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Interview: Gerald Dellmann, Gründer des KEYBOARDS Magazins

Die Legende KEYBOARDS und ihre Gründer

8. August 2003

Hallo Gerald,

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vor uns liegt die neue Ausgabe von KEYBOARDS und offensichtlich weht hier ein frischer Wind. Mit der Ausgabe 09.03, die jetzt am Kiosk erhältlich ist, hast Du die Chefredaktion wieder selbst in die Hand genommen. Grund genug für AMAZONA.de, dich als Gründer und Erfinder des ältesten Fachmagazins für RECORDING & COMPUTER zum Interview zu bitten.

Peter:
Wie genau kam es zur Gründung von Keyboards und wann war das?

Gerald:
Das ist fast 19 Jahre her. Ich war vorher Keyboard-Redakteur beim Fachblatt und sah damals die Zeit für ein eigenständiges Keyboards-Magazin gekommen.

Peter:
Wer waren damals Deine ersten Mitstreiter. Sind davon heute für den Verlag noch Mitarbeiter der ersten Stunde tätig?

Gerald:
Ich hatte damals einen Auszubildenden, Paul Misic, er ist heute Gesamtmarketingleiter bei Musik Media. Die anderen „Männer der ersten Stunde“ sind nicht mehr dabei.

Peter:
Damals warst Du ja selbst als Autor für einen Großteil der Stories verantwortlich. Für die jüngere Generation kaum vorstellbar das Geräte wie ein EMULATOR II oder Memorymoog zu jener Zeit taufrisch waren. Fühlte man sich damals als Keyboards-Redakteur wie eine Art Pionier in Sachen
elektronischer Musikinstrumente?

Gerald:
Es war damals natürlich sehr spannend. Fast jedes neue Instrument war ein Quantensprung in Sachen Klangqualität. Dies ist heute nicht mehr so. Heute ist der Markt so, dass die vielen kleinen „Daneil Düsentriebs“ nicht mehr da sind, weil die Herstellung von Instrumenten viel professioneller geworden ist. Dies gilt für die Hardware. Im Softwarebereich gibt es diese „Erfinder“
nach wie vor. Und auch dies ist spannend.

Peter:
KEYBOARDS hat die großen Umbrüche dieser Branche alle mitgemacht. Gab es jemals einen Punkt wo Du Dir gesagt hast „jetzt macht die Sache keinen Spaß mehr?“

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Gerald:
Nein, die gab es nie. Ich bin selbst Keyboarder aus Leidenschaft, und diese Liebe zur Musik habe ich nie verloren. Was kann da schöner sein, als zu diesem Thema ein Magazin zu gestalten.

Peter:
KEYBOARDS war lange Jahr Monopolist in Sachen Fachmagazin für elektronische Klangerzeuger und Recording, bis KEYS auftauchte. Wie hast Du diese Zeit in Erinnerung?

Gerald:
Ganz ehrlich: Die Redaktion war damals leider etwas zu überheblich. Das ist wie im Fussball, die Trophäen von gestern sind etwas für die Vitrine. Mit jedem Heft muss man sich neu beweisen. Und genau an diesem Punkt legen wir jetzt mit Nachdruck wieder los.

Raritäten: Die drei Erstausgaben von KEYBOARDS 12.1984 bis 02.1985

Peter:
Heute teilen sich Keyboards und Keys den Markt. Bei fast identischen Preisen bietet KEYBOARDS auf 142 Seiten 26 Seiten mehr Inhalt als KEYS, verzichtet dabei aber seit einigen Monaten auf die CD-ROM. Führte die Einstellung der CD-ROM zu schlechteren Verkaufszahlen?

Gerald:
Wir haben vor Einstellung der CD-ROM schon getestet, ob dies noch das zeitgemäße Medium ist. Und so haben wir tatsächlich nur bei der ersten Ausgabe ohne CD ein paar Verluste hinnehmen müssen, die Ausgabe danach war wieder im Soll. Darüber hinaus muss der Leser auf nichts verzichten. Das ganze Angebot der CD findet sich im Web.

Peter:
KEYBOARDS Testberichte sind meistens umfangreicher als vergleichbare KEYS Testberichte. Synthie-Freaks möchten natürlich alles ganz genau wissen, während Einsteiger durch umfangreiche Berichte eher abgeschreckt werden. Wie siehst Du das?

Gerald:
Ich kann da nur für KEYBOARDS sprechen. Man muss bei den heute sich drastisch veränderten Lesegewohnheiten da einen Mittelweg finden. Die Qualität eines Testberichtes ist keine Entsprechung der Länge. Wir werden auch in Zukunft entsprechende Geräte ausführlich testen.

Peter:
Thema Forum. KEYBOARDS hat auch im Internet als erster die Zeichen der Zeit erkannt und extrem erfolgreich DAS Musiker-Forum schlechthin errichtet. Inzwischen hat man allerdings den Eindruck das das Forum ganz bewusst von „außen“ manipuliert wird. Schließlich kann jeder unter Pseudonym im Forum schreiben was er möchte ohne das für Leser die Möglichkeit besteht den
Wahrheitsgehalt zu prüfen. Wird das langfristig zu einer Einschränkung im Forum führen – z.B. moderierte Themen?

Gerald:
Heisses Thema. Für Deinen Eindruck habe ich keine Bestätigung. Das Thema wird z.Zt. heftig diskutiert.  Am liebsten wäre mir ein ganz offenes Forum. Aber es ist in der Tat so, dass einige Forumsteilnehmer unter mehr als 10 Pseudonyme posten. Dies könnte dazu führen, dass eine einzige Person ganz munter mit sich selbst diskutieren kann. Dies ist sicherlich nicht im Sinne
des Erfinders. Außerdem hat es in letzter Zeit ein paar verbale Entgleisungen gegeben, die diejenigen nicht gepostet hätten, wenn sie das quasi face to face hätten machen müssen. Im Moment denken wir über eine Registrierung nach, wobei wir aber auf Wunsch des Teilnehmers nach außen die Anonymität waren können. Aber, wie gesagt, wir sind im Stadium der Diskussion – noch ist nichts entschieden.

KEYBOARDS Ausgabe 09.2003

Peter:
Nochmals zurück zur Printausgabe. Man merkt der neuesten Ausgabe 09/03 geradezu Deinen Tatendrang an. Wie muss man sich eine Redaktionssitzung vorstellen. Wer entscheidet über die Inhalte oder den Umfang bestimmter Rubriken wie z.B. Elektrodrom?

Gerald:
Wenn man Spaß an der Sache hat und alle an einem Strang ziehen, dann sprudeln die Themen nur so heraus. Ich bin kein großer Freund von Meetings, weil man in der Zeit viel besser arbeiten kann. Ich habe das Ohr am Markt, lese das Forum und frage mich auch oft selbst, was mich denn aus Sicht des Keyboarders interessieren würde.

Peter:
Du hast mir ja schon am Telefon erzählt, das dies nur der Anfang ist. Kannst Du schon verraten was Du noch so alles vorhast?

Gerald:
Nö.

Peter:
Nochmals vielen Dank für das Interview und viel Erfolg für die Zukunft.

Gerald:
Danke auch und Gruß an alle aus Eurem Forum!

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