Teste dein Gehör VA oder Real Analog?
Im Hörvergleich ANALOG oder VIRTUELL ANALOG fordern wir Sie heraus – oder besser gesagt Ihre Ohren:
Mit all den Neuauflagen, Reissues, Nachbauten und Kopien haben Vergleichstests Hochkonjunktur. „Klingt der Neue wie der Alte?“ ist dabei stets die alles entscheidende Frage. Andere Vergleiche, zum Beispiel zwischen Produkten, die sich nur in den Grundzügen ähneln, sind eher selten. Schließlich solle man nicht „Äpfel mit Birnen“ vergleichen. Ich frage mich, wieso eigentlich nicht?
Von unterschiedlichen Funktionen mal abgesehen: Wie unterscheiden sich drei Analoge, ein VA und ein Plug-in, wenn sie alle die gleichen Standardsounds produzieren? Die Testkandidaten sind:
- Moog MG-1
- Pittsburgh Modular System 1
- ARP Odyssey Modul
- Nord Stage 1 (ein vereinfachter Nord Lead) sowie (um den Test noch heterogener zu gestalten)
- das Tyrell Plug-in von U-He und AMAZONA.de
Gewiss bestehen große Unterschiede zwischen diesen Instrumenten, aber eben auch einige Gemeinsamkeiten, schließlich sind dies alles (virtuell) analoge Synthesizer mit subtraktiver Synthese und Tiefpassfiltern. Zudem, und das ist aus meiner Sicht der entscheidende Punkt, kosten sie alle nicht die Welt. Pittsburgh und MG-1 gibt es zwar nur gebraucht, die Preise liegen bei ca. 500 Euro. Also vergleichbar mit dem Odyssey, der in der Modulversion für 569 Euro gehandelt wird. Das Tyrell Plug-in ist kostenlos, während der Nord Stage 1 gebraucht etwas teurer ist, dafür aber auch viel mehr Funktionen bietet.
Mich interessiert für einmal nicht nur die Frage, welches Instrument besser klingt, sondern ganz einfach, wie sie überhaupt klingen und wie groß die Unterschiede zwischen den Instrumenten denn wirklich sind. Wer schon immer dachte, er erkenne einen Virtuell Analogen jederzeit am Klang, kann hier sein Können unter Beweis stellen. Vorerst veröffentlichen wir die Audiofiles nämlich anonym. Viel Spaß beim Hören und Raten! Die Auflösung folgt in einer Woche in der Kommentarspalte.
Testaufbau: Die Geräte werden über dieselben MIDI-Signale gesteuert und über ein Mackie Onyx 820i Interface in Logic 9 aufgezeichnet. Die Pegel wurden vor jeder Aufnahme angeglichen.
Soundbeispiele Rechteck:
Soundbeispiele Resonanz Bass
AMAZONA.de-U-He-Tyrell, Design von Ryo Ishido
C,C,C,E also rein geschmacksabhängig ;-)
@Mick Tja, da ich 3 von 4 mal auf den PITTSBURGH System 1 als best klingenden Analogen getippt habe, werde ich mir die Sache mal genauer angucken,-)
Meine Favoriten bei allen Beispielen C & D. Wobei ich hinter dem C den Moog MG-1 vermute.
Also C eiert ja gerade bei den Rechteck- bzw. Sägezahn-Rechteckbespielen so penetrant, dass muss doch dem DSP-Amoklauf eines überambitionierten Sounddesigners entspringen, oder? :)
Marke: Ein zusätzlicher, fixer LFO wird gleich mitgeliefert….
@A.Vogel haha… genau deshalb vermute ich da auch den alten mg-1 ?
rechteck:
a klingt bröselig rauh, e nasal, c fett und voll aber schwankend, b sehr neutral, d wie eine mischung aus a und c nur weniger bröselig wie a und weniger druckvoll wie c
allerdings hab ich den eindruck, daß c und e lauter klingen als der rest, kann das sein?
jedenfalls klingen alle 5 sehr unterschiedlich. wenn man das schon nicht nicht hört, dann…^^
resobass:
c fett und voll aka der schmatz^^, b dünn etwas drucklos , a blass neutral, e bassig mit charakter
weiter hör ich erstmal nicht^^.
meine favs sind c und e. wobei c weit vorne ist vor allen anderen.
