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Interview: Axel Hartmann, Moog One, MatrixBrute, Schmidt and more

(ID: 258701)

Der Moog One hätte beinahe ganz anders ausgesehen

Peter:
Nur der Einkauf?

Axel:
Ja. In China funktioniert das und ich sage euch, irgendeiner muss dafür bluten.

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Peter:
Aber produziert Moog nicht auch in China?

Axel:
Natürlich bezieht auch Moog Komponenten und verschiedene Baugruppen seiner Instrumente aus Asien. Der Moog One – wie auch alle anderen Moog Instrumente werden aber meines Wissens komplett in Asheville gefertigt. Und sehr viele Teile der Instrumente, Blechteile, das Holz etc. kommen aus USA.

Und hier noch Bilder einer späteren Variante, die bereits die typischen Moog Knöpfe hatte

Peter:
Hast du den Eindruck, unabhängig davon wie es hergestellt wird, dass tatsächlich dadurch ein Qualitätsunterschied existiert? Oder glaubst du einfach nur, dass bei euch die Leute weniger ausgebeutet werden?

Axel:
Das ist die Frage. China zieht natürlich an, was die Fertigungsqualität betrifft. Jeder weiß, dass alle Apple Produkte in China hergestellt werden. Das Problem ist, auch für kleinere Hersteller in unserem Bereich, dass wenn man in China fertigen lässt, man eine exzellente Quality Control braucht. Man benötigt jemanden, der sich das vor Ort anschaut und sicherstellt, dass die Qualität stimmt. Jedoch lernen die Chinesen ebenfalls ziemlich schnell. Das heißt, auch die wollen irgendwann mal ein gutes Leben haben, für das, was sie leisten.

Und diese Variante hat es uns besonders angetan

Peter:
Und klanglich? Glaubst du, wenn jetzt plötzlich das Model D in polyphon von Behringer mit der Stimmenzahl eines Moog One rauskommen würde. Wären deiner Meinung nach dann klanglich Unterschiede festzustellen?

Axel:
Das weiß ich nicht. Die arbeiten auch mit den gleichen Komponenten, nur kaufen sie diese in viel größeren Mengen ein, weil sie auch eine viel größere Firma als Moog sind. Wenn man statt 1.000.000 Bauteile 20.000.000 im Jahr kauft, bekommst du natürlich auch einen anderen Preis. Das hat natürlich tiefgreifenden Einfluss auf den Gerätepreis. Ich hatte selbst mal einen Behringer DeepMind 12 zu Hause und war eigentlich sehr angetan von der Qualität. Mir hat das gefallen, was da raus kam, wir sind trotzdem keine Freunde geworden, weil mir der Oszillator-Aufbau nicht gefällt, aber das ist eine persönliche Sache. Anderen gefällt das sehr gut und ich glaube auch, dass das Gerät einen guten Klang hat.

Ein letzter Blick auf eine Designstudie zum Moog One

Peter:
Wenn die Firma Behringer heute auf dich zukommen würde und dich fragt, ob du für sie das Design machen kannst, würde es dann Differenzen geben, weil du für Moog arbeitest?

Axel:
Behringer kam schon auf mich zu. Wir haben auch schon mehrmals miteinander geredet und es besteht ein respektvolles Verhältnis. Bis jetzt sind wir aber noch nicht zusammengekommen.

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Peter:
Aber nicht deshalb, weil es eine Ausschlussklausel von Moog gibt?

Axel:
Nein, die gab es mal, aber nicht gegenüber Behringer sondern Arturia – für zwei Jahre. Das hat mich nicht ganz glücklich gemacht, aber sie ist inzwischen aufgehoben.

Und auch dieses schöne Stück steht als Exponat in der Design Box

Peter:
Arbeitest du wieder mit Arturia zusammen?

Axel:
Schon lange wieder. Wir machen recht viel für Arturia und schon länger nichts mehr für Moog muss ich sagen. Also die Grandmother beispielsweise ist nicht von uns. Das Ding ist gut gemacht und polarisiert gerade. Ob das jetzt in die eine oder andere Richtung geht, es wird auf jeden Fall wahrgenommen. Ich glaube auch, dass es ein toller Synthesizer ist, habe ihn aber noch nicht ausprobieren können.

