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Vintage-Digital: Yamaha SY85, TG500 Synthesizer

Digital-Synth für Entdecker

18. Januar 2014

Der Yamaha SY85 aus dem Jahr 1992 steht heute im Mittelpunkt einer GREEN BOX. Für Neulinge: In der GREEN BOX stellen wir die digitalen Vertreter unter den Vintage Synths vor, in der BLUE BOX regelmäßig die analogen Vintage Synthesizer und in der BLACK BOX die Vintage Drumcomputer.

SY85 Titel

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Der Untergang der FM-Technologie

Yamaha hatte Ende der 80er den Einzug der Workstations verschlafen und setzte mit dem SY77 und später mit dem SY99 erneut auf die FM-Technologie. Zwar hatten auch diese ein mit Samples gefülltes ROM-Board zu bieten, doch im Vergleich zu den KORG Konkurrenten der M- und T-Serie fehlte es ihnen zum einen an guten Natursound-Imitaten, zum anderen an waren die zwei genannten Yamaha Synthesizer wesentlich komplizierter zu programmieren.

Der SY85 war – wenn auch spät – 1992 Yamahas Antwort auf die inzwischen weit verbreiteten Workstations anderer Hersteller. Erstmals verzichtete Yamaha bei einem neuen Synthesizer auch gänzlich auf die FM-Klangerzeugung.

Das reichte aber vor gut 20 Jahren allerdings nicht mehr aus, einen PCM basierten Klangerzeuger mit Sequencer und Effekten auf den Markt zu bringen. Um die Vormachtstellung der Mitbewerber zu brechen, steckte man in den SY85 eine Vielzahl an Features, die dieses Produkt auch heute noch sehr attraktiv machen.

11 Gründe, warum der SY85 heute noch ein heißer Tipp ist:

1. Resonanzfähige Filter

In dieser Kategorie war der SY85 ein Vorreiter seiner Zeit. Auch heute noch gehören diese Filter zu den guten Filterimitaten und können sich ohne weiteres mit den digitalen Filtern von Roland Synthesizern oder EMU Samplern messen.

Die Filter schmatzen und ,wie man es sich wünscht. (Sounddemo am Ende des Tests) Wie zu erwarten, klingen die Filter nicht pur „analog“, dennoch haben sie einen ganz eigenen, ich möchte sagen „dreckigen“ Charakter, der einen gewissen Reiz ausübt. An dieser Stelle sei nochmals darauf verwiesen, dass die Mitbewerber jener Zeit auf resonanzfähige Filter in Romplern gänzlich verzichtet hatten.

Als Filtertypen stehen zur Auswahl Hochpass, Tiefpass, Bandpass und Bandsperre. Zusätzlich ermöglicht eine sechsstufige Filterhüllkurve auch ausgefallene Filterverläufe.

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2. Realtime Control

Wie bei aktuellen Klangerzeugern üblich, erlaubt der SY85 die Modulation einer Vielzahl von Parametern über Hardware-Controller. Neben dem Pitch- und Modulationsrad stehen hierfür 8 Fader zur Verfügung. Die ersten 2 Fader können beliebige Effektparameter steuern (z.B. Hallzeit), die nächsten 2 Fader sind frei belegbar, während die Fader 5 – 8 im Voice-Modus folgenden Parametern fest zugewiesen sind: Attack und Release der Amplitudenhüllkurve, Resonanz und Cut Off Frequenz. Im Songmodus können die Fader hingegen wie ein 8-spuriger Mixer eingesetzt werden und geben auch Controller-Daten aus.

3. Quick Edit

Sie sind Einsteiger und wollen Ihre Klänge schnell und unkompliziert ändern, ohne sich Parameterdschungel zu verlieren? Der Quick-Edit Mode ist dafür das geeignete Werkzeug. Vorgefertigte Hüllkurventypen (z.B. Guitar) oder Filtereinstellungen (Syn Bass1) ermöglichen eine schnelle Anpassung vorhandener Klänge an Ihre Bedürfnisse.