Geile Idee. Endlich mal jemand der den Pepsi-Vergleich mit Synths macht! Daraus sollte man eine ganze Serie machen :-)
Ja, genau, eine tolle Idee! Bin schon gespannt auf die Enthüllung- mein Tipp: Tyrell ist der analogste ;)
Ganz im ernst, das ist endlich mal ein lustiger und spannender Beitrag in der Analog vs. VA Saga – Danke dafür!
Liebe Grüße
naja, variante C ist jedesmal ne ganz schöne ecke lauter – bist du sicher dass du die ganz genau vom pegel angepasst hast? also, alle normalisiert, auf zB -3db?
@martin stimming Ja, die Files wurden beim Bouncen in Logic 9 normalisiert.
@Martin Andersson hui krass, na, dann freu ich mich auf die auflösung!
@Martin Andersson Hallo,
sehr interessanter Vergleich, danke.
Wie Du ja auch selber hörst, variiert die Lautstärke der einzelnen Klangbeispiele, denn der Grad der Pegelanhebung bei einer „Normalisierung“ richtet sich allein nach dem Spitzenpegel im gesamten File, und die Normalisierung ist daher kein geeignetes Werkzeug für die Herstellung ähnlicher – gemessener oder gefühlter – „Lautheit“. Ein einziger – kaum wahrnehmbarer – Peak (z.B. in der Attackphase des Signales) macht Dein File gleich um viele dB „leiser“. Ein ähnlicher Effekt entsteht durch niederfrequente Signalanteile, insbesondere einen unhörbaren Gleichspannungsversatz (DC-Offset), zu beobachten bei einigen Softwaresynthesizern und generell häufiger anzutreffen bei rein digitaler Signalübertragung.
Probiere doch beim nächsten Mal, Files mit ungefähr gleichen „RMS-Pegeln“ herzustellen (RMS: quadratischer Mittelwert). Das geht am besten bereits bei der Aufnahmen über eine Anzeige mit träger VU-Charakteristik und nachher – in möglichst geringem Umfang – in einem Audioeditor, „zu Fuß“ oder in professionell angehauchten Programmen (Wavelab, Soundforge, Samplitude, Audition etc.) auch automatisch.
Es bleibt trotzdem sinnvoll, das Ergebnis am Ende immer noch mit den eigenen Ohren zu kontrollieren.
@Martin Andersson Noch ein Hinweis: Da das Verhältnis zwischen Spitzenpegel und Durchschnittspegel in jedem Beispiel unterschiedlich ist, solltest Du Dich vor einer längeren Aufnahmeprozedur für einen RMS-Pegel mit einem gewissen Sicherheitsabstand, neudeutsch „Headroom“, entscheiden: Sinnvoll für Audiobeispiele dieser Art ist ein Pegel von -15db RMS, bezogen auf „FS“ (Full Scale).
@Martin Andersson Ergänzend: „Gleich laut“ ist alles andere als banal in der Umsetzung, und auch identische RMS-Pegel sind letztlich nur eine Krücke.
Das gilt vor allem, wenn sich die Signale zeitlich und spektral stark unterscheiden (Extremes Beispiel: „Wann sind eine Kickdrum und eine Violine gleich laut?“). Hier spielen die Eigenheiten des Gehörs eine wesentliche Rolle, die zudem individuell sehr verschieden sind:
https://de.wikipedia.org/wiki/Geh%C3%B6rrichtige_Lautst%C3%A4rke
Wie auch immer – für die Synthesizer-Audiobeispiele in Deinem Beitrag funktionieren ähnliche RMS-Pegel sicher ganz gut.
@falconi Hallo Falconi
danke für Deinen ausführlichen Kommentar. Bei der Aufnahme habe ich jeweils für jedes Klangbeispiel die RMS Pegel verglichen und angepasst.
@Martin Andersson ich habs mal nachgemessen und sehe unterschiede im anfangspeak des sägezahn-files von 2db (sowas in dem rahmen), aber wenn ich das per hand angleiche ändert sich nicht wirklich was in der grundcharakteristik. von mir aus ist also alles ok hier – tut mir ein bisschen leid ein klugscheisser zu sein der das dann sogar nachmisst.
bin einfach sehr erstaunt dass es da zwei so krasse druck-ausreisser gibt ;)
@Martin Andersson Ja.