3D Animation zu einer der ersten Origin Keyboard-Entwürfe

Peter:
Und bei Arturia, bei welchen Produkten warst du da in letzter Zeit beteiligt?

Axel:
Ich glaube, bei fast allen.

Peter:
Auch beim MatrixBrute? Den fand ich persönlich sehr gelungen.

Axel:
Ja, den haben wir hier komplett design- und konstruktionstechnisch überarbeitet. Das Gerät ist eigentlich entstanden, als die Zwei-Jahres-Klausel von Moog gerade am Greifen war. Ich konnte also gar nichts machen. Irgendwann war ich auf einer Musikmesse, da war auch Frederic Brún, der Geschäftsführer von Arturia. Der ist mir da immer hinterher und hat gefragt was los ist und warum ich nichts mehr für sie mache. Er hat mir immer wieder Sachen gezeigt. Er hat mir auch den Matrix-Entwurf gezeigt, den fand ich aber scheußlich und wollte für ihn was Besseres was machen, durfte aber wie gesagt nicht. Das Projekt ging dann aber doch so lange, dass ich nach Ablauf der Klausel noch daran arbeiten konnte. Zusammen haben wir es dann – wie ich finde – auch wirklich noch schön hinbekommen.

Sehr edel – der Arturia MatrixBrute

Peter:
Kannst du es auf den Punkt bringen, was die beiden Firmen von der Abwicklung her unterscheidet? Gibt es zum Beispiel einen Unterschied in der Strukturierung zwischen den Amerikanern und Franzosen?

Axel:
Hmm, die Amerikaner sind amerikanisch, da gibt’s Meetings, eine klare Struktur, wer was zu sagen hat und sie sind sehr offen und respektvoll untereinander. Da gibt es Emmy Parker, die bei Moog für das Marketing zuständig ist. Also alles in allem ist alles strukturierter. Dort hat jeder seine Aufgaben und wenn es um das Design geht, hat man auch mehrere Ansprechpartner. Bei Arturia war es immer so, dass ich mit Frederic, dem Geschäftsführer, zu tun hatte. Wir haben uns auch immer mal wieder richtig gefetzt, sind aber immer im Guten auseinandergegangen. Mit den Franzosen ist es so, die sind jetzt im direkten Vergleich mit Moog jünger und der Umgang hat was – wie soll ich sagen –„Französisches“. Man findet bei jeder Nation diese Eigenart, wie sie so ein Thema angehen. Das ist sehr interessant.

Der Japaner ist sehr zurückhaltend und freundlich, wenn ihm etwas nicht gefällt, sagt er es lieber nicht, sondern nimmt es am Ende einfach nicht. Der Frederic, als Franzose, ist hoch kreativ, fordernd, streitet gerne, ist dann aber auch wieder freundlich und man trinkt gemütlich einen Wein zusammen. Er teilt dir auch mit, wenn er sich über etwas freut. Der Amerikaner ist eher darauf konzentriert, dass es funktioniert und bezahlbar ist. Moog speziell ist extrem auf die eigene DNA –  ihren Spirit bedacht. Die wollten das auch nicht nach außen tragen, dass andere an deren Produktentwicklung beteiligt sind. Ihr werdet bei keinem der Produkte erwähnt finden, was wir genau daran gemacht haben. Dabei hatten wir mit Designbox den Hersteller Moog in der Start-Phase nach 2003 wirklich maßgeblich in der Produktentwicklung unterstützt – nicht nur Design-technisch. Wie die davor ihre Geräte zusammengebaut haben, das ist eigentlich gar nicht möglich. Das hat wirklich super gepasst – deren technisches KnowHow was die Synthesizer-Engine betrifft, der große Name – und wir als outgesourctes Entwicklungsteam für das Industrial-Design.

Arturia MatrixBrute Close-up

Peter:
Du hast eben dein Know-how mit reingebracht und davon haben die sehr stark profitiert.

