OORAs Reise vom Stoner-Metal zu Ambient-Sounds
OORA im Interview. Ich mag die YouTube-Videos des sympathischen Hünen aus Italien sehr und habe mich extrem gefreut, ihn in diesem Jahr auf der Superbooth in Berlin persönlich zu treffen und im Anschluss dieses Interview mit ihm führen zu können.
Inhaltsverzeichnis
Wir sprachen darüber, wie Corona sich auf seine Präsenz in den sozialen Medien auswirkte,
OORA im Interview
Musikalische Entwicklung und der Weg zum YouTube-Star
Sonja:
Die meisten Leute dürften dich aus deinen wunderbaren YouTube- und Instagram-Videos kennen. Wie kam es dazu, dass du mit dem Erstellen von Videos begonnen hast und hättest du je gedacht, dass dein Kanal einmal so viele Follower haben wird, wie er jetzt hat?
OORA:
Wie viele andere war ich während der Covid-Pandemie zu Hause isoliert und hatte Zeit, mit
Musik und Videos zu experimentieren. Damals beschloss ich, jeden Tag ein Video zu veröffentlichen und diese Konsistenz hat sich gut ausgezahlt. Ich hätte nie erwartet, dass ich bei den Followern so einen großen Zuwachs erreiche, aber seitdem erlebte ich ein stetiges und organisches Wachstum.
Sonja:
Für alle, die deine Videos nicht kennen: Magst du uns ein bisschen erzählen, was du dort so treibst?
OORA:
Ich nutze Instagram, um meiner Kreativität freien Lauf zu lassen. Ich habe sowohl eine akustische als auch eine visuelle Sprache entwickelt und in den letzten Jahren einen durchgängigen Stream an Musik veröffentlicht. Ich erstelle auch Inhalte für YouTube und Patreon. Ich liebe es, Musik, Ideen und Probleme zu teilen.
Sonja:
Auf der Superbooth hast du mir von deiner früheren Stoner-Metal-Band erzählt. Jetzt machst du hauptsächlich Ambient-Musik. Magst du uns deine musikalische Entwicklung genauer beschreiben?
OORA:
Ja, es war eine Stoner-Metal-Band und hat viel Spaß gemacht, solange es dauerte. Leider wurde es ernst und wir trennten uns. Ich beschloss, nie wieder in einer Band zu sein und elektronische Musik kam mir zu Hilfe! Ich war schon immer fasziniert von Synthesizern und davon, zu lernen, wie man als Solo-Künstler auftritt, also fühlte ich mich wirklich motiviert, die ersten Schritte zu unternehmen.
Sonja:
Früher warst du Mitglied einer Band, heute bist du als Solo-Künstler unterwegs. Erzählst du uns etwas über die Vor- und die Nachteile beider Seiten?
OORA:
In einer Band zu sein bedeutet, die Bühnen, die Ideen, die Erfolge und die Misserfolge zu teilen. Alles wird durch die beteiligten Personen verstärkt, das Gute und das Schlechte. Ich hatte jedoch immer Schwierigkeiten, mich anderen gegenüber voll auszudrücken, deshalb genieße ich die Soloproduktion mehr. Ich kann ganz ehrlich sein. Es ist viel stressiger, allein aufzutreten, man muss sich daran gewöhnen, den ganzen Druck auf den eigenen Schultern zu tragen.
Sonja:
Wer hat dich musikalisch am meisten beeinflusst?
OORA:
Schwer zu sagen. Ursprünglich haben mich Plastikman und TM404 auf den 303-Minimal-Vibe gebracht, dann Caterina Barbieri und Alessandro Cortini mit ihren Melodien, die den Deal perfekt machten. In letzter Zeit bin ich von der glitchigen Musik von Jan Jelinek und Romeo Poirier inspiriert.
OORA über seine Art des Komponierens
und seine Herangehensweise an Instrumente und Effekte
Sonja:
Dein Name ist ja einem „Happy Accident“ geschuldet, weil du dich beim Schreiben auf der Tastatur vertippt hast. Gibt es solche „Happy Accidents“ auch in der Musik oder gehst du immer genau nach einem konkreten Plan vor, wenn du einen neuen Song entwickelst?
