Da kommt was ganz Großes
Mit dem Grp Synthesizer A10 kehrt der italienische Hersteller zu den Ausmaßen seiner früheren Analogsynthesizer zurück. Der A10 übersteigt mit seiner komplexen Ausstattung sogar den A8. Allerdings ist erst die Designphase des semi-modularen Synthesizers abgeschlossen, mit dem fertigen Gerät dürfen wir wohl erst im kommenden Jahr rechnen.
Grp Synthesizer A10 – all inclusive
Keine Kompromisse lautet das Motto für den A10, der offenbar das Prunkstück von Entwickler Paolo Groppioni werden soll. Die Ausstattung der Klangerzeugung ist mehr als üppig und der Sequencer R24 sowie mehrere Effekte wurden in das 1200 mm x 560 mm große Gerät gleich mit integriert.
Vier gleichwertig ausgestattete VCOs mit den Funktionen PWM, Hardsync, Cross-Modulation und lin/exp FM, bilden die Grundlage der Klänge. Dazu kommen ein Sub-Oszillator, Ringmodulation, Noise-Generator und External-In.
Die Filtersektion ist nicht minder beeindruckend. Es gibt zwei Filter, bei denen man jeweils die Wahl zwischen zwei Schaltungen hat: Transistor-Ladder oder Vactrol in Filter 1 sowie Diode-Ladder oder SVF bei Filter 2. Darüber hinaus bieten Transistor-Ladder fünf Slope-Varianten und SVF fünf Modi an.
Die Filter lassen sich seriell und parallel betreiben, sind am Eingang übersteuerbar und lassen sich von zahlreichen Quellen aus modulieren, auch die Resonanz. Ein Wavefolder kann vor oder hinter die Filter geschaltet werden.
Ein weiteres Highlight ist die analoge Effektsektion. Neben dem Wavefolder sind ein Stereo-BBD-Delay (mit unabhängigem Sync und Modulation für beide Kanäle), ein dualer Triple-Resonator mit integriertem LFO, ein dualer, spannungssteuerbarer Phaser mit 6 oder 12 Stages und ein Stereo-Spring-Reverb vorhanden.
Der integrierte Sequencer mit drei Reihen à acht Steps basiert auf dem Standalone-Gerät R24, wurde aber erweitert. Die Reihen lassen sich kombinieren, es gibt eine Ratchet-Funktion, Step.Repeat, Clock-Division und mehr. Parallel dazu lässt sich ein Arpeggiator nutzen, der via MIDI kontrolliert wird.
Die zahlreichen internen Modulatoren und externen CV-Eingänge werden entweder direkt bei den Zielen geroutet oder können über eine Patch-Sektion verbunden werden. Dort verfügt A10 auch über symmetrische XLR-Audioausgänge.
Der Synthesizer lässt sich über MIDI (DIN) und USB ansteuern und kann in den Modi Mono, Dual und Split gespielt werden.
Soweit die Informationen, die uns Paolo Groppioni uns über den Grp Synthesizer A10 wissen lässt. Die Preisklasse kann man sich ausmalen, aber angesichts der bisherigen Grp-Modelle darf man wohl sagen, dass uns nächstes Jahr ein ganz großer Synthesizer erwartet.
Er sieht auf der Skizze wirklich großartig aus. Ein Analogsynthesizer wie aus dem Bilderbuch. Wie schon im Beitrag erwähnt preislich vermutlich in einer anderen Liga. Bei analogen Modularsystemen fehlt oft meiner Meinung nach die moderne Integration und auch irgendwelche coole Spielhilfen. Dies scheint hier kompromisslos vorhanden zu sein: MIDI und USB, dadurch im Mono, Dual und Split Modi spielbar. Was sagt man den dazu? Einfach großartig!
Wegen der Preisklasse: Ich habe mich mal latent für den »GRP A4« interessiert. Damals noch ca. EUR 4.800, heute eher rund EUR 5.800. Trotzdem war ich überrascht, dass das Gerät nicht teurer ist. Ich schätze mal, dass der »A10« natürlich bei rund EUR 10.000 landen wird … aber vermutlich eher nicht viel drüber.
