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Interview: Bernd Kistenmacher, Elektro-Symphoniker

(ID: 78306)

Utopia Cover auf MM

Klaus:
Was die Zukunftsprojekte betrifft: Wie geht es weiter nach Utopia? Das stellt offenbar eine Art persönlicher Meilenstein dar. Gleichzeitig haben wir es gerade anlässlich der Musikmesse mit neuem Equipment zu tun. Nun haben wir vorhin darüber gesprochen, dass auch eine DAW die Arbeitsweise ein bisschen verändert hat, woraus sich die zweite Frage ergibt: Welchen inspirativen Faktor haben neue Sachen für Dich?

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Bernd:
Inspiration ist es. Aber Du musst auch das Werkzeug haben, um Deine Ideen schnell umzusetzen. Und mittlerweile ist dafür eine DAW für mich so das Instrumentarium geworden. Da muss ich nicht intensiv über etwas nachdenken. Ich bastle nicht an einzelnen Sequenzen rum, sondern spiele zunächst das komplette Thema irgendwie ein und lege mir dann meine Sounds zurecht. Wie gesagt, Multitrack ist ja trotzdem möglich. Über MIDI kannst du auch 5 Synthesizer gleichzeitig laufen lassen und in irgendeiner Form steuern, alles rein parallel. Dann hast du schon relativ schnell erstmal den Punkt erreicht, wo du sagen kannst: Aha, gut, Idee fixiert. Dann kann man weiterarbeiten. Ich sitze aktuell im Moment gerade wieder an meinem nächsten Album, das in diesem Jahr rauskommen soll, das ist ein größeres Projekt, und da gehe ich diesmal sogar noch einen Schritt weiter. Zwar wird Burghard Rausch wieder dabei sein, aber ich werde darüber hinaus auch mit Samba Trommlern zusammenarbeiten. Weil ich einfach noch ein bisschen mehr Fundament haben möchte und eben nicht nur den rein elektronischen Klang haben will, sondern noch mehr Naturinstrumente. Das wird eine ziemlich dynamische Geschichte, und damit werden wir dann auch auf die Bühne gehen. Am 8. Oktober in Berlin in der UFA-Fabrik, dem 1. November im Planetarium in Jena und schließlich am 8. November im Planetarium am Insulaner in Berlin. Und für 2015 Januar wird noch ein Termin gefixt im Planetarium in Münster. Dann soll ein größeres Event Mitte September in Frankreich passieren, wo ich vielleicht sogar mit der Vana Verouti auftreten werde, müssen wir mal schauen, ob wir das hinkriegen. Es gibt eine weitere Sache, darüber kann ich aber noch nicht im Detail reden: Es soll im Hochsommer in Berlin eine große Geschichte ablaufen, und die wäre dann auch direkt im Zusammenhang mit der Album Produktion, die ich jetzt gerade vorbereite. Wollen wir mal hoffen, dass das klappt. Na ja, da gibt es wahrlich eine Menge im Moment.

Klaus:
Allerdings! Und es baut offensichtlich auch immer wieder aufeinander auf, oder?

Bernd:
Ja, ich mag mich auch inhaltlich nicht gerne wiederholen. Das bedeutet, ich suche immer wieder eine neue Herausforderung. Und ja, irgendwelche Ideen pfeffern da oben permanent rum. Mir ist es auch wichtig, auf diese Ideen zu hören und die nicht wegzudrücken, nur weil man denkt, ach, das kannst Du nicht machen. Das war früher schlimm. Ich habe immer gedacht, die Fans mögen das nicht und so. Nee, heute habe ich da keine Skrupel.

Klaus:
Und hast Du hier was das Equipment betrifft, außer dem Moog noch bestimmte Sachen auf dem Wunschzettel? Etwas, was du Dir genauer anschauen willst?

Bernd:
Ja! Also mich interessiert die AIRA Plattform von Roland, na ja, wen nicht? Ich konnte auch schon ein bisschen testen. Und dann wie gesagt der Sub 37. Na klar, dann wird man sich wahrscheinlich ärgern, weil man sich fragt, warum habe ich mir letztes Jahr den Sub gekauft, da der neue Moog vielleicht noch mal eins draufsetzt. Ist ein bisschen problematisch. Aber wie gesagt, der hat halt Features, zumindest vom Hörensagen her, auf die ich ziemlich neugierig bin. Und er hat zudem einen Sequencer drin, denn Moog mit integriertem Sequencer ist ja auch ein interessanter Punkt, finde ich. Ja, ansonsten werde ich schon noch mal bei der Plug-in Fraktion so gucken, was da alles am Start ist.

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Klaus:
Auf dem Effektbereich oder eher Tonerzeugung?

Bernd:
Erstmal Tonerzeugung. Jedoch habe ich vor Kurzem bei mir Melodyne eingesetzt und bin total begeistert davon, und mit den Jungs werde ich mich dann auch noch treffen.

Klaus:
Die sind ebenfalls aus Berlin, nicht wahr?

Bernd:
Nein, die sind in München. Aber wie etwa Native Instruments gibt es derzeit gleich mehrere Companys dieses Marktsegmentes in Berlin. Ich habe in den letzten Jahren sehr viel aufgeholt in dieser Richtung, also viele neue Sachen für mich entdeckt und kennen gelernt, um einfach mal grundsätzlich von dieser rein analogen Klangwelt etwas wegzukommen. Und da sind eben viele Sachen, die sehr interessant waren. Aber ein bisschen kommt man dann doch wieder darauf zurück und sagt, na ja, Knöpfchen drehen und Action und so was macht ja doch eine Menge Spaß. Man kann heute alles machen und alles in ein Studio integrieren, das ist eigentlich nicht mehr so ein Problem.

Klaus:
So, wir haben eine Menge von Dir gehört, vielen Dank dafür und ich bin mal gespannt wie das da weitergeht.

Bernd:
Ja, Du wirst von mir hören!

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Forum
  1. Profilbild
    changeling AHU

    Man könnte glatt meinen der Herr sei Roland Endorser, Cakewalk gehört mittlerweile seit einigen Jahren ja auch dazu. ;)
    Ich finde die Bedienung dabei besser als bei Cubase oder Logic, aber das ist anscheinend Geschmackssache.
    Von den Features her tun sich die drei meiner Meinung nach nicht allzuviel.

  2. Profilbild
    TobyB RED

    Hallo Changeling,

    mal davon ab, das es egal ist welche DAW Bernd Kistenmacher benutzt ;-) War es ein sehr guter Artikel von Klaus. Wenn ich mich so recht erinnere hab ich Ende der 80er (88) bei DT 64 „Electronics“ mit Olaf Zimmermann / Stefan Lasch gehört, inklusive Bernd Kistenmacher. Und ich schätze, das er und andere dafür verantwortlich sind, das ich jetzt auch Musik mache.

    Und was deine Einschätzung bezüglich der DAWs angeht, haben Cakewalk und Cubase und Logic schon ihre Unterschiede. Klar am Ende kommt Musik raus, aber alle 3 Programme gehen nicht den gleichen Weg dahin.

  3. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Einer der wenigen Künstler der nach vorne geht. Ich hab‘ heute mal ein paar Schnipsel seiner neueren Werke auf Soundcloud angehört und war angenehm überrascht!

    Ausserdem scheint er sehr kontaktfreudig zu sein und das hebt ihn gleich von einigen Musikern ab, die vor sich eine künstliche Wand aufbauen, um sich abzuschotten :-)

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