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Interview: Adam Synth (Adam Miski), modulare Synthesizer 2.0

Der Modularsynthesizer, der sich sogar deine Patch-Verbindungen merkt

10. Mai 2025

Adam Synth Warthog

Modulare Synthesizer gibt es viele, aber der Adam Synth Warthog ist ein Modularsynthesizer der ganz besonderen Art. Wer kennt es nicht, man hat ein sehr geiles Patch gesteckt und möchte es eigentlich nicht mehr wieder auflösen, weil man befürchtet, die Verbindungen nicht noch einmal genau so hinzubekommen.

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Man kennt ja bereits Systeme, bei denen die Positionen der Regler und Schalter abgespeichert werden können, aber die Patch-Verbindungen ließen sich bisher nicht speichern. Der Adam Synth Warthog verspricht aber für genau dieses Problem die perfekte Lösung. Dem mussten wir von Amazona natürlich unbedingt nachgehen und so habe ich den Erfinder des Warthog, Adam Miski und seine bezaubernde Frau Viktoria, auf der Superbooth in Berlin zum Interview gebeten.

Sonja:
Modulare Synthesizer gibt es ja viele, aber der Warthog ist ein ganz besonderes Gerät. Was war die ursprüngliche Inspiration für die Idee?

Adam:
Ich habe immer davon geträumt, einen eigenen Synthesizer zu bauen. Das geht weit zurück. Mein Großvater war Fernseh- und Radiotechniker, mein Vater Elektroingenieur und Musiker. Er baute viele Verstärker, Mischpulte und Lautsprecher – und besaß und reparierte in den 80ern unzählige analoge Synthesizer. Ich bin in diesem Umfeld aufgewachsen. Ich muss etwa 14 oder 15 gewesen sein, als ich anfing, meine eigenen Synthesizer-Ideen zu skizzieren.

Aber damals war das natürlich eher eine Kinderfantasie. Es dauerte noch einige Jahre, bis ich tatsächlich ernsthaft daran arbeitete. Etwa 2017 legte ich die ersten Pläne für mein späteres Modularsystem vor und begann, Prototyp-Schaltungen zu bauen. Aber schon davor, ich glaube, es war um 2014, wachte ich eines Morgens mit einem klaren Gedanken auf: Wenn ich jemals einen Modularsynthesizer baue, muss er einen Speicher haben.

Sonja:
Welche Herausforderungen gab es bei der Entwicklung?

Adam:
Nun, die erste große Hürde waren die analogen Schaltungen selbst. Sie mussten gut klingen! Ich habe so viele Schaltungen entworfen und wieder verworfen, bis ich die gefunden hatte, die den richtigen Klang lieferten – etwas, das in jeder musikalischen Umgebung funktionierte.

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Gleichzeitig begannen wir bereits, die digitale Steuerung zu testen. Da schlossen sich zwei meiner Freunde, die Hardware-Programmierer sind, dem Projekt an.

Adamsynth Warthog modulare Synthesizer

Der Adam Synth Warthog ist der erste modulare Synthesizer, der sich sogar die Verbindungen der Patch-Kabel merkt

Analogschaltungen digital zu steuern, war eine riesige Herausforderung, aber es gab zumindest einige Beispiele, von denen wir lernen konnten. Doch dann stießen wir auf Probleme, die noch niemand zuvor angegangen war: Wie speichert man, wo alle Patch-Kabel eingesteckt sind? Wie organisiert man Module in einem System? Wie kommunizieren sie miteinander?

Adam Synth Warthog Superbooth

Adam Miski: „Wir bauten so viele Testschaltungen und schrieben so viel Testcodes. Und das alles unter strengster Geheimhaltung.“

Sonja:
Wie genau funktioniert das Speichern und Wiederherstellen von Patch-Kabel-Verbindungen?

