Interview mit DJ Kamikaze - Aufnahmezustand

Vielversprechender DJ-Newcomer

18. September 2002

Amazona:
Erzähl bitte unseren Lesern zunächst doch einmal etwas über Dich.

DJ Kamikaze:
Hi, mein Name ist DJ Kamikaze. Ursprünglich komme ich aus Karlsruhe, wohne mittlerweile aber in Hamburg und arbeite bei For The Headz als Radiopromoter. Viele werden mich möglicherweise von der Band „Aufnahmezustand“ kennen, mit der ich bereits zwei Singles veröffentlicht habe oder einfach nur von meinen Mixtapes aus Clubs oder vom Radio.

Amazona:
Wie bist Du dazu gekommen DJ werden zu wollen?

DJ Kamikaze:
Ich habe mich schon sehr früh für Musik interessiert. Erst habe ich Blockflöte und Gitarre gespielt, danach für einige Jahre Schlagzeug. Eines mittags habe ich durch Zufall eine Dokumentation über DJ´s gesehen und war total von den Hip Hop DJ´s begeistert. Da ich zu dem Zeitpunkt noch sehr Jung war, konnte ich nicht in Clubs oder auf Jams gehen und mir weiterhin DJ´s live anzusehen, sondern habe mir nach und nach mein Equipment zusammen gestellt um mir die Tricks selbst bei zu bringen.

Amazona:
Verdienst Du als DJ genügend Geld, um davon leben zu können oder finanzierst Du Dich noch zusätzlich über andere Jobs?

DJ Kamikaze:
Ich arbeite in Hamburg bei For The Headz, einer Musikagentur für Radio, Internet und für Print – Promotion.

Amazona:
Spielst Du ein Musikinstrument?

DJ Kamikaze:
Ich habe zwar noch mein Schlagzeug, spiele auch noch gelegentlich, habe mich aber seit Jahren nicht weiter entwickelt.

Amazona:
Wenn ja, denkst Du, es hat Dir bei Deiner Arbeit als DJ geholfen?

DJ Kamikaze:
Ja, natürlich. Dur das Schlagzeug hatte ich ein sehr gutes Rhythmusgefühl und kann beide Hände kontrolliert voneinander bewegen, was für Backspins oder bestimmte Scratches sehr wichtig ist.

Amazona:
Welche Art von Musik hat Dich am meisten begleitet, inspiriert und letztendlich beeinflusst?

DJ Kamikaze:
Hip Hop!

Amazona:
Legst Du nur auf, oder produzierst Du auch?

Kamikaze:
Primär lege ich auf und mache Mixtapes. Vor ca. 1 /12 Jahren habe ich angefangen Producing-Equipment zu kaufen.

Amazona:
Arbeitest Du als Produzent in einem „Homerecordingstudio“ oder mietest Du Dich irgendwo ein?

DJ Kamikaze:
Zu Hause produziere ich nur vor. Danach geht’s immer in das Studio von einem Bekannten der schon seit zwanzig Jahren ein recht geiles Studio hat.

Amazona:
Welchen DJ Mixer verwendest Du am liebsten und weshalb?

DJ Kamikaze:
HAK 360, weil sehr guter Klang, super gutes Handling, übersichtlich und er sieht auch noch sehr gut aus.

Amazona:
…und welchen Plattenspieler?

DJ Kamikaze:
Technics 1210er MK 2, es gibt keinen anderen.

Amazona:
Legst Du Wert auf irgendeinen speziellen Abnehmer/Nadel ?

DJ Kamikaze:
Ja, eigentlich schon. Ich arbeite nur noch mit dem M 44 – 7 von Shure. Die haben einen sehr guten Klang, sind laut, robust, springen nicht und dazu gar nicht teuer.

Amazona:
Nochmal zurück zum „Produzieren“. Was war Dein erster Klangerzeuger und wie hast Du ihn erworben?

DJ Kamikaze:
Ein Akai S 3000 i gebraucht bei ebay ersteigert.

Amazona:
Hast Du das Teil heute noch?

DJ Kamikaze:
Ja, benutze ihn aber kaum noch, da ich momentan mehr auf Softwaresampler stehe.

Amazona:
Wie dürfen wir uns Dein „Studio“ vorstellen? (Ist es bei Dir in der Wohnung? Ist es ein eigener Raum? Aufnahme und Regie getrennt? Hast Du irgendwelche akustischen Maßnahmen getroffen? Etc.)

DJ Kamikaze:
Ich habe eigentlich kein richtiges Studio. Das ist mein Musikzimmer wo auch alle meine Platten drin stehen, meine Plattenspieler und mein Rechner.

Amazona:
Gibt es irgendwelche Einsteigertipps, die Du unseren Lesern empfehlen kannst?

DJ Kamikaze:
Nicht zu billige Sachen oder zu teure oder spezielle Tools kaufen.

Amazona:
Wir bedanken uns recht herzlich bei Dir für die Bilder und das Interview.

DJ Kamikaze:
Ich danke euch.