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Interview: Matzumi – Beste Newcomerin 2011 – sphärisch!

(ID: 1126)

AMAZONA.de:
2010 wurdest Du als beste Newcomerin von „Schallwelle“ ausgezeichnet. Was für ein Preis ist das und wie kam es zu der Auszeichnung?

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MATZUMI:
Dazu muss ich ein wenig ausholen. Zum besten Newcomer gekürt zu werden, übertraf alles für mich Vorrangegangene: Ich war immer skeptisch und sehr selbstkritisch, was meine eigenen Werke anging. Ich empfand es nie als etwas Besonderes, fand mich nie so gut, wie später allgemein verlautet wurde. Im Gegenteil: Ich hatte Angst davor, meine Musik mit anderen zu teilen und auch nur weil ich glaubte, dass das, was ich mache, auch nur ich gut finden kann.
Dennoch war da eines Tages der Wunsch mit meinem Projekt in die Öffentlichkeit zu gehen, da es mir nicht mehr genug war, nur innerhalb meiner 4 Wände Musik zu machen. Ich wollte mehr! Schon in meiner Jugend sehnte ich mich nach der Bühne. Das war schon mit 17 meine Vorstellung für mein zukünftiges Leben, aber ich hielt mich weiterhin im Hintergrund, fühlte mich noch nicht bereit dazu, größere Schritte zu wagen.
Dann aber, viele Jahre später, kam alles für mich Schlag auf Schlag! Zuerst kam die Anfrage eines Labels (CandyRush-music) an mich, das sich für mein Projekt interessierte und mit dem ich dann zusammenarbeitete. Bald schon kamen die ersten Album-Veröffentlichungen.
Anfang 2010 knüpfte ich weitere wertvolle Kontakte, die mich ein ganzes Stück voran brachten und mich innerhalb der EM-Szene bekannt machten und mir auch meine aller erste Chance ermöglichten, erstmalig mit meinem Projekt live aufzutreten. Das waren (und sind) die Bielefelder Jungs vom Electronic Circus.
Tja und dann kam im März 2011 die Verleihung des Schallwelle-Preises, bei der ich den Preis „Zum besten Newcomer 2010“ erhielt. Die „Schallwelle“ ist ein deutscher Preis für elektronische Musik – (Link im Anhang des Interviews).

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AMAZONA.de:
Ist durch den Preis Deine musikalische Karriere in Schwung geraten?

MATZUMI:
Der Preis war eine große Auszeichnung für mich, aber so richtig in Schwung geraten ist die musikalische Karriere dadurch nicht. Ein Preis allein kann sicher daran nicht viel verändern. Es ist eine Auszeichnung, aber ein Sprungbrett…? Es gehört nach wie vor viel Fleiß, Geduld und Arbeit dazu. Das sind letztendlich die Faktoren, die die eigene Karriere voran bringen können – und natürlich die richtigen Kontakte! Aber trotzdem alles ohne Garantie.

AMAZONA.de:
Wie Du auf Deiner Website schreibst, komponierst Du vor allem nachts. Was ist denn Deine Tagesbeschäftigung? Oder kannst Du durch die Musik schon die Miete bezahlen?

... und ein JP8000 in Yamaha Begleitung

… und ein JP8000 in Yamaha Begleitung

MATZUMI:
Das stimmt. Das hat eher etwas damit zu tun, dass ich allgemein ein Nachtmensch bin. Am Tage hole ich dann den Schlaf nach, den ich bis dahin noch nicht hatte und arbeite dann an meinem angefangen Projekt weiter. Es gehört zu meinem Lebensrhythmus, da ich beruflich auch nur nachts arbeite. Von der Musik leben kann ich leider nicht. Das wäre zu schön, um wahr zu sein.

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AMAZONA.de:
Ich sehe schon, die Frage bleibt unbeantwortet. Dann zur letzten Frage, wo soll die Reise hingehen? Rein in die Charts…?

MATZUMI:
Die Charts strebe ich nicht an. Ich lasse die Dinge einfach auf mich zukommen. Natürlich ist es auch mein Wunsch, allein von der Musik leben zu können – welcher Musiker träumt nicht davon? Eines meiner angestrebten Ziele ist es, zukünftig noch viel mehr live zu machen, sprich Konzerte. In ferner Zukunft sehe ich mich dabei auch mit echten Orchestern auf der Bühne. Darauf arbeite ich hin. Des Weiteren könnte ich mir auch sehr gut vorstellen, Soundtracks für Filme zu komponieren. Sprichwörtlich alles Zukunftsmusik.
Ob ich meine mir gesteckten Ziele erreichen werde, wird die Zeit zeigen. Ich selbst arbeite hart daran. Leicht ist es nicht! Illusionen sollte man sich nicht machen, und eine gehörige Portion Glück gehört auch dazu. Aber: Es ist jedoch nie verkehrt, ein Ziel im Leben zu haben.

