Vintage-Synthesizer zum Mieten
Das Synthesizer Studio Berlin ist DIE Adresse für alle, die mal für eine Weile im Paradies der Vintage-Synthesizer verbringen wollen. In dem Studio in Berlin-Kreuzberg kann sich jeder Synth-Fan einmieten und eigene Sounds und Songs mit einer unglaublichen Auswahl an tollen Instrumenten aufnehmen, denn die Vintage-Kesboards und Synthesizer gibt es oben drauf. Musikproduzent und Filmmusiker Michael Soltau und Tontechniker Stephan Bobinger sind die Männer hinter den Kulissen dieses einzigartigen Tonstudios und ich freue mich, dass die beiden mir Rede und Antwort standen. Wir sprachen über ihren musikalischen Background, das Synthesizer Studio Berlin im Allgemeinen und besondere Schätze ihrer Sammlung im Speziellen. Doch auch kuriose Anfragen und Paul Van Dyk vor dem Altar des Berliner Doms waren Inhalt unseres Gesprächs.
Inhaltsverzeichnis
- Das Synthesizer Studio Berlin: Ein Tonstudio der besonderen Art
- Die Männer hinter den Kulissen des Synthesizer Studio Berlin
- Besondere Vintage-Synthesizer im Synthesizer Studio Berlin
- Die Frage aller Fragen: Studiomiete im Synthesizer Studio Berlin
- Plug-ins, Vintage-Korrektheit und Reissues – wie steht ihr dazu?
- Der ultimative Tipp für einen Tag im Synthesizer Studio Berlin
- Pläne für die Zukunft
Das Synthesizer Studio Berlin: Ein Tonstudio der besonderen Art
Sonja:
Bei Euch gehen Synthesizer-Enthusiasten aus aller Welt ein und aus und dennoch gibt es Musiker, die das Synthesizer Studio Berlin nicht kennen. Was genau erwartet interessierte Musiker und Musikerinnen bei Euch im Studio?
Michael:
Ein inspirierendes Ambiente, sowohl akustisch als auch optisch. Der Musiker soll sich wohlfühlen, während er den perfekten Sound erarbeitet. Wir haben in der Regel zwölf bis zwanzig Vintage-Keyboards direkt spielbar am Start. Stephan sorgt als Engineer dafür, dass man sich wenig mit der DAW befassen muss und der Workflow nicht unterbrochen wird.
Sonja:
Wie genau ist die Idee entstanden und wie verlief der Weg von der Idee bis zu dem Studio, in dem Musiker heute aktuelle Synths und Synthesizer-Schätze aus vergangenen Jahrzehnten nutzen können?
Michael:
Als Musikproduzent, Keyboarder und Filmmusiker habe sich in den letzten 40 Jahren eine ganz schöne Sammlung an Synthesizern zusammengetragen. Anstatt sie in den Cases ruhen zu lassen, wollte ich sie Musikern zum Spielen und Produzieren anbieten. Im hektischen Musik-Business hat nicht jeder Zeit und Lust (und Geld), einen solchen Instrumenten-Park zu unterhalten. Der Bedarf an den Sounds der Originalinstrumente ist aber da.
Stephan:
Ich kam Anfang 2022 bei Michael vorbei, um von seiner Frau eine Festplatte abzuholen und dort fragte er mich einfach kurzerhand, ob ich nicht Lust hätte, ein Synthesizer Studio mit all den alten Schätzen von ihm zu betreiben.
Und da ein Regieraum in einem Gebäude von ihm schon vorhanden war, musste ich ihn nur Synthi-gerecht mit Keyboardracks und besseren Boxen und anderer Beleuchtung ausstatten.
Sonja:
Was sollte man tunlichst vermeiden, wenn man zu Euch ins Synthesizer Studio Berlin kommt?
Michael:
Lass‘ Dich nicht überwältigen. Man möchte bestimmt alles einmal anspielen, das macht Spaß und ist auch super. Um aber eine Session gut zu nutzen, ist es besser, sich auf zwei bis drei Geräte zu konzentrieren. Für ein Roland System 700 Full Set braucht man Zeit.