Adam:
Patch-Kabel im Warthog funktionieren genau wie in jedem anderen modularen Synthesizer. Sie übertragen CV-, Gate-, Trig-, Sync- und Audiosignale wie die üblichen Kabel. Wenn du aber einen Patch erstellst, drückst du einfach die Schaltfläche „Speichern“ auf der Central-Unit. Warthog speichert dann nicht nur alle Einstellungen, sondern zeichnet auch die Kabelpositionen auf.

Das Abrufen funktioniert genauso einfach: Du drückst „Recall“ auf der Zentraleinheit und Warthog führt dich Schritt für Schritt durch den erneuten Anschluss der Kabel. LEDs neben den Buchsen zeigen dir genau an, wo du sie anschließen musst. Sobald alle Kabel wieder an ihrem Platz sind, werden die Patch-Einstellungen automatisch geladen. Und natürlich unterstützt das System beispielsweise die Aufteilung eines Signals von einem Ausgang auf mehrere Eingänge mithilfe eines passiven Splitters.

Der Warthog – mehr als ein modularer Synthesizer

Sonja:
Welche Vorteile bietet der Warthog gegenüber herkömmlichen modularen Systemen?

Adam:
Das Beste ist, dass man alles speichern und abrufen kann. Nicht nur die Kabelpositionen, sondern auch jede Regler- und Schaltereinstellung. Das ist für Musiker ein echter Game-Changer. Es eröffnet die modulare Synthese auch Leuten, die vielleicht davor zurückgeschreckt sind, weil sie ihre Sounds nicht jedes Mal verlieren wollten, wenn sie den Strom ausschalten. Oder für diejenigen, die sich mit Modularsynthese beschäftigt haben, aber dann ausgebrannt waren, als sie merkten, wie viel Arbeit es ist, jedes Mal einen Patch von Grund auf neu zu erstellen. Mit Warthog erhält man sofort werkseitige Presets. Man schaltet es ein und kann sofort loslegen.

Warthog Modularer Synthesizer

Adam Miski: „Eines Morgens wachte ich mit einem klaren Gedanken auf: Wenn ich jemals einen Modularsynthesizer baue, muss er einen Speicher haben.“

Ich habe sogar einen Kommentar unter unserem YouTube-Video gesehen, in dem jemand schrieb: “When they were recording the Stranger Things soundtrack, once they got a sound right on the modular, nobody was allowed to touch it.” („Als sie den Soundtrack von Stranger Things aufgenommen haben, durfte niemand mehr das Modularsystem anfassen, sobald der Sound perfekt war.“) Mit Warthog ist dieser Stress vorbei.

programmierbarer Synthesizer

Wir ließen es uns natürlich nicht nehmen und haben den Adam Synth Warthog gleich mal ausprobiert.

Wenn du mitten im Mix merkst, dass der Bass etwas mehr Decay braucht oder du dir ein offeneres Filter für den Lead wünschst, drück einfach Recall und optimiere den Sound. Das ist kein Problem. Kein modularer Synthesizer konnte das bisher, vor allem wenn man bedenkt, wie unglaublich komplex modulare Patches werden können.

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Und was ist mit Live-Auftritten? Herkömmliche modulare Setups sind schwer für einen Auftritt vorzubereiten und Presets mitten im Auftritt zu ändern, ist schon eine Qual. Man bräuchte eine riesige Gerätewand, nur um ein paar verschiedene Sounds parat zu haben. Mit Warthog kannst du Sounds im Handumdrehen ändern, egal ob du ein kleines oder großes Setup nutzt. Außerdem kannst du für Live-Auftritte unsere MATRIX 428-Module verwenden, sodass du auf der Bühne nichts neu patchen musst. Und noch etwas: Mit Warthog kannst du sogar interne Modulationen durchführen, ohne für alles Patch-Kabel zu benötigen.

Sonja:
Wie wichtig war die DAW-Integration während des Entwicklungsprozesses?

Adam:
Das hat sich eigentlich ganz natürlich ergeben. Als die ersten Warthog-Prototypen anfingen, zwischen den Modulen zu kommunizieren, fanden wir es unglaublich spannend, Parameter per MIDI oder über eine App verschieben zu können – ganz ohne Patch-Kabel.