Yamaha SY85 Gross

4. Sequencer mit Rhythmus-Spur

Sicher, der 8-spurige Hardwaresequencer reist heute niemand mehr vom Hocker, auch wenn er ein effizientes und leicht bedienbares Werkzeug ist, um Ideen festzuhalten oder auf der Bühne vorgefertigte Backings abzufeuern. Interessant hingegen ist die zusätzliche 9. Spur, die ausschließlich Rhythmen vorbehalten ist. Zu diesem Zweck sind 100 Preset Pattern im ROM-Speicher, die eine Vielzahl an Rhythmen bereits abdecken. Von House bis Latin ist alles dabei. Die Pattern sind teilweise hervorragend programmiert und lassen sich problemlos bearbeiten und für eigene Anwendungen variieren. Sie sind ein perfektes Werkzeug für die Basis neuer Songs.

5. Drumsounds

Im Gegensatz zu den damaligen Mitbewerbern ist die Auswahl der Drumsounds seiner Zeit voraus gewesen. Eine Vielzahl analoger Imitate (auch TR808 und TR909) ermöglichen authentische Dance-Tracks. 70 verschiedene Schwingungsformen sind fest in das ROM-Board eingebrannt worden. Weitere Samples lassen sich ins RAM laden (dazu später mehr). Die umfangreichen Parameter, mit denen sich die Sounds editieren lassen sowie die sehr gute Effektabteilung, erlauben auch heute noch den Einsatz dieser Rhythm-Station bei modernen Produktionen. Die Klangqualität entspricht der von guten Samplern und schlägt selbst die bekannten Drummachines der 80er wie z.B. Roland R8.

6. Effektprozessoren

Zwei unabhängige Dualprozessoren können bis zu vier Effekte erzeugen. Die Verschaltung der beiden Effektblöcke lässt eine serielle oder parallele Nutzung zu. Beide Blöcke können auf 90 verschiedene, hochwertige Effekte zugreifen. Darunter auch Exoten wie ein original lizensierter Aphex Aural Exciter, der dem Sounds auf Wunsch zusätzliche Obertonwellen hinzufügt. Das ist auch der Grund dafür, dass sich SY85 Sounds selbst im Mix (auf Wunsch) immer noch gut durchsetzen können.

7. Sample-RAM

Nun gut, mit 512 KB RAM Speicher in der Grundausstattung mag der SY85 heute niemand mehr vom Hocker reißen, mehr wäre aber auch durch das fehlende SCSI-Interface auch kaum erträglich. Das interne Diskettenlaufwerk ist zudem nicht einmal in der Lage, HD-Disketten zu verarbeiten, sondern nur DD-Disketten. (Wenn DD-Disketten nicht verfügbar sind, einfach nur das zweite Loch bei den HD-Disketten mit Tesa abkleben, dann kann man auch diese verwenden.)

Warum aber schreiben wir dann diesen Punkt zu den „wichtigsten Features“. Ganz einfach, zum einen ist das Diskettenlaufwerk DOS-kompatibel, zum anderen ist das Web voll mit Hunderten von hervorragenden Samples und Sounds.

Eifrige Programmierer haben in den letzten 20 Jahren erfolgreich eine umfangreiche Sample-Library erstellt, die mit dem geringen Speicherplatz von 512 KB optimal auskommt. Die Downloads dieser Sample-Packs sind in wenigen Sekunden auf dem heimischen Rechner und lassen sich auf Standard-DOS-Disketten kopieren und schließlich problemlos in den SY85 übertragen.

Meist kommen diese User-Erweiterungen mit Sounds und ausgefallenen Sequenzen. Viele davon hervorragende Ideengeber für eigene Songs. Auch bei den Samples handelt es sich selten um den Hundertsten Streicher, sondern um Breaks, Hip-Hop Loops und ziemlich strange Effektsachen.

Yamaha SY85 Display

Trotzdem noch ein Wort zu den RAM-Speichererweiterungen. Über zwei SYEMB06-Module à 512 KB lässt sich ein Flash-ROM nachrüsten. Samples, die einmal in dieses Flash-ROM geladen werden, sind auch nach einem Neustart sofort verfügbar.

Zusätzlich lassen sich noch 2 x 1MB SIMMS einbauen. Diese werden aber beim Ausschalten des Gerätes sofort gelöscht.

Für den Gebrauchtkauf halte ich weder die eine noch die andere Erweiterung für wichtig. Die Web-Sounds sind perfekt auf den Standardspeicher zugeschnitten und sind im Handumdrehen geladen, während der gesamte Speicher bei Vollausbau ganze 6 Minuten Ladezeit benötigt. (Wer hat denn heute noch so viel Zeit?)