OORA:
Ich würde sagen, 99 % meiner Kompositionen sind eher Zufall. Ich beginne nie mit einer präzisen Idee oder musikalischen Struktur. Ich interagiere mit Maschinen und führe einen Dialog. Ich nehme Sachen auf und das Meiste stirbt auf meinen Festplatten. Aber ab und zu höre ich eine schöne Idee und arbeite an diesem Keim, bis ein Track herauskommt. Ich gehe unvoreingenommen und ohne Erwartungen an das Musikmachen heran.
Sonja:
An deinen Videos fasziniert mich besonders, dass du eine ganz eigene Art hast, dir einen Zugang zu jedem einzelnen Instrument zu erarbeiten. Beim Zusehen hat man das Gefühl, dass du dich komplett in dem Workflow des Geräts verlierst, ohne stereotype Vorgehensweisen zu verwenden. Magst du uns deine Herangehensweise im Detail erklären und gab es schon mal ein Gerät, zu dem du partout keinen Zugang entwickeln konntest?
OORA:
Ich bin sofort auf einer Wellenlänge mit einem Instrument, wenn es das Richtige für mich ist. Zu diesem Zeitpunkt nehme ich alles in die Hand, das man bekommen kann und es dauert Minuten, bis ich einen Klang herausbekomme. Ich bin im Allgemeinen auf einer Wellenlänge mit Instrumenten, die nicht nur gut klingen, sondern auch gut aussehen und sich gut anfühlen, normalerweise, weil es einen Designer gab, der eine klare Vision hatte.
Ich lege großen Wert auf Interfaces. An dieser Stelle klingt alles großartig, also ist für mich die richtige Schnittstelle entscheidend. Ein schlechtes Interface ruiniert alles und ich habe viele Erfahrungen damit gemacht, aber du wirst solche schlechten Erfahrungen in meinen Videos nicht sehen, denn was für mich nicht funktioniert, bedeutet nicht, dass es für dich nicht großartig sein kann.
Zu meinem stereotypen Verfahren habe ich ein Beispiel: Als ich den Vermona Perfourmer bekam, verwendeten die Leute ihn in den meisten Videos, die ich auf YouTube sah, als Poly-Instrument, was für mich keinen Sinn ergab. Ich begriff sofort die Kraft dieser Maschine als vierstimmiges Quartett. Ich schätze, dieses Gerät hat bei mir einen anderen Anklang gefunden und das ist das Schöne an unterschiedlichen Herangehensweisen.
Sonja:
Du machst ja auch Musik für Werbung. Wie kam es dazu?
OORA:
Normalerweise kontaktieren mich Regisseure dafür. Ich komme aus der Werbebranche, also weiß ich, wie diese Welt funktioniert und es macht mir Spaß, Bilder mit Musik zu unterlegen.
Ora Live und im Studio
„Sprechen wir mal über dein Setup“
Sonja:
Deine Vorliebe für Delay-Pedale und Elektron-Geräte ist ja kein Geheimnis. Wie sieht dein aktuelles Setup ganz konkret aus, welche Kriterien muss ein Gerät erfüllen, um in dein Setup integriert zu werden und verwendest du vielleicht auch irgendwelche besonderen Kniffe bei der Nutzung bestimmter Geräte?
OORA:
Wenn du von Live-Setups sprichst, ändert sich das sehr, aber die Grundausstattung ist der Model1-Mixer mit Benidub Echo und Eventide Space mit einer Auswahl an Geräten, die auf den Anlass zugeschnitten ist.
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Im Studio habe ich einen modularen Bereich, den UDO Super6 als meinen einzigen Poly, die Vermona, Perkons, Rytm und Digitakt. Ich habe viele Effekte, die ich ständig austausche.
In letzter Zeit verwende ich den Push 3 für Live-Zwecke und einige Produktionen. Der Haupt-Sequencer, den ich verwende, ist der OXI.
Um in mein Setup aufgenommen zu werden, muss eine Sache besser klingen und einfacher zu verwenden sein als das Zeug, das ich bereits auf dem Schreibtisch habe.
Limitierungen bei Musikinstrumenten
Sonja:
Wenn du die Wahl hättest zwischen einem limitierten Gerät mit der Herausforderung, das Beste aus dem Instrument herauszuholen oder einer „DAW in a Box“, die alles kann, wie lautet deine Wahl und magst du sie begründen?
OORA:
Offensichtlich sind Limitierungen meine Stärke. Ich hasse es, wenn Instrumente mit Zeug vollgestopft sind. Ich kann mit zu vielen Optionen nicht umgehen, zumindest nicht in der Schaffensphase. Ich bin sicher, ich könnte für den Rest meines Lebens nur mit dem Oxi, dem Perfourmer und ein paar Pedalen komponieren!