Sonja:
Was unterscheidet euer Mood-Wheels-Konzept von herkömmlichen Performance-Controllern?

Adam:
Vor ein paar Jahren fragte mich Tibor Domokos, mein Musikerfreund und Adam Synths-Kollege, ob ich einen Controller für mein Modularsystem entwickeln könnte, bei dem sich alles ändert, wenn man einen Knopf dreht. Und ich sagte: „Natürlich!“

Ich baute einen frühen analogen Prototypen, der zum Vorgänger der Mood Wheels wurde – allerdings brauchte er damals eine Unmenge an Patch-Kabeln! Warthog ist viel praktischer aufgebaut.

Mood Wheels modulare synthesizer

Die Mood Wheels verfügen sogar über CV-Eingänge

Da die Central Unit mehrere Snapshots in einem Patch speichern kann, war es absolut sinnvoll, die Mood Wheels zum Morphen zwischen diesen Snapshots zu verwenden. Jetzt kann man buchstäblich alle Knöpfe und Schalter in Echtzeit zwischen den Modulen bewegen. Und die Mood Wheels verfügen sogar über CV-Eingänge. Du kannst also einen LFO anschließen und ihn auch zwischen Snapshots automatisch morphen lassen.

Teamwork bei der Entwicklung ist das A und O:

Der speicherbare modulare Synthesizer

Sonja:
Welche Rolle spielt das Adam Synths-Team – wie arbeiten Musiker und Ingenieure zusammen?

Adam:
Tibor und ich verbringen unzählige Abende damit, über Musik, Synthesizer und natürlich den Warthog zu sprechen. Wir brainstormen ständig. Meine Aufgabe ist es, musikalische Ideen in die Sprache der Schaltkreise zu übersetzen und dann teilen wir die Aufgaben auf.

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Barna kümmert sich um die Hardware-Programmierung, Viktor programmiert die Zentraleinheit und wir stehen alle in ständigem Austausch um sicherzustellen, dass alles perfekt zusammenpasst.

Sonja:
Inwiefern verändert Warthog den Studioalltag von Musikproduzenten?

Adam:
In vielerlei Hinsicht. Zeit, Energie, Kosten und Workflows werden massiv verbessert. Zurück zum Stranger Things-Beispiel: Mit Warthog braucht man kein „Nicht berühren“-Schild mehr an seinem Synthesizer. Mein Motto lautet: Ruhe bewahren, speichern und abrufen.

Adamsynth modulare Synthesizer

Hinter jedem tollen Gerät steht ein starkes Team

Auch wirtschaftlich ist es enorm. Vor Warthog brauchte man, wenn man mehrere Sounds in einem Song haben wollte, entweder ein wandgroßes modulares Rig oder man musste alles patchen und neu patchen, sich Notizen machen, Diagramme zeichnen und hoffen, dass man es später reproduzieren kann. Jetzt braucht es einen Knopfdruck und man ist genau dort, wo man aufgehört hat.

Und hier ist etwas Spannendes: Eine Komfortfunktion, die den Workflow nicht nur unglaublich einfach, sondern wirklich aufregend macht. Zwei Produzenten, die an entgegengesetzten Enden der Welt arbeiten, können Sound-Einstellungen teilen und das nicht als aufgenommene Audiodatei, sondern indem sie Presets direkt von einem Warthog zum anderen senden. So können mehrere Personen gleichzeitig an demselben Preset arbeiten, es hin und her teilen oder es sogar an jeden anderen Warthog-Besitzer auf der Welt senden.

Adamsynth superbooth

Der Moment, in dem der Warthog dann funktionierte, war unglaublich!

Sonja:
Magst du unseren Lesern einen normalen Arbeitstag im Leben von Adam Miski zu beschreiben?