8. Einzelausgänge

Die Audioverbindung zur Außenwelt geschieht über zwei Stereopaare. Praktisch: Jedem Stereopaar ist ein eigener Lautstärkeregler zugeordnet. Da die Zuordnung der Sounds und Effekte frei gewählt werden kann, lassen sich z.B. die Sounds auf den ersten Stereoausgang routen und die Effekte auf den zweiten Ausgang.

Besonders im Live-Einsatz lassen sich damit schnell dynamische Effekte produzieren, z.B. eine Snare, deren Hallfahne aber stärker in den Vordergrund tritt , oder ein Delay auf einem Sequencer-Sound, der nur langsam hinzugefügt wird.

9. Speicherkarten

Wie bereits der SY77 und SY99 lässt sich auch der SY85 mit ROM- und RAM-Speicherkarten füttern.

Während der ROM-Einschub mit einer ganzen Reihe von zusätzlichen Samples gefüttert werden kann, erweitert eine RAM-Karte MDC-64 den Soundspeicher um 256 Voices und 128 Performances.
Beide Karten werden übrigens gar nicht selten auf Ebay angeboten.

Yamaha SY85 Ohne hintergrund10. Performances

Im Performance Modus kann man bis zu vier Voices miteinander kombinieren. Panorama, Anschlagsbereich, Effektrouting, Lautstärke und sogar Filtereinstellungen lassen sich für jeden der vier Klänge sehr einfach einstellen.

Da der SY85 bereits im Single-Mouds (Voice) extrem vielseitig ist, können Sie sich vorstellen, was erst im Performance-Modus möglich wird. Übrigens, alle drei Sounddemos am Ende des Tests wurden ausschließlich im Voice-Modus erstellt.

Die im Performance-Modus eingestellten Werte sind dabei nicht absolut, sondern relativ. Sprich: +10 beim Parameter Resonanz bedeutet nicht, dass nun der Resonanzparameter der entsprechenden Voice auf 10 gestellt wurde, sondern mit 10 addiert wurde. Das hat den großen Vorteil, dass die Sounds im Voice-Modus nicht verändert werden, im Performance-Modus aber unter Umständen ganz anders klingen können.

Durch den Performance-Modus wird die SY85 zur Soundwaffe, versprochen!!!!

11. Die Matrix

Ja, er hat sie – die Bedienmatrix. Wer sich noch an den Prophet 2002 oder den Matrix-6 erinnert, kennt diese Art von Eingabematrix, um direkt eine gewünschte Funktion aufzurufen. Sie alle haben diese Matrix gemeinsam. (Die Modulationsmatrix der Matrix Synthesizer ist hier natürlich nicht gemeint). In der Abbildung sieht man recht deutlich, wie übersichtlich und schnell man innerhalb einer solchen Matrix den gewünschten Parameter findet.

Yamaha SY85 Matrix

Selbst ohne Handbuch findet man sich darauf schnell zurecht, ganz im Gegensatz den Yamaha Kollegen SY77 und SY99. Wer also selbst viel schrauben möchte, wird mit dieser Matrix seine Freude haben.

Abschließend noch ein Tipp:

Die Firma EASY SOUNDS hat seinerzeit einige hochkarätige Samples und Sounds für den SY85 erstellt. Dazu gab es auch ein kleines Handbüchlein: TIPS, TRICKS und INFORMATIONEN.

Es würde mich nicht verwundern, wenn EASY SOUNDS diese Library noch heute anbieten würde und sicher kann man auch diesen 22-seitigen Guide bei EASY SOUNDS noch bekommen.

Besonders hervorzuheben ist dabei die Diskette SOFTWAVE. Matthias Sauer und Peter Krischker haben dafür 32 Shwingungsformen (von D50, PPG bis hin zu analogen Synthesizern) für den SY85 aufbereitet und 128 Voices und 64 Performances generiert.

Für Synthesizer-Freunde eine Fundgrube und vor allem eine hervorragende Ausgangsbasis für eigene Sounds.

Zu den Sounddemos:

Die drei MP3-Files sollen vor allem die Qualität der Filter zeigen, die Vielseitigkeit der Synthese sowie die Möglichkeit, selbst druckvolle FM-Klänge zu emulieren.

