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Interview: MagTone Guitars – Custom E-Gitarren

Modulare Gitarren für mehr klangliche Vielfalt im Handumdrehen

17. Mai 2025

MagTone Modulare Custom E-GitarreDas Team von MagTone Guitars möchte den Gitarren-Markt mit modularen Custom E-Gitarren revolutionieren. Eine Gitarre für alle Sounds – das ist das Ziel von Sebastian Sutter und seinem Team. Wie der leidenschaftliche Gitarrist auf die Idee kam, eine Gitarre zu bauen, bei der man vollkommen ohne Werkzeug die gesamte Elektronik austauschen kann und was es mit dem Namen dieser besonderen Gitarren auf sich hat, erzählt er mir im AMAZONA-Interview.

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Sonja:
Wie ist die Idee zu diesen außergewöhnlichen Gitarren entstanden und welche Geschichte verbirgt sich hinter dem Namen MagTone Guitars?

Sebastian:
Ich verbringe viel Zeit im Tonstudio und spiele dort selbst viele Gitarrenspuren ein. Dabei stellte sich eine Telecaster-Kopie als meine Lieblingsgitarre heraus: Sie hatte die perfekte Halsform, eine hervorragende Saitenlage und den idealen Clean-Sound. Da ich jedoch hauptsächlich verzerrte Gitarren einspiele, musste ich stets andere Modelle nutzen, die vom Spielgefühl her nie mithalten konnten. Gerade technisch anspruchsvolle Parts wurden dadurch oft mühsam. Ich begann darüber nachzudenken, wie ich den Sound meiner Lieblingsgitarre schnell und ohne Lötkolben ändern könnte.

MagTone Custom E-Gitarre

MagTone Custom-T mit DoubleTrouble Deluxe-Modul

Da ich zudem häufig unterwegs war und immer nur eine Gitarre mitnehmen konnte, war ich ständig auf eine Elektronik beschränkt. So baute ich zunächst eine Gitarre mit steckbaren Tonabnehmern. Hier musste ich aber noch Schrauben lösen, was auch nicht ideal war. Aufgrund meines Maschinenbau-Studiums und meiner Erfahrung im Bereich modularer Produktentwicklung entwickelte ich schließlich ein komplett modulares Konzept, bei dem die gesamte Elektronik einfach und schnell gewechselt werden kann.

Der Name MagTone kommt aus dem Englischen: MAGnetically swappable guitar TONE, also magnetisch wechselbarer Gitarren-Sound/Gitarrenton.

Sonja:
Wie lange dauerte es von der Idee bis zur ersten verkaufsreifen Gitarre und mit welchen Schwierigkeiten hattet ihr zu kämpfen und seid ihr selbst Gitarrenbauer?

Sebastian:
Vom ersten Konzept bis zum Prototypen vergingen etwa sechs Monate, weitere sechs Monate dauerte es, bis die Gitarre verkaufsbereit war. Eine der größten Herausforderungen war es, das ideale Gleichgewicht zwischen innovativen Ideen und der tatsächlichen Umsetzbarkeit zu finden.

Gitarristen

Patrik und Sebastian im Prüflabor

Technisch hielten sich die Schwierigkeiten in Grenzen, aus kommerzieller Sicht war und ist eine der größten Herausforderungen, die goldene Mitte zwischen Extras beziehungsweise den Features und dem idealen Preis zu finden. Wenn wir alle Ideen, die wir haben, in der Custom-T umsetzen würden, läge der Verkaufspreis weit über 3000,- Euro.

Generell ist der Preis oft ein Thema, aber wollen wir auch zukünftig regional produzieren und ausschließlich Qualität verbauen. Das schränkt unseren Handlungsspielraum etwas ein, dafür erhalten unsere Kunden eine „Made in Germany“- beziehungsweise „Made in Austria“-Gitarre.

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Wir selbst sind keine ausgebildeten Gitarrenbauer, haben uns aber ein gutes Netzwerk in dieser Richtung aufgebaut das uns beratend zur Seite steht. Ich selbst baue seit ein paar Jahren E-Gitarren und habe in der Vergangenheit viele Ideen von Hand umgesetzt. Das mache ich auch weiterhin auf Anfrage – wenn gewünscht sogar mit dem modularen MagTone System.

Sonja:
Was ist das Besondere an den Custom E-Gitarren von MagTone Guitars?

Sebastian:
Für Gitarristen, die Wert auf den perfekten Gitarren-Ton/Sound legen, aber nicht immer fünf Gitarren mitschleppen bzw. keine fünf Gitarren kaufen möchten, sind die MagTone Gitarren die Lösung. Eine Gitarre – unendliche Möglichkeiten.

