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Test: HoTone Nano Legacy Thunder Bass, Bassverstärker

(ID: 98311)

Praxis & Sound

Schnurstracks ist der HoTone Nano Legacy Thunder Bass mit dem beiliegenden Netzteil verbunden und die weiße Status-LED beginnt zu leuchten, sobald der Power-Schalter betätigt wurde. Ein Betriebsgeräusch ist glücklicherweise nicht zu hören, da ein kühlender Lüfter bei der geringen Leistung und Wärmeentwicklung nicht vonnöten ist. Es wäre schließlich auch kaum vorstellbar, wie in diesem kleinen Gerät noch ein Ventilator Platz finden sollte, geschweige denn von den fünf Watt Leistung, die gegen das nervige Surren ankämpfen müssten. Somit bleibt der Thunder Bass erst einmal ziemlich stumm, da die zugehörige Mini-Box leider nicht dem Testumfang beilag. Um dem Verstärker während der Testphase eine „Stimme“ zu verleihen und zu prüfen, was denn genau aus ihm heraus kommt, diente dementsprechend ein Kopfhörer zum Abhören. Aber auch mit einer 1×12″ Bassbox konnte der Amp ausgiebig getestet werden.

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Und was man dabei zu hören bekommt, ist wahrlich nicht von schlechten Eltern. Aus purer Verwirrung muss man schon zweimal hinsehen, ob wirklich dieses kleine Kästchen dafür verantwortlich ist, was die eigenen Ohren im gleichen Moment vernehmen. Wie sollte man es auch für möglich halten, dass aus so einem kleinen Verstärker so ein mächtiger Sound herauskommen kann. Dass bei der Entwicklung der oft kopierte und selten erreichte Ampeg Klang Pate stand, ist unschwer zu überhören und von der Hand zu weisen. Dieser warme, runde und brillante Sound mit ordentlichem Fundament ist einfach unvergleichlich und hat größten Wiedererkennungswert. Doch selbst die Dynamik und Akzentuierung kommen nicht zu kurz, sodass kleinste Spielnuancen hörbar werden. Ein Umstand, der bei Transistorverstärkern nicht immer unbedingt die Regel ist.

- Hotone Nano Legacy Mini Speaker Cab -

– Optionales Hotone Nano Legacy Mini Speaker Cab –

Mit dem integrierten Dreiband-EQ lässt sich dieser Grundklang problemlos und äußerst effektiv an die persönlichen Vorstellungen anpassen, um so für verschiedenste Stilrichtungen gewappnet zu sein. Denn die kleinen Potis arbeiten sehr direkt, sodass selbst kleinste Änderungen deutlich hörbar werden, was ein breites Spektrum an Soundmöglichkeiten eröffnet.

Doch so richtig fängt der HoTone Nano Legacy Thunder Bass erst an zu donnern, sobald der GAIN-Regler mit hinzugezogen wird. Mit diesem lassen sich höllisch verzerrte Basssounds erzeugen, die in dieser Form selbst bei manch ausgewachsenen Bass-Amp nicht realisierbar sind. Doch auch subtile und leicht rotzige Verzerrungen lassen sich nach Belieben umsetzen.

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Hinsichtlich der Lautstärke kann man bei fünf Watt Leistung natürlich keine großen Überraschungen erwarten. Einerseits lässt sich über den Kopfhörerausgang zu jeder Uhrzeit ordentlich abrocken, ohne die Nachbarn zur Verzweiflung zu bringen. Beste Voraussetzungen also, um rund um die Uhr üben und jammen zu können. Ob alleine oder mit einem Backing-Track über den AUX IN-Eingang, könnte sich der HoTone Thunder Bass zu einem treuen Trainingspartner mausern. Dabei ist allerdings Vorsicht geboten, da ohne Weiteres Lautstärken erreicht werden, die kein Ohrenarzt mehr gutheißen würde.

Im Betrieb mit einer Box bringt es der Verstärker eher zu einer ordentlichen Wohnzimmerlautstärke, die allerdings nicht mehr wirklich nachbarschaftsschonend ist. Mit einem lauten Drummer wird man zwar nicht mithalten können, jedoch sollten gediegene Wohnzimmerjams oder Songwriting Sessions mit einem Akustikgitarristen dürften bei moderater Zimmerlautstärke in jedem Fall zu meistern sein.

Lediglich der 3,5 mm LINE-OUTPUT lässt etwas Kritik aufkommen. Zum Anschluss von Kopfhörern mag dieses Format vielleicht noch sinnvoll erscheinen. Allerdings wäre für Recordingzwecke ein Anschluss im 1/4″ Format deutlich praxistauglicher, da dieses Format bei Recording-Equipment erheblich gängiger ist. Behelfen kann man sich in einem solchen Fall zwar mit einem Adapter, der jedoch meist wackelig erscheint und keinen besonders guten Halt bietet. Vor allem, wenn daran ein dickes und schweres Instrumentenkabel hängt.

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Fazit

Wer hätte gedacht, dass es der winzige HoTone Nano Legacy Thunder Bass dermaßen faustdick hinter den Ohren hat! Die anfängliche Skepsis ist schnell gewichen und letztendlich konnten die vorab gestellten Erwartungen mehr als erfüllt werden. Neben dem innovativen Konzept, dem schrulligen Design und der tadellosen Verarbeitung, überzeugt der Sound auf ganzer Linie. Somit sollte deutlich klargestellt sein, dass dieser Verstärker, seinen Möglichkeiten entsprechend, durchaus seriös genutzt werden kann und es sich nicht nur um einen sonderbaren Eyecatcher handelt. Angesichts dieser ganzen positiven materiellen, wie auch klanglichen Eigenschaften lässt sich daher über den Straßenpreis von gerade einmal 119,- Euro wirklich nicht meckern!

Wer somit einen mehr als kompakten Bassverstärker sein Eigen nennen will, der auch noch nach Ampeg klingt, dem sei der HoTone Nano Legacy Thunder Bass wärmstens ans Herz gelegt!

Klangbeispiele: Yamaha BBNE2 – Apogee One Interface – Logic Audio

Plus

  • Konzept
  • Design
  • Klang
  • Preis-Leistungs-Verhältnis

Minus

  • Format des Line Outputs

Preis

  • Straßenpreis: 119,- Euro
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