Axel:
Ja, da bin ich mir ganz sicher. Gerade beim Little Phatty. Natürlich wollte Moog auch selbst etwas schaffen, das gut industrialisierbar ist. Aber diese Idee mit dem Gehäuse-Schwung hinten – um dadurch das stark geneigte Panel hinzubekommen, was so in your face ist. Diese Idee war ganz wichtig für Moog. Das so zu machen, ohne dass das Gehäuse einfach nur eine Box ist, das war wichtig für die Reputation von dieser in der Wahrnehmung „neuen“ Firma Moog. Und das dann wiederum so umzusetzen, dass es einfach und kostengünstig – trotzdem mit dieser guten Design-Qualität zu fertigen war, gab Moog einen richtigen Kick.

Peter:
Wenn du mal zurückdenkst und wir mal aus der Synthesizer-/Musikbranche ausgehen. Was war da deine Masterarbeit, auf die du am meisten stolz bist? Gibt es sowas, nur auf das Design bezogen?

Axel:
Das ist schon der Little Phatty. Dieses Thema mit der Welle, das trägt die Firma immer noch, seit bald 15 Jahren.

Peter:
Der Moog One ist auf den ersten Blick, für einen Laien wie mich, ein bisschen an den Memory Moog angelegt.

Axel:
Das ist in den Jahren so entstanden.

Peter:
Das wolltest du also, dass es heute so wirkt?

Axel:
Nein, das war eine Entscheidung vom Marketing. Auch wie das von der Materialität und den Farbigkeiten sein soll, kam von Moog. Das Design kam von uns. Wir haben uns vor 1 1/2 – 2 Jahren aus dem Design ausgeblendet und sie haben die letzten Nuancen – auch bei der Konstruktion – selbst übernommen. Die Basis-Konstruktion kam aber noch von uns.

Peter:
Was genau meinst du in diesem Fall mit Design? Du meinst damit ja nicht die Gestaltung.

Axel:
Damit meine ich eigentlich die Materialauswahl und die Farben. Wie du schon sagst, es sieht aus wie der Memory Moog. Das war es für mich am Anfang nicht. Ich habe da auch oft mit Mike Adams von Moog diskutiert: „Vielleicht sollten wir einen ähnlichen Weg wie Jaguar gehen, die haben sich irgendwann einmal von ihrem klassischen Design getrennt. Sie haben gesagt, okay das ist jetzt fertig, und haben dies auch gut hinbekommen. Sie haben schon noch ihre Assets, aber es ist neu und innovativ. Was sie aus meiner Sicht auch sehr gut hinbekommen haben.“ Ich habe versucht, mit den ersten Design-Runden mit dem Moog One das zu vermitteln.

Frühes Design des Moog One ohne den Vintage-Moog-Touch

Wir haben dann aber irgendwann von Emmy Parker, die eben bei Moog das Markenmanagement macht, Vorgaben bekommen. Emmy macht das auch wirklich super. Sie hat uns auch ganz klar gesagt, dass es Moog sein muss. Das Panel „in your face“ und die dicken Knöpfe, das muss einfach so aussehen. Mit ihr habe ich dann natürlich auch ein paar Auseinandersetzungen gehabt. Emmy ist keine Musikerin, trotzdem – oder vielleicht gerade deshalb macht sie im Marketing für Moog einen herausragenden Job – da möchte ich gar nichts sagen. Aber sie votet jetzt natürlich an einer Stelle, die für mich früher eine offene Tür war, mit meinen Entwicklungsfreunden bei Moog. Die haben alles toll gefunden, was ich gemacht habe. Emmy hat wollte beispielsweise einen steileren Winkel für das Panel, was meiner Meinung nach das Gerät zu massig wirken lässt, ohne einen wirklichen ergonomischen Vorteil zu bringen. Auf einmal gab es eben eine Grenze, die es früher nicht gab. Dass aus der Marke raus das Marketing und Design bestimmt wird. Das ist heute bei Moog sehr stark, was auch gut ist. Aber ob ich auch in Zukunft noch weiter für Moog arbeiten werde, das kann ich dir nicht sagen  – vielleicht wollen sie auch das so wichtige Industrial Design jetzt lieber von Innen machen …

Peter:
Zum Abschluss, noch eine Frage. Du bleibst uns in der Synthesizer-Branche erhalten und bist gerade an einem spannenden Projekt dran?