Stephan:
Sehe ich auch so. Am besten nur auf 2-3 Synths konzentrieren, sonst wird man völlig kirre.
Die Männer hinter den Kulissen des Synthesizer Studio Berlin
Sonja:
Was ist Euer musikalischer Background und was genau macht Ihr persönlich im Synthesizer Studio Berlin?
Stephan:
Ich komme aus der Schlagzeuger-Ecke, habe früher Drums in meiner Schulband gespielt, aber auch mit 13 die ersten Berührungen mit DAWs gehabt. Nach der Schule ging es nach dem Zivildienst für das Tontechniker-Diplom an die SAE Berlin und etwas später entschied ich mich dann noch Musikwissenschaft/Medienwissenschaft zu studieren.

Stephan Bobinger im Interview: „…heutzutage kann auch mal Ambient, Filmmusik oder, wie letztens erst, ein True Crime Library-Musikalbum dazu kommen.“
Während des Studiums machte ich dann mit Freude ein Praktikum bei Nonlinear Labs und konnte dort viel von Stephan Schmitt über die Entwicklung von Instrumenten lernen. Besonders Reaktor natürlich.
Meinen Bachelor Arbeit konnte ich dann über meine Lieblings-Controller NI Maschine & Ableton Puch schreiben, und wie diese neue Spielarten in der Musik ermöglichen.
Daher ist meine Musik auch nicht auf ein Genre beschränkt. Viele Jahre habe ich Techno und Hip Hop Beats parallel produziert, aber heutzutage kann auch mal Ambient, Filmmusik oder, wie letztens erst, ein True Crime Library-Musikalbum dazu kommen.
Im Studio kümmere ich mich um alles von Kundenbetreuung, Recording, Mixing, Mastering bis hin zur Entwicklung von neuen Instrumenten und FX.
Michael:
Filmmusik und Musikproduktion sind meine Hauptbetätigungsfelder. Seit ihrer Entstehung im Jahre 2006 komponiere und produziere ich die Musik für die TV-Serie ‚Notruf Hafenkante‘.
Meine Anfänge gehen in die 80er Jahre zurück. Nach dem üblichen Klavierunterricht startete ich als Keyboarder und Songwriter in einer Rockband. Man nannte mich auch ‚Metal-Synthesist‘.
Es folgte ein Studium an der Musikhochschule in Düsseldorf, bevor ich mich als Arrangeur, Programmer und später als Produzent in diversen Studios in Hamburg etabliert habe. Die Jobs bestanden aus Werbemusik sowie Songs von Künstlern wie Blümchen, Sarah Brightman und Errol Brown. Ab ca. 2000 dann Gregorian, The Ten Tenors und Alessandro Rinella.
Im SSB ist Stephan praktisch täglich vor Ort. Meine Rolle ist eher die des Kurators der Instrumentensammlung. Das Produzieren und das Einspielen von musikalischen Performances für unsere zukünftigen Sampling-Kits gehört natürlich auch zu meinen Aufgaben.
Besondere Vintage-Synthesizer im Synthesizer Studio Berlin
Sonja:
Woher bekommt Ihr Eure Geräte und gibt es Geräte, auf die Ihr besonders stolz seid?
Michael:
Zu Maciek Polak von analogia.pl haben wir einen langjährigen Kontakt. Er hat u. a. die Roland-Systeme und den AKS-Synthi geliefert.
Meine Kontakte in die deutsche Studioszene haben auch bei einigen Anschaffungen weitergeholfen. Leider ist diese Szene aber in den letzten Jahren weiter geschrumpft. Auf der Superbooth kommt es auch immer wieder zu einem guten Deal. Und natürlich sind Reverb.com und ebay weitere Quellen, die man regelmäßig besucht.
Sonja:
Welches Gerät ist dein absolutes Lieblingsgerät und warum?
Stephan:
Der CS-80 ist für mich immer ein Instrument gewesen, was ich vom Sound her geliebt habe.
Und jetzt einen echten einfach spielen zu können wann man will hätte ich mir früher nie träumen lassen.