Sonja:
Was trifft eher auf dich zu:
A) Ich habe eine ganz konkrete Sound-Idee und suche ein Gerät, das in der Lage ist, diese umzusetzen.
B) Die Geräte selbst inspirieren mich zu meinen Sounds.
OORA:
Definitiv B. Ich spiele mit etwas herum und das inspiriert mich. Aber bei Effekten bin ich eher A, ich verwende gern bestimmte Geräte für eine bestimmte Aufgabe.
Aktuelle Projekte und eigene Gedanken
Sonja:
Woran arbeitest du im Moment?
OORA:
Ich stelle gerade ein paar Tracks und Sample-Pakete fertig. Ich habe eigentlich viel neue Musik und überlege, wie ich sie als unabhängiger Künstler am besten veröffentlichen kann.
Sonja:
Gibt eine Frage, auf die du liebend gerne einmal antworten würdest, die dir aber niemand bisher gestellt hat?
OORA:
Ich denke viel über meine Reise als Kreativer nach. Ich frage mich immer wieder: „Lohnt es sich?“
Ich würde gerne mehr von Künstlern über ihre Beweggründe hören, diesen Weg in unbekannte
Gebiete zu beschreiten. Für mich geht es nicht wirklich darum, ob ich etwas wert bin oder nicht, es ist eher eine Notwendigkeit. Ich denke ständig darüber nach, etwas Wertvolles zu schaffen und manchmal ist das eine entmutigende Aufgabe. Ich schätze, die Hoffnung ist, dass sich die Reise zu gegebener Zeit als lohnenswert erweisen wird.
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Sonja:
Gibt es noch etwas, das du den Menschen unbedingt mit auf den Weg geben möchtest?
OORA:
Verschwende keine Zeit mit der Suche nach der perfekten Snare.
Akzeptiere deine Unvollkommenheiten.
Sage etwas Ehrliches.
Dein persönlicher Kampf macht dich interessant.
Vielen lieben Dank an OORA für dieses tolle Interview! Es hat mir wirklich viel Spaß gemacht und ich hoffe, wir sehen uns spätestens auf der nächsten Superbooth.
Sympathisch! Seinem Channel folge ich schon eine Weile. Mag die Sounds, die er kreiert sehr. Danke für das Interview und den kleinen Einblick.
Ich schließe mich @Basicnoise an: Auch ich bin jedes mal dabei, wenn @Oora etwas neues auf seinem Kanal veröffentlicht. Nicht alles ist für mich von Interesse, aber die ersten paar Minuten werden von jedem Video gesehen.
@Flowwater Ich persönlich mag sein Video „Modular on the roof #7“ sehr gerne. Ist zwar schon geraume Zeit online, höre es aber immer wieder gern
Ich schau mir seine Videos regelmäßig an..ein sympatischer und inspirierender Künstler!
@mofateam Ironie sollte man als solche deklarieren.
Wenn nicht, könnte man meinen du meinst das ernst.
@masterBlasterFX Ich finde ihn tatsächlich sympathisch und seinen happy-accident-Ansatz inspirierend – immerhin haben u.a. seine Videos mich dazu bewogen, einen Perfourmer zu kaufen.
Außerdem habe ich Respekt vor Leuten, die tatsächlich rfegelmäßig Musik erschaffen, anstatt darüber zu reden.
Abgesehen davon halte ich mich in Foren etc gern mit Negativkommentaren zu Personen zurück, die ich gar nicht persönlich kenne.
Ähnlich halte ich es online mit Ironie.
@mofateam Das respektiere ich.