Die 19″ Version des SY85, der Yamaha TG500

Yamaha TG500

Yamaha TG500

Der TG500 entspricht klanglich der Tastaturversion, verzichtet aber auf den Sequencer, das Diskettenlaufwerk – und logischerweise – auf die Tastatur. Der größte Nachteil liegt aber in den fehlenden Bedienelementen wie Matrix und Real-Time Controller. Auf der Haben-Seite findet man dafür 4 Steckplätze für zusätzliche ROM- und RAM-Karten.

Wer einfach nur sein  Klang-Repertoire  um den 90er-Jahre-House-Sound erweitern möchte, hat aber mit dem TG500 sicher auch eine platzsparende und preisgünstige Alternative.

Yamaha TG500 2

Yamaha TG500

Der Yamaha SY85 on YouTube

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Fazit

Aktuell wird der SY85 gebraucht für 200,- Euro gehandelt – also quasi zum Plug-in Preis. Dafür erhält man eine hervorragende Tastatur, einen echten Synthesizer mit ganz eigenem Klangcharakter und Real-Time-Control. Den 19″-Kollegen gibt es gar schon für 100,- Euro. Die „Entdecker“ unter uns sollten sich ruhig mal wieder den digitalen Vintage Synths zuwenden und nicht nur nach dem 100. Moog-Sound Ausschau halten.

Wer also die Gelegenheit hat, den SY85 zu erwerben, sollte das ruhig mal tun. Bei Nichtgefallen ist das gute Teil auch sicher schnell wieder abgestoßen – ohne Wertverlust.

Plus

  • Rompler mit resonanzfähigen Filtern
  • eigenständiger Klang
  • einfache Editierung
  • Realtime-Control
  • 90er Jahre Drumsounds (House)
  • sehr gute Tastatur

Minus

  • leider kein FM

Preis

  • Laut Syntacheles Januar 2014
  • SY85 - ca. 200 Euro
  • TG500 - ca. 100 Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Scheinbar eine interessante Kiste :) das Filter schmatzt ja auch ganz geil und klingt, wie Du schon geschrieben hast, spürbar anders als die meisten Analogen. Irgendwo ist es nur ein echtes Problem, dass er gerade bei den digitalen so viele interessante und auch bezahlbare Geräte gibt, weil man sich dann doch irgendwann für 2, 3 oder 4 entscheiden muss. Man kann sich ja nicht die ganze Bude damit vollstellen :D

      • Profilbild
        TobyB RED

        @jaxson Hallo Jaxson,

        kann man schon, nur wer wartet und spielt die Dinger ;-) Ich bevorzuge Racksynthies und hab hier mittlerweile auch ein Platzproblem, wenn Du wie ich das Tonstudio im Dachgeschoss hast mit einer Schräge beginnend bei 1,15m überlegst du dir was Du dir hierhinstellst. Ausserdem die Klaviaturen, ich bin mittlerweile so an das Spiel auf meiner ollen M1 gewöhnt, das ich auf anderen Klaviaturen Probleme habe. Zudem, nicht unterschätzen, der WAF, Woman Acceptance Factor, ein nicht unheblicher Faktor beim Kauf von gebrauchten ;-)

    • Profilbild
      changeling AHU

      Ich hatte mir vor etwa 10 Jahren mal einen gebraucht gekauft, aber nicht lange behalten:
      Die Tastatur hat mir nicht gefallen und die Fader sind viel zu kurz, um richtig toll bedienbar zu sein, zumal das Display ziemlich klein ist. Außerdem fand ich die Samples alle ziemlich cheesy (Richtung Quasimidi Quasar, der wenigstens dabei noch einen speziellen LoFi Charme hat). Ich finde das hört man vor allem in der Video-Demo auch deutlich raus. Die RAM-Erweiterung würde ich auch nicht überbewerten, das Einspielen von Samples ist doch ziemlich umständlich und so wahnsinnig leistungsfähig sind die Bearbeitungsfunktionen nun auch wieder nicht, halbwegs gut klingender Filter hin oder her. Da ist ein E-mu Hardware Sampler mit Z-Plane Filtern wesentlich leistungsfähiger.