In der Praxis ist es wahrscheinlich schwierig, allein nach Pegelmesswerten zu arbeiten.
Und genauso wenig korrekt ist es, Audiobeispiele für einen Hörvergleich „nach Gehör“ einzupegeln.;)
In Wahrheit ist eine wissenschaftliche korrekte, vergleichende Beurteilung „unterschiedlicher Signale“ wahnsinnig aufwändig: Man braucht mehrere Testpersonen, gute Technik, Doppelblindtestverfahren und viel Statistik bei der Auswertung. Deswegen wird das auch so wenig gemacht (und wenn, dann überwiegend an Hochschulen), und deswegen gibt es im Audiobereich immer so viel Gerüchte und Vorurteile.
Ich finde Deine Files für den anvisierten Zweck schon recht gut und weit besser als vieles, was an anderer Stelle zu dem Thema geboten wird. Wenn man mehr machen will, wird schnell ein Forschungsprojekt draus. Danke.;)
Einen lieben Gruß,
falconi.
Danke – das ist mal Kritikpunkt Nummer 1. Darüber hinaus liesse sich betonen, dass ein Blindtest kaum endgültig hilft, um finale Unterschiede zu destillieren: So treten – bei Wandler lässt sich dies besonders festmachen – gewisse Unterschiede erst nach Wochen zu Tage. Sei es weil man mit dem einen ermüdungsfreier Arbeitet als mit dem anderen. Man spiele einen Abend lang Vinyl oder die gleichen Tracks auf Mp3 – ohne jetzt in den Vodoo abfallen zu wollen.
@Roland v0ll …da liegt das Problem aber nicht bei der Mp3 ansich- Vinyl als solches wird nunmal wegen der physischen Grenzen dieser Technik anders gemastert. So kann man aber auch für Mp3 mastern…und dann klingts auch nicht nervig.
@mort76 Das Thema Analog vs. Digital oder MP3 vs. High Resolution ist doch schon längst gegessen. Seit 2001 hat das Fraunhofer Institut die Algorithmen von MP3 und AAC (Apple) ständig weiterentwickelt. Die verdienen ja neben 2-3 anderen Lizenzgebern auch immer schön mit…! Ich war kürzlich mit genau 99 anderen Personen aus der Musikbranche eingeladen, einen Blindtest bezügl. MP3 vs, HiRes zu machen. Es waren Musikschaffende aller erdenklichen Stilrichtungen dabei – also von Klassik – Orchesterdirigenten, Pianisten, über Electro-DJs, Ton-Ings bis zu alt.Punks und Metal Brettbohrern war alles dabei… rund 75 von 100% lagen immer falsch, 25% ab und zu. – Das ist der Kopf, die Psyche! Weiß man, das es eine MP3 Aufnahme ist, klingt die natürlich schlechter / weiß man es nicht, klingt beides gleich. Ich hatte nichts anderes erwartet, einige ausgebildeten Musiker der Musikhochschule war das etwas peinlich. Mir nicht, ich bin Autodidakt und höre schon seit längerem, das MP3’s gleichwertig sind. Grins!
also, ich wollte hier nicht meckern und irgendwas schlecht machen, ich mag solche blindvergleiche sehr weil sie die wahrheit ungeschminkt zeigen. aber sie müssen, um aussagekräftig zu sein, wirklich präzise ausgeführt zu sein und leider muss ich das hier ein bisschen anzweifeln. martin – kannst du mich da beruhigen? kann ja auch sein dass die unterschiede soo groß sind, wenn ja kauf ich die variante C ;)
Ich liebe solche Tests, wenn sie richtig gemacht werden. Nur warum leiert C so, vergessen irgendeine Modulation auszustellen? A ist zum Teil leiser als die anderen. Laut gewinnt doch fast immer!?
