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Interview: Matzumi – Beste Newcomerin 2011 – sphärisch!

(ID: 1126)
Ein Virus TI2 Polar ...

Ein Virus TI2 Polar …

AMAZONA.de:
Wo siehst du die Stärken deiner einzelnen Synthesizer?

MATZUMI:
Jeder Einzelne ist wichtig für mich. Während Triton und M3 grundsätzlich die Basis all meiner Songprojekte sind, hole ich aus den anderen Synths das heraus, was am besten zu dem jeweiligen Song passt, wobei niemals alle Fünf in einem Song zu hören sind. Mal passen die Sounds des Roland JP 8000, mal die des Virus, mal die des Yamaha CS2x besser, um die jeweilige Stimmung noch zu unterstreichen. Triton und M3 sind allein schon deshalb für mich so wichtig, weil beide eine 6-oktavige Tastatur besitzen.  Ich benötige einfach eine große Tastatur. Und dann habe ich noch einen weiteren „Synthesizer“: meine Stimme ;-)

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AMAZONA.de:
Der Korg M3 sollte doch den Korg Triton eigentlich mühelos ersetzen. Was ist der Grund dafür, dass Du Dich von Deinem Triton nicht gelöst hast?

MATZUMI:
Sicher kann er das, dennoch käme es für mich niemals in Frage, den Triton wegzugeben. Er ist nach wie vor sehr wichtig für mich. Der Triton bietet mir so unendlich viele Möglichkeiten. So hat er z.B. Chöre, die vom Sound her soviel mehr zu bieten haben, als die des M3. Triton und M3 ergänzen sich prima. Beide zusammen machen mich auch live viel unabhängiger, eben weil sie mir gute Improvisationsmöglichkeiten bieten und ich komplette Songs mit ihnen arrangieren kann – auch live auf der Bühne. Ein weiterer Fakt, warum ich den Triton niemals weggeben würde ist, dass er mein erster Synthesizer war, den ich mir jemals angeschafft hatte. Ich habe fast schon eine emotionale Bindung zu diesem Gerät (schmunzelt). Er war mein „Wegbegleiter“ bei all meinen Album-Projekten und wird es immer bleiben.

AMAZONA.de:
Stichwort Bühne. Nutzt Du die Sequencer der Workstations für Deine Live-Auftritte oder spielst Du HD-Playbacks ab?

Matzumi live

Matzumi live

MATZUMI:
Der SequenCer spielt das Playback und dient mir als Leitspur. Natürlich ist es schwierig, als Einzelperson ALLE Spuren, die in den jeweiligen Songs vorkommen, live zu spielen. Allein schon deswegen muss ich auf Playbacks zurückgreifen. Beinahe alles, was in meinen Songs zu hören ist, ist per Hand eingespielt. Nur die Drums und Sequencer laufen über einen Arpeggiator, das war’s aber auch schon. Ferner improvisiere ich auch gern zu meinen eigenen Songs und denke mir von jetzt auf gleich neue Melos dazu aus, die ich dann live wiedergebe, und da ich meine Synths in- und auswendig kenne, gelingt mir das auch schon von den dazu passenden Sounds her mühelos. Es sei denn, ich arrangiere live auf der Bühne einen neuen Song, dann ist natürlich alles live.

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AMAZONA.de:
Im Studio produzierst Du aber sicher Deine Songs mit Hilfe eines Computers, oder? Welche Software verwendest Du dafür?

MATZUMI:
Ja, denn ganz ohne Computer geht es leider nicht. Ich arbeite mit Cubase, das nutze ich aber mehr wie eine Art Bandmaschine, da ich alle Effekte und Einstellungen über meine Synthies einspiele. Das war bisher immer mein Arbeitsprinzip. Ich bin da sehr eigen, was das angeht – oftmals auch zum Leidwesen derjenigen, die die fertigen Songs hinterher mastern.

AMAZONA.de:
Zurück zu Dir als Künstlerin. Was hat es mit Deinem Künstlernamen auf sich? Klingt irgendwie japanisch.

MATZUMI (schmunzelt):
Das wurde ich schon häufiger gefragt. Die Antwort ist ganz banal. Dieser Name war nie als Künstlername vorgesehen, sollte nur ein Pseudonym für Plattformen im www sein und mehr nicht. Den Namen leitete ich von „Madsume“ ab – so hieß eine Löwin aus einer Tierdoku. Ich machte einfach „Matzumi“ draus. Mit diesem Namen meldete ich mich eines Tages in einer Musikerplattform an, auf der man seine eigenen Werke veröffentlichen konnte. Bald schon kannten mich zu viele Freunde und Fans unter diesem Namen, sodass ich „Matzumi“ schließlich beibehielt. Aber noch immer stand ich mit meinem Projekt nicht in der Öffentlichkeit. Bis dahin war alles eher noch auf virtueller Basis.