Ich war schon von dem Arturia Plugin begeistert, aber der Echte ist dann doch nochmal was ganz anderes.
Michael:
Ja, der CS-80 ist das unschlagbare Performance-Instrument. Das Roland System 700 Full Set sind aufgrund der Seltenheit und dem vollendeten Design meine zweite Nummer 1. Ach ja, und dann der OB-X und der Jupiter-8…
Sonja:
Was war die kurioseste Anfrage, beziehungsweise das Skurrilste, was Ihr bisher bei Euch im Studio erlebt habt?
Stephan:
Ich werde häufig angerufen und am anderen Ende wird erwartet, dass wir Hardware-Synths verkaufen oder reparieren, da muss ich häufig erst mal Stopp sagen, weil die immer gleich mit der Tür ins Haus fallen ohne sich vorher mal bei Google genauer zu informieren wo sie da anrufen.
Dann schicke ich sie natürlich gerne zu SchneidersLaden oder X-Tended weiter.
Michael:
Weil wir unseren Service auch online (remote) und damit weltweit anbieten, kommen hin und wieder kuriose Anfragen bei uns an. Man wollte schon bestimmte Synthis sofort als Plugin runterladen. Ein anderer Interessent wollte mit unserer Hilfe ein Pop-Star werden.
Sonja:
Welcher „Gast“ hat Euch persönlich am meisten beeindruckt? / Welches Projekt hat Euch am meisten begeistert?
Stephan:
Das System 700 für Paul van Dyk im Berliner Dom vor dem Altar für das Festival of Lights 2024 aufzubauen. War zwar nicht im Studio…
Bei Cubeatz und David Ruoff musste ich erstmal googlen wer da kommt und bin dann recht überrascht gewesen, dass beide schon Tracks mit über einer Milliarde Clicks auf Spotify haben, da sie für die größten amerikanischen Rapper produzieren.
Ansonsten ist es immer interessant, wenn Kunden aus Estland, Dubai oder den USA zu Gast sind.
Die Frage aller Fragen: Studiomiete im Synthesizer Studio Berlin
Sonja:
Auch, wenn Musik ein Lebenselixier sein kann, könnt auch Ihr nicht nur von Musik, Luft und Liebe leben. Also, nun mal Butter bei die Fische: Was kostet es, sich bei Euch einzumieten?
Michael:
Wir haben vier Preisstufen, beginnend bei einer Stunde für 99,- Euro bis hin zu einem vollen Tag mit zehn Stunden für 709,- Euro. Der ganze Tag hat damit das beste Preis-Leistungsverhältnis.
Plug-ins, Vintage-Korrektheit und Reissues – wie steht ihr dazu?
Sonja:
Der Sound eines Hardware-Synthesizers ist einfach immer etwas Besonderes. Daher meine Frage: Wie steht Ihr zu digitalen Plug-Ins?
Stephan:
Bis ich von Michael für das Studio engagiert wurde, hatte ich persönlich auch nur Plugins und Controller gekauft; daher entwickle ich ja auch noch weiterhin für das Studio neue Produkte auf Reaktor-Basis. Das Studio steuere ich auch über Maschine, Komplete Kontrol, Push, touchAble pro. Und wir haben die großen Bundles plus vielem mehr. Alle auf einem neuen PC installiert, den ich dieses Jahr selber zusammengebaut habe.

Stephan Bobinger im Interview: „Wir sind auch offen dafür mit anderen Herstellern an neuen VST Plugins zu kollaborieren.“
Ich lasse mich auch von der Vintage-Hardware zu neuen Entwicklungen auf digitaler Basis inspirieren.
Letzte Woche habe ich erst einen Ringmodulator entwickelt, der einen analog-digital-Regler hat, so dass man zwischen einem cleanen digitalen Modulator-Signal und einem geclippten Modulator-Signal faden kann und somit auch im Rechner einen Ringmodulator hat, der dem CS-80 sehr nahe kommt.
Michael:
Wir sind Power User von Soft-Synths, keine Frage. Gerade wenn ich Filmmusik produziere, ist mein Produktionsalltag geprägt von Plugins und AU-Synths.