Ich habe das mit meinem Pro One und dem Repro 1 neulich auch gemacht. Erst dachte ich, die Hardware klingt besser, dann habe ich aber so lange an den virtuellen Potis gedreht, bis der Repro 1 tatsächlich nicht zu unterscheiden war. Habe meine Freundin extra hergeholt und nach Ihrer Meinung gefragt, sie merkte auch keinen Unterschied. Man braucht schon etwas Zeit und Detail-Verliebtheit, um den Sound exakt zu reproduzieren. Erst dann ist ein fairer Vergleich möglich. Außerdem ist mir bei meinen eigenen Tests immer eine Sache aufgefallen: In bestimmten Einstellungen kann eine virtuelle Kopie exakt gleich klingen. Einstellungen, die etwas drastischer bzw extremer sind, zeigen meist erst wo die Grenzen sind. Eine gefilterte, stehende Sägezahnwelle wird sich wohl kaum unterscheiden. Viel Resonanz mit schneller, zackiger Filter-Hüllkurve, bekommt zB längst nicht jedes Plugin überzeugend hin.
Ansonsten gerne mehr davon :)
@wimtoelke Du kannst Deine Freundin aber nicht als Indikator heranziehen, das liegt in der Natur der Sache;-)
…meine Frau hört nicht mal den Unterschied zwischen billigen Sony und Bowers&Wilkins Boxen, und sieht auch keine Unterschied von SD zu HD!:-(
@Mick Dann ist es vielleicht Zeit für ein Upgrade. :-)
ja, hier kann man sich natürlich schön die finger verbrennen, deswegen enthalte ich mich lieber ;)
allerdings sind jetzt reine oszillatoren-klänge für einen va nicht so die herausforderung; wahrscheinlich hätte man hier sogar noch einen oder zwei rompler mit reinschieben können, ohne dass die irgendwie leichter zu identifizieren gewesen wären. schwieriger für die va’s wird es doch bei komplexeren sounds, wie langsame envelope-filtersweeps, detuned oszis oder lfo-mods, kurz gesagt: je mehr komponenten und deren verknüpfungen emuliert werden müssen, desto digitaler klingts.
nichtsdestotrotz, es ist schon schwer, die va’s herauszuhören.
@dilux Ja, ich denke. das ist das Wesentliche. Eingeschwungene Oszillatoren kann man auch sehr gut samplen („ROMpler“), die komplexen Vorgänge und Nichtlinearitäten in einer Schaltung nicht, gerade, wenn man in den Grenzbereich dieser Schaltungen vorstösst. In Wahrheit gibt es heute einige tolle Emulationen, die klanglich in vielen Bereichen und teils auf ganz eigene Art überzeugen, zugleich aber eben nicht das ersetzen, was ein echtes Instrument ausmacht: Spielgefühl, Kontrolle, Intuition, Haptik, Emotion…aber diese Aspekte wurden ja an anderer Stelle schon ausreichend verhackstückt. Gute Instrumente und User-Interfaces werden in jedem Falle immer gefragt sein. Ob man das Geld dafür ausgeben mag und kann, steht auf einem anderen Blatt.
Danke für diesen geilen Hörtest. Ich bin erstaunt, wie sehr ich als Ochs vor dem Berg stehe, wenn ich keine Bilder und Haptik zu einem Klangerzeuger habe. Der Klang ist ja immer Geschmacksache (und sie klingen ja auch unterschiedlich), aber bei quasi puristischem Sound ist es doch schwer zu identifizieren, was man selbst sonst so sicher als „klassisch analog“ heraushört. Ich bin also doch viel stärker davon abhängig, dass mir der Tester Hinweise darauf gibt, auf was genau ich achten soll (Filterklang, Resonanzen, Frequenzanteile etc). Spontan hab ich Lust bekommen, an allen Synths herum zu spielen und herauszufinden, was man auf diese Basisklänge so aufbauen kann. Denn das macht unsere Synth-Liebhaberei doch aus… Und solltet ihr morgen schreiben „Ätsch, alles mit dem Pulse 2 gemacht“, kann ich sagen „Egal, ich hab’s eh nicht gehört.“ ;-)
E = Vermute den Tyrell N6, Softwareinstrument.
Ich habe mir nur den Rechteck angehört und mein Urteil steht zu 100% fest:
A: KARP
B: Pittsburgh
C: MG-1
D: Nord
E: Tyrell
;)
Glückwunsch Kyotonic, 2 aus fünf richtig und bei C immerhin auf analog getippt. Damit liegst Du ziemlich weit vorn :)
B ist vermutlich Clavia und C was analoges – da bin gespannt was rauskommt.
