Die gesamte Oberfläche der Gitarre besitzt keine Lackierung, sondern wurde nur geölt und gewachst. Da auch der Hals davon betroffen ist, verleiht diese Oberfläche der linken Hand ein wunderbar holziges und natürliches Spielgefühl. Als Griffbrett dient ein Palisander von hervorragender Qualität. Es wurde sauber auf den Hals aufgeleimt und trägt 22 Jumbo-Bünde, an denen es hinsichtlich der Verarbeitung ebenfalls nichts auszusetzen gibt. Das liegt sicher an der Art und Weise, wie im Hause Göldo/Duesenberg mit dem Abrichten der Bundstäbchen und des Sattels vorgegangen wird. Seit Januar 2009 übernimmt diesen Job nämlich ein System mit dem Namen „plek“, welches die Bünde und den Sattel mit einer Genauigkeit von 1/100 mm abrichtet und somit für eine optimale Bespielbarkeit und einen vollen, schnarrfreien Ton sorgen soll. Für alle Interessierten gibt es am Ende dieses Artikels einen Link zur Website des Berliner Unternehmens, das ihre Technologie und die Hardware dazu weltweit mit Erfolg verkauft.
Doch nun zurück zum Betrachten unserer frisch geölt und gewachsten Duesenberg Dragster DD2 Oilwax. Umschlossen wird der eher zierliche und mit zwei kleinen Cutaways ausgestattete Body von einem dezenten, cremefarbigen Binding. Auf der Decke aufgeschraubt wurde ein schwarzes Pickguard, welches die zwei Potis und einen Dreiwege-Schalter trägt. Neben dem obligatorischen Volume-Poti besitzt die Schaltung der Duesenberg Dragster DD2 Oilwax den sogenannten Speed-Pot als Tone-Regler, welcher den Tonumfang mit einem sehr knappen Regelweg drastisch zu verändern weiß. Trotz des etwas einsam wirkenden Duesenberg Domino P-90-Pickups lassen sich so doch einige Sounds aus dem Brett rauskitzeln, wie der Soundcheck später zeigen wird.
Die Hardware, das Steckenpferd Göldos, besteht zum einen aus einer verchromten Wrap-Around-Bridge, bei der, wie der Name es schon erahnen lässt, die Saiten erst einmal den Weg um die Brücke herum nehmen müssen, bevor es in das zugehörige Aufnahmeloch geht. Der Sinn dieser oft genutzten Konstruktionen ist klar, bauen die Saiten doch so mehr Druck auf die Bridge und damit auch den Body auf. Ein klanglicher Vorteil, der auch unserem Testinstrument perfekt steht. Aber auch dazu später mehr.
Dem gegenüber sitzen am schwarz lackierten Headstock die Sechs Duesenberg Z-Tuners mit ihren kleinen Buttons, ebenfalls verchromt und ebenfalls von bester Qualität. Während der gesamten Testdauer gab es an der Stimmung nichts auszusetzen. Bespannt ist die Duesenberg Dragster DD2 ab Werk übrigens mit Saiten der Stärke 010″.
Ich kann die Begeisterung nicht teilen, so ’schön‘ die Gitarre auch aussehen mag. Der Klang bei den cleanen Picking-Bsp. erinnert in den Höhen, bei 2. Bsp. auch in den Mitten, stark an Piezo, gräuslich, wobei ich nicht einschätzen kann, woran dies liegt …
Die ‚Carved Koa Tele‘ würde ich bedenkenlos vorziehen …
@MidiDino Hi MidiDino,
die mp3-Soundbeispiele unserer Artikel können niemals das Antesten eines Instrumentes mit einem guten Amp im Shop ersetzen und sollten daher als Orientierung verstanden werden. Das „Best Buy“ Ergebnis für die Dragster ist wirklich nicht umsonst vergeben, teste die Gitarre mal an und ich bin mir sicher, dass du überrascht sein wirst :)
Und ich würde sie schon auf einer Ebene mit der Carved Koa Tele sehen, obwohl diese ja gut das doppelte kostet (!).
Viele Grüße,
Stephan
Wenn sie jetzt noch lackiert wäre. So wirkt sie ja doch recht zahm…