Peter:
Ich kann das schon verstehen, dass er nicht über seine Arbeit mit APPLE sprechen darf, aber für uns wäre die Zeit vor APPLE viel spannender gewesen, aber selbst darüber darf er kein Wort verlieren. Jetzt aber mal zum offiziellen Teil. Wir sind ja wegen Dir hier und haben unser Leben für dieses Interview riskiert.
Reinhold:
(lacht) … ja, ja … LA Downtown ist nicht Santa Monica. Aber wenn man weiß, wo man hier lang darf und wo nicht, ist es eigentlich ganz ungefährlich. Ein paar Blocks von hier entfernt gibt es eine Straße, die diesen Teil trennt von dem Teil, in dem die Homeless People auf den Gehwegen campieren. Das ist wie eine unsichtbare Grenze und irgendwie funktioniert das, so dass die Wohlhabenden nicht ständig mit dem Elend der anderen konfrontiert sind. Also die Gangs sind meilenweit entfernt in South Central oder East LA., hier seid ihr ganz sicher.
Peter:
Na dann mal los. Wie kam’s zu dem Sprung vom Popmusik-Produzenten der „Neuen deutschen Welle“ zum Filmmusik-Komponisten?
Reinhold:
Naja, es war ja kein Sprung. Es war eher eine Desillusionierung des Berufsbildes Popmusik-Produzent. Angefangen hatte das während meiner Zeit auf der Musikhochschule, als ich bereits mit der Nina Hagen Band auf Tour war. Dann drehte sich alles noch um Punk vermischt mit Rock.
Dann „Spliff“ und das „Spliff Studio“ und mit diesem Studio kamen Anfragen, ob man nicht als Produzent tätig werden möchte. Das lag ja daran, dass wir alles selbst produziert hatten in unserem eigenen Studio und offensichtlich genau den Sound-Geschmack der damaligen Zeit getroffen hatten. Und so kam ich zum Produzieren. Dadurch hatte man so ein bisschen das Gefühl, dass das eigentliche Hauptprojekt versandet. Hauptsächlich auch deshalb, weil Nena plötzlich so riesig wurde, dass damit sämtliche Ressourcen aufgebraucht wurden, inklusive meiner Zeit.
Was!? Und dann hört es einfach auf Seite 5 auf!? Was!? Bis nächsten Samstag warten!? Oh man, oh man… Danke für den bisherigen ersten teil, bin auf den zweiten schon gespannt wie ein Flitzebogen!
*stöhn* Eine Woche warten, bis man weiß, wie es weiter geht? Das ist ja wie beim einem Cliffhaner bei »Raumschiff Voyager«. Auf jeden Fall vielen herzlichen Dank für das Interview … ich meine … ein Viertel meiner Jugendhelden (ich -> totaler »Spliff«-Fan; ich -> nix »Nina Hagen«). Whoa! Danke Peter! :-)
@Flowwater Ist ein Vierteiler. Reinhold hatte wirklich viele zu erzählen!!!
@Tyrell Was!? Vier Teile? Und jede Woche nur einen? :-O :-(
@Tyrell *freu* *freu* *freu* :-D
Endlich! Mein Keyboard-Hero der 80er im Interview! Suuuper! Hoffentlich kommt noch mehr über SPLIFF! Die RADIO SHOW höre ich heute noch regelmäßig! Genial produziert, super Sound, tolle Mix-Tricks (We are producers – turning all the knobs that move the music scene). Das Mini-Frisbee aus dem Spliff-Konzert von 1983 hängt heute noch an der Wand in meinem Homestudio. Ein bisschen pubertäre Schwärmerei sei mir auch im fortgeschrittenen Alter erlaubt :-)
@mhagen1 Haha, das Schwärmen sei Dir erlaubt und ich schwärm gern noch mit. Spliff begleitet mich nach wie vor und Songs wie Radio, Rosalie, Blech, Dejavu…. hör ich mir noch immer gern an.
@mhagen1 In dem Zusammenhang möchte ich gerne auch auf Herwig Mitteregger hinweisen … die Lieder von Ihm – »Deja Vu«, »Glaspalast«, »Kalt wie’n Stein«, »Rudi«, überhaupt die ganze »Kein Mut, kein Mädchen«, alleine schon dieser Albumtitel – haben wirklich meine Jugend geprägt. Wohnt er nicht sogar in Hamburg?
@Flowwater Ja, der wohnt wieder in Hamburg. Sein Label heißt manoscrito music.
WAAAHHHNSINN! Ich freue mich wie Bolle auf die nächstenTeile!
@moogist Eine Frage beschäftigt: Wenn Peter und Selcuk im Januar 2013 Reinhold Heil besucht und interviewt haben, warum erscheint das Interview erst jetzt – knapp ein Jahr später? Manche Aussagen könnten nun nicht mehr ganz aktuell sein…
@moogist Wir haben in LA 6 Filmkomponisten interviewt und nach und nach die Interviews im Laufe des Jahres „abgefeiert“. Das Material mit Reinhold war dabei am umfangreichsten, deshalb der später VÖ. :-)
Ja der Reinhold war der Held meiner Jugend. Kann mich noch gut an das letzte Spliff-konzert der „Schwarz auf Weiss“-Tour im Dezember 1984 in Freiburg erinnern. Mit Curt Cress an den Drums.
Man war das genial! Leider war die damalige Stadthalle nur 1/4 gefüllt und das Ende von Spliff vorprogrammiert…wirklich schade!
Reinhold Heil ist für mich einer der fähigsten Produzenten überhaupt. Am interessantesten finde ich Cosa Rosa. Dass es „Traumstation“ bis heute nicht als CD gibt ist eigentlich ein Skandal – das Miteinander von analoger und FM-Synthese plus die Voices von Rosa Precht sind der Hammer!Auch „Kein Zufall“ und „Cosa Rosa“ sind starke Alben.
Kult pur … Manomann und was waren wir damals noch jung …
Hab mal eben die alte Keyboards (09.85) rausgekramt: Interview mit Cosa Rosa, Reinhold Heil …
Ich habe gerade ein Deja Vu ;) Danke für das Interview. Toller Mann, tolle Band, super Musik…