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Forum
  1. Profilbild
    elektronalin

    Vielen Dank für das tolle Interview über Matzumi als Künstlerin und Ihre Musik.

    Der Einsatz von Hardware Workstations von ihr ist meiner Meinung nach sehr klug, denn einen PC würde ich auch ungern mit auf die Bühne nehmen, da ich der Zuverlässigkeit von Computern, außer im Studio nicht genug vertraue. Hardware ist selten so mit Software vollgestopft wie ein PC, und deshalb wird ein Absturz auch viel seltener der Fall sein.

    Vielleicht tut es auch eine Akai MPC als Sequenzerzentrale. Außerdem sollte ja auch noch etwas Live rüberkommen ;-)

    Zudem kommt auch noch der von Matzumi beschriebene physische Kontakt zu den Instrumenten, die auch noch in vielen Fällen vom optischen Eindruck geprägt werden. Deshalb wird der Einsatz alter Klangerzeuger auch seinen ganz speziellen Reiz haben. Ist eben nur eine Geldfrage in der heutigen Zeit.

    Elektronalin

  2. Profilbild
    elektronalin

    Zum Thema „Berufliche Zukunft mit elektronischer Musik“ kann man Matzumi nur viel Glück wünschen, da die Zeit eine ganz andere ist und hauptsächlich nur die Künstler Geld damit verdienen, die sich heute als „Pioniere“ schimpfen dürfen.

    Elektronische Musik ist leider extrem abgenutzt, wie es Klaus Schulze schon einmal in einem Interview gesagt hat. Heute haben doch schon Jugendliche ein IPad, für das die Programmierer schon heute unzählige Möglichkeiten in Sachen Software bereithält. Zudem hat Musik keinen wirklichen Wert mehr. Zumindest für die Masse, siehe alles kostenlos im Web!

    Es ist eigentlich „Schade“ das wir in einer Zeit leben, die sich nicht zugunsten des Künstlers entwickelt hat. Es bleibt also abzuwarten, in welche „rentable“ Richtung sich das Musikgeschäft für den Künstler entwickeln wird.

    Elektronalin

    • Profilbild
      Tyrell RED

      @elektronalin Ich sehe es nicht ganz so dramatisch. Vielleicht ist gerade jetzt die Zeit gekommen bei der sich wieder Musiker etablieren die nicht nur an Geld und Ruhm denken wie vor der Web-Revolution. Wer also heute Musik macht, macht Musik vielleicht wieder weil er Musik machen will. :-)

      • Profilbild
        elektronalin

        @Tyrell Da gebe ich Dir natürlich vollkommen Recht! Klar, Musik macht man aus Liebe zur Musik, jedoch wenn ich an meine Investitionen denke, die ich in den letzten Jahrzehnten getätigt habe, dann kommen mir schon ein wenig die Tränen…

        Vor allem möchte man gerne den Hauptteil seiner Zeit in Musik investieren, damit man auch Qualität in die Musik stecken kann und da fehlt dann eben das finanzielle Auskommen, dass zumindest den eigenen Lebensunterhalt sichert, was in den meisten Fällen auf dem Arbeitsamt endet.

        Ich denke da werden viele ein Liedchen davon singen können.

        Elektronalin

  3. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Wow !!!!
    Meinen herzlichen Dank für dieses tolle Interview liebes Team von AMAZONA. Sie ist für mich DIE Ausnahmekünstlerin schlechthin in diesem Genre mit einer außergewöhnlichen Begabung und ich finde ihre Produktionsweise faszinierend. Zudem ist sie auch noch eine äußerst nette Persönlichkeit.

    Ich habe all ihre Alben. Ihre Musik vermag mich immer wieder zu fesseln. Besonders ihre EP „ad infinitum“ ist geballte Emotion gepresst auf eine Silberscheibe und wann immer ich es anhöre, brauche ich eine Weile, bis ich wieder eine andere CD hören kann. Unglaublich ! Ihre aktuelle Veröffentlichung, die ja hier auch Erwähnung findet, ist einfach bombastisch. Man erlebt mit jeder neuen CD von ihr eine Weiterentwicklung ihrer musikalischen Fähigkeiten.

    Ok ok, ich hör mal besser auf zu schwärmen, aber ich bin ein absoluter Matzumi-Fan :) !

    Weiter so, Lady Matzumi !

    Weiter so, liebes AMAZONA-Team. Ihr habt immer wieder tolle Interviews.

    Liebe Grüße von eurem treuen Leser,
    Jochen

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