      • Profilbild
        changeling AHU

        @changeling Da sich Kommentare nicht bearbeiten lassen antworte ich mal auf mich selber:

        Ich sollte noch erwähnen, dass ich einen Alesis Fusion 6HD habe, der den SY85 locker mit dem kleinen Finger in die Tasche steckt.
        Auch den Technics WSA-1 finde ich im Vergleich wesentlich interessanter und der ist gebraucht nicht viel teurer. Sogar der Underdog Faktor ist bei dem (wie auch beim viel gescholtenen Fusion) größer als beim SY-85. ;)

        Den TG-500 hatte ich auch mal (vorher), der war am Gerät meines Erachtens wie der FS-1R unbedienbar und wenn ich einen Computer Editor brauche kann ich gleich einen Softsynth benutzen.

        • Profilbild
          Tyrell RED

          @changeling Grundsätzlich gebe ich Dir schon Recht im Vergleich zum ALESIS FUSION, während der TECHNICS WSA1 immer dünn und kalt klingt – und eher für experimentelle Klänge geeignet ist. Preislich sind da aber bei beiden deutliche Unterschiede zum SY85: Ein WSA1 kostet MINIMUM 350,– Euro, geht aber inzwischen mehr für ca. 400,– weg. Ein Fusion 6HD wurde vergangenen Sonntag auf eBay für 374,– Euro verkauft – aber auch hier steigt der Preis eher auf die 400,– Euro Marke. Der SY85 hingegen sinkt und sinkt. 200,– Euro ist die Oberkante. Einen guten SY85 bekommt man auch schon für 180,– Euro. Wir sprechen also von einem Preisunterschied von 100% ;-).

  2. Profilbild
    SpotlightKid

    Aufnahmen (fast) aller SY85 Demodisks gibt’s auf meinem Blog:

    http://blo.....e/tag/sy85

    Und ein kurzes Demo von mir:

    https://soundcloud.com/spotlightkid/moonrise

    Der SY85 war für mich vor 7 Jahren der (Wieder-)Einstieg in die Synthesizer-Welt. Inzwischen habe ich ihn aber (mit Gewinn) wieder verkauft, da ich nun etliche bessere Geräte besitze. Größte Mankos des SY85: kein Mono-Mode, kein Portmento, Layering umständlich, Sample-Verwaltung fast unbenutzbar. Die Tastatur fand ich aber sehr gut, vor allem der Aftertouch. Die Effekte sind recht gut, besser als im SY77, dafür halt kein FM.

    Im englischen yamaha-forums.co.uk hat jemand die Samples aus dem ROM des SY85 und des TG500 direkt aus den ICs ausgelesen, damit kann man in Prinzip die SY85 Sounds in jedem Sample-Player mit ordentlichem Filter nachbauen. Die Chor- und Streichersamples, sowie ein paar SFX sind ganz nett.

    Chris

  3. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ich liebe meinen TG-500 – vor allem wegen der ausgezeichneten Drum Samples und den hervorragenden Digitalfiltern, die ihres Gleichen suchen. Die Sample Erweiterung brauche ich nicht.
    Ich gebe Peter völlig recht, die Suche geht meistens immer Richtung Analogsound. Digitale Synths werden häufig daran gemessen. Warum eigentlich? Ist doch Unsinn! Ok, ich brauche auch Analogsounds, aber die hole ich mir dann von echten Analogen Synths. Laßt doch die Digitalen das machen, wofür sie entwickelt wurden!
    Das einzige was mich am TG-500 aufregt sind die 1HE, hätte man lieber 2HE verwendet und dafür ein bißchen größers Display eingebaut (z.B. 01/WR) dann wäre es eine komfortable Bedienung. Aber so ist es wie bei der Wavestation SR, ohne Editor ist das Instrument sehr schwer zu programmieren. Wobei mancher Editor den Vorteil einer Random Funktion hat! Das hat was – lg an alle Prophet VS Besitzer, die wissen wovon ich rede!
    Lange Rede kurzer Sinn: Ein TG-500 für 100,-EUR ist lächerlich! Selber Schuld, wer seinen TG-500 zu so einem Preis hergibt!