ja ganz toll. interviewt man jetzt jeden? ihr könnt mich ja auch mal interviewen, dann laber ich euch auch voll. bobeats, oora? ja wunderbar ihr nehmt euch doch selbst die Glaubwürdigkeit.Die einzige Relevanz dieser Leute ist, das Aufblasen ihrer „Musik“ mit visuellem hochglanz und übertriebenem Gelaber über das, was eder macht. Musik in „“ weil nicht alle welche machen. Ihr seit doch schon selbst lange dabei und könnt doch selbst all das l, was diese Leute machen. katapultiert deren youtubekanal diese Leute auf Kollegenlevel oder Augenhöhe? Geht mir so auf den Sack. Ein oora mit seinen tutorials oder tipps ist höchstens für Anfänger interessant, denn es werden nur Grundstandards erklärt und über bestimmtes equipment aufgeblasen. Oder nicht. ich kann mich nicht an ein Video von irgendeinem synthtuber erinnern, in dem es nicht um irgendwelche Grundkonzepte geht. das ist fake it until you make it. Ist ja gar nicht mal so, dass alle nix können oder schlecht wären. Aber dann kannst du unendlich viele Leute interviewen. Die Einstiegshürde ist bei elektronischer Musik quasi winzig, bzw. bei Synth im Vergleich zu allen anderen Instrumenten.Wen bockt den dazu noch der Background dieser Leute? youtube scheint mittlerweile voller B-Promis. Soviele Wichtigtuer in diesen Synthkanälen. Ausnahmen bestätigen…. Man muss nur nicht schlecht sein und schon ist man relevant. Und alle sind dabei. Ahja gut.
@SINUS Du hast „mimimi“ falsch geschrieben.
@4finger ja, wenn du davon ausgehst das ich „mimimi“ schreiben wollte. Kannst du tun, ist dann aber falsch.
@SINUS Hui! Dein Kommentar liest sich wie „SÄGEZAHN“🤨. Da gefällt mir dein SINUS besser…
Ich antworte mal eher im Sinne deines Profilbildes:
Wenn Musik eine Sprache ist, die nicht von jedem gleich empfunden wird, benötigt sie dann Verständnis, um sie am Leben zu erhalten?
In diesem Sinne freue ich mich schon jetzt über das Interview mit Dir, welches ich auf AMAZONA lesen darf.👍
Dir wünsche ich allzeit ein „Hohes C“🤩
@SINUS Top Antwort. 👍
@SINUS Bei Amazona geht es um Musik und den respektvollen Austausch von Musikern über Tipps, Tricks, Wissenswertes und individuelle Herangehens- und Arbeitsweisen, die andere Menschen dazu inspirieren können, selbst kreativ zu werden.
Am besten lernt man in meinen Augen von Mitmusikern 😉
Amazona-Leser, die aktiv ein Teil dieses respektvollen Austauschs werden möchten, haben jederzeit die Möglichkeit, sich mit ihrer Geschichte bei unserer Rubrik „Amazing Readers Music“ zu bewerben, damit andere von ihren Erfahrungen und Wissen profitieren können.
@Sonja (Team DelayDude) Das kann ich erfreulicherweise bestätigen: Ich hatte ein Thema, von dem ich dachte, dass es auch andere Leserinnen und Leser hier interessieren könnte, ich habe das Thema der amazona-Redaktion vorgeschlagen, und dann bekam ich Rückmeldung von der Redaktion. Das war durchaus kein „Durchwinken“ des Themas, sondern erst einmal ein Austausch. Dann habe ich noch Informationen nachgereicht, die seitens der Redaktion angefragt wurden, und dann hat Redakteur Peter Grandl das Thema angenommen und mir wurde Sonja als Interviewerin „zugeteilt“.
Da ich beruflich selbst im Umfeld der Musikpresse arbeite (wenn auch im Bereich der klassischen Musik), kann ich bestätigen, dass das hier ein blitzsauberes und vorbildliches redaktionelles Auswahlverfahren ist, von dem ich mir wünschen würde, dass es mehr Medien gäbe, die das so machten.
Ansonsten finde ich die Interviews bei amazona häufig sehr interessant, da hier Menschen interviewt werden können, die bei anderen Medien einfach nicht gefeatured werden, oder wenn sie gefeatured werden, erzählen sie bei anderen Medien garantiert nicht in dem Tiefgang wie hier bei amazona z.B. von ihrem Studio-Setup oder was sie so „technisch“ alles machen. Mich interessiert das, deswegen einen Daumen hoch von mir: Bitte weitermachen damit!!
@UAP Hallo UAP
ich finde da auf Amazona kein Interview mit dir.
Oder habe ich da etwas falsch verstanden ?
Freundlich Grüsst
masterBlasterFX
@masterBlasterFX Nee, alles richtig verstanden! 👍 Hier wirst Du fündig: https://www.amazona.de/amazing-readers-music-uap-und-katie-tich-synth-folk-duo/
@UAP Vielen Danke für den Link 🙂
Spannendes Interview.
„City Be Your Monster“ gefällt mir sehr !
Guter Mix von modern und 80s.
