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Andreas Kauffelt

16. Februar 2001


Andreas Kauffelt

Andreas Kauffelt ist Techno Aktivist der ersten Stunde. Nie wirklich im Rampenlicht des Medieninteresses, entwickelt der Rhein-Mainer schon seit gut zehn Jahren seinen eigenen Sound, den er vornehmlich und durchaus erfolgreich auf seinen eigenen Label „Aural Satisfaction Records“ veröffentlicht. Weitere Platten auf Elektrolux, Trope und Electrocute Soundplates untermalen seine Vielfältigkeit als Musiker und Produzent.

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Sein Studio verbindet neuste technische Errungenschaften mit den Besten aus den Jahren der Analogtechnologie. Und auch an der Software-Synth-Front kämpft Andreas seine Schlachten!
Aber was wäre schon ein Technoprotagonist ohne eine ganzen Garage voller Extrem-Technik-Fetisch-Spielzeuge… Eben: Nichts


Amazona:
Andreas, du bist vor wenigen Monaten nach Australien ausgewandert und sitzt derweilen im sonnigen Sydney. Parallel sind auf Aural Satisfaction zwei neue Veröffentlichungen von dir erschienen (Junoman und Andreas Kauffelt „Impetus EP“), die hier im Frankfurter Technoumfeld gerade ziemlich abgefeiert werden. Zu wissen, daß die Platten hier gut laufen und selbst weit weg von allem zu sein – wie fühlt man sich da?

Andreas:
Sagen wir mal: Ich bin für einige Zeit umgezogen! „Auswandern“ hört sich mehr nach „Aussteigen an“.
Hier in Sydney zu sitzen und zu verfolgen wie am anderen ende des Erdballs die Sachen abgehen ist schon interessant… Die letzen zwei Platten wurden ja noch in Frankfurt produziert, die Nummer 23 ist die Erste aus Australien und wird so ca. Ende März erscheinen. Zunächst werde ich hier aber etwas Nachhilfe in deutschen Techno geben müssen, da internationale DJ´s hier wegen der hohen Kosten doch eher rar sind. Erste Bookings für DJ Gigs habe ich zwar schon, aber im Vordergrund steht vor allem meine Producertätigkeit. Ich verspreche mir durch die Abgeschiedenheit mehr Konzentration. Geplant ist mein erstes Artistalbum auf asr das voraussichtlich im Juni erscheinen wird und nun endlich wieder ein neues Subtonal (Andreas‘ Projekt auf Elektrolux) Album das ja nun schon lange überfällig ist.

Amazona:
Hast du denn schon dein ganzes Studio wieder aufgebaut und wie hast du denn das reichliche Equipment quer über den Globus verschickt – doch wohl kaum per Post?

Andreas:
Das Studio ist nun, nachdem es das Schiff verpaßt hatte, mit 4 Wochen Verspätung angekommen. Zum Glück ist nichts kaputt gegangen, war aber auch gut verpackt. Alles zusammen gut eine halbe Tonne. Das Wichtigste steht schon und ich mische gerade meine neue Maxi ab, die ich in der Zwischenzeit auf meinem Laptop vorproduziert habe.

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Amazona:
Du bist ja einer derjenigen, die wenig Berührungsängste mit Softwarelösungen haben, obwohl du aus dem „Analog-Lager“ stammst. Du hast schon sehr früh – als Betatester – mit Native Instruments Generator gearbeitet. Ersetzt in deiner Studioumgebung ein PC irgendeine Hardware?

Andreas:
Mittlerweile kann man mit Softwaresynthesizern ebenbürtige Erfolge erzielen. Anfangs war Generator vom Sound her noch nicht so der Hammer. Mittlerweile ist daraus ja Reaktor erwachsen aus dem ja der Pro52 und die B4 stammen. Klanglich sind diese Tools der Hammer. Ich benutze sie viel und die Analogen bleiben öfters ausgeschaltet. Das arbeiten mit der Maus ist natürlich nicht so intuitiv wie das reelle anfassen aber dadurch erzielt man auch wieder neue Klänge und es ergeben sich von selbst andere Arbeitstechniken.
Wenn ich einen Moog Sound brauche schalte ich aber nach wie vor den Moog an und versuche nicht sowas mit Software hinzubekommen. Letztendlich landet aber auch die original Moogsequenz dann auf der Festplatte und wird weiter bearbeitet.
Das Studio ist mittlerweile bei vielen Techno/House und Experimental Musikern auf Laptop Ebene geschrumpft. Die Vorteile liegen auf der Hand und die Grenzen werden nur noch durch die Rechengeschwindigkeit gesetzt. Ich bevorzuge aber Computersoftware in Ergänzung zu Analogtechnik.

Amazona:
Ich habe bei dir im Studio schon so die ein oder andere Legende entdeckt, die einfach bei „Ziel100‘s Technik-Fetischismus“ erklärt werden müssen!
Sofort fällt mir z.B. der Sequential Circuits Prophet T8 ein – was verbindet dich mit diesen Schlachtschiff?

Andreas:
Dieses unendlich schwere Teil hat vor allem Charakter und Eigenständigkeit. Da er eine vollwertige gewichtete Klaviatur hat, ist dieser Synth vor allem beim Komponieren die Waffe. Er ist zwar schnell zu programmieren, aber es läßt sich kaum ein sauberer Klang erzeugen, da der T-8 ständig Nebengeräusche produziert! (Funky!)
Klanglich habe ich dieses Gerät vor allem bei „Monolove“ (Electro-Projekt zusammen mit dr.scissors) eingestetzt. „Monolove“ wird gerade in Amerika wiederbelebt und kommt mit neuen Remixen raus.

Amazona:
Dein früherer Sound war streckenweise arg von ARP-Sounds geprägt – steht denn noch ein Arp bei dir im Studio?

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