Amazona:
Es müssten ja nicht Clones von Roland-Klassikern sein, aber wie sieht es mit neu entwickelten Analog-Geräten aus?
H. Togai:
Hmmmmmmmm – das ist eine Möglichkeit. Aber dazu können wir nichts Konkretes … darüber möchte ich hier nicht spekulieren, sorry.
Amazona:
Kein Problem, ich verstehe. (Anm.: allgemeine Heiterkeit)
Wie sieht es auf der anderen, der digitalen Seite aus? Ist bei Workstations irgendwann die Grenze des Machbaren erreicht?
T. Yamabata:
Da sehe ich noch lange kein Ende, da gibt es noch viele, ich möchte sogar sagen unendliche Möglichkeiten der Weiterentwicklung. Wir forschen unentwegt. Denken Sie nur an COSM oder SuperNATURAL, da hat es vorher nichts Vergleichbares gegeben. Man muss immer nach neuen Möglichkeiten suchen und die Technik ständig weiterentwickeln.
Amazona:
Verwenden Sie zum Beispiel bei den Keyboards Custom-Chips oder Eigenentwicklungen?
T. Yamabata:
Custom-Chips. Heutzutage eigene Chips zu entwickeln ist eine sehr kostspielige Angelegenheit. In den 80er Jahren haben wir jeweils eigene Chips für Synthesizer, Sampler und Digital Pianos selbst entwickelt. Zwar nicht für jedes Produkt, doch recht viele. Heute lohnt es sich nicht mehr, so viele verschieden Chips zu entwickeln. Wir brauchen Chips, die universell für verschiedene Aufgaben in unterschiedlichen Instrumenten verwendet werden können. Die verschiedenen Boss Produkte arbeiten natürlich mit dem gleichen Chip. Andere Komponenten kommen bei V-Drums, Keyboards und Digital Pianos oder auch Digitalmixern gleichermaßen zum Einsatz. Das ist eine wichtige Schlüsseltechnologie von uns, dass wir verfügbare, preiswerte Custom Chips so vielseitig wie möglich einsetzen.
Amazona:
Die Aufnahmen für die Samplesets der Workstations sind sicherlich sehr aufwendig. Für wie viele Instrumente wird ein Set verwendet oder wird jedes Mal neu aufgenommen?
H. Togai:
Das unterscheidet sich von Produkt zu Produkt. Man kann aber sagen, dass für jedes neue Produkt der Content zumindest neu aufbereitet wird. Natürlich nutzen wir aufwendige Sounds für mehrere Produkte. Bei einer neuen Generation kommt aber dann ein neuer Content zum Einsatz.
„Während des gesamten Prozesses können Änderungen nötig werden, wenn etwa ein Konkurrent plötzlich ein neues Gerät herausbringt…“
Oha! Sich an der Konkurrenz zu orientieren, und die eigene Entwicklung davon (in Grenzen natürlich) abhängig zu machen, ist der goldene Weg in die Beliebigkeit.
Sich am Markt zu orientieren bzw. die Konkurrenz zu beobachten ist doch normal, d.h. ja nicht unbedingt zu kopieren. Vielleicht will man es besser machen als die Mitbewerber.
Ist doch in jedem Job so, dass man nach links und rechts schaut, bei mir wie bei dir sicherlich auch(?).
Wie ist denn die Äußerung zu „neuen Analogsynths“ (Seite 4) zu verstehen? Plant Roland da etwa was?
Tjy, wenn ich das wüsste oder dazu mehr Auskunft bekommen hätte, hätte ich es auch reingeschrieben ;-) Bleibt abzuwarten