Axel:
Natürlich und glücklicherweise ja! Bei Roland haben wir beispielsweise an deren neuer Keytar (AX-Edge) entscheidende Arbeit geleistet. Es sieht ein bisschen anders aus, als wir es entworfen haben, aber viele Ideen wurden auch von uns übernommen. Diese schwarze Tastatur, das ..Interface, das ist alles von uns. Und es kommen wohl auch noch weitere Produkte, über die ich (noch) nicht reden darf … Aber auch bei Arturia oder Waldorf darf ich weiterhin ganz sicher das Design machen. Außerdem kommen sehr bald ein paar ganz neue Sachen, wo wir involviert sind, mit denen man vielleicht so gar nicht rechnet …

Peter:
Also bist du in aller Munde und wirst angerufen?

Axel:
Ja, zum Glück. Das ist ja nicht so einfach.

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Forum
  1. Profilbild
    syntach

    Eine unglaubliche Karriere, das ist schon sehr beeindruckend, wie weit Axel Hartmann und seine Firma die Geschichte des Synthesizers mitgeschrieben haben. Top Interview, dazu passend super Fotos (das Sofa im Loft!) – großes Kino!

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    AMAZONA Archiv

    Danke für das sehr, sehr spannende Interview! Insbesondere die Aussagen zu den Abläufen und Hürden bei der Produktentwicklung, sowie die vielen Bilder der Studien und Zwischenstände sind grossartig um die entwurfliche Denkweise von Axel Hartmann besser zu verstehen. Der Herr hat ja die Gestaltung der Synthesizerwelt seit den 90ger Jahren geprägt wie kein zweiter. Ich bin überhaupt kein Fan seiner gestalterischen Arbeiten und würde mir generell etwas mehr Vielfalt bei der Auswahl der Designer in der Musikelektronik Szene wünschen, aber die frühen Arbeiten, Microwave und Wave, wie auch seine experimentellen Studien sind meiner Meinung nach Meisterwerke des Industriedesigns. Also trotz aller Kritik, die ich in diesem Forum schon geäussert habe und zu der ich auch zu 100 prozent stehe, zolle ich ihm meinen Respekt!

  3. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Hartmann ist ja mittlerweile längst eine Marke innerhalb der Marken. Eine Submarke quasi! ;-)
    Und mit dem Neuron hat er damals Pioniergeist bewiesen.
    Als Musiker, der nebenher großer David Sylvian Fan ist, hätte mich mal ’ne Story dazu interessiert, wie Sylvian zum Neuron kam und ob es da persönliche Kontakte gab.

  4. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Whataboutism. Bitte zurück zum Thema A. Hartmann.

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      Anmerkung: Mein Kommentar bezog sich auf einen mittlerweile gelöschten Post.
      Nicht auf Wellenstrom’s Neuron/Sylvian Frage.

  5. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Zurück zum Thema. Einige von Axel Hartmanns Designarbeiten sind in meinen Augen über jeden Zweifel erhaben, dazu gehört zuvorderst der Waldorf Wave. Die helle, klare, optisch wie haptisch sofort nachvollziehbare und zum Hineingreifen nahezu unwiderstehlich einladende Gestaltung hat mich damals fasziniert und tut das heute noch ungebrochen.

    „Serifenlose“ Klarheit ist wohl eines seiner Markenzeichen. Allerdings kommt das auch an seine Grenzen, wie man meiner Meinung nach am MatrixBrute sieht. Die Bedienbarkeit ist zwar gegeben, aber aufgrund der Vielzahl der Knöpfe und Regler bleibt aber nicht viel mehr Raum für Gestaltung über, alles ist stark seriell ausgeführt, da hätte ich mir mehr Mut gewünscht.