Ich finde reine OSC-Klänge ohne Filter etc. wenig aufschlussreich. Ich kaufe einen Synth doch nicht wegen seiner symmetrischen Pulswelle. Erst im Zusammenspiel aller Baugruppen entstehen die charakteristischen Klänge eines Synthies. So könnte man einen Lead, Bass etc. auf den Kandidaten einstellen, der nicht nur vergleichbar, sondern auch ästhetischer wäre…
MMn ist A der Tyrell.^^
@[aˈtoːm] [aːl] [ˈa(ː)tonaːl] oder B ;D.
…
hm ne es is ganz sicher B der Tyrell^^
Wahnsinn……
Von den 5 genannten hab ich 2 1/2 hier, wenn ich den Nordlead A1 als 1/2 tituliere.
Ich schaffe es nicht mal diese 3 heraus zuhören.
Mein Odyssey driftet auch nur mit einem Oszi ganz leicht. Das höre ich bei den Saw-Beispielen so nicht.
Ich schiebs jetzt einfach mal auf mein Alter… :-)
Also da ich keinen der Probanten mein Eigen nennen kann, hier mal aus dem Bauch heraus mein provokanter Tip ;-)
A Pittsburgh Modular System 1
B Nord Stage 1 EX
C Tyrell Plug-in
D ARP Synth
E Moog MG-1
@ Christian’s Sonic Spaces: Die Resonanz bei Beispiel E klingt nun für meine Ohren so gar nicht nach Moog; ich hätte da eher auf C getippt.
@costello @Costello: Mag sein. C klingt mir aber zu sehr nach „Analog auf Steroiden“, sowohl von der Lautheit, als auch vom Frequenzgang. Der Bassbereich sollte beim Resonanz Bass mit dem sich schliessenden Filter zunehmen, was er aber nicht tut. Bei D kann man das am Besten heraushören. Daher habe ich bei C auf den Tyrell getippt. Bei E ist der Filtersweep sehr schnell und „Snappy“ und es klingt irgendwie ein bisschen „dreckig“. Daher mein Gedanke mit dem Moog.
Nachvollziehbar begründet. Jetzt fiebern wir alle der Auflösung entgegen ;-)
Sehr interessanter Test :)
Ich denke mal das so gehört zu haben:
a nord
b arp
c pittsburg (ziemlich sicher, da falls unmodifiziert der LFO in den VCO einstreut was sehr gut hörbar ist hier..)
d tyrell
e moog
@_dg Ich stimme dir 100 % zu ! A und D sind vermutlich VA. Das hört man beim Filter und Phasen-Verhalten der Oszillatoren.
@8 Bit Fighter Der arme KARP, jetzt bekommt er auch noch beim Blindtest Prügel ;-)
Supertest, gerne mehr davon.
E klingt am schlechtesten, also ist es für mich das Freeware Plugin Tyrell
Das ist mal eine klasse Sache! Dachte ich könnte das mit meinen „Highendigen Ohren“;-) (aufgrund meines Berufs im Hifi HighEnd Laden) sofort raushören. Muss das mal mit nem Satz frischer Ohren machen…heute wird das mit dem vergleichen nichts mehr – hatte heute schon zuviel Musik und Hörvergleiche im Gehörgang!
Ich kann aus den vorgelegten Beispielen analoge oder digitale Klangerzeuger nicht heraushören, Obwohl ich analoge Klangerzeuger den digitalen fast immer den Vorzug gebe.
.
Das spricht vor allem für den Tyrell, dem einzigen Plugin im Test. Ein mehr als überzeugendes Stück Software. Den anderen „Softwaresynthesizern“ muss man zugestehen, dass sie immer noch auf dedizierter Hardware laufen, was ihnen (meiner Meinung nach) einen Vorteil verschafft.
.
Der Grund meiner Abneigung gegen digitale Synthesizer liegt vor allem in den (in meinen Augen) überdeutlich scharfen, brizzeligen Höhen. Mein einziger VA ist der System 1m, der neben meinen analogen Synthesizern immer noch einen schlanken Fuß behält. Das mag an dem Regler „Tone“ liegen, der das Brizzeln sanft entfernt.
.
Danke für den spannenden Vergleich. Und ob die Anpassung der Lautheit (und die anderen Kritiken an dem Testaufbau) wirklich einen VA verstecken können wage ich deutlich zu bezweifeln. Das ist eine rein akademische Haarspalterei, die an anderer Stelle sicherlich ihre Berechtigung hat. Aber hier nicht. Hier geht es um was ganz anderes.
