Interview: Mr. Firechild, alias Even, alias DJ Roine

Mary:
Hast Du Dich ganz auf Deine musikalische Karriere verlassen oder Dir ein zweites Standbein gesucht?

Pontus:

Aufgrund meiner Leidenschaft zur Musik entschied ich mich für den Studiengang Musikproduktion. Dort lernte ich alle Basics des Aufnehmes u.a. mit großen analogen Mixern, Arbeiten mit 2 Inch bis 24 Track Tapemachines, wie man Hardware Outboards benutzt, alles über Mikrophone und, und, und. Aber das Beste an diesem Studium waren die Kontakte, die ich sammeln konnte. Bis heute stehe ich noch im Kontakt mit Leuten aus dem Musikbusiness, die ich damals kennen lernte. Einige meiner Lehrer sind heute große Komponisten mit Erfolgen in Asien. Nebenbei arbeitete ich in einem Musikladen und verkaufte dort Instrumente. Mitte 2000 hatte ich einen kleinen Durchbruch als Popmusiker. In der Zeit konnte ich dann tatsächlich von meiner Musik leben. Heute arbeite ich zu 50% als IT-Berater und die anderen 50% in meinem Studio.

Evan

Mary:

Du erwähnst das nur so beiläufig, erzähl uns mehr über Deine Karriere als Pop-Musiker!

Pontus:
2003 ergatterte ich einen großen Plattendeal mit Universal Music als „Evan“. Wir produzierten ein Album und nahmen ein teures Musikvideo auf. Das war noch vor den schwierigen Zeiten in der Musikindustrie. Es machte viel Spaß, aber der erwartete Erfolg blieb aus. Einige Lieder liefen im schwedischen Radio und ich tourte sogar durch Schweden. Ich arbeitete 2 Jahre lang am nächsten Album, aber Universal war aufgrund der schlechten Verkaufszahlen des ersten Albums nicht mehr daran interessiert. Völlig unerwartet wurde einer meiner Songs dann 2006 für das „Melodifestivalen“ in Schweden ausgewählt. Das ist der schwedische Eurovision Song-Contest Vorentscheid. Ich gewann zwar nicht, aber es war eine tolle Erfahrung, in der größten TV Sendung Schwedens aufzutreten.

YT-Video mit Mr.Firechild als Pop-Sänger, Why not?

Mary:
Hast Du Dich auf der Bühne wohl gefühlt?

Pontus:
Irgendwie schon – man bekommt bei Auftritten einfach einen unglaublichen Adrenalin-Kick! Die meisten Künstler, die ich getroffen habe, waren absolut besessen davon, im Mittelpunkt zu stehen. Ich hatte meine 15 Minuten Ruhm und dafür bin ich sehr dankbar.