Adam:
Ehrlich gesagt, das ist die schwierigste Frage! Seit wir den Warthog angekündigt und mit den Vorbereitungen für die Superbooth begonnen haben, ist mein Leben total verrückt. Meine Tage sind reines Multitasking. Ich jongliere mit E-Mails (meine Frau Viki hilft mir dabei, denn wir betreiben Adam Synths gemeinsam), spreche ständig mit dem Team, verfeinere und teste Warthogs und erstelle Presets. Einen normalen Tag gibt es momentan nicht. Aber eines ist unabdingbar: Ich nehme mir immer Zeit für meine Familie und Freunde. Sie haben mich bei allem unterstützt und sind genauso begeistert von Adam Synths wie ich. Deshalb verbringe ich meine Abende mit ihnen und das soll auch so bleiben.

Ein gutes Instrument muss in jeder Umgebung funktionieren

Sonja:
Kannst du uns etwas über eine Erfahrung mit Adam Synth erzählen, aus der du am meisten gelernt hast?

Adam:
Adam Synths bedeutet acht Jahre ständigen Lernens. Besonders hervorzuheben ist die Bedeutung der Musikalität eines Synthesizers. Wie er in einem Track klingt und wie er in einen Mix passt. Zum Glück besitzen meine Musikerfreunde eine riesige Sammlung an analogem, digitalem, Vintage- und modernem Equipment, sodass wir unsere Schaltungen und Module stets in den unterschiedlichsten Kontexten testen konnten. Ob akustische Umgebung, Vintage-Drum-Machines oder ein analoges Mischpult, das direkt auf Vinyl mischt – ein gutes Instrument muss in jeder Umgebung funktionieren. Genau das streben wir mit Adam Synths an und es hat mir genau gezeigt, wohin wir in Zukunft gehen müssen.

Sonja:
Wie sehen eure Visionen für die zukünftige Entwicklung des Warthog und kommender Module aus?

Adam:
Zunächst einmal ist es wichtig zu sagen: Der Warthog ist ein analoges Instrument mit digital gesteuerten Schaltkreisen. Das gilt für jedes Modul.

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Das eröffnet zwei spannende Möglichkeiten. Zum einen planen wir die Veröffentlichung weiterer Hardware-Module. Zum anderen ermöglicht uns die digitale Steuerung, die Fähigkeiten bestehender Hardware allein durch Software-Updates der Central-Unit zu erweitern, ohne dass neue physische Module erforderlich sind. Aktuell konzentrieren wir uns auf die Vorbereitungen für die Superbooth, aber die Entwicklung läuft parallel weiter.

Wir erhalten viele Fragen wie beispielsweise: „Können die Envelope-Generatoren Loopings unterstützen?“

Modularer Synthesizer mit Patchkabel-Speicher

Unsere Antwort ist: Wir können und werden diese Option in die Evelope-Generatoren implementieren, sodass sie über die versteckten Parameter der Envelope-Sektion der Zentraleinheit ein- und ausgeschaltet werden kann, ohne dass Hardware-Änderungen erforderlich sind. Tatsächlich habe ich erst kürzlich beschlossen, dass die VCOs auch einen versteckten LFO-Modus erhalten! Bei all dem steht eines immer an erster Stelle, dass wir hochwertige Audioschaltungen und absolut zuverlässige, einsatzbereite Systeme liefern.

Sonja:
Gibt es Pläne für eine Community-Plattform zum Teilen von Presets und Patches?

Adam:
Absolut. Angesichts der vielen Fragen und des Feedbacks, die wir erhalten, sehen wir einen echten Bedarf für ein Forum, in dem Nutzer Erfahrungen und Presets austauschen und Fragen stellen können. Sowohl an uns als auch an andere. Wir planen außerdem, eine Videoserie, die jedes kleine Feature des Warthog Schritt für Schritt erklärt, damit Nutzer wirklich alles beherrschen, was er kann.

Sonja:
Möchtest du den Lesern noch etwas mitteilen?

Adam:
Auf jeden Fall! Besucht adamsynths.com und abonniert unseren Newsletter! Wir werden in Kürze detaillierte Informationen zur Verfügbarkeit des Warthog veröffentlichen. Und wenn ihr Fragen habt, zögert nicht, uns zu kontaktieren!

