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Interview: Erik Norlander, Keyboard Hero

(ID: 83977)

Moogus Operandi

In den folgenden fünf Jahren ging es für mich ziemlich geschäftig zu. 2009 hatte ich das Solo Album „The Galactic Collective“ aufgenommen, und außerdem gab es viele Angebote für Gigs, damit ich die Musik der Öffentlichkeit live vorstellen konnte. Das habe ich dann auch gemacht, zusammen mit drei Musikern aus Akron, das ist in Ohio, und hinterher haben wir dann auch ein Live Album davon veröffentlicht. Es heißt „Live in Gettysburg“. Später dann im Jahr 2007 habe ich mich der Band Asia Featuring John Payne angeschlossen, das ist ein Spin-Off der früheren Band „Asia“, die in den 80er Jahren sehr erfolgreich war. Und 2009 begann ich dann mit der dritten Gruppe „Big Noize“ zu touren. Das ist eine Hard Rock Supergroup mit Joe Lynn Turner von Rainbow und Deep Purple, er ist da der Lead Vocalist. Da hatte ich dann nicht besonders viel Zeit für Rocket Scientists, trotzdem blieben wir während dessen natürlich in Kontakt.

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Ende 2012 dann realisierten wir das 20 Jahre Jubiläum des ersten Rocket Scientists Album mit einer Produktion. Wir wollten das 2013 entsprechend feiern mit einer Aufnahme. Mark, Don und ich hatten also mit Songs schreiben zu tun für diese Jubiläums-CD. Und am Ende hatten wir mehr Musik als auf ein vertretbares Album passt, das man downloaden kann. Am Jahresende entschieden wir dann, dass der erste Teil vollständig instrumental unter dem Titel „Traveler on the Supernatural Highways“ auf einer eigenen EP rauskommen sollte. Da ist auch das John Barry ähnliche Thema aus „On her Majesty’s Secret Service“ drauf, weil es so schön zu dem davor platzierten Song passt. Es ist eine Art Encore oder Bonus Song. Alles andere davon werden wir dieses Jahr noch als zweites Album veröffentlichen.

Klaus:
Dein musikalisches Schaffen ist also ziemlich breit gefächert, denn es umfasst auch andere Projekte wie Lana Lane, Erik Norlander Solo und sogar als Produzent für Don Schiff sowie Keyboarder für Asia featuring John Payne, nur um ein paar zu nennen. Wie beschreibst Du diese unterschiedlichen Jobanforderungen und Rollen, die Du da jeweils erfüllst?

Erik:
Diese Frage wurde mir immer wieder mal gestellt. Es ist so, dass jedes Projekt eine eigene Personality hat und auch braucht, daher kommt es jeweils zu einer ganz eigenen Herangehensweise. Lanas Musik etwa ist natürlich sehr gesangsorientiert. Und ist gleichzeitig symphonisch, ohne dabei stilistisch übermäßig progressive zu sein. Ich ordne Lanas Musik dem Bereich Classic Rock der Siebziger zu, zumindest was Intention und Stimmung angeht. Aber natürlich greifen wir zu moderneren Sounds, besonders bei den Gitarrensachen, und das gilt auch für die Techniken bei den Arrangements.

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Dagegen ist mein Erik Norlander Soloprojekt ziemlich Synthesizer-lastig, mit besonderer Betonung der Elektronikelemente. Dazu vermische ich das mit traditioneller Rock Band mit Gitarre, Bass und Drums. Ich mag diese Dualität intensiver Synthesizer plus Rock’n’Roll. Daraus ergibt sich eine ziemlich einzigartige Energie und gefühlvolle Atmosphäre. Rocket Scientists ist eine Verbindung zwischen meinem Stil, dem von Mark McCrite an der Gitarre, denn er kommt mehr aus der Pop Ecke, sowie Don Schiff mit seinem Stick. Er bewegt sich sonst eher im Jazz und R&B. Wenn du dann diese drei Einflüsse miteinander vermengst, dann kommt dieser eigene Rocket Scientists Sound heraus. So findet jedes Projekt seinen eigenen Fokus und damit Anerkennung, und wird auch jeweils ganz individuell abgearbeitet.

Klaus:
Alle Deine Alben sind jetzt als CD und Download via iTunes zu haben. Wie kriegst Du dieses ganze Business geregelt, denn ich habe da eine extra Page auf Deiner Website gesehen? Hast Du keinen externen Publisher oder eine Vertriebskette und einen Manager?

Erik:
Einen Manager hatte ich nie, denn die meisten Managertypen, die ich bisher getroffen habe und für andere Projekte tätig sind, erscheinen mir kaum qualifiziert. Sind nicht besonders auf die Sache fokussiert, verglichen mit meiner eigenen Organisation und der Promotion dieses Geschäftsfeldes. Je nach Projekt arbeite ich mit verschiedenen Distributoren und akzeptiere dabei den jeweils momentanen Stand des Musikbusiness. Manchmal veröffentliche ich einen Titel nur unter meinem eigenen Label, dem Think Tank Media, ein anderes Mal lizensiere ich Master Recordings an andere Labels, sofern sie in der Lage sind, etwas Bestimmtes abzuliefern.

Aber die alte Methode mit traditioneller Plattenfirma, Vertrieb, Manager und so ist in meinen Augen völlig erledigt. Wir haben es mit einer neuen Welt zu tun, und der Künstler muss sich ganz aktiv um sein Geschäft kümmern und hat auch mehr Verantwortung als in früheren Zeiten. Mir zur Seite stehen noch ein Publizist und eine Werbeagentur, mit denen ich jetzt seit zehn Jahren arbeite. Sie helfen mir hin und wieder auch bei einigen Live Gigs Buchungen und Angelegenheiten bei Veröffentlichungen.

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Forum
  1. Profilbild
    STRomzAeHLEr

    Die Youtube-Videos wurden entfernt, da sie gegen die Nutzungsbedingungen von Youtube verstoßen? Was ist da los?

  2. Profilbild
    tomeso

    Danke für das tolle Interview und diese Würdigung seines Schaffens. Erik Norlander ist ein Urgestein der Branche und ist dabei ein wirklich sehr sympatischer, entspannter und bescheidener Typ geblieben. So etwas gelingt nicht jedem, Respekt!

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