AMAZONA.de:
Wenn man sich hier so umschaut, scheinst Du ja wirklich etwas übrig zu haben für Hardware-Synthesizer.
Atli:
Oh ja, wenn ich Zeit habe, arbeite ich sehr gerne mit Hardware, aber in Hollywood muss es schnell gehen, insofern komme ich nicht so oft dazu, wie ich gerne möchte.
AMAZONA.de:
Was war Dein erster Synthesizer?
Atli:
Das war 1983 ein Roland JX-3P. War ein tolles Gerät. Sehr einfach zu bedienen. Man war immer schnell am Ziel.
AMAZONA.de:
Was man sicher von dem Poly Evolver, der hier steht, nicht behaupten kann, oder?
Atli:
Nicht so einfach wie ein JX-3P, aber ein toller Synthesizer mit extrem vielen Möglichkeiten und ich habe ihn auch schon lange. Er ist auf 8 Stimmen aufgerüstet. Ich nutze ihn vor allem zur Erzeugung von außergewöhnlichen Effektsounds und sphärischen Klängen, aber nicht nur. Eigentlich für fast alles. Bei dem Film Babylon A.D., der einen religiösen Unterton hat, habe ich einen sehr coolen Chimes-Sound damit kreiert und ein Bett aus Kirchenglocken erzeugt mit Delays und viel Hall. Meistens entstehen meine besten Sounds aus purem Zufall/Unfall. Einfach versuchen/basteln, und dann passiert plötzlich etwas Cooles. So läuft das eben… Komponieren (lacht)
AMAZONA.de:
Nutzt Du auch Plug-ins für Synthesizer-Klänge?
Atli:
Ja, ich benutze die Sachen natürlich. Aber es ist immer abhängig von der Zeit, die ich habe. Plug-ins sind viel schneller. Ich benutze hier Logic als Arbeitsoberfläche, obwohl die meisten hier auf Cubase arbeiten. Aber wenn ich Zeit habe am Anfang eines Projektes, nehme ich natürlich die analogen Synthesizer, weil sie auch viel besser klingen. Letztlich aufgrund der Auflösung. Ich bin da ein wenig altmodisch in der Beziehung.
Toller Typ, lockeres Interview… danke dafür!
Seinen „Fourth Kind“ Score mag ich sehr!
Mike Post erkennt man auch heute noch, ohne erst auf den Abspann warten zu müssen – einfach klasse.