Weiter so und Gruss
masterBlasterFX
@SINUS Er ist eben ein Synthfluencer, der davon lebt, Werbung für gear zu machen. Er macht es schon stilvoll und teilweise gefallen mir auch die Soundbeispiele, aber das wars auch auch schon.
Es wird eben alles nur oberflächlich betrachtet und konstant in den Himmel gelobt. Werbung eben. Wieso sollte er auch in die fütternde Hand beißen?
Wirklich detailliert kann er auch nichts betrachten, denn, selbst im Vergleich zu anderen gearfluencern, hat er sehr wenig technisches knowhow. Das benötigt man als Künstler nicht zwangsläufig, aber das ist er eben auch nicht. In Sachen Harmonielehre ist er ebenfalls nicht sehr bewandert und bedient sich hauptsächlich an den Skalen und Akkordzaubereien des oxi-sequencers.
@genderina Ich verstehe die generelle Skepsis gegenüber den sogenannten Synthfluencern. Ich verstehe allerdings nicht, was amazona daran hindern sollte, solche Leute zu interviewen. Ganz im Gegenteil würde ich mir vielmehr wünschen, dass solche Leute mehr interviewt würden, und dann gerne auch mal mit einigen eingestreuten kritischen Fragen, z.B. wie hoch der Anteil an werbefinanzierten Videos bei denen tatsächlich ist.
Das wäre aber vielleicht für einige enttäuschend, weil ich vermute, dass der Anteil wesentlich geringer ist, als allgemein vermutet wird, denn auch die Hersteller haben die Krisen der letzten Jahre deutlich zu spüren bekommen und haben geringere PR-Budgets als in früheren Jahren.
Gerade Oora stellt manchmal so „Boutique-Gedöns“ vor (sag ich jetzt mal… 😅), dass ich mir denke: „Alter, die Hersteller von diesen Teilen sind teilweise so „exotisch“ und das werden im Vergleich zu den „Großen“ so winzige Firmen sein, dass ich mir beim besten Willen nicht vorstellen kann, dass da viel (oder überhaupt irgendwelches) Geld fließt.“
Logisch muss dann so ein Influencer zwischendurch auch mal so’n „Allerweltsböller“ vorstellen, damit er dann seine Ausflüge ins Boutique-Gear querfinanzieren kann. Hab ich kein Problem mit…
@UAP Bei den kritischen Fragen stimme ich dir zu. Ich würde mir aber trotzdem viel mehr Interviews von spannenden Künstlern wünschen, anstatt „solchen“ Youtubern, da bin ich bei sinus.
Jemand von erased tapes oder gondwana records wär doch mal was!
@SINUS Ich würde nahelegen, das einfach selbst mal auszuprobieren: Mach mal ein YouTube-Video über irgendein Thema, dass Du für relevant hältst. Versuche, das technisch und optisch professionell zu produzieren! Und wenn Du das hast, dann lade es bei YouTube hoch und versuche, ein Publikum dafür zu begeistern!
Das hätte den Vorteil, dass Du dann aus eigener Erfahrung reden kannst. Meiner Meinung nach ist es nämlich immer noch der beste Weg, um eine Leistung anderer beurteilen zu können, wenn man es selbst ausprobiert, mal sowas ähnliches zu machen.
@UAP Genau so habe ich es auch erlebt. Es sind meiner Meinung nach eine Menge Menschen mit umfangreichem Sach- und Menschenverstand hier am Werk. Das Interesse an Musik und die dafür möglichen Instrumente ist der verbindende Grund!😎
@CDRowell Gäbe es den „Like“-Button noch, jetzt würd‘ ich liken! 😁👍
@UAP 🎸
@UAP Dem ist nicht‘s mehr hinzuzufügen. Genau richtig. 👍
@SINUS Hey, @Sinus, das muss doch jetzt aber nicht sein, oder? Was ist denn Dir über die Leber gelaufen, dass Du so ausholst? So kennt man Dich doch gar nicht. Zumal @Oora doch nun einfach zum Besten gibt, was er so macht. Das ist doch grundsätzlich mal immer interessant. Im ganz direkten praktischen Einsatz für die eigene Musik vielleicht dann doch wieder nicht, aber so mal hinein schnuppern, wie andere was machen … das ist doch immer interessant, oder?