Also, ich höre die Unterschiede noch nicht raus, Wobei ich den Tyrell auf der Platte hab und den KAO in schwarz vor mir. Aber fettes Lob Martin.
A und D sind wahrscheinlich VA bzw. Plug-in.
B, C und E sind wahrscheinlich analog.
A und D klingen leicht flach, starr und zu sauber. Ihre Filter haben Ähnlichkeiten, klingen dunkel ,lassen wenig obertöne durch und ihre Resonnanzen erzeugt keine typisch analogen Harmonien. Bei A und D handelt sich möglicherweise um Nord Stage und Tyrell.
B,C und E erzeugen typisch analoge Phasenmodulationen, ihre Filter lassen mehr Obertöne durch und ihre Resonnanzen klingen dreckiger.Bei B hört man sogar Portamento !
Also beim besten Willen, ich höre da nur 5 teils ziemlich abstrakte Klangbeispiele mit unterschiedlichem Klang und teilweise ordentlichen Lautheitsunterschieden. Ich kann daran wirklich nicht erkennen, welcher Synth mir als Musikinstrument besser gefallen würde. Das ist ungefähr so als würdest Du einem klassischen Gitarristen die Aufnahmen des Einzelsaitenanschlags 5 verschiedener Konzertgitarren vorspielen und dann verlangen er solle sich daraus seine Lieblingsgitarre aussuchen. Seit wann sind Synthesizer denn keine Musikinstrumente mehr???
Servus,
ich gebe dir ein Tipp, wie man sehr schnell und leicht die VA’s erkennen kann. Achte bei Resonanz Bass-Beispielen auf das Ausklingen der Sounds bzw. Modulationen nach dem Loslassen der Taste. Bei A und D bleibt der Sound relativ starr und leblos. Bei anderen passiert aber noch was, weil sie analog sind!
Auch bei Rechteck und Sägezahn-Beispielen hört man in den Oberen Oktaven deutliche Unterschiede in Phasenmodulation und analogem Dreck. A und D klingen zu sauber und starr. Vielleicht liege ich auch total falsch.
@8 Bit Fighter manche unterschiede sind überdeutlich. andere sind subtil.
bei den subtilen spielt allerdings auch eine rolle, dass wir hier komprimiertes material vergleichen. da werkelt also nicht nur ein synthesizer, sondern auch ein kompressionsalgorithmus, der in dynamik und obertöne eingreift.
wer meint, das spiele keine rolle, soll sich mal einen einfachen orgel-sinuston, gehalten über mehrere sekunden, als mp3 anhören.
Gut formulierter Einwand, den sich der eine oder andere vielleicht mal zu Herzen nehmen könnte. Aber nicht Martin, der macht nämlich sonst immer sehr musikalische Klangbeispiele.
Das hier ist halt ein sehr technischer Ansatz, auch, um den Aufwand nicht ins Unermessliche steigen zu lassen. Gitarrenbauer tun sowas übrigens tatsächlich und messen dann die Länge des Sustains mit der Stoppuhr.
@falconi Das Entscheidende ist aber, dass Gitarrenbauer noch Tausend andere Sachen tun. Es ist ein kleines Detail, das sie (vielleicht) verwenden von vielen anderen, wobei die Frage dann auch noch ist, ob es jeder Gitarrenbauer tut und wie das im Gesamtbild gewichtet wird. Das Problem im Synthesizerbereich ist immer wieder die Bedeutung, die Blindtests zugemessen wird und welche Schlussfolgerungen dann daraus gezogen werden. Wobei es natürlich im Sinne individueller Freiheit dem Einzelnen unbelassen ist, seine Synthesizer über Blindtests auszusuchen und dabei vermeintlich viel Geld zu sparen. Nur wenn das dann verallgemeinert wird, gibt’s immer wieder sinnlose Diskussionen.
es geht hier doch gar nicht um eine kaufentscheidung für einen bestimmten synthesizer, oder habe ich irgendetwas überlesen? nein, habe ich nicht, dieser artikel will nur eine diskussionsgrundlage für die auch schon bei amazona so oft diskutierte frage „kann man den unterschied zwischen analog und va hören?“ bieten.
mich würde übrigens mal die meinung von herrn ettlich interessieren, wo steckt der den? :)
@dilux Wenn die Frage hier ist, „kann man einen VA an der Grundwellenform oder kurzen Ausschnitten mit Filterresonanz erkennen“, bin ich mir sicher: wenn man übt kann man das leicht lernen. Nur WOZU denn bitte???