Adamsynth Synthesizer total recall

Vielen Dank an Adam für dieses unglaublich tolle Interview! Adam, Viktoria und ihr ganzes Team strahlten eine Begeisterung aus, die wirklich ansteckend war. Es war ein spannendes Gespräch über ein extrem innovatives Gerät, das sicherlich viele Musiker und Musikerinnen begeistern wird.

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Forum
  1. Profilbild
    TimeActor AHU

    Topp Geschichte das!

    Hatte schon länger die Idee eines volldigitalen Modularsystems das sich ganz ohne neu patchen Sounds merkt – nur umsetzen kann ich das leider nicht.
    Ich stelle mir das so vor,- ganz normales „Patchwork“ und die Module erkennen die Verbindung der Module untereinander welche sich in der Folge abspeichern lassen.
    Ein nochmaliges Verkabeln würde dann ja wegfallen.
    Bei den heutigen Auflösungen im Digitalbereich müsste sich doch ein Analog klingendes Modularsystem bewerkstelligen lassen.

    Das hier ist schon mal ein großer Sprung – Kompliment an das Entwicklerteam.

    • Profilbild
      Filterpad AHU

      @TimeActor Wird zu 100% meinerseits unterschrieben. Leichte bedenken habe ich nur bezüglich langlebigkeit bei den Holz-Wheels. Jeder fragt sich jetzt, warum? Na, dann kann man sich mal mit den Armbanduhren aus Holz beschäftigen. Ansonsten begrüße ich Fusionen Analog vs. Digital sehr. Hier ist es aufgegangen und das dieser Synthi noch nicht die letzte Überraschung zum Thema war. Super Idee und super Interview.

      • Profilbild
        TimeActor AHU

        @Filterpad Haptisch hat so ein Holzwheel sicher was „Bodenständiges, Erdiges“ und fühlt sich bestimmt cool an – sehe das aber genauso wie du. Und eine Holzuhr kommt mir ebenfalls nicht ins Haus…Stichwort Feuchtigkeit etc.

  2. Profilbild
    Ashatur AHU

    Bei dem Bericht werde ich nun doch etwas sentimental nicht auf der Booth gewesen zu sein. Was für ein sympathisches Team und das Warthog System hätte ich mit gern näher angeschaut.

  3. Profilbild
    SlapBummPop 1

    Moin zusammen.

    Respekt was hier ein kleines Unternehmen auf die Beine gestellt hat.
    Ich denke, dass wir ähnliches bald von anderen Herstellern sehen werden.
    Genau diese Möglichkeit, einen programmierten Sound 1:1,
    jederzeit wieder fix herstellen zu können,
    haben mich bisher von Modular-Systemen fern gehalten.
    (Schont auch noch die Regler/Potis, sie müssen weniger bemüht werden.)

    Gruß
    SlapbummPop

  4. Profilbild
    herw RED

    Da müssen sehr viele Probleme gelöst werden: Ein wirklich abspeicherbares System, muss die Reglerpositionen so verwalten, dass sie auch an den entsprechenden Positionen stehen, also Endlosregler, die den aktuellen Wert übernehmen. Alle Reglerwerte und Patchverbindungen müssen explizit gespeichert und verwaltet (!) werden, z.B. durch Moduladresse, zugehörige Regler, alle Ein- und Ausgangsbuchsen (Belegung) etc. Und dann muss es so flexibel sein, dass man auch Module austauschen und ergänzen kann und alles eigenständig durch Software adressierbar ist.
    Das sind immense Herausforderungen.