Normalerweise muss man sich beim Gitarrenkauf für eine bestimmte Form und Elektronik entscheiden. Wenn man später merkt, dass die verbauten Tonabnehmer oder die Elektronik doch nicht die richtigen sind, benötigt man entweder handwerkliches Geschick oder eine neue Gitarre – beides kostet Zeit und Geld. Mit MagTone Gitarren kannst du innerhalb weniger Sekunden und ohne Fachwissen oder Werkzeug die gesamte Elektronik austauschen.

MagTone Gitarren

MagTone Classic-T Korpusse und Module auf der Werkbank

So verwandelt sich deine Country-Tele blitzschnell in ein Metal-Brett und umgekehrt. Der Clou dabei ist, dass du eine Gitarre spielst, die perfekt auf dich eingestellt ist und für einen neuen Sound wird einfach nur ein neues Modul eingesetzt. Praktischerweise musst du dafür nicht einmal die Saiten abnehmen.

Sonja:
Nach welchen Kriterien habt ihr die Materialien für eure Custom E-Gitarren ausgewählt?

Sebastian:
Beim Holz waren für uns Klangcharakter und Verfügbarkeit entscheidend. Lindenholz ist relativ weich und liefert einen mittenreichen Ton, der ideal für Rockgenres ist. Wir stimmen sämtliche Komponenten innerhalb eines Moduls immer optimal aufeinander ab. Jedes Modul hat deshalb neben anderen Tonabnehmern auch stets angepasste Elektronik. Bei den Mechaniken war uns wichtig, dass die Gitarre auch ohne Modul stimmstabil bleibt und sich zuverlässig stimmen lässt. Für die Brücke nutzen wir bewährte Technik von Gotoh aus Japan, da hier die kompakte Bauweise entscheidend ist, um möglichst viel Platz für das Modul zu schaffen.

Sonja:
Welche Komponenten kann man bei den MagTone Guitars austauschen beziehungsweise welche Module gibt es?

Sebastian:
Bei allen MagTone-Modellen ist die komplette Elektronik austauschbar – Tonabnehmer, Kabel, Buchse, Potentiometer, Kondensatoren und Schalter – alles zusammengefasst in einem Modul.

Dabei unterscheiden wir zwischen Standard- und Deluxe-Modulen. In den Standard-Modulen verwenden wir qualitativ hochwertige Komponenten, wie man sie auch bei gängigen Einsteigermodellen findet. Die Deluxe-Module sind hingegen mit Premium-Komponenten ausgestattet, beispielsweise hochwertigen Marken-Pickups von DiMarzio, Stereo-Klinkenbuchsen und besonders präzisen Potis.

Austauschbare Elektronik Gitarre

Der MagTone Classic-T Korpus in der Fräsmaschine

Aktuell bieten wir das DoubleTrouble-Modul mit zwei Humbuckern, das TwangKing-Modul mit klassischen Tele-Pickups und sowie das ToneFrame Module für Tüftler und DIY-Fans (wahlweise leeres Modul oder mit Elektronik und Hardware aber ohne Pickups) an. Zudem arbeiten wir momentan an einem Modul mit P90-Pickups sowie an einem weiteren Modul, das eine Kombination aus Humbucker an der Bridge und Single-Coil am Hals besitzt. Dank unseres modularen Konzepts ist praktisch jede erdenkliche Kombination möglich. Insbesondere legen wir großen Wert darauf, auch individuelle Kundenwünsche umzusetzen und bieten explizit maßgefertigte Custom-Module an.

Sonja:
Für welche Stile sind eure modularen Gitarren geeignet?

Sebastian:
Prinzipiell lässt sich mit unseren Gitarren alles spielen. Wir fühlen uns persönlich vor allem im Rock-Bereich zu Hause. Das erste Modul (DoubleTrouble) war ursprünglich für Hardrock und Glam-Rock konzipiert, aber mittlerweile nutzen Musiker unsere Gitarren sogar für Schlager.

Sonja:
Auf welche Features seid ihr ganz besonders stolz?

Sebastian:
Besonders stolz sind wir auf die innovative Magnetbefestigung, durch die jeder Musiker innerhalb von Sekunden und ganz ohne Werkzeug oder Fachwissen den Klang seiner Gitarre anpassen kann. Bei MagTone passt deine Gitarre sich an deinen Sound an – nicht umgekehrt. Du willst Humbucker für Rock, dann Single-Coils für Funk? Ein Modul-Wechsel und du bist startklar. Kein Umbau, kein Stress. Zudem überzeugt uns die hohe Stabilität und Transportfähigkeit der Module.