  6. Profilbild
    Farbfalter

    Zum Interview: Vielen Dank, ich finde Hartmann sehr interessant und freu mich daher über jedes Interview. Ich habe eine gespaltene Meinung zu seine Arbeiten. Einige der (für mich) schönsten Synthesizer wurden von ihm entworfen, aber einige seiner desings gefallen mir überhaupt nicht. Ich gestehe das ich ein wenig neidisch auf seine Job bin. Top aktuelle Synthesizer zu entwerfen und damit Geld zu verdienen wäre mein Traum! Da ich selbst im Bereich Design(und Illustration) tätig bin, habe ich auch schon einige Konzepte für fiktive Synthesizer und Eurorack Module in meiner Freizeit erstellt. Leider nur als Übung. Bin gespannt ob er auch an Waldorfs „Kyra“ arbeitet. Wahrscheinlich wird Waldorf dem Kyra ein komplettes redesign verpassen um sich vom Accsess Virus abzugrenzen.

  7. Profilbild
    Bernd Kistenmacher AHU

    Ein sehr schönes Interview . Vielen Dank. Ohne den ONE bis jetzt angefasst zu haben denke ich, dass ihm runde Gehäuse-Ecken und eine andere Holzauswahl ein deutlich eleganteres Gesicht verliehen hätten. Aber man wird sehen. Ich vermisse im Artikel ein paar Worte über den Quantum. Dafür, dass er der Knaller des ersten Halbjahres gewesen ist, verliert kaum jemand ein Wort über ihn. Hier wäre vielleicht eine Chance gewesen?

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @Bernd Kistenmacher Ich kann gut verstehen das die Mitarbeiter von Moog sich im Design an den Memorymoog anlehnen wollten. Ein deutlich progressives Design spiegelt nicht unbedingt die Markenidentität von Moog wieder. Das hält sich eher an Konrad Adenauers Satz: Keine Experimente.

      Das der LittlePhatty auch die Handschrift Hartmanns trägt wusste ich bis dato gar nicht. Ich mag den kleinen Giftzwerg gerne. Und die Designvariante ohne Speicher hat mir richtig gut gefallen.

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        TobyB RED

        Der Designer macht ja nur ein Angebot und dann kommen das Marketingboard und wer auch immer und hauen dann was von Brand und Visual Branding oder gar USP raus. Bei Moog scheint man das so und so zu verstehen. Auf der einen Seiten highly sophisticated Mother 32 und DFAM und auf der anderen Seite der ONE. Oder eben ein LP. Ich denke MOOG schafft diesen Spagat mittlerweile. Diesbezüglich kenne ich nur noch EHX die diesen Spagat machen und sich treu bleiben.

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          AMAZONA Archiv

          @TobyB Markenidentität ist sehr wichtig für Unternehmen von dieser Relevanz. Bei meinem Arbeitgeber ist gerade ein Kommunikationsdesigner der unsere „Optik“ auffrischen soll. Statt dessen stellte er aber alles vollkommen um. Alles soll nun frischer aussehen, moderner, heller. Aber das tut es nicht. Es ist nur eine Adaption an die aktuelle Design-Mode. Es ist nicht mal eine Formensprache die verwendet wird.

          Axel Hartmann hat eine sehr deutliche Formensprache. Inzwischen ist seine Formensprache so bekannt, dass sie schnell überall erkennbar ist, wenn nicht vom Hersteller eingegriffen wird. Genau wie bei Hartmut Esslinger oder Dieter Rams.

          Ich möchte neben EHX noch Sequential stellen, die sich zwar entwickelt haben, aber irgendwie doch immer erkennbar bleibt.

          • Profilbild
            TobyB RED

            Hallo Poly,

            der Herr Esslinger und Rahms. Bevor ich faul wurde hatte ich daheim eine Sun Microsystems Keksdose als BIND. Mittlerweile nutze ich sie als Briefbeschwerer. Meine Braun Atelier geb ich auch nicht her. Ich würde EMU bis zur Übernahme durch Creative Labs auch in diese Reihe stellen.

