Mesa/Boogie Flux Drive
Genau einen Regler mehr, nämlich derer vier, besitzt der Flux Drive auf seiner Bedienoberfläche. Einer mehr aus dem Grund, da es hier eine Zweiband-Klangregelung gibt, während der Grid Slammer ja nur mit einem Tone-Poti auskommen muss. Hier sollen also Level, Gain, Bass und Treble für den guten Sound sorgen. Positiv auffallend ist hier, dass die beiden EQ-Potis eine Mittenrasterung bei „12 Uhr“ besitzen und somit ein Einstellen bei nicht optimalen Sichtverhältnissen erleichtern.
Ansonsten dasselbe Layout wie beim Grid Slammer. Rechts am Gehäuse befindet sich die Input- und links gegenüber die Output-Buchse, an der Stirnseite sitzt die Netzanschluss-Buchse und Metallswitch und LED sind identisch, na klar. Was uns ohne Umschweife daher gleich zum Praxistest kommen lässt.
Sound/Praxis
Grid Slammer
Der Sound des milden Westens! Schon nach ein paar angeschlagenen Akkorden und Riffs mit dem aktivierten Pedal könnte man auf diese Idee kommen. Auch wenn der Name Grid Slammer den einen oder anderen auf die falsche Fährte locken könnte, denn dieses hier ist definitiv kein High-Gain-Metal-Pedal, sondern ein sehr kultiviertes, charakterstarkes und eher sanft zu Werke gehendes Overdrive-Pedal mit einem erstaunlich großen Dynamikumfang. Immerhin schafft es der Level-Regler, das Signal um bis zu 20 dB zu boosten – und das allein könnte schon manchem schwächelnden Verstärker ganz schön auf die Sprünge helfen. Zudem spricht das niedrige Rauschverhalten für die Verwendung hochwertiger Bauteile im Innern des schicken Gehäuses.
Alle Freunde des Southern-Rock, am besten noch mit Tele oder Strat bewaffnet, dürften in dem Grid Slammer einen guten Sparringspartner gefunden haben, der den Zerr-Sound des angeschlossenen Amps deutlich aufwerten kann.
Flux Drive
Nur unwesentlich aufwendiger ausgestattet und dennoch vom Sound ganz anders, präsentiert sich der Flux Drive. Neben dem deutlich heftiger und bissiger zu Werke gehenden Grundsound weiß der Zweiband-EQ zu gefallen, welcher zwar keine drastischen Soundveränderungen bewirkt, der aber den an sich schon sehr edlen Grundsound um ein paar wirkungsvolle Nuancen erweitert. Und er „fühlt“ sich fast so an, als schraube man an einem „echten“ Boogie bzw. an einem guten Vollröhrenamp. Ein eindeutiger Vorteil gegenüber dem Grid Slammer, welcher ja, wir erinnern uns, nur mit einem Tone-Regler auskommen muss. Sollte man daher den Grundsound des Flux Drive mögen, so stellt allein schon der EQ einen Grund dar, sich bei exakt dem gleichen Verkaufspreis beider Geräte für das Flux Drive zu entscheiden.
Auch die Gain-Reserven des Flux Drive übertreffen die des Grid Slammer deutlich, wenn gleich hier die Spitze der Fahnenstange noch nicht erreicht ist, denn im Pedal-Programm von Mesa/Boogie gibt es noch deutlich „heißere“ Kandidaten.
Beide Pedale warten aber mit einem in allen Gainstufen absolut matschfreiem und obertonreichen Sound auf, der die Dynamik des Spielers gut unterstützt und dabei mit einem sehr niedrigen Grundrauschen auch bei hohen Gain-Settings glänzt.
Hallo,
ein interessanter Test, nur wo kann ich die beschriebenen Soundbeispiele finden?
Viele Grüße!
„Der Sound des milden Westens“….nur höre ich nichts!! ;-)