Sabine Dirksen
Nach wie vor stellen wir unter der Rubrik HOME-STUDIOS unsere Leser in den Mittelpunkt des Geschehens.
Auch an den zahlreichen Mails unserer Leser erkennen wir immer wieder, dass das Interesse an dieser Serie enorm hoch ist. Um den Spaßfaktor an dieser Rubrik noch zu steigern, werden wir künftig noch mehr Hintergrundinfos zu den vorgestellten Musikern geben, und vergessen Sie nicht, Sie könnten der nächste sein den wir vorstellen.
Schicken Sie uns einfach ein Mail an amazona@proxenos.de, und wir setzen uns umgehend mit Ihnen in Verbindung.
- Nick-Name: elektr@ Geboren:29.10.1955 in Wesseling bei Köln
- Beruf: Kunstpädagogin, Altenpflegerin, Pflegedienstleitung, Kundenberaterin für med.Produkte
- Mailadresse:SDirksen@t-online.de
- Web-Site: www.midiklang.de/SabineDirksen
- All Time Favourite CD´s:
- Sigur Rós „Agaetis byrjun“
- Sigur Rós „Agaetis byrjun“
- Sigur Rós „Agaetis byrjun“
Dieses Monat haben wir offensichtlich den einzigen, weiblichen Synthesizerfreak
Deutschlands im Visier. Ihr Nick-Name elektr@.
Ganz nach dem Motto „..die Frau das unbekannte Wesen“, haben wir „Elektra´s“ selbst geschossene Bilder, ganz ohne Kommentar veröffentlicht. Wer Schwirigkeiten mit der Zuordnung hat, sollte Elektra doch einfach selbst kontakten.
Amazona:
Hallo Sabine, wahrscheinlich ahnst Du es schon – Du bist die erste weibliche Leserin, die wir in dieser Serie in AMAZONA vorstellen. Ganz nebenbei sei erwähnt, dass sich bei unseren Umfragen und Gewinnspielen herausgestellt hat, dass wir einen verschwindend geringen Anteil an weiblichen Lesern haben. Der „Exoten-Status“ ist Dir also sicher.
Wie kam es dazu das Du Dich der elektronischen Musik verschworen hast?
Sabine:
Es war meine „Rettungsstrickleiter“ in eine andere Welt, während meiner jahrelangen Tätigkeit in einem Pflegeheim. Die Arbeit mit Pflegebedürftigen kann sehr belastend sein.
Du bist täglich mit Krankheit, Siechtum, Tod und den dazugehörenden Krisensituationen konfrontiert, dazu kommt der geringe gesellschaftlichen Status in diesem Beruf. Wer von euch mal Zivildienst geleistet hat, kann sich vielleicht vorstellen, was ich damit meine.
Irgendwann muss jeder, der in diesem Beruf arbeitet, lernen, auch sich selbst etwas „Gutes“ zu tun, um zu überleben. Bei mir war das die zunehmende Beschäftigung mit Synthesizern und der dazugehörenden Musik. Eintauchen in eine völlig andere, „junge“ Welt: das habe ich einfach gebraucht. Daraus ist dann mit den Jahren eine richtige Passion geworden.
Amazona:
Was glaubst Du woran es liegt, dass sich für elektronische Klangerzeuger kaum Frauen begeistern können?
Sabine:
Keine Ahnung ! Nein, im Ernst: ich kann es einfach nicht verstehen weil es mir selbst sehr viel Spass macht. Ich bin sicher auch kein repräsentatives Beispiel für „die Frau“, denn ich mag schnelle Energien und technologischen Fortschritt, wenn er uns und der Umwelt nützt.
Die Möglichkeiten sich heute in diesem Bereich kreativ auszuleben sind ja enorm, und, wenigstens in Raten, auch bezahlbar.
In der bildenden Kunst zum Beispiel gibt es viel mehr Frauen. Die Frauen in meinem Umfeld sagen, sie könnten das mit der Technik nicht beherrschen.
Das sind m.E. aber Vorurteile, die diese Frauen sich selbst gegenüber hegen. Und ein Vorurteil, das man oder Frau sich selbst gegenüber hat, sind dann die Mauern, die uns behindern etwas zu schaffen, nur weil wir glauben, wir könnten es nicht, oder wir seien „von Natur aus“ dafür nicht geeignet.
Ich will damit sagen: der Technikaspekt ist ja nur ein Scheinhindernis, denn es ist heute alles so auf Benutzerfreundlichkeit ausgelegt, um möglichst eine breite Masse zu erreichen, und, zum Kauf all dieser Instrumente und Geräte anzuregen.
Ungebrochener Spieltrieb gepaart mit Durchhaltevermögen gehören allerdings dazu.
Aber das Beherrschenlernen all dieser Gerätschaften bleibt ja auch den Männern nicht erspart.
Die Anzahl der Frauen in der elektronischen Musik wird sicher mal sprunghaft ansteigen, wenn ich sehe, was die Enkelin meines Bruders mit 6 Jahren schon so alles am Computer fabriziert… wie ich so alt war, hatten wir gerade mal den ersten Schwarzweiss-Fernseher!
Amazona:
Deine Bilder zeigen ja ein umfassendes Arsenal an Synthesizern. Besonders ins Auge gestochen sind mir der Prophet VS, der Waldorf Pulse sowie die Jomox Drumbox X-Base 09.
Alles Klangerzeuger mit echten Analogfiltern. Ist das Zufall oder schwörst Du auf den „echten “ analogen Klang?
update:
seit dem jahr 2000 hat sich natürlich vieles verändert.
meine eigene website ist nun
http://elektra-musik.de
ein kontakt auch hierüber möglich, die mailadresse über t-online gibt es nicht mehr.
herzliche gruesse, elektra