    • Profilbild
      TimeActor AHU

      @herw Auf der Digitalen Ebene sollte das möglich sein,- z.B. die wirklich Top klingende Softube Modular Engine in einem Modul (Raspi oder so reicht wahrscheinlich nicht…irgendwas mit guter Rechenleistung, ARM Prozessor und sowas) untergebracht und die restlichen Module mit 1:1 Bedienelementen und Buchsen ausgestattet.
      Auch wenn ich den Warthog schon mal geil finde (GAS macht sich bemerkbar) mag ich den Gedanken nicht so das man beim Soundwechsel erst alle Kabel neu patchen muss! Ich arbeite immer an 2-3 Tracks gleichzeitig bzw. im Wechsel…da ist mir das noch etwas umständlich.
      Quasi ein Softmodular mit Bedienelementen

      • Profilbild
        herw RED

        @TimeActor Das sehe ich auch so. Die Patchkabel, die ja eine Signalverbindung auch optisch sichtbar machen, müssen ersetzt werden. Alles andere ist schon machbar.

        Ich spinne mal in die Zukunft: Jedes Modul besitzt haptische Bedienelemente (Taster, Schalter, Drehpotis), aber die Frontplatte dient auch als Display.
        Alle Module bilden, obwohl sie ja mechanisch getrennt sind, zusammen wiederum ein gemeinsames „großes Display”. Dazu müssen natürlich die „Bildschirme” kommunizieren. Wenn man das gelöst hat, dann kann man die Patches auch auf diesem „großen Display” als Kabel darstellen.
        Ein Interface würde es auch ermöglichen, mit historischen Modulen zu arbeiten.

        • Profilbild
          TimeActor AHU

          @herw Muss das ein Display haben Herwig? Ok 1 Display für die Preset Verwaltung und zum Speichern etc.
          Ich benutze derzeit für Softube Modular, Korg ARP 2600 VST etc. einen IIjama 27″ Touchscreen mit Multitouch – das ist schon gut, hat natürlich keine Haptik wie z.B. mein Modularsystem (DIY) oder Behringer 2600 etc.

          Die realen Kabel mit integrierter Elektronik verbinden quasi die internen virtuellen Verbindungen an der Faceplate. Die Elektronik in den Klinkensteckern dienen sozusagen nur dafür das der interne Softmodular „weiß“ welche Verbindung gezogen wurde – wie beim virtuellen Strippen ziehen. Bei der Auswahl eines Presets müsste dann kein Kabel neu gezogen werden. Dem schnellen Sound Wechsel steht nichts mehr im Wege. Die Reglerstellung mit LEDs oder einer moderneren Variante – da fehlt mir noch die passende Idee.

          • Profilbild
            herw RED

            @TimeActor Naja, du erwähntest, dass man zum Presetwechsel die Patchkabel zum Speichern neu setzen muss.
            Das ist eher kontraproduktiv.
            Wie will man sonst die Signalverbindungen optisch nachvollziehbar machen? Klar geht das auch über Markierungen und entsprechende Touch-Markierungen auf dem Display. Aber die Kabel (oder Displaykabel) sind dazu schon sinnvoll (vergleiche oben das Reaktorensemble Emscher).
            Die gedachten Display/Frontplatten mit Reglerlöchern (!) sind natürlich auch Zukunft. Aber warum soll man nicht mal spinnen dürfen ;) .
            Es ist Zukunftsmusik, die mir vorschwebt, aber denke mal 20 Jahre zurück.
            Dann wäre ich allerdings schon über 90. Vielleicht geht es ja schneller ;) .

            • Profilbild
              TimeActor AHU

              @herw Dann wäre schon über 80… ;-)
              Ja die Frage ist, ob ich dann beim Aufrufen eines Presets welches ich irgendwann zuvor erstellt habe unbedingt die Signalverbindung sehen muss wenn ich den Sound nur verwenden möchte. Ein Szenario wäre evtl. wenn ich den Sound noch nachträglich tweaken will.- dann wäre es hilfreich.
              Dafür dann die Technik des Warthog heranziehen…?
              Ja ich spinne auch nur so herum :-)

              Mir ist gerade aufgefallen, das dies eigentlich das Konzept des Nord Modulars ist.
              Könnte man das nicht ein „bisschen“ (mit richtigen Kabeln ;-) ) modernisieren?
              Das wäre es doch…da gibts garantiert einen Markt. Kaufe ich wenn es bezahlbar bleibt was ja im Digitalbereich möglich sein sollte. Mit Top DACs, Rechenpower und so.

