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Interview: Robert Schroeder, EM-Musiker der ersten Stunde – Teil 2

(ID: 153906)
Robert Schroeder 1980

Robert Schroeder 1980

Peter:
Und wie läuft die Zusammenarbeit?

Robert:
Mit Spheric Music bin ich sehr zufrieden, nicht das super große Label, „klein, aber fein“, sage ich immer. Aber das Wichtigste, der Lambert Ringlage ist ein sehr sympathischer und vor allem ehrlicher und aufrichtiger Mensch. Ich bin sehr gerne bei Spheric Music.

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Und dennoch, auch heute spekuliere ich manchmal wieder mit dem Gedanken, mit der Musik aufzuhören.

Peter:
Warum? Ist das Business zu hart geworden? Die Umsätze sind in der Branche seit Jahren enorm eingebrochen.

Robert:
Ich mag EM, besonders auch meine eigene, ich mache auch gerne Musik, aber die Entwicklung des Musikmarktes und der Wertverfall der Musik macht alles ziemlich sinnlos. Wie können wir ernsthafte Musiker denn noch von der Musik leben? … In einer Umsonstwelt, in der man mit kostenloser Musik überschüttet wird, in der die modernen Musikvermarktungs-Unternehmen die Downloadpreise und auch die Urheberrechtsabgaben durch ihre raffinierten Strategien gegen Null drücken. Wer kann sich in der Masse des Angebotes überhaupt noch entscheiden oder orientieren?

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Ambient Occlusion, das neueste Album von Robert

Ambient Occlusion, das neueste Album von Robert

Peter:
Klingt frustrierend, aber der Wunsch, Musiker zu werden, ist nach wie vor immens groß

Robert:
Ja nun, ich sprach es ja gerade an, unsere Einnahmen für Musik sind extrem zusammen geschmolzen. Neben den „seriösen/offiziellen“ Anbietern für kostenlose oder extrem preiswerte Musik gibt es natürlich auch noch die illegalen, die dann meist in Ländern sitzen, wo weder deutsches Recht noch Urheberrecht greift. Dies hat das Internet natürlich begünstigt und uns große Nachteile gebracht.

Das Internet hat mir aber auch Vorteile gebracht. So müssen wir heute nicht mehr alle Plattenfirmen abklappern, um einen Vertrag zu bekommen. Auch benötigen wir die Plattenfirmen heute nicht mehr unbedingt, weil wir per Internet alles selbst machen können. Entweder wir verkaufen unsere Produkte in unserem eigenen Internet-Shop oder wir können schnell Kontakte zu allen Unternehmen dieser Welt knüpfen, um unsere Produkte dort vertreiben zu lassen. Die CD oder das physische Medium ist heute ohnehin nur noch zum Objekt für leidenschaftliche Sammler und Liebhaber geworden. Das Hauptgeschäft ist, dank Internet, die Möglichkeit zum Download. Diese alternative Möglichkeit bietet schon einen gewissen Umsatz, der allerdings frühere Verkäufe keinesfalls erreicht. Wir leiden heute zweifellos an Über-Angebot für Musik.

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Forum
    • Profilbild
      rw1957

      @digital-synthologie Und ich dachte, es geht bei R. Schroeder und hier im Interview um Musik und nicht um Webdesign.

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        digital-synthologie AHU

        @rw1957 SIehst du, so kannst du dich irren. Bei einer Webseite geht es darum, den Besucher anzusprechen. Wenn man sich mit einer Webseite der Welt präsentiert, sollte es kein Problem sein, diese alle 5 Jahre mal auf den aktuellen Stand zu bringen. Zumal man dazu schon seit langem weder Programmier- noch Grafikkenntnisse braucht.
        Scharfe Augen haben übrigens den Smiley am Ende meines Kommentar entdeckt.

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          Julia

          @digital-synthologie Auch mit Smiley: Ich kannte den Künstler gar nicht, obwohl Schulze und TD Fan ich bin. Also alles gelesen, nicht restlos begeistert von seiner Attitüde. Dann die Website angeklickt, ui, ist tatsächlich nicht so dolle. Hinterher youtube Channel Clips angehört. Jetzt weiß ich, warum ich den gar nicht kannte :)

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          AMAZONA Archiv

          @digital-synthologie Also finde die Webseite ganz ok, vor allem ist sie übersichtlich und führt schnell zu den gewünschten Informationen, was bei den wenigsten (!) der sog. „modernen“ www´s der Fall ist. Und ein komplett neuer optischer Relaunch ist schon sehr aufwendig…

  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Viel wahres in dem Interview. Es stimmt das es ein Überangebot an Musik gibt aber das sind eben diese heutigen Zeiten. Viel Angebot, wenig Genuß und leider auch Moral. Wer sich dessen bewußt ist, kann versuchen sein Boot entgegenzusteuern. Hier gibt es offenbar einen der es macht. Ich bin zwar kein Fan von klassischer EM, das Interview finde ich aber sehr persönlich und ehrlich. Mal schaun ob ich nicht mal reinhöre. ;)

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    Tai AHU

    Sein Buch war gut, habe damals alles nachgebaut und die Technik beim Bauen erlernt ;)

  3. Profilbild
    vssmnn AHU

    Ich dachte, die EM-Szene hat ihren Zenit überschritten?
    Für mich ist das ungefähr so eine Kunst wie Blümchen- oder Landschaftsfotografie.
    Technisch anspruchsvoll, jedoch vom künstlerischen Gehalt eher flach und nach der 20. Pusteblume oder Erdumrundung auf Space Night reichts dann auch mal.
    EM-Musikern beim „live“ Klimpern zuzusehen, bringt einen auch nicht weiter.

    • Profilbild
      A.Vogel AHU

      @vssmnn Relativier das „Technisch anspruchsvoll“ mal und ersetze dann „EM-Szene“ durch jede beliebige Musikgemeinde.
      Passt immer.
      Acid
      Techno
      House
      Prog-Rock
      Jazz
      Punk
      Metal
      etc.
      Ist doch schön, wenn jeder Stil seine Community hat und diese auch leidlich lebendig ist. Ob man dazu gehört / gehören will mal außen vor gelassen….

  4. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Also ich finde es ein knaller, dass hier Kommentare geposetet werden, über das Aussehen der Internetseite. Okay auch wenn diese nicht soooo schön ist. NEIN das kann nicht jeder gerade mal so aus dem Ärmel schütteln, so eine Webseite kann eine üble Sache sein und viel Geld verschlingen. Aber egal, hier meine Meinung zum Interview:
    Klasse, 1a, danke Amazona. Normalerweise liest man täglich über neue Produkte mit denen die Menschheit konfrontiert wird, dieser Materialismus geht mir schon lange auf den Keks, wenn die 10tausendse angebliche endgültig beste Gitarren distortion oder analoge Effekt oder Synti vorgestellt wird. Find ich doch ein Interview wesentlich interessanter. So offen und einfach mal aus dem Nähkästchen geplaudert, das gibt es nicht immer so.

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