Doch so oft es geht, schalte ich die alten Schätze ein: hier eine Performance auf dem CS-80, dort ein FX-Sound vom Macbeth Elements oder ein Unisono-Sound auf dem OB-X
Sonja:
Muss bei Euren Vintage-Synthesizern alles Vintage-korrekt sein oder lasst Ihr zugunsten der Funktionalität auch mal Fünfe gerade sein?
Stephan:
Vintage-korrekt ja, was den Klang und die Signalkette (Bauteile) angeht, aber wir schätzen auch das ein oder andere Upgrade. Michael war grade erst begeistert über ein paar neue extra Features an einem seiner zwei CS-80s die uns Kai von X-Tended hinzugefügt hat.
Michael:
Vintage-korrekt ist unser Programm, aber klassische Upgrades werden auch anerkannt: Es gibt bei uns beispielsweise zwei Exemplare des Memorymoog, einmal mit dem LAMM-Upgrade, einmal ohne. Man hört durchaus klangliche Unterschiede. Ein frisch gestimmter LAMM-Memorymoog klingt cleaner.
Sonja:
Reissues, Nachbauten, Clone – wie steht Ihr dazu und gibt es Geräte, die Ihr sogar besser findet als das Original?
Michael:
Prinzipiell finde ich Clones interessant. Allerdings wird das Original immer Bestand haben, weil natürlich kein Nachbau identisch mit dem Vorbild ist. Bestimmte Bauteile und Materialien von damals stehen heute nicht mehr zur Verfügung. Viele Clones behelfen sich mit digitalen Chips, beispielsweise bei den LFO- und Envelope-Schaltungen. Das muss nicht schlecht sein, aber es ist halt nicht dasselbe.

Egal, ob Oberheim oder Sequential – Im Synthesizer Studio Berlin findet man alles, was im Bereich Synthesizer Rang und Namen hat.
Korg macht es meiner Meinung nach genau richtig: Der MS-20 FS, der ARP 2600 FS und der Odyssey sind hervorragende Instrumente, die den Originalen klanglich sehr nahekommen. Sie machen meines Wissens keine Kompromisse durch digitale Chips. Den ARP 2600 FS gefällt uns so gut, dass wir ihn als Reissue bevorzugt haben. Mit den zwei umschaltbaren Filtertypen bekommt man zudem eine tolle Klangerweiterung auf Knopfdruck.
Stephan:
Prinzipiell habe ich nichts gegen Clones, solange sie auch richtig geklont wurden und der Original-Hersteller das Gerät nicht mehr baut oder es ihn nicht mehr gibt. Das gleiche gilt für mich auch für Nachbauten.
Bei Reissues kann ich mich beispielsweise mit den Roland Boutiques nicht wirklich anfreunden, da es mir bei vielen alten Originalen auch um die Haptik geht. Also wenn ihr so was macht dann bitte so, dass man die Geräte auch spielen kann.
Leider fehlt bei den Reissues häufig die Wertigkeit im Gegensatz zu den Originalen. Ich bin da auch bei Michael: Korg macht es da genau richtig. Neue Feutures (USB und ähnliches) im alten gewohnten Gewand. Der neue Prophet 10 mit Aftertouch und und Velocity gefällt mir auch sehr gut.
Sonja:
Habt Ihr schon mal eine Anfrage abgelehnt oder jemanden aus dem Studio geworfen?
Stephan:
Eher, dass ein Kunde mal seinen völlig überwältigten Kollegen nach Hause geschickt hat, um dann in Ruhe die Session machen zu können.
Der ultimative Tipp für einen Tag im Synthesizer Studio Berlin
Sonja:
Gibt es einen ultimativen Tipp für alle, die sich mal bei Euch ein paar Stunden im Synthesizer-Himmel gönnen wollen?
Stephan:
Die meisten die den CS-80 anspielen, trauen sich nicht richtig in die Tasten (Poly Aftertouch) zu drücken. Daher mein Tipp: Das Ding ist wie ein Panzer, hab keine Angst den macht du nicht so leicht kaputt. Also wenn du mit Aftertouch spielen willst, musst du da auch etwas Kraft investieren.
