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Interview: Andreas Kaufmann, tonkeule.de

(ID: 122729)

AMAZONA:
Was ist so besonders an diesen Lautsprechern, die ja auch in Westdeutschland sehr beliebt waren? Wurden und werden diese sowohl im Hi-Fi- als auch im Studiobereich eingesetzt?

Andreas:
Es ist nichts besonders an diesen Lautsprechen. Sie sind einfach von Fachleuten entwickelt worden, die nicht dem Zwang der Marktwirtschaft unterlagen, sondern nur ihrem eigenen Interesse an Qualität. Sie sind in allen relevanten Parametern exakt berechnet und gebaut worden und liefern noch heute, wenn die Sicken der Tief- und Mitteltonchassis wieder erneuert sind, einen für Hi-Fi Lautsprecher hervorragenden Frequenzgang. Das ist auch der Grund, dass man in kleinen Studios immer wieder Exemplare aus dieser Baureihe findet.

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Das Gehäuse der BR50 entsteht

Das Gehäuse der BR50 entsteht

AMAZONA:
Erkläre uns doch kurz, welche Modelle und welche Arten von Arbeiten Du für die Lautsprecher anbietest.

Andreas:
Spezialisiert habe ich mich auf die bereits genannten BR25, BR26 und BR50 und deren Wendezeit-Nachfolger BR2725 und BR3750, aber ich habe auch schon Chassis anderer Hersteller wieder zum Spielen gebracht.

Die BR25 fertigt Andreas auch in Weiß

Die BR25 fertigt Andreas auch in Weiß

Für die RFT BR Reihe biete ich vom reinen Sickenwechsel bis zum rundum sorglos Paket, also auch der Aufarbeitung der Gehäuse an, was der Kunde wünscht. Irgendwann hatte sich in meinem Kopf die Idee eines eigenen Gehäuses für die BR50 festgesetzt und wenn das passiert, höre ich nicht auf, bis diese Idee umgesetzt ist. Ich wollte die Abstrahlfläche der BR50 verkleinern und somit die einzelnen Schallquellen enger zusammen bringen. Je weiter die Abstrahler der einzelnen Frequenzen eines Tones auseinander liegen, desto mehr Arbeit hat das Gehör, um daraus wieder einen Ton zu machen. Das mag im Heimbereich, wo mal eben Musik gehört wird, keine große Rolle spielen, aber im Tonstudio, wo doch mal locker 10 bis 12 Stunden gehört werden muss, ist das schon eine Erleichterung. Nicht umsonst sind teure Studiomonitore als Koaxialsysteme ausgelegt, beispielsweise auch von ME Geithain.

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AndreasKaufmann-3

Ich will natürlich nicht behaupten, dass meine Entwicklung solche Studiomonitore ersetzen können, aber Vergleiche mit z.B. der HD-1 von Meyer Sound haben wirklich erstaunliche Ergebnisse erzielt. In Linearität und Auflösung stehen sie diesen in nichts nach, können aber auf Grund der kleinen Tieftontreiber natürlich im Tiefbassbereich nicht mithalten.

Da sind wir aber schon auf der Suche nach einem geeigneten Subwoofer. Wenn ich hier von wir spreche ist damit der Robert Hauck gemeint, der mir dabei und auch bei der Vermarktung unter die Arme greift. Ich bin schon ziemlich stolz darauf, dass mir das gelungen ist. Aber das beweist wieder einmal die großartige Qualität der in der DDR entwickelten Lautsprecher, die ich ja nur um gestylt habe.

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Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ich verstehe die Einleitung nicht? Waren die Namen RFT und vor allem Geithain dem Autor bekannt oder nicht?
    Wie kann man dann beim Thema „DDR-Lautsprecher“ abschalten? Wer sich mit der Materie befasst, müsste zumindest den Namen Geithain kennen.

    • Profilbild
      Felix Thoma RED

      Hallo wolftarkin,
      sowohl Geithain als auch RFT waren mir vor dem Interview bekannt, ich hatte sie beide allerdings nicht als potentielle Kandidaten für mein Studio angesehen. Ich wollte das Ganze nur etwas überspitzt formulieren :-)

  2. Profilbild
    j.rauner AHU

    Hallo Felix,
    da hast du wirklich eine interessante Story und einen interessanten Menschen „ausgegraben“. Hat Spaß gemacht zu lesen! Was ich noch nicht so recht verstanden habe, die RFT Lautsprecher sind alle HIFI-Boxen und keine Studiomonitore. Oder habe ich da etwas missverstanden?

    • Profilbild
      Felix Thoma RED

      @j.rauner Hallo,
      danke, freut mich dass das Interview Dir gefallen hat. Die RFT Lautsprecher wurden ursprünglich für den Hifi Markt entwickelt, aber wie Andreas im Interview bereits angemerkt hat, stand bei der Entwicklung vor allem die Qualität im Vordergrund und das macht sie durchaus für den Studio Bereich interessant. Klanglich sind sie wirklich interessant und selbst beim Vergleich mit höherpreisigen Monitore konnten die BR50 von Andreas sehr gut mithalten.