@SINUS Dein Kommentar offenbart, dass Du Dich mit dem Portfolio Deines Musikerkollegen Federico nicht ein stückweit auseinandergesetzt hast. Das umfasst zahlreiche Veröffentlichungen, Scores für Filme und Werbekampagnen, was auf eine langjährige professionelle Laufbahn in Komposotion und Sound Design schließen lässt. Stattdessen projezierst Du Deine eigene Unzufriedenheit auf ihn und lässt bei Deiner Schmähkritik kein Stereotyp über die achso bösen „Wichtigtuer“ auf YouTube aus. Vielleicht ist ja genau dieses Verhalten der Grund, warum Du nicht interviewt wirst und er schon?
@SINUS @Sinus: ich bin erstaunt wie emotional das für dich zu sein scheint. Ich für meinen Teil kann deine Kritik in Bezug auf Scene-Influencer allgemein nachvollziehen, entscheide aber selbst was ich im Netz konsumiere und wo/ob ich mir GAS hole (und wenn dann bin ich auch selbst schuld).
Ooora schaue ich sehr gerne im Gegensatz zu einigen Anderen, die mir zu hektisch, zu abgedreht („Look mum….“) oder dann doch viel zu „werbend“ sind. Ich finde ihn authentisch und nehme ihm ab dass er nur Geräte zeigt auf die er Bock hat. Ja, auf einige Geräte habe ich durch seine Videos Lust bekommen… und es in keiner Weise bereut seit dem sie da sind (die Zähl-Konsole steht unter dem Punkt „im nächsten Leben“ 🤤).
Vielleicht mal auf der Superbooth mit ihm schnacken empfehle ich, sehr sympathischer Typ!
Vielen Dank für das tolle Interview! 👍
@SINUS So viel Aggression und Frust – was stimmt nicht bei Dir ? Neid ?
Keiner zwingt Dich, einen Beitrag zu lesen, der Dich offensichtlich so dermaßen triggert, daß Du hier meinst, abhaten zu müssen.
Ich gehe Werbung absolut aus dem Weg. Blocken, zappen und was diesbezüglich alles nötig sowie möglich ist. Persönlich frage ich mich immer: Wer fällt bitte auf solch billige Maschen rein. Kanäle wie der hier vorgestellte sind G.A.S. Veranstaltungen, die überwiegend dem G.A.S. Jünger zuträglich sind, sowie dem Veranstalter der Show, der sich damit finanziert. Kann man mögen, MUSS man aber nicht! Will ich wirklich etwas lernen, gibt es genug Kanäle von „Musikern“ die dies ermöglichen.
Die inhaltliche Kritik an diesen Interviews kann ich nachvollziehen, die Form dieser aber nicht.
Es gibt sicher sehr viele Musiker mit interessanterer Kunst und spannenderen Werdegängen.
Aber wenn wir ehrlich sind, geht es bei Amazona eben ein bischen um Musik und sehr viel um Gear.
Ganz genau wie bei diesen Synth-Youtubern. Also ein perfect fit
Und da viele Amazona-Leser auch diese Videos schauen schließt sich hier der Kreis.
Wie war das?: Oh, wie freut ’s das menschliche Gemüt, wenn ’s irgendwo was wiedersieht.
@Baeno Kann ich so bestätigen. Ich bin ganz bestimmt nicht wegen der Musik hier. Wenn mal was tolles in die Ohren kommt freue ich mich natürlich aber primär geht es hier um Gear und(!) einige liebgewonnene Mitkommentatoren.
@Baeno Mir geht’s inzwischen, da ich selber nun eine Weile Musik mache, komplett anders herum:
Ganz viel Gear interessiert mich nicht mehr die Bohne. Ich habe den Blick dann immer auf meinen eigenen Gerätepark gerichtet, der hier langsam vor sich hinstaubt. Plus ich rufe mir immer in Erinnerung, wie viele zum Großteil ungenutzte VSTs ich in Form von Synthesizern und Effekten auf der Festplatte selig vor sich hinschlummern habe.
Braucht es da NOCH MEHR Geräte und Software, um Musik zu machen? Die Antwort lautet ganz klar: Nein! Gelegentlich packt mich auch das GAS, völlig klar. Aber so grundsätzlich reifte in mir die Erkenntnis, dass es nicht an den vorhandenen Geräten liegt, wenn ich keinen neuen Track zustande bekomme.
Was mir dagegen tatsächlich weiterhilft: Wie machen es denn andere? Wie setzen andere ihr Zeug ein? Welchen Workflow haben andere? Und vor allem: Wie motivieren sich andere (kann mir keiner erzählen, dass er ständig und immer hochmotiviert auf seine Geräte blickt)? Das sind die Informationen, die mich interessieren. Und zwar auch mal ganz grundsätzlich, nicht nur auf einen wie auch immer gearteten Gerätepark bezogen.