@Flowwater Im Vergleich zum aktuellen PPG 1002 geradezu ein Schnäppchen. Dieser bewegt sich zwar in der gleichen Preisliga, aber dieser hier vorgestellte A10 Synthi erscheint mir fairer/vielseitiger. 👌 Wenn es heute noch mit dem ESC läuft, wird das ein gutes musikalisches 25/26.
@Filterpad Also … ich weiß auch nicht … das mit dem »PPG 1002« … hmmm …
… ich bin der erste, der Neu-Nachbauten von Original-Herstellern begrüßt. Aber rund EUR 10.000 für den »PPG 1002«? Und dann mit DIESEN (wenigen) Features? Selbst EUR 2.000 fände ich – wieder mit Blick auf das Gebotene – sportlich. Kann man das wirklich noch ernst nehmen? Das kann doch nur für Sammler gedacht sein, die auch nach intensivem Nachdenken absolut nicht wissen, wohin mit ihrem Geld. Oder übersehe ich etwas?
Dann schalten wir mal in den Sarkasmus-Modus: Ich freue mich jetzt schon auf YouTube-Videos, die den Sound des neuen »PPG 1002« demonstrieren – mit YouTube-Kompression, aufgenommen über das Handy-Mikro und Griffgeräuschen – und wo man dann ein höchst innovatives »fieps« hört.
Puh, da geht der Puls direkt nach oben !
Da fehlt ja Nix, ein echter analoger Traum.
Schalter mit 21 Optionen habe ich bisher noch nicht gesehen.
Mir gefällt die Beschränkung der Patch Buchsen auf rechts unten – endlich mal kein Kabelsalat.
1,2 m Platz ist schon ne Ansage.
Bin gespannt was draus wird.
@Spectral Tune Das mir dem Kabelsalat habe ich noch gar nicht bedacht. Ein sehr gutes Argument und beweist: Dieser Synthesizer ist sehr durchdacht und nicht auf komm raus ein simples Teil wiederum sehr teuer angeboten. Gut, dieser wird auch teurer werden. Aber teuer ist ja in erster Linie was wo man den Eindruck bekommt, dass ein Preis,-Leistungsverhältniss nicht passt! Abgesehen von seinem persönlichen Budget.
@Spectral Tune Man muss zum Patchfeld unten rechts fairerweise dazu sagen, dass es (hust hust) »nur« ein paar Abgriffe im Signalpfad bietet. Also weniger um den Synthesizer im eigentlichen Sinne zu Patchen, sondern eher, um diese Signal dann noch mal extern verwenden zu können. Sprich: Einen echten modularen Synthesizer ersetzt das nicht. Auf der anderen Seite sind bereits beim »A4« die Möglichkeiten mit den ganzen Schaltern auf der Frontplatte so manigfaltig, dass … ach, egal mit Patchfeld. Der »A10« wird da wohl in nichts nach stehen.
Ich bin ja schon beim »A4« von GRP geflasht. Deswegen: Ja, auch bei mir geht der Puls hoch, wenn ich das hier sehe. 🙂
@Flowwater Wenn man ihn genauer betrachtet bietet der Grp doch etwas mehr.
Die zuweisbaren CV Eingänge unten rechts sind verbündet mit den großen Multi Modulations Schalter, die über den A10 verteilt sind.
Der Step Sequencer verfügt über mehrere Control In/Outputs und man kann das Delay,Reverb und den Phaser direkt Abgreifen, sowie aber auch Zugreifen.
Mir fehlen nebenbei am A4, auch die XLR Ausgänge wie hier und die CV/Gate Keyboard Anschlüsse.
Na man erspart hier, einen großen Aufwand an Spaghetti Kabelgewurstel und kommt wohl schneller zum Orgasmus…😇
@studiodragon …ohne ständig was zu stecken.
@studiodragon
>[…] und kommt wohl schneller zum Orgasmus…😇
Das würde ich ja gerne mal ausprobieren … also, äh … das schnelle Stecken … äh … Patchen! Das andere mache ich doch lieber nicht am und mit dem Synthesizer. 😉
Schoen das Paolo weiter an den grossen moebeln arbeitet; zwar nicht fuer mich aber immer schoen zu sehen und hoeren was andere doch damit anstellen.