      • Profilbild
        BRHeini

        @Felix Thoma Hallo Herr Thoma,
        der Bericht ist schön. Ich habe Ihnen einen Bericht zu den letzten Aktionen für die Vorstellung der originalen BR50- Boxen bei Profihändlern in 1990 gesendet. Diese Boxen haben Studioqualität. Einfach mal vergleichshören. Jeder, der diese heute noch hat, ist ein wahrer Glückspilz.
        Viele Grüße
        BRHeini

  3. Profilbild
    vssmnn AHU

    Danke, sehr interessanter Beitrag.
    Ich fand viele der alten RFT DDR Boxen schon immer recht gut… bzw. sogar sehr gut!
    Ebenso die Verstärker aus den Transistor-Radios der Tocatta Serie, bekommt man in der Bucht für unter 50€, finde ich extrem geil und ziehe ich aktuellen Modellen mit Marketing-Schnickschnack vor.

    • Profilbild
      Marienberg

      @vssmnn Hallo Conrad,
      BR50 eine tolle Box, die ich seit 1986 selber habe und neben den „Standarts“ gerne höhre. Was Rema Tocata und Andante betrifft, soundmäßig sehr angenehm aber das waren auch noch Germaniumendstufentransistoren.

        • Profilbild
          TobyB RED

          @vssmnn Mahlzeit,

          Germanium Transistoren haben andere Kennlinien als Silizium Transistoren. Die Durchbruchspannung liegt bei Germanium bei ca 0,2V. Das war auch schon mal Thema im Sequencer Forum http://www.....p?p=242370

          Allerdings sind die Dinger auch empfindlich gegen Hitze und so weiter.

      • Profilbild
        BRHeini

        @Marienberg Hllo Marienberg, BR50 aus 1986? Sind da noch die Sicken ganz? Oder haben Sie diese schon erneuern lassen? In welcher Farbe sind diese vermutlich ersten Muster?
        Viele Grüße
        BRHeini

          • Profilbild
            BRHeini

            @Marienberg Guten Abend,
            Nusbaum schwarz. Das ist interessant. Wer hat diese BR50 1986 gebaut bzw. hergestellt? Ich kenne die naturgebeizten Furniere, die waren leider alle heller wie z.B.Esche natur auch mit naturfarbener Front, oder Ahorn Natur mit schwarzer Front. Es soll wohl auch Nusbaum in braun gemacht worden sein(?) Ich würde mich über ein Bild sehr freuen. Viele Grüße BRHeini

  4. Profilbild
    Saedelaere

    Ich finde den Artikel sehr spannend, da ich von diesen Boxen so noch nichts gehört habe. Als 89er Baujahr ist die DDR auch an mir (fast) spurlos vorbeigezogen.

    Wie viel kostet denn ein neues gefertigtes Paar BR50? Da Weihnachten vor der Tür steht und mein Studio noch eine Zweitabhöre benötigt… geht da vielleicht was?! ^^

    Des Weiteren gefragt: Diese Boxen sind passiv, oder? Wenn ja, Gibt es eine konkrete Empfehlung für einen Verstärker o.ä. zusätzliche Infos?

    • Profilbild
      Felix Thoma RED

      @Saedelaere Hallo BlackSun,
      ja, die BR50 sind passiv. Alles Weitere am Besten direkt mit Andreas besprechen. Den Link zu seiner Webseite findest Du am Ende des Interviews.

  5. Profilbild
    TobyB RED

    Gudde Felix,

    Super Job und klasse Interview mit einem echten Original. Ich erinnere mich noch an meine Lehre bei Zeiss in Jena, da hingen die BR immer von der Decke im Filmclub oder Dienstags und Donnerstags als Mitten und Hochtöner von der Decke. Die Subwoofer waren ein paar umgebaute Vermona Boxen. Angesteuert mit Verstärkern und Frequenzweichen der Marke FDJ forscht. Hat funktioniert. Super Sache!

  6. Profilbild
    Vati

    Das ist doch eine echte Rarität im Audioeinheitsbrei. Ich benutze die BR25 seit etlichen Jahren. Habe sie aber nicht mehr an exponierter Stelle im Studio zu stehen. Warum?
    Weil Kunden eine andere Hardware erwarten und sehen !! wollen. Das trifft auch für andere Geräte zu. Handverdrahtet- und verlötet im Retro Design oder Alu gebürstet sieht amtlicher aus und klingt in derern „Augen“ auch besser. Wird ja hier bei Amazona auch mal so gesehen. Vielleicht stellt mal einer kostengünstige Dummys von diesen „amtlichen “ Geräten her.
    Grüße von Vati

  7. Profilbild
    Stump

    Benutze die BR50 auch schon seit knapp 10 Jahren als PC/Studiomonitore. Bin sehr zufrieden und das Abhören wird nie anstrengend. Den Umbau finde ich auch sehr interessant, allerdings sehen meine LS wie neu aus, daher kein Bedarf an einem neuen Gehäuse bzw. einer Überholung ;-)

  8. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ein klasse Beitrag und ich finde es super,wenn es Leute gibt ,welche sich um diese Schätzchen sich kümmern.
    Leider ist es aber so,man ist 89 hängen geblieben.Was ist aus den Protptypen und Mustern geworden,welche nie den Markt erreicht haben? Bzw.dann unter anderen Namen,von 90-97 irgendwo verrammscht worden sind.
    Ein Beispiel: die B9461 Akzent von FWK oder die Newline160 aus Leipzig.
    Gern würde ich meine Erkenntnisse zur Verfügung stellen,nur leider stehe ich warscheinlich damit allein da.
    Die Akzent habe ich bereits erfolgreich neu erstehen lassen und an der NewLine160 arbeite ich bereits.
    Ich betreibe dies als Hobby um zu zeigen was doch möglich war und etwas zu nutzen was wirklich sehr selten bzw. einmalig ist.
    mfg paul601

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