Gerät erwerben unter der Bezeichnung WALDORF 4 POLE.“

    Das stimmt so nicht. Nur die mit 9 Volt betriebene erste Version des 4-Poles hat den CEM 3387 Filter drin. Die spätere Version mit12 Volt Betriebsspannung, hat einem auf Basis eines Transistorarray aufgebaut Filter und klingt deutlich anders. Das ist der Filter, der später auch im Waldorf Pulse war.
    Siehe auch hier:
    http://faq.....nside.html
    Die Bilder kann man zum Vergrößern anklicken.

  14. Profilbild
    74smoky

    Vielen Dank für den tollen Artikel.

    Aber, hier hätte man noch den Access Microwave Programmer als kleinen Praxisteil mit dabei haben müssen. Ohne ihn kann man ja nicht wirklich intuitiv an der micro Wave schrauben ;)

    Und, die „Mean Green Machine“ (Sondermodell) wurde hier auch nicht erwähnt.

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