Neuanfang in Hollywood
Fortsetzung des Interviews mit Reinhold Heil im Frühjahr 2013 in Los Angeles. Teil 1 findet ihr HIER.
Als Produzent und Bandmitglied begleitete Reinhold Heil in den 70ern und 80ern Bands wie Nina Hagen, Spliff, Cosa Rosa und schließlich Nena, die er gemeinsam mit seinem damaligen Bandkollegen Manfred Präker 1982 entdeckte. Als 1991 seine damalige Lebenspartnerin Cosa Rosa starb, stürzte Reinhold Heil in eine – wie er es im vergangenen Teil nannte – Sinnkrise und versuchte, sich auch musikalisch neu zu (er)finden.
Peter:
Wie hieß denn dein Soloprojekt?
Reinhold:
Es hieß „gar nicht“. Es ist nie rausgekommen. 1996 habe ich es irgendwann selber gemixt und gemastert. Ich hatte sogar ein paar Guest-Vocals… und mit keinem von den Musikern hatte ich einen Vertrag gemacht. Jetzt, 15 Jahre später, dachte ich mir, ich sollte das Album auf meiner Website umsonst veröffentlichen.
Da ist Zeug drauf, das hat damals noch keiner gemacht, weil es unglaublich aufwendig war. Ich habe z.B. mit einem Fairlight als Sampler hüpfende Tischtennisbälle rhythmisch programmiert, so dass sie den Percussion-Track eines Stücks ergaben. Aber zum Teil gab es im dem Projekt auch vom Songwriting echte Kabinettstückchen, ebenso von der Produktion, an der ich endlos rumfriemelte.
Als ich fertig war, fuhr ich zu meiner alten Plattenfirma Sony Music nach Frankfurt und spielte der A&R-Managerin das Soloprojekt vor. Sie meinte nur skeptisch: „wie sollen wir denn das vermarkten?“ und ich antwortete: „Das ist doch euer Job“. Aber das war’s dann. Sie wollten das Projekt nicht. Und ich wollte mir nicht noch mehr solche Abfuhren holen, also ab in die Schublade.