      • Profilbild
        syntach

        „Ich kann gut verstehen das die Mitarbeiter von Moog sich im Design an den Memorymoog anlehnen wollten. Ein deutlich progressives Design spiegelt nicht unbedingt die Markenidentität von Moog wieder. Das hält sich eher an Konrad Adenauers Satz: Keine Experimente….“

        Was hätten sie machen sollen, wenn in jeder Umfrage gefühlt 99,999% nach einem neuen MemoryMoog geschrieen haben (egal ob sie schon mal einen spielten oder nicht)?
        Aber es finden ja auch viele, ein MemoryMoog würde besser als der ONE klingen. Triplefacepalm;)

    • Profilbild
      Violator

      @Bernd Kistenmacher Ich sehe es genauso wie Bernd.
      Meinen größten Respekt gegenüber Axel Hartmanns Arbeit.
      Trotzdem ist für mich dieser Bericht nur eine Werbung für MOOG, Arturia und leider auch (wieder mal) eine gelungene Schleichwerbung für Behringer. Deren Firmenname ist in diesem Bericht zu erwähnen ist total überflüssig und unpassend. Aber mal hat es wieder mal geschafft. Glückwunsch!!!

  8. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    PS, der/die Gambit ist mir wohl entgangen, kann der/die was?

    • Profilbild
      kiro7

      „Designstudie“
      also er kann gut aussehen :-)

      Ansonsten kann er glaube ich soviel was die Deko Notebooks beim IKEA Rundgang können :-)))

  9. Profilbild
    Numitron AHU

    Finde seine designs meistens toll. Die gelben sind zwar nicht so mein Fall, aber die stechen zumkndest sehr heraus bei den vielen schwarzen Sachen.
    Hab einen mk1 pulse und der gefällt mir auch gut, bis auf die nicht vorhandenen potistrichen.

  10. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    „Die ökonomischen Systemkonzepte müssten komplett neu erarbeitet und aufgestellt werden.“

    Signed.

  11. Profilbild
    Rob.D.N.

    Tolles Interview – übrigens auch die anderen Interviews mit Axel Hartmann aus der Vergangenheit. Ich wusste gar nicht ,an wie vielen Synthesizern Axel Hartmann mitgearbeitet hat. Gratulation!

  12. Profilbild
    Tyrell RED

    Hier mal ein höflicher Aufruf an die Gemeinde: Ist es denn wirklich notwendig (diese Frage ist rhetorisch gemeint), dass sich selbst bei einem Interview mit einem Designer, wieder einmal eine Diskussion entbrennt um “Arbeitsplätze in China, Lohndumping, Ökologie…” und ähnliches? Und wenn ja, muss dann diese Diskussion von einigen wenigen, so vehement geführt werden, dass dutzende von Loops die Kommentare die sich wirklich auf den Artikel beziehen, vollkommen zumüllen?
    In diesem konkreten Fall gab es plötzlich von drei Kommentatoren 20 Beiträge zu diesem Thema – und würden wir das nicht stoppen, werden da gerne auch mal 40 draus. Bitte nicht falsch verstehen, wer hier seine Meinung äußern möchte, selbst zu den o.g. Themen, soll das gerne tun. Aber ich habe oft das Gefühl, dass es am Ende nicht mehr um die eigene Ansicht geht, sondern darum, wer den längeren Atem hat um diese zu vertreten. Bei der Gelegenheit sei auch angemerkt, eine “Meinung” wird nicht dadurch glaubwürdiger oder wahrer, weil man sie lauter und öfter wiederholt als der Kontrahent. Aus diesem Grund haben wir diesmal auch diese ganze Diskussion gelöscht.

    • Profilbild
      dilux AHU

      @Tyrell und das hat dazu geführt, das polyaural seinen account gelöscht hat? äusserst unschön…
      und das hier diskussionsbeiträge gelöscht werden fand ich schon immer kritisch, in diesem speziellen fall sogar äusserst unverständlich, da sich die diskussion um eine aussage aus dem interview heraus entwickelte.

