Geoff Zanelli - "The assistant storyteller"
Geoff Zanelli – „The assistant storyteller“
Als Peter Grandl und ich Anfang 2013 in Los Angeles waren, haben wir versucht, namhafte Hollywood-Komponisten für ein Amazona-Interview zu bekommen. Das hat mit mehreren Komponisten ganz gut geklappt, wie ihr regelmäßig hier zu lesen bekommt. Aber da gab es noch diesen einen Namen, den man immer öfter im Zusammenhang mit Hans Zimmer hört: Geoff Zanelli. 1974 in Kalifornien geboren, gehört er heute zum festen Stab von Hans Zimmer. Und mit stetig wachsenden eigenen Projekten.
Den Namen liest man immer öfter im Abspann. Schließlich hat er schon für viele Große in Hollywood gearbeitet. Von Steven Spielberg (für „The Pacific“), über Jerry Bruckheimer bis zum eben erwähnten Hans Zimmer.
Grund genug also, diesen Emmy-Award Gewinner anzufragen, ob er Lust hätte für ein Interview, da wir bei Remote Control Productions in Santa Monica schon vor Ort wären. Geoff arbeitete – zu unserem beidseitigen Bedauern – ausgerechnet in dieser Woche in Pasadena. Daher fragte ich ihn, ob wir das nicht einfach per E-Mail machen wollen.
Geoff sagte selbstverständlich zu. Und hier sind die Antworten und Einblicke in das Leben des charismatischen Komponisten. Viel Spaß beim Lesen …
AMAZONA.de:
Erzähle uns ein wenig über deinen musikalischen Werdegang und wie du zur Filmmusik kamst.
Geoff:
Neben der Tatsache, dass ich nur wenige Wochen Klavierunterricht hatte als kleiner Junge, war meine Beziehung zur Musik hauptsächlich die, dass ich ein eifriger und sehr begeisterter Zuhörer war. Irgendwann, da war ich etwa 15, fand ich auf unserem Dachboden eine Gitarre. Diese habe ich neu besaitet und habe mich ihr dann komplett hingegeben. Ich meine, ich hörte auf mit jeglicher Art von Sport, nur damit ich mehr Zeit hatte für die Gitarre, schloss mich in mein Zimmer ein und habe bis zu acht Stunden am Tag geübt. So in der Art etwa lief das ab.
Ab dem ersten Tag war meine Beziehung zur Musik immer „spielen und komponieren“. Ich war nie jemand, der anderer Leute Songs spielen wollte. Aber ich konnte immer einen Beitrag mit etwas Eigenem dazu leisten. Irgendwann hatte ich dann auch eine Band. Wir waren entsetzlich schlecht. Aber es gab mir eine Plattform, um meine Fähigkeiten als Komponist auszubauen. Ich kam schnell drauf, dass mich die traditionelle Form von Songs nicht interessierte. Statt dessen wuchs ich hinaus über die Zwänge und Beschränkungen, die eine klassische Rock-Band-Instrumentation mit sich bringt.
All das führte zu jenem Punkt, wo ich mich ausdrücken konnte ohne bestimmte Auflagen und Regeln und Zugang bekam zu aller möglichen Art von Instrumentationen, die du dir nur vorstellen kannst. Und dieses Gebiet hieß „Filmmusik“.
Nur mal kurz an dieser Stelle und stellvertretend für andere Artikel…
vielen Dank für eure Interviews, die immer sehr interessant geführt werden. Dies ist wahrscheinlich mein Lieblingsteil von Amazona. Weiter so!
Sehr interessant ;) Dankeschön!