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Alles über Zildjian, K Constantinople Series, K Custom Hybrid Series

Die Avedis Zildjian Company dürfte jedem Schlagzeuger gut bekannt sein.
Ihre Geschichte beginnt im europäischen Ursprungsland der Beckenschmiede-Kunst – der  Türkei – und durchzieht fast 400 Jahre bis zum heutigen modernen Firmensitz in Norwell, Massachusetts, U.S.A.

„Avedis Zildjian der Erste“ war ein armenischer Alchemist aus Konstantinopel (heute Istanbul), dem im Jahre 1618 eine Legierung zur Herstellung von kraftvoll und klar klingenden Becken gelang. Der Sultan der Stadt (Osman der Zweite) holte ihn an den Hof, um die besten Orchester mit Cymbals auszurüsten. Auch der Name „Zildjian“ soll ihm vom Sultan gegeben worden sein, er bedeutet „Sohn des Beckenschmiedes“.

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1623 bekam Avedis die Erlaubnis, eine private Firma zu gründen. Er zog vom Ottoman’schen Palast in die Vorstadt Samatya, wo die Firma bis 1929 blieb.
Das Geheimnis der Metall-Legierung und der Beckenherstellung wurde stets nur innerhalb der Familie weitergegeben, und es fiel zunächst 1651 an seinen Sohn Ahkam.

Spätestens 1794 mit Joseph Hayden’s Militär-Symphonie (No. 100) begannen sich Becken türkischer Herkunft auch in der Musik Westeuropas zu etablieren. Komponisten des 19. Jahrhunderts wie Berlioz und Wagner sollen in ihren Werken ausdrücklich „Zildjian Zimbeln“ gefordert haben.

1851 baute der damalige Firmenchef Avedis der Zweite ein Segelschiff, um in Marseille und London auf internationalen Handelsmessen seine Produkte vorzustellen.
1865 übernahm sein Bruder Kerope die Geschäfte, und zu dieser Zeit wurden jährlich etwa 1300 Becken-Paare nach Westeuropa geliefert.

Kerope begann auch mit interkontinentalen Reisen zu Handelsmessen auf den nordamerikanischen Kontinent.
1909 ging die Firma zurück an Avedis‘ Familienzweig an Aram, zweiter Sohn von Avedis dem Zweiten. Der Hauptmarkt für Zildjian Becken war mittlerweile die USA, wo Avedis der Dritte bereits lebte, als Aram ihm 1927 die Geschäfte übertragen wollte. Durch seine Verweigerung, in die Türkei zurückzukehren, kam es zum Umzug der gesamten Firma im Jahre 1929.
Der Zeitpunkt war glücklich gewählt, an der Ostküste der USA war Jazz dabei, die Musikszene zu übernehmen. Die Zusammenarbeit mit dem legendären Gene Krupa half beim Sprung der Firma von traditionell Hand-gespielten Becken zu dünneren Drum-Set Instrumenten.
1935 übernahm der damals 14-jährige Armand von seinem Vater Avedis die Firma und das Geheimnis der Legierung. Ohne Vorbehalte wegen deren Herkunft arbeitete er zusammen mit den führenden Schlagzeugern der Jazz-Ära, und erfand und verbesserte das „Splash“, „Paper Thin Crash“, „Ride“ und das „Sizzle“. Er wird genannt und erinnert werden als der „Vater der Artist-Relations“, pflegte er doch enge Entwickler-Beziehungen zu Gene Krupa, Papa Jo Jones, Chick Webb, Buddy Rich, Max Roach, Shelly Manne, Elvin Jones, Tony Williams, Louie Bellson und anderen mehr.
In den 60er Jahren gab es einen neuerlichen Erfolg: die „New Beat HiHat“ mit leichtem Top- und stärkerem Bottom-Cymbal. Eine Kombination, die auch in den 1980ern in ähnlicher Form als „Z/K HiHat“ durch Dave Weckl wieder populär wurde.
Nach dem Auftritt der Beatles in der Ed Sullivan TV-Show 1964 gab es dann bei Zildjian einen Lieferengpass von 90.000 georderten Becken.
1973 wurde die neue und moderne Produktionsstätte in Norwell eingeweiht, die auch ein Sound-Labor beherbergte.

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1981 wurde die „K“-Serie neu aufgelegt unter Mitwirkung von Elvin Jones, wobei das „K“ für eine Verbeugung vor Kerope Zildjian steht. Die ersten Maschinen mit Computer-zufalls-gesteuerten Hämmern wurden entwickelt und in der Produktion eingesetzt.
1988 wurde mit der Herstellung von Drum Sticks begonnen.
1990 wurde eine weitere Serie neu entwickelt in Zusammenarbeit mit Vinnie Colaiuta, die „A-Custom Series“, die ähnlich erfolgreich wurden wie die „K Custom Series“.
In 2002 startete Armand Zildjian sein letztes Projekt, nachdem er 1999 schon die Geschäfte der Firma in die Hände seiner Töchter Craigie und Debbie gelegt hatte: Die „K Constantinople Series“.
2006 stand dann die Einführung der „K Custom Hybrid Series“ unter Mitwirkung von Akira Jimbo an.
2010 markierte mit der Fusion von Zildjian mit Stockhersteller Vic Firth den bis heute letzen Meilenstein in der nunmehr 390-Jährigen Firmengeschichte, die mittlerweile 15 Generationen der Zildjian-Familie umfasst und damit anerkanntermaßen zum ältesten Familienbetrieb der U.S.A. zählt.

 

Quellen:
http://zildjian.com/About/History/Background
http://zildjian.com/About/History/Historical-Timeline

Autor: Benno Sattler

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