AMAZONA.de:
Liebe Matzumi, wir bedanken uns bei Dir für dieses Interview.

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Forum
  1. Profilbild
    elektronalin

    Vielen Dank für das tolle Interview über Matzumi als Künstlerin und Ihre Musik.

    Der Einsatz von Hardware Workstations von ihr ist meiner Meinung nach sehr klug, denn einen PC würde ich auch ungern mit auf die Bühne nehmen, da ich der Zuverlässigkeit von Computern, außer im Studio nicht genug vertraue. Hardware ist selten so mit Software vollgestopft wie ein PC, und deshalb wird ein Absturz auch viel seltener der Fall sein.

    Vielleicht tut es auch eine Akai MPC als Sequenzerzentrale. Außerdem sollte ja auch noch etwas Live rüberkommen ;-)

    Zudem kommt auch noch der von Matzumi beschriebene physische Kontakt zu den Instrumenten, die auch noch in vielen Fällen vom optischen Eindruck geprägt werden. Deshalb wird der Einsatz alter Klangerzeuger auch seinen ganz speziellen Reiz haben. Ist eben nur eine Geldfrage in der heutigen Zeit.

    Elektronalin

  2. Profilbild
    elektronalin

    Zum Thema „Berufliche Zukunft mit elektronischer Musik“ kann man Matzumi nur viel Glück wünschen, da die Zeit eine ganz andere ist und hauptsächlich nur die Künstler Geld damit verdienen, die sich heute als „Pioniere“ schimpfen dürfen.

    Elektronische Musik ist leider extrem abgenutzt, wie es Klaus Schulze schon einmal in einem Interview gesagt hat. Heute haben doch schon Jugendliche ein IPad, für das die Programmierer schon heute unzählige Möglichkeiten in Sachen Software bereithält. Zudem hat Musik keinen wirklichen Wert mehr. Zumindest für die Masse, siehe alles kostenlos im Web!

    Es ist eigentlich „Schade“ das wir in einer Zeit leben, die sich nicht zugunsten des Künstlers entwickelt hat. Es bleibt also abzuwarten, in welche „rentable“ Richtung sich das Musikgeschäft für den Künstler entwickeln wird.

    Elektronalin

    • Profilbild
      Tyrell RED

      @elektronalin Ich sehe es nicht ganz so dramatisch. Vielleicht ist gerade jetzt die Zeit gekommen bei der sich wieder Musiker etablieren die nicht nur an Geld und Ruhm denken wie vor der Web-Revolution. Wer also heute Musik macht, macht Musik vielleicht wieder weil er Musik machen will. :-)

      • Profilbild
        elektronalin

        @Tyrell Da gebe ich Dir natürlich vollkommen Recht! Klar, Musik macht man aus Liebe zur Musik, jedoch wenn ich an meine Investitionen denke, die ich in den letzten Jahrzehnten getätigt habe, dann kommen mir schon ein wenig die Tränen…

        Vor allem möchte man gerne den Hauptteil seiner Zeit in Musik investieren, damit man auch Qualität in die Musik stecken kann und da fehlt dann eben das finanzielle Auskommen, dass zumindest den eigenen Lebensunterhalt sichert, was in den meisten Fällen auf dem Arbeitsamt endet.

        Ich denke da werden viele ein Liedchen davon singen können.

        Elektronalin

  3. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Wow !!!!
    Meinen herzlichen Dank für dieses tolle Interview liebes Team von AMAZONA. Sie ist für mich DIE Ausnahmekünstlerin schlechthin in diesem Genre mit einer außergewöhnlichen Begabung und ich finde ihre Produktionsweise faszinierend. Zudem ist sie auch noch eine äußerst nette Persönlichkeit.

    Ich habe all ihre Alben. Ihre Musik vermag mich immer wieder zu fesseln. Besonders ihre EP „ad infinitum“ ist geballte Emotion gepresst auf eine Silberscheibe und wann immer ich es anhöre, brauche ich eine Weile, bis ich wieder eine andere CD hören kann. Unglaublich ! Ihre aktuelle Veröffentlichung, die ja hier auch Erwähnung findet, ist einfach bombastisch. Man erlebt mit jeder neuen CD von ihr eine Weiterentwicklung ihrer musikalischen Fähigkeiten.

    Ok ok, ich hör mal besser auf zu schwärmen, aber ich bin ein absoluter Matzumi-Fan :) !

    Weiter so, Lady Matzumi !

    Weiter so, liebes AMAZONA-Team. Ihr habt immer wieder tolle Interviews.

    Liebe Grüße von eurem treuen Leser,
    Jochen

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