Was mich aber viel mehr interessieren wuerde ist ob/wann seine re-interpretation des Arp Pro-Soloist erhaeltlich ist.
Der weiße Designentwurf sieht jedenfalls viel besser aus, als dieses Vintage-Retro Design der anderen Geräte. Aber wahrscheinlich ist das nur so eine Art Plan und das fertige Gerät sieht dann leider aus, wie die anderen. Naja, ich könnte ihn mir ja sowieso nicht leisten^^
@ollo Nach dem Motto der Hersteller: Wir verwenden absolut jede Farbe, solange sie schwarz ist. 😁
@Filterpad Es gibt jetzt einen Minimoog in rot 😉
@Spectral Tune Ja, hatte ich tatsächlich ganz vergessen! Die Moog Geddy Lee Minimoog Model D Edition. Zugegeben, ich kenne bzw. kannte weder diesen Geddy noch seine Band namens Rush, was viele hier verwundert hat. Hab dann mal kurz reingehört und mir kam nichts bekannt vor. Es war ebenso nicht meine Musik, auch wenn diese Mischung aus Rock und Synthesizer nicht schlecht klang. Daher verstand ich mehr oder weniger im zuge dessen diese Edition. Weil er eben der Rush-Keyboardmann war, wie Multitastenspieler Rudes bei Dream Theater. Mal abgesehen davon, dass ich diesen Geddy nicht kannte, sagt mir auch dieses glanzlackierte Feuerwehrrot nicht zu. Btw: „Kann man da Tag und Nacht reinhauen?“ Ironie off. Ich habe ja schon ein (günstigeres) Moog-Kistchen, aber Moog könnte Sonderedition bauen, auf die ich eher Bock hätte. Bezogen auf Bands und deren angebliche Farbpracht. Zum Beispiel Novation hat das besser verstanden mit der Aphex Twin Basstation II. Diese sah echt hot aus und fast besser als das Original. Jetzt gibt es eine neue Farbschicht im Source-Design bei diesem Synthesizer. Mal sehen ob das ankommt bei den Gleichgesynthen.
@Filterpad Ging mir genauso, Rush hat mir vorher auch nichts gesagt (DJ Rush ist für mich ein Hardtechno DJ aus den 2000ern) und der rote Moog ist unfassbar hässlich.
@ollo 😂👍
Mich schrecken schon die Drehschalter mit 21 Wahlmöglichkeiten extrem ab.
Ein entsprechendes Doepfer System dürfte wesentlich preisgünstiger und variabler sein.
@herw Sicher gibt es das, nur findet man da nicht immer genau die Haptik und diesen exzellenten Grundsound. Ich freue mich das die Routing Schaltungen noch mal überholt worden sind, so ergibt sich sicher noch mehr Experimentierfreude.
Ein Lob an Paolo und sein Team…👌
als ich neulich über die superbooth geschlendert bin, habe ich mich gefragt, ob irgendjemand diesen overkill an modular equipment a) braucht (als junger mensch habe ich mal gedacht, die qualität meiner musik hänge von geräten bzw der vielzahl derer möglichkeiten ab – das denke ich nicht mehr) oder b) überhaupt noch überblickt.
bei einem großteil der besucher schien zumindest letzteres nicht der fall. insofern wäre so ein all-in-one-bolide wie der grp vielleicht die richtige wahl, um von vorneherein kleinteiligkeit und mangelndem weitblick vorzubeugen. allerdings befürchte ich, dass der avisierte preis nur echte modular junkies nicht abschrecken wird. und die haben vermutlich schon jede menge equipment zuhause.
aber nix für ungut – wenn jemand freude am gerät hat, ist das grund genug für eine anschaffung. es gibt menschen, die geben solche summen für alufelgen oder handtaschen aus.
Schon rein optisches Schmankerl und sicher soundmäßig auch klasse. Bin gespannt was der kosten wird. Neuauflage des in England verkauften Korg PS-3300 wird inkl. Import / Versand in Europa bei rund 19.000.- liegen.. Somit wäre der GRP A10 selbst im Bereich von rund 12.000.- dagegen ein regelrechtes „Schnäppchen“.. ;)
mit solch einem schönen großen Funkgerät könnte ET bestimmt nach Haus telefonieren 🙂