Amazona:
Wie viele Menschen arbeiten hier?
T. Yamabata:
Für Roland Japan arbeiten ca. 800 Mitarbeiter, davon ungefähr 200 bis 250 als Ingenieure und Entwickler im Headquarter. Insgesamt hat Roland rund 3.000 Mitarbeiter, also weltweit.
Amazona:
Aktuell ändert sich der Markt für Keyboards und Synthesizer. Wie reagiert Roland darauf?
H. Togai:
Oh ja, eine sehr gute Frage! Ich beobachte den Markt natürlich sehr genau. Lange Zeit haben Hardware-Klangerzeuger dominiert, aber der Wechsel zu DAW-basierten Lösungen seit längerer Zeit ist unübersehbar. Doch auch für die Arbeit mit Tablet oder PC braucht man eine Tastatur. Deswegen haben wir verstärkt Controller Keyboards entwickelt und werden diesen Bereich noch weiter ausbauen.
Anderseits sind bei Hobbymusikern Workstations doch immer noch recht beliebt, besonders für Live-Auftritte. Allerdings wird auch hier eine stärkere Computer-Integration verlangt.
Und wir sehen auf der anderen Seite aber auch, dass Synthesizer, wie zum Beispiel von Dave Smith, wieder sehr gefragt sind. Das ist dann ebenfalls eine Aufgabe für uns, darauf zu reagieren und ob wir in diesem Bereich eine Lösung anbieten können.
Amazona:
Denkt man bei Roland denn über neue Analogsynthesizer nach? Roland hat ja schließlich eine ruhmreiche Vergangenheit bei Synthesizern. Ist das überhaupt ein Thema für Sie?
H. Togai:
Natürlich haben wir unsere analoge Vergangenheit nicht vergessen, wir haben das noch in unserer „technologischen DNA“ sozusagen. Aber im Gegensatz zu unserem Mitbewerber würden wir niemals einen Synthesizer von vor 20 oder 30 Jahren einfach als Neuauflage kopieren. Wir suchen immer nach neuen Lösungen. Eine davon ist AIRA mit der ACB-Technologie, mit der wir das Klangverhalten analoge Schaltungen emulieren. Aber wir denken auch noch über andere Möglichkeiten nach.
„Während des gesamten Prozesses können Änderungen nötig werden, wenn etwa ein Konkurrent plötzlich ein neues Gerät herausbringt…“
Oha! Sich an der Konkurrenz zu orientieren, und die eigene Entwicklung davon (in Grenzen natürlich) abhängig zu machen, ist der goldene Weg in die Beliebigkeit.
Sich am Markt zu orientieren bzw. die Konkurrenz zu beobachten ist doch normal, d.h. ja nicht unbedingt zu kopieren. Vielleicht will man es besser machen als die Mitbewerber.
Ist doch in jedem Job so, dass man nach links und rechts schaut, bei mir wie bei dir sicherlich auch(?).
Wie ist denn die Äußerung zu „neuen Analogsynths“ (Seite 4) zu verstehen? Plant Roland da etwa was?
Tjy, wenn ich das wüsste oder dazu mehr Auskunft bekommen hätte, hätte ich es auch reingeschrieben ;-) Bleibt abzuwarten