Das die vorgestellten Synths stark unterschiedlich klingen hört ja wohl auch ein Laie. Aus dem Stand kann ich da den VA nicht raushören. Ich kann aber auch nicht sagen welcher Synth mir besser gefällt. Daher ist das Ganze nur von beschränktem Nutzen.
Der Artikel bietet vielmehr eine, wie ich finde, gute Grundlage um den Sinn oder Unsinn von abstrakten A/B Vergleichen im Zusammenhang mit Musikinstrumenten zu diskutieren.
you are way too serious, man…
für mich ist das ein kurzweiliger zeitvertreib, mehr nicht.
@dilux Ich will doch nur spielen ;-))
Ich finde das durchhören der Sägezahnwellenformen sagt sehr wenig über digital oder analog aus. Ein Synth besteht aus wesentlich mehr als nur einer Wellenform. Es ist sein Gehäuse, Tastatur, seine Bedienung und schluß endlich kommt dann der Sound in seiner Rolle als Instrument das vom Künstler gespielt wird.Da spare ich mir das durchhören. Wichtiger ist, was man beim spielen mit dem Instrument fühlt und das kann jeder nur individuell selbst spüren. Z.B. der Roland System 8, die Kiste mit seinen wackeligen mini Reglern, finde ich nicht besonders sexy, obwohl die Klangerzeugung durchaus überzeugt.
Also ich höre bei D beim Resonanz Bass im Vergleich zu den anderen Synths ein leichtes Hintergrundrauschen, daher habe ich hier auf den ARP getippt, der das wohl am ausgeprägtesten von allen Probanden zeigen sollte. PS: Wann gibt’s denn die Auflösung? ;-)
Am 21. werden wir es wissen. Den nächsten Versuch dann aber bitte mit musikalischen, keine technischen, Klängen.
Das Rätselraten hier beweist doch endgültig: Es gibt klanglich keinen Unterschied mehr! (Analoge) Hardwaregeräte sind eine Frage der Langlebigkeit, Wertigkeit, Handhabung und Optik (= ein „sichtbares“ Instrument steht im Musikraum). Auch ich schalte aktuell lieber den Synthesizer, anstatt ein Plug-in an. Wobei Geräte „live“ (direkt über Monitore) besser klingen als wie das aufgenommene mp3-File. Da Software eh im Rechner zu Hause ist, klingt die fertige Audiodatei auch nicht viel anders. Ich bin jedenfalls gespannt, wer hier am Ende richtig „synthesisierte“ Ohren hat. ;)
@Filterpad Das ist ein logischer Kurzschluss. Das Rätselraten hier sagt nur etwas über den Test aus, nicht über die musikalischen Vor-/Nachteile von analogen ggü- virtuellen Instrumenten. Die Klangbeispiele unterscheiden sich ja nun wirklich hörbar stark voneinander. Ich persönlich kann daraus trotz meiner 3 Jahrzehnte Synthesizer- und Studioerfahrung nur beim besten Willen keine sinnvollen Schlüsse bezüglich der musikalischen Anwendbarkeit ziehen.
@Filterpad naja bei c wars wohl schon eindeutig zu hören. aber es dürfte nur eine frage des programmierens sein, um dieses seltsame klangverhalten des pittsburgh (ich dachte ja das wäre der moog^^. den pittsburg hatte ich auf e getippt ;D) auch zu simulieren. bin aber auch kein dedizierter synth experte.
aber schon witzig wie man den virtuell/analogen nord für den plugin synth tyrell hält und den plugin-synth tyrell für einen analogen synth^^.
Mal kurz reingehört. Könnte bei den ersten Eindrücken nur bei C mit großer Sicherheit davon ausgehen, dass es sich um ’nen Analogen handelt.
Ansonsten ist natürlich der im Vorteil, der die Synths aus dem Effeff kennt. Denn hier sind auch einige Charakteristiken unabhängig von der analog/digital Frage wahrnehmbar (z.B. Hüllkurvenunterschiede – Attackverhalten).