Deswegen sehe ich mir unter anderem auch gerne Videos von Oora an.
@Flowwater Warum kommt mir hier das CBM 8032 AV Projekt von Herrn Henke in den Kopf? Ich kann jedem nur die Lektüre von „Inside the CBM 8032 AV project“ empfehlen und sich dann überlegen, ob man jemals wieder einen Synth einschaltet. Über OORA möchte ich mir noch kein Urteil machen. Ich habe den Artikel nicht einmal gelesen. Wenn er relevant ist wird die Zukunft es zeigen. Ich zitiere dann immer den Begriff der „Qualität“, die sich bekanntermaßen durchsetzt, in welcher Form auch immer. Es schadet nicht, sich selbst von Zeit zu Zeit einzunorden, das geht am besten mit den wirklich smarten Leuten, die wirklich Energie in ihre Sache stecken, was auch immer das sein mag.
@Kazimoto Das mit dem »einnorden« sehe ich ganz exakt genau so. Der Vergleich mit anderen hilft dann doch, mich selber besser einordnen zu können. Der Vergleich mit Herrn Henke ist ein großartiger, denn daran sehe ich, wie weit ich noch von dem entfernt bin, was ich gerne machen und leben würde. Ich habe dann doch haufenweise andere Interessen, und sei es nur völlig unproduktive … wie zum Beispiel das nächste PlayStation-Spiel.
Ich würde gerne viel mehr machen – auch YouTube – nur bedeutet das, auch deutlich mehr Zeit zu investieren. Das bedeutet wieder eine teilweise oder komplette Abkehr von meinem eigentlichen Beruf (Programmierer) … da bin ich (noch) nicht mutig genug. David Lynch (Regisseur) ist ja auch so eine Persönlichkeit, die dieses »The Art Life« bereits sein ganzes Leben lang lebt. Aber irgendwie … ich traue mich da nicht.
Alleine schon deswegen habe ich großen Respekt vor Oora und all den anderen, die tatsächlich ihr Leben dem widmen, was sie selber für wichtig erachten. Die letzten Aussagen in dem Amazona-Interview hier gehen in die Richtung. 🙂
Ich habe in meinem obigen Posting übrigens tatsächlich »monolake« und »Vladislav Delay« als Beispiele angeführt, von denen ich wirklich lernen kann (zumindest gefühlt). Ich hab’s dann wieder raus gestrichen, weil ich nicht zu sehr abschweifen wollte. 😁
@Flowwater Ich mache Musik in erster Linie für mich, weil das Feedback über Sounds eine Möglichkeit ist mit mir selbst in Kontakt zu treten, was im Alltag oft zu kurz kommt. Andere schreiben oder gehen in den Kleingarten. Sowas zu seinem Broterwerb zu machen ist schwierig.
Wer es schafft als Kreativer über YT, Vertonungen und sonstige Dienstleistungen einen Bereich zu etablieren, der ihm Brot und Wohnung gibt, der hat es in meinen Augen geschafft, auch wenn es nicht einfach ist. Ob man darüber hinaus in Erscheinung treten muss ist dann ein anderes Problem. Oft gibt es mehr Bedeutung im Leben wenn du andere Sachen machst, die nicht unbedingt was mit Musik zu tun haben.
Ein Punkt noch zur „perfekten Snare“. Manchmal sind es Kleinigkeiten die wichtig sind und in der schieren Summe zu einer gefühlten Wertigkeit beitragen. Ist man sich des Werts sicher, dann geht man damit auch selbstbewußter um, bzw. ist eine gewisse Reife für einen größeren Kreis vorhanden. Da kommt der Henke wieder ins Spiel. Das Werk tonal recht einfach, der komplexe Unterbau zeigt das Können und Handwerk, wie bei einem Bildhauer. Dann kann man auch mit 5 alten Computern auf die Bühne gehen und mit Piepstönen eine Performance geben.
Wenn du mit dem C64 sowas machen willst:
https://www.youtube.com/watch?v=ly5BhGOt2vE
Echt smart!
Wow, sehr schönes Interview.
Schau schon seit einer Zeit seine Videos an.
Sehr sympatisch der Kerl und der Sound den er macht passt auch voll.
Wünsche ihm noch ganz viel Erfolg in dem Gebiet.