  5. Profilbild
    ollo AHU

    Wie funktioniert denn jetzt die DAW Integration? Hat man dann die Hardware als Klon gespiegelt als VST-Plugin? Alles andere wäre ja nicht wirklich sinnvoll und praktikabel.

    Abgesehen davon ist ja dann immer noch das Problem, dass die Regler am Gerät jedesmal falsch stehen, so wie bei fast jedem Hardware-Synth. Es müssten also eigentlich Endlosregler mit LED-Kränzen sein.

  6. Profilbild
    herw RED

    Ich denke, das vorgestellte Konzept ist noch längst nicht so weit, wie die Entwickler sich das vorstellen.
    Die oben erwähnten Endlosregler mit einer ständigen Kommunikation zur Patchverwaltung ist ein Muss.

    • Profilbild
      TimeActor AHU

      @herw „ich denke, das vorgestellte Konzept ist noch längst nicht so weit, wie die Entwickler sich das vorstellen“

      Das ist zu befürchten.
      Die Frage die ich mir dabei stelle, muss das dann unbedingt mit Analogen Bauteilen (Also Oscillatoren, Filter usw.) gemacht werden und wäre nicht ein Digitales System leichter umzusetzen?
      Mit hoher Auflösung klingt das ja keinesfalls schechter. Die Unzulänglichkeiten Analoger Schaltkreise kann man gut simulieren um einen fetten Klang zu realisieren.

  7. Profilbild
    herw RED

    Ich habe den Artikel nun mehrfach in Teilen nachgelesen. Offenbar muss bei jedem Presetwechsel die explizite Kabelverbindung auch wieder hergestellt werden:

    „Das Abrufen funktioniert genauso einfach: Du drückst „Recall“ auf der Zentraleinheit und Warthog führt dich Schritt für Schritt durch den erneuten Anschluss der Kabel. LEDs neben den Buchsen zeigen dir genau an, wo du sie anschließen musst.”

    D.h. mit einem einfachen Recall werden nur die Kabelanschlüsse einzeln angezeigt, die man dann auch einzeln nachstecken muss.

    Naja, das ist nur insofern eine Vereinfachung, als man nicht von Hand einen Patch aufschreiben muss.
    Ein richtiges Preset ist das nicht.

  8. Profilbild
    chardt AHU

    Hallo Herw,
    ja stimmt die Prämisse überhaupt?
    „Eines Morgens wachte ich mit einem klaren Gedanken auf: Wenn ich jemals einen Modularsynthesizer baue, muss er einen Speicher haben.“
    Warum? Einen Modularsynthi nehme ich doch gerade, weil ich keine Presets will, sondern schrauben & stöpseln. Das Thema Presets ist für nicht-modulare Synthis seit dem Prophet-5 (1978) gelöst und erledigt, und der Matrixbrute zeigt, was in einem geschlossenen System an „Stöpseln“ möglich ist.

    Das hier geplante System ist ähnlich geschlossen wie der Matrixbrute – was Bestandteil ist, kann automatisiert werden, aber all meine bestehenden Module bleiben außen vor, was das Grundprinzip des Modularsystems (zu?) stark einschränkt.

    Ein offeneres System könnte prinzipiell das Stöpseln (die Verkabelung) automatisieren, um den Preis, dass jedes Stöpseln zur Prozedur wird. Aber die Einstellungen auf den verwendeten Modulen bleiben natürlich außen vor, da diese nicht Bestandteil des Systems und die Einstellungen somit für das „Zentralgehirn“ nicht zugreifbar sind. Ein echtes „Total Recall“ ist dann nicht möglich, und für „ein bisschen Recall“ wäre mir der Aufwand erheblich zu groß.

    Meine private Prognose: In sagenwirmal so zehn bis zwanzig Jahren werden die meisten Module digital sein, und zur Verbindung nehmen wir dann eine digitale Schnittstelle in der Art von USB – dann hätte der Mastermind vollständigen Zugriff auf alles, und so ein System wird sinnvoll nutzbar.

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