Ansonsten ist es schnuppe, ob man nu mit ’nem analogen oder mit ’nem digitalen Synth zum Ziel kommt. Hört letztendlich kaum ein Rezipient raus und interessiert diesen auch nicht wirklich.
Hallo an die Gemeinde,
Auflösung wurde soeben online gesetzt – siehe Seiteb 4.
@Tyrell haha danke.
ich hatte den tyrell auf b und war mir ziemlioch sicher, nachdem ich ca. 1h lang den sägezahn-synth solange getweakt hatte bis er „exakt“ so klang wie im beispiel, also: wie der nordlead :D
spricht das jetzt für oder gegen den tyrell, gg. den nordlead oder gg. mein gehör ;D?
die brizzeligen, scharfen Höhen fallen mir besonders bei meinem Z1 auf. In dieser Disziplin scheinen die analogen noch die Nase vorn zu haben. Aber Z1 war 1997!
Ich benutze den Ibanez BC Chorus, um ein wenig Bewegung da reinzubringen. Sicherlich muss man alle Klangbausteine berücksichtigen, um eine konkretere Aussage zu machen, was denn nun VA oder Analog ist. Jedenfalls ein sehr guter Vergleich, Daumen hoch
Zwei Treffer. Den Tyrell haben viele richtig. Liegt wohl daran das er unglaubwürdig fett klingt und nicht genug Luft mitbringt. Korg klingt dagegen dünn und mistig, wie auch schon der MS 20 Mini. Clavia macht schon gute Emulationen, nur die Filter sind i.d.R. schwach. Besser wäre wenn auch die VST’s recorded und nicht gerendert werden. Netter Event, ich freue mich auf eine Wiederholung. :) Meine Wünsche: OB-6, Hive, Six Trak und Korg MS2000.
ZITAT Kyotonic zum Plug-in Tyrell N6: (…) „das er unglaubwürdig fett klingt und nicht genug Luft mitbringt“ (…) > Sehr geil und ich weis genau was du meinst. ;) An deinem Beispiel sieht man wie schwierig bzw. merkwürdig es ist, Klänge zu beschreiben.
„Da der Pittsburgh nur einen VCO besitzt, gönnte ich ihm eine dezente Modulation der Pulsweite, um das Klangbild etwas breiter zu machen.“
Die Modulation war so dezent, mir ist sie kaum aufgefallen…. :)
Interessanter Vergleich. Mir hat C und D am besten gefallen. Danach dann aber schon direkt E…also der Tyrell.
A und B klangen nicht gut für meinen Geschmack. Viel zu schwach auf der Brust und steril.
Werde mir mal den Pittsburgh genauer anschauen. ;)
Sehr interessanter Vergleich – und danke dass ihr die Auflösung schon eher gebracht habt. Hätte es nicht erwarten können. ;)
Bin auf jeden Fall schon erstaunt wie man sich verschätzen kann – hatte nichts komplett richtig und VA/A nur 1 von 5 (C, hätte da aber auf Moog getippt).
Wäre mal interessant ob das bei Filtern dann auch noch so wenig unterscheidbar ist. Daher bitte gerne mehr!
Mich hat der Test stark an eine Bier-Blindverkostung vor kurzem bei einer Geburtstagsparty erinnert. Man schmeckt den Unterschied, trifft aber nur die Marken, die man sehr häufig trinkt äääh, hört. ;)
Gerade jetzt erst die Beispiele gehört. Ich finde, beim Resonanzbass zwei der Analogen schon deutlich besser (pittsburgh [absoluter Favorit!], Moog). Der Arp klingt hier für mich irgendwie überhaupt nicht (nach dem was ich bei) analog (suche).
Der Bass aus dem Tyrell wäre mein Favorit nach Pittsburgh und Moog. Die Resonanz finde ich nur nicht so gelungen, aber die tiefen Frequenzen sind schön definiert.
In den anderen Fällen habe ich keine Präferenz. Die nackten Wellenformen sind mir zu nichtssagend und bei den Sägezahn/Rechteck-Kombinationen höre ich zwar deutliche Unterschiede, aber kann ohne Kontext keinen Synth bevorzugen. In jedem Fall klingen hier (anders als bei den Bässen) alle grundsätzlich akzeptabel.