Und schöne Grüsse an Amazona und alle die hier mitlesen…
Die Diskussion hier verstehe ich überhaupt nicht.
Ob man Oora/seine Musik/sein Schaffen nun persönlich mag oder nicht ist Geschmacksache, aber hier Relevanz in Frage zu stellen ist doch Unsinn. Das alles hier wäre völlig Sinnlos, wenn man hier nach Bekanntheitsgrad oder Plays in Spotify gehen würde. Unbekannte Künstler können ebenso inspirieren, wie Namhafte. Ich freue mich immer über Interviews. Und dabei finde ich es nicht entscheidend, was ein Künstler oder eine Künstlerin letztendlich für Musik macht. Trotzdem kann ein anderer Workflow interessante Aspekte aufweisen, die vielleichtden eigenen Workflow verbessern können. Manchmal inspiriert es ja auch einfach, zu sehen, wie andere an bestimmte Dinge herangehen oder wie ein Synths eingesetzt wird. (Wie hier eben der Vermona)
@Basicnoise Haters gonna hate.
„OORA über seine Art des Komponierens :
Ich würde sagen, 99 % meiner Kompositionen sind eher Zufall “
– Das unterschreibe ich … ohne zu werten
Ein Kollege hat mich auf die Videos von OORA aufmerksam gemacht, da ihm die Videos gefallen/ihn inspirieren.
Nachdem ich das 2te Video angeschaut hatte, musste ich zuerst rückfragen ob ich da wirklich die richtigen Videos sehe – ja ich tat dies.
Ich dachte dann, OORA ist ein Profi der wird gebucht und hat sicher mindestens einen guten Track.
Einen Track zu finden war schwierig da die meisten Videos von OORA, sorry, für mich einfach langes selbstherrliches gelabber sind.
Die anscheinend am meisten gehörten „Tracks“ sind, äh wie soll ich sagen, mhh – nicht meine Musik.
Meinem Kollegen sagte ich dann, dass meine Zeit mir zu wertvoll sei um solche Videos zu schauen und mir der Typ absolut unsympathisch ist.
Jetzt, ca. 1 Monat später das Interview mit OORA hier auf Amazona !
Das Interview fand ich gut geführt, interessant und die richtigen und wichtigen Fragen wurden gestellt.
Den mehrheitlich positiven Anklang für OORA in den Kommentaren auf Amazona überrascht mich wirklich.
Das Leben, die Menschen und die Musik sind wirklich spannend 🙂
@masterBlasterFX Also unsympathisch finde ich ihn jetzt nicht. Man merkt daß das was er macht mit ihm eine Wechselwirkung eingeht und nicht nur Show ist. Ich habe mir sein „How I create Video Content for My Music“ Video angeschaut und laut Video hat er während Corona angefangen Videos zu machen, was nun auch schon einige Zeit zurückliegt. Er hat seitdem eine kleine Gemeinde für sich gewonnen und auch vorher schon sich mit Fotografie beschäftigt. Also der klassische kreative Typ wie ich ihn kenne. Er wirkt auf mich offen und authentisch, dazu ist er kein hässlicher Typ. Klar, er ist der kreative Hipster mit Vollbart und Tattoos, etwas was ich nicht für mich aussuchen würde aber bei ihm gut passt, ein echtes Bärchen eben, dazu mit italienischem Akzent. Alles in allem sehr stimmig und ich wünsche ihm sehr viel Erfolg bei dem was er tut. Wenn ich mit Medien was anfangen wollte, bei ihm würde ich eine Masterclass buchen, vor Ort und persönlich. Und er heißt Frederico, keine Ahnung warum sowas immer unterm Tisch fällt. Mein Name ist übrigens Marko. ☕
@Kazimoto Danke für dein Feedback, Marko !
Ich habe jetzt doch noch ein Video von OORA, bzw. Federico (übrigens nicht Frederico) gesehen, das ich auch hören konnte.
Das habe ich sogar 2 mal abgespielt !
Unsympathisch ist natürlich ein starkes Wort, sollte man so nicht schreiben.
Aber ob Hippster, Bartträger, Akzent oder Tattoo, das ist mir egal.
Auch Erfolg darf er haben !
Sollte mir Federico an einer Party über den Weg laufen, werde ich ihm Komplimente für seine Werke aussprechen, ihm ein paar Tipps geben und ihn mit dir, Marko, bekanntmachen.
Versprochen !
Gruss masterBlasterFX