MagTone Guitars: Fails und positive Überraschungen

Sonja:
Was waren die größten „Fails“ in diesem Prozess?

Sebastian:
Viele spannende Ideen erwiesen sich in der Praxis als schwierig umsetzbar. Besonders herausfordernd war die Suche nach einem geeigneten Partner für die Holzbearbeitung, da wir unbedingt hochwertige, regional gefertigte Gitarren anbieten wollten. Zudem stellten uns der begrenzte Bauraum der Telecaster-Form und die hochwertige Oberflächenbehandlung vor große Herausforderungen.

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Sonja:
Was funktionierte besser als anfänglich gedacht?

Sebastian:
Anfangs hatten wir große Bedenken bezüglich der Stabilität des Moduls und des Gitarrenkorpus. Unser Ziel war, dass die Gitarre stabil genug ist, um auch ohne Modul transportiert werden zu können und das Modul einen Sturz problemlos übersteht. Diese Sorgen waren unbegründet – sowohl Korpus als auch Modul erfüllten von Anfang an unsere Erwartungen perfekt.

Die Preise der MagTone Custom E-Gitarren

Sonja:
Was kosten die Gitarren und die jeweiligen Module?

Sebastian:
Aktuell bieten wir das Topmodell MagTone Custom-T für 1.549,- Euro an. Es ist ausgestattet mit hochwertigen Komponenten wie Premium-Holz, Marken-Pickups, Locking-Tunern und einer hochwertigen Lackierung. Jede Gitarre der Custom-Serie wird außerdem mit einem Modul, Gurt und Koffer geliefert. Zudem sind individuelle Sonderanfertigungen jederzeit möglich.

Pickups tauschen

Die modulare Gitarre: MagTone Custom-T in Red

Noch im Juni dieses Jahres werden wir die MagTone Classic-T für 899,- Euro vorstellen, ein günstigeres Einsteigermodell mit transparenter Versiegelung oder Beizung, Standard-Mechaniken und günstigeren Tonabnehmern. Die Module in der Standard-Variante beginnen bei 289,- Euro und kosten in der Deluxe-Variante ab 389,- Euro.

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Mehr Informationen

Das Schöne ist, dass ich ab Juni mit der Classic-T den Einstieg in die Welt der MagTone-Gitarren wagen und dann mit einem Deluxe-Modul meine Gitarre sofort um Premium-Tonabnehmer erweitern kann – ohne Löten, ohne Werkzeug.

Sonja:
Wo fertigt ihr die Custom E-Gitarren und woher bekommt ihr eure Parts?

Sebastian:
Unsere Gitarren werden in einem regionalen Fachbetrieb in Vorarlberg (Österreich) gefertigt, wo jedes Teil vom Chef persönlich geprüft wird. Elektronikkomponenten beziehen wir hauptsächlich von deutschen Händlern, während wir bei der Brücke und teilweise auch der Hardware ausschließlich auf Gotoh aus Japan setzen. Montage, Elektronikverdrahtung, Gitarren-Setup und Qualitätskontrolle erfolgen in unserer eigenen Werkstatt.

Sonja:
Wie sehen eure Pläne für die Zukunft aus?

Sebastian:
Anfang des Monats haben wir unser erstes Pedal vorgestellt: Das LightBeat. Dabei handelt es sich prinzipiell um ein Clicktrack-Visualizer beziehungsweise eine einstellbare Pegelanzeige, die es mir ermöglich, auch ohne In-Ear-Monitoring live das Metronom der restlichen Band latenzfrei zu sehen.

Das Team von MagTone Guitars : Denisse, Sebastian und Patrik

Kurzfristig planen wir die Einführung der MagTone Classic-T und weiterer Module. Langfristig wollen wir weitere Gitarrenmodelle entwickeln, so dass jeder Gitarrist – egal ob Stratocaster-, Les Paul- oder Tele-Fan – seine Lieblingsgitarre in einer modularen MagTone-Version spielen kann.

Und an dieser Stelle möchte ich mich herzlich bei Sebastian Suttner von MagTone Guitars für dieses Interview und bei seinem ganzen Team für diese Idee einer spannenden modularen E-Gitarre bedanken!

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Preis

  • Gitarren von 899,- Euro bis 1749,- Euro
  • Module ab 289,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    Mac Abre AHU

    Nette Idee, nur schade, dass es anscheinend nur eine Bauform gibt (Telecaster) und dass es das nicht als Bass gibt.

  2. Mehr anzeigen
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