Sonja:
Habt Ihr vielleicht auch noch Geheimtipps für ganz konkrete Geräte? Hidden Features, Hacks und Kniffe, die nicht jeder kennt?
Stephan:
Hidden Features eher bei den Moderneren. Hacks und Kniffe, klar.
Beim alten Minimoog muss man beispielsweise noch ein Kabel legen, um die External In Overload-Funktion zu nutzen. Oder es heißt entweder Kenton MIDI oder Keyboard-Pitch. Beides gleichzeitig geht bei unserm alten Minimoog nicht.
Michael:
Wir lernen auch immer dazu. Beim Yamaha CS-80 planen wir eine Modifikation, bei der ein Layer von der globalen Pitch-Hüllkurve entkoppelt wird. Das macht Brass Ensembles-Sounds extrem realistisch, weil ja bei echten Bläsern auch nicht jeder Spieler ‚scooped‘.
Der Mod ist ohne Probleme reversibel, weil ja das Innenleben des CS-80 weitgehend aus diskreten Schaltungen und Bauteilen besteht.
Außerdem hat unser CS-80 separate Outputs für die beiden Layers. True Stereo from the 70s!
Pläne für die Zukunft
Sonja:
Aktuell habt Ihr in Berlin ja etwas ganz Großes gestartet. Mögt Ihr uns über das Projekt mit SchneidersLaden etwas verraten?
Michael:
Ja, im Februar werden wir unsere Schwesterfirma, das Synthesizer Museum Berlin eröffnen. Wir nutzen dazu die Räume von SchneidersLaden am Kottbusser Tor. Die Ausstellung ist quasi ein Rundgang durch die Geschichte der elektronischen Musik mit vielen Exponaten aus fünf Jahrzehnten, von denen man einige auch anspielen, nicht nur anschauen darf.
Sonja:
Stehen ansonsten noch weitere Veränderungen/Pläne für die Zukunft an?
Stephan:
Es werden immer wieder neue Produkte auf unserer Website zur Verfügung sein die momentan in der Entwicklung sind. Ab und zu lade ich auch die eine oder andere Freeware in die Reaktor User Library.
Vielen lieben Dank an Michael und Stephan für dieses tolle Interview über ein großartiges Studio, dass jeder Synth-Fan unbedingt mal besucht haben sollte.
Scheint mir genau die richtige Entscheidung für den Musikeinzelhandel zu sein. Verkauf von Neugeräten, das kannst du dir Mitte der Zwanziger abschminken. Verkauf oder Vermietung alter Instrumente dürfte deutlich interessanter sein. Niemand erwartet, dass du alles auf Lager hast und jeder freut sich über das was angeboten wird. WinWin.
Ach da kommen Erinnerungen hoch. 😭 Zumindest weiß ich dass mein Prophet 5 rev 3.3 bei euch in guten Händen währt – auch wenn ich es schon bereue ihn abgegeben zu haben ;)
@Ron Er macht sich prima. Neulich hat ihn Thorsten Quaeschning auf einem Hauskonzert bei uns im Synthesizer Museum Berlin gespielt.
Ich habe „Synthesizer Studio“ (alte Schreibweise) und „Synthesizerstudio“ bzw. „Synthesizerstudio Bonn“ immer als sogenannte „Marke“ verstanden, dummerweise aber nie schützen lassen. Dass diese Bezeichnung nun auch hier verwendet wird, empfinde ich als wenig kreativ und einfältig.
Dabei fällt mir ein Witz ein, den mir meine geistig behinderte Tante Lotte in Kindertagen sehr oft erzählt hat:
Sag mal was mit einfältig?
Du has zwei Troppen anner Nase, ein fällt dich gleich runter.
@Dirk Matten Hi Dirk, das tut mir leid, dass du dir da auf den Schlips getreten fühlst.
Das lässt sich auch nicht schützen da es zu generisch ist. Wir sitzen da jetzt im gleichen Boot.
Der Name war Michaels Idee, und eher als Huldigung an das