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        @dilux Zu Axel Hartmann: Der Penis vom Microwave 1 war genial! Wer macht eigentlich das Design zum Virus TI 3? Ich hoffe doch Herr Kemper selber! ;)

          • Profilbild
            AMAZONA Archiv

            @lena Damals wurde das ins Display eingelassene Jog-Wheel als Penis und Hoden gesehen. Kam ich selber erst nicht drauf. ;)

            • Profilbild
              lena

              Pareidolie beim Microwave. Angeblich zeichnet das besonders neurotische Menschen aus ;)

              • Profilbild
                SynthNerd AHU

                @lena Pareidolie? – das mag sein. Immerhin konnte so etwas vor ca. 14 Jahren den Marktwert einer Scheibe Toastbrot mit dem Abbild der Jungfrau M. auf 28000$ steigen lassen.

                (Danke für das Stichwort – da musste ich doch echt mal googeln :-)

                und sorry, bin ja auch schon wieder off-topic ;-)

    • Profilbild
      lena

      @Tyrell hab ich hier auch schon öfters erlebt. Nach 5 Runden hin und her muss doch auch mal Schluss sein. Diese endlosen Diskussionen nerven. Manchmal würde man gerne die Kommentare zu älteren Produkten durchlesen, um die Meinungen anderer zu erfahren – und dann kommen da öde langweile „Off Topic“ Diskussionen.

  13. Profilbild
    iggy_pop AHU

    Auch, wenn ich hier gebetsmühlenartig ein Mantra wiederhole, aber ich werde mit Hartmann-Designs nicht warm — bei mir hat die Form der Funktion zu folgen, nicht umgekehrt, und rein dekorative Elemente sind für mich überflüssiger Ballast. Ornament ist Verbrechen, wie mal jemand meinte (war es Walter Gropius?).
    .
    Der beste Hartmann-Entwurf ist und bleibt für mich der Microwave 1 — das Teil fand ich optisch bestechend (auch, wenn die Bedienbarkeit zu Lasten der Optik ging). Aber Andromeda oder diese Modal-Teile… im Englischen würde man das wahrscheinlich „cluttered“ nennen. Das lädt mich nicht zum Arbeiten ein, das verursacht mir erst Kopfzerbrechen und dann Kopfweh. Von irgendwelchen Spoilern, Abrißkanten und Kurven, die ins Leere laufen, mal ganz zu schweigen (Little Phatty z. B.). Das kaufe ich mir bei Doof & Willig in Wattenscheid, wenn ich meine, es haben zu müssen — am Synthesiser habe ich es gerne etwas übersichtlicher und geradliniger. Der Quantum könnte mir gefallen, hätte er nicht diesen Materialmix und diese bunten Lämpchen.
    .
    Aber was weiß ich schon — ich finde ja auch diese CS-„Kofferorgeln“ von Yamaha ergonomisch und ästhetisch ansprechend.

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @iggy_pop Meine (fast) volle Zustimmung.
      Das mit Ornament und Verbrechen hat Herr Adolf Loos im Jahre 1908 vom Stapel gelassen. Allerdings war es der Titel eines durchaus fragwürdigen Aufsatzes. Dieser hieß „Ornament UND Verbrechen“. Andere seiner Aufsätze hatten so schicke versöhnliche Titel wie: „Die kranken Ohren des Ludwig van Bethoven“… go figure.
      Ornamentales ist meiner Meinung nach äusserst nützlich und erfüllt im besten Falle sogar einen Zweck (das ist kein Widerspruch). Nicht umsonst stammt der Spruch „form follows function“ vom Ornamentalhochhausbauer Lousi Sullivan, der Spruch „God is in the Details“ von Extremreduktionisten Mies von der Rohe und nicht umgekehrt. Beide waren sich der Bedeutung und Funktion von Ornamenten bewusst und nutzten diese.
      Aber wie das leider so mit allen schönen Dingen ist, sie sind nur dann geniessbar, wenn Sie geschmackvoll gekonnt und im besten Falle inspiriert eingesetzt werden. Das ist leider bei den von Dir genannten Hartmann Entwürfen nicht der Fall. Daher meine Zustimmung.