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      Dein Kommentar ist zwar schon ein paar Tage alt, um präzise zu sein, 5 Jahre alt, hat aber an Aktualität nichts verloren.
      Genauso wie du denke ich, dass viele hoffen, mit einem Synth alles abdecken zu können, und erhoffen sich das vollanaloge Sounderlebnis von einem digitalen. Das geht natürlich nicht.
      Nebenbei gesagt finde ich, dass alle meine Alesis Kisten, die ich je hatte, immer dünn und quadratisch klangen. Bin froh, dass ich alle losgeworden bin.
      ich habe meinen TG500 noch, mit dem ich Mitte der 90 massig Dancefloor & Co. produziert habe und werde mich hüten, den für 100 abzugeben. So viel Platz in der Hütte habe ich noch, dass ich den nicht abgeben muss.

  4. Profilbild
    t.walter AHU

    Hi Peter,

    jaja, die beiden „Kisten“ klingen richtig gut!

    Der TG500 hat 64 Stimmen und 2 Megabyte mehr Sample-ROM und viel mehr Presets als der SY85 und ist natürlich im Moment viel zu billig zu haben … ich habe für mein Zweitgerät (man weiß ja nie) im Topzustand gerade mal 110 Euro bezahlt.

    Ich habe den TG500 früher am Gerät programmiert. Es gibt definitiv Schöneres, aber es funktionierte irgendwie. So viele Parameter hat er ja nicht. Empfehlenswert wäre da zum Beispiel eine Software wie MidiQuest.

    In den unteren Lagen klingt er schön 90s-vintage, weil er da nicht mehr so viele Samples im Multisample hat. Das macht viel vom Charakter aus, muss einem halt gefallen :-)

    Wer so einen hat kann sich auch fast eine RY30 sparen, die guten Sounds sind alle auch im TG500 drin.

    Wo gibt’s denn die ganzen Sounds, von denen du im Bericht sprichst? Haste da keinen Link?

    • Profilbild
      tonmanns

      @t.walter Hi,
      eine sehr gute Soundsammlung gibt es hier: http://www.....rdownloads. Hoffe, es ist erlaubt den Link so zu posten.
      Meiner Meinung nach handelt es sich um die Presetdisks von Yamaha. Besonders gut gefallen mir die analogen Sounds.
      Ich habe die SYEM6 Erweiterungen und maximalem RAM drin und auch schon damit experimentiert, aber das ist mir ehrlich gesagt viel zu umständlich…

      • Profilbild
        t.walter AHU

        @tonmanns Ah, schöner Link. Kannte ich noch gar nicht!! Danke.

        Ja, welcome to the 90s – die Samples einzubinden ist schon was für sich. Ist vielleicht interessant wenn man den SY85 Live benutzt und zB einen Korg-Sound aus der M1 oder einem O1W braucht ohne ein weiteres Rack/Keyboard mitzuschleppen, aber für Zuhause/Studio nimmt man da für Samples besser ein PlugIn, geht viel einfacher.

  5. Profilbild
    olivgrau

    Yo, dieser Bericht ist mir doch glatt durch die Lappen gerutscht. Mich hat ein Kumpel drauf gestossen, da ich ja seit kurzem den SY 85 habe. :-) Kurz zuvor stiess auch der SY 35 zu meiner synth family dazu. Davor auch M1, D50, W30, parallel mit SY 85 noch Proteus MPS und JV 80.
    Ja, es muss nicht immer analog sein!
    Ich muss auch sagen, ich habe viele der Geräte Anfang der 90er gerne angetestet, nur leisten konnte ich mir keinen davon. Mein Kawai K1 II konnte da nur bedingt mithalten! Und 90s cheesy digital strings sind prima für EBM und ähnliches! Mit dem SY 85 kam ein Berg Disks … werden mich einige Zeit beschäftigen!

    Gebt 90s digital synths eine Chance! ;-)

  6. Profilbild
    Despistado

    Dass die Mitbewerber jener Zeit in ihren Romplern auf resonanzfähige Filter verzichtet hätten, stimmt aber so nicht.

    Rolands JV-Synths haben ja bspw. auch resonanzfähige Filter.

  7. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Nettes Instrument, für ganz kleines Geld erworben. Der Klang ist ziemlich punchy und gefällt mir sehr. Die Synthesemöglichkeiten sind eher begrenzt, wobei da viel mit Layering machbar ist.
    Als Drumcomputer macht er eine sehr gute Figur.
    Kein Must- Have sondern eher ein Nice – To- Have- Synth…

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