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Interview: Robert Schroeder, EM-Musiker der ersten Stunde – Teil 2

(ID: 153906)
Robert Live 2008 am Keyboard und er Gitarre

Robert Live 2008 am Keyboard und Gitarre

Peter:
Kann ich nachvollziehen und ging mir auch so. Alles war irgendwie unverkrampfter.

Robert:
Damals in den Anfängen hatte man noch Träume und große Ziele, das war Motivation und Energie pur. Das Unbekannte, welches man heute erst kennt, stand damals noch nicht im Weg. Heute bin ich abgeklärt, kenne die Wege, weiß, wie man gute Musik produziert. Die Träume sind Realität geworden und man produziert Musik völlig anders als damals. Einst waren es mehr oder weniger Zufallsergebnisse, die eben nur der Erfüllung meiner Träume entsprachen. Heute arbeite ich gezielt und bewusst. Dies wurde sicherlich dadurch begünstigt, da ich 15 Jahre Werbespots produziert habe. Da musst du eine Werbeaussage musikalisch auf exakt 20 oder 30 Sekunden umsetzen, passend für die Zielgruppe und nach dem Geschmack des Auftraggebers und auffallend, aber nicht zu sehr auffallend usw. usw. Dadurch habe ich natürlich extrem dazu gelernt. Und insofern bedeutet Musik machen heute leider weniger die verträumte Entdeckungsreise, sondern da denke ich kurz nach, was ich jetzt mal neu komponieren/spielen möchte und dann wickele ich nur noch das Produktionsprogramm in mir ab. Es sind heute halt nur noch Handgriffe, Muster, die man kennt. Man weiß, was man jetzt machen will, und das macht man mal eben. Ist zwar praktisch und bedeutet schnelles routiniertes Arbeiten … aber das ist nicht mehr so schön wie früher. Habe ich damals einen guten Spacesound vom Synthi gehört, war ich wie auf Droge. Heute höre ich aber Tausende Sounds in meiner Library die ganze Nacht durch, und sage immer nur „na ja, geht so“.

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Robert Schroeder live 1990

Robert Schroeder live 1990

Peter:
Nochmals zurück zu Klaus Schulze. Es gab doch auch sicher andere Größen der Synthieszene, die dich beeindruckt oder sogar geprägt haben. Was fällt dir spontan ein zu:

  • Jean Michel Jarre?

Robert:
Einfach Spitze, professionell, phantastische Liveshows, Oxygene war der Knaller schlechthin. War für mich aber mehr für seine Liveshows beachtenswertes Vorbild, was mich bei Pink Floyd auch immer sehr beeindruckt hat.

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  • Vangelis?

Tolle Lebensleistung als Künstler, war für mich jedoch musikalisch nie interessant, ist mir zu theatralisch, hat es aber durch einige Projekte und Filmmusiken geschafft, auch außerhalb der EM bekannt zu werden und zu punkten.

  • Kraftwerk?

Ganz große Spitze und wegweisendes Vorbild für zahlreiche Musiker sogar im Bereich der Popmusik. Musik, Image und Liveshow ist perfekt, außergewöhnlich und einzigartig. Kraftwerk war natürlich auch für mich sehr auffällig im positiven Sinn, wenngleich die Musik für mich auch nie Orientierung für meine Musik war.

  • Tangerine Dream?

War für mich in der Zeit um Ricochet interessant. Die späteren Klänge und der Stil von T.D. hatten mir dann nicht mehr so gut gefallen. Orientierung war T.D. für mich nie so besonders.

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Forum
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      rw1957

      @digital-synthologie Und ich dachte, es geht bei R. Schroeder und hier im Interview um Musik und nicht um Webdesign.

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        digital-synthologie AHU

        @rw1957 SIehst du, so kannst du dich irren. Bei einer Webseite geht es darum, den Besucher anzusprechen. Wenn man sich mit einer Webseite der Welt präsentiert, sollte es kein Problem sein, diese alle 5 Jahre mal auf den aktuellen Stand zu bringen. Zumal man dazu schon seit langem weder Programmier- noch Grafikkenntnisse braucht.
        Scharfe Augen haben übrigens den Smiley am Ende meines Kommentar entdeckt.

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          Julia

          @digital-synthologie Auch mit Smiley: Ich kannte den Künstler gar nicht, obwohl Schulze und TD Fan ich bin. Also alles gelesen, nicht restlos begeistert von seiner Attitüde. Dann die Website angeklickt, ui, ist tatsächlich nicht so dolle. Hinterher youtube Channel Clips angehört. Jetzt weiß ich, warum ich den gar nicht kannte :)

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          AMAZONA Archiv

          @digital-synthologie Also finde die Webseite ganz ok, vor allem ist sie übersichtlich und führt schnell zu den gewünschten Informationen, was bei den wenigsten (!) der sog. „modernen“ www´s der Fall ist. Und ein komplett neuer optischer Relaunch ist schon sehr aufwendig…

  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Viel wahres in dem Interview. Es stimmt das es ein Überangebot an Musik gibt aber das sind eben diese heutigen Zeiten. Viel Angebot, wenig Genuß und leider auch Moral. Wer sich dessen bewußt ist, kann versuchen sein Boot entgegenzusteuern. Hier gibt es offenbar einen der es macht. Ich bin zwar kein Fan von klassischer EM, das Interview finde ich aber sehr persönlich und ehrlich. Mal schaun ob ich nicht mal reinhöre. ;)

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    Tai AHU

    Sein Buch war gut, habe damals alles nachgebaut und die Technik beim Bauen erlernt ;)

  3. Profilbild
    vssmnn AHU

    Ich dachte, die EM-Szene hat ihren Zenit überschritten?
    Für mich ist das ungefähr so eine Kunst wie Blümchen- oder Landschaftsfotografie.
    Technisch anspruchsvoll, jedoch vom künstlerischen Gehalt eher flach und nach der 20. Pusteblume oder Erdumrundung auf Space Night reichts dann auch mal.
    EM-Musikern beim „live“ Klimpern zuzusehen, bringt einen auch nicht weiter.

    • Profilbild
      A.Vogel AHU

      @vssmnn Relativier das „Technisch anspruchsvoll“ mal und ersetze dann „EM-Szene“ durch jede beliebige Musikgemeinde.
      Passt immer.
      Acid
      Techno
      House
      Prog-Rock
      Jazz
      Punk
      Metal
      etc.
      Ist doch schön, wenn jeder Stil seine Community hat und diese auch leidlich lebendig ist. Ob man dazu gehört / gehören will mal außen vor gelassen….

  4. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Also ich finde es ein knaller, dass hier Kommentare geposetet werden, über das Aussehen der Internetseite. Okay auch wenn diese nicht soooo schön ist. NEIN das kann nicht jeder gerade mal so aus dem Ärmel schütteln, so eine Webseite kann eine üble Sache sein und viel Geld verschlingen. Aber egal, hier meine Meinung zum Interview:
    Klasse, 1a, danke Amazona. Normalerweise liest man täglich über neue Produkte mit denen die Menschheit konfrontiert wird, dieser Materialismus geht mir schon lange auf den Keks, wenn die 10tausendse angebliche endgültig beste Gitarren distortion oder analoge Effekt oder Synti vorgestellt wird. Find ich doch ein Interview wesentlich interessanter. So offen und einfach mal aus dem Nähkästchen geplaudert, das gibt es nicht immer so.

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