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        Hab ausgenüchtert gerade ein paar Tippfehler entdeckt Es muss heissen „Louis“ Sullivan, Mies „van“ der Rohe und „vom“ Extremreduktionisten, nicht“ von“.
        Wenn man mal kurz nicht auf sich aufpasst… ;)

        • Profilbild
          iggy_pop AHU

          Für mich war „Ornament ist Verbrechen“ im selben Zusammenhang abgespeichert wie „Architektur ist Geiselnahme“, also irgendwas von den Neubauten.
          .
          Wenn einer schon Adolf heißt… da darf man wohl nicht viel erwarten.
          .

          • Profilbild
            AMAZONA Archiv

            @iggy_pop Stimmt, die Neubauten konnten erst einstürzen, nachdem Gropius sie aufgebaut hatte :))
            …und beide Adolfs waren Landsleute. Es hängt eben alles zusammen.

  14. Profilbild
    lena

    Sehr coole Bilder und tolles Interview. Bin baff wie sich der Look des Moog One verändert hat…

  15. Profilbild
    dAS hEIKO AHU

    Ja da schau her. Das „Loft“ in Ravensburg hab ich noch gut in Erinnerung, als ich mich Anfang der 90er mal bei der DesignBox beworben hatte. Sah genau gleich aus… nur standen damals eben noch PowerMacs an den Arbeitsplätzen. Die Sofas waren glaub ich acuh schon damals dort.
    Das muß so nach dem Designwettbewerb bei Keyboards gewesen ein. Und ich hatte (meiner damaligen Meinung nach) sooo tolle Ideen für Controller und modularen Aufbau. Alles Dinge, die damals zu früh gewesen wären. Damals war Waldorf auf dem Höhepunkt und die Firma Creamware sorgte mit DSP-Farmen und PlugIns für Furore. Mit dem damals noch geheimen NOAH (für den Hartmann glaub ich auch verantwortlich war) war man seiner Zeit mindestens 20 Jahre voraus. Denn Arturia oder Roland bieten sowas erst seit wenigen Jahren an…

    Schön zu sehen dass es in der DesignBox läuft (auch ohne mich :-D ). Dass Alex Hartmann immer fleißig war in den Jahren kann man den Produkten fast immer ansehen.
    Wenn ich etwas zum Thema Fragen müßte:
    Warum nutzen aktuell alle die äußerst gut ablesbaren OLED Displays mit so kleinen Schriften?
    Ende der 80er wurden in Tests zu kleine Displays immer abgerügt. Und mit dem Korg Trinity ging es in die richtige Richtung. Warum Mäusekino?

    • Profilbild
      Saxifraga

      @dAS hEIKO Da find ich den King Korg mit DREI kleinen OLEDs spitze! Statt viel kleiner Schrift auf kleinem Display, viele Displays für gezielte Information in hoher Qualität. Seit dem ich jenseits der 45 bin weiß ich das sehr zu schätzen.

  16. Profilbild
    Saxifraga

    Schön. Jetzt weiß ich endlich warum mein Little Phatty Scheiße war. Nicht wegen Hartmann, sondern der grauenhaften US Fertigungsqualität der Matten. Warum nicht echte Schalter OHNE Beleuchtung? Wenn man den Resonanz-Knopf wegläßt, muß der Umschalter aber 100% funktionieren! Die Phatty Knöpfe glänzten bei meinem mit ständiger Fehlfunktion, weshalb ich ihn am Schluß verkauft habe. Richtig gute Industriequalität benötigt man bei Schaltern, Potis und sonstigen mechanischen Komponenten. Es muß ja nicht gleich OP-1 sein.

  17. Profilbild
    kiro7

    Der Pulse II mit der Displayplatzverschwendung durch große Digits und den ungriffigen Reglern entspricht leider nicht Design follows Function…
    Nur mal so zum Meckern :-) (Ist doch auch von AH–oder?)

  18. Profilbild
    Colo

    Axel Hartmann ist für mich ein Designer wie Steve Jobs & Jonathan Ive von Apple. Seine durchdachten und Zeitlosen Designs sind Genial. Es braucht viel Arbeit und Talent um auf so ein Level zu kommen. Vielen Dank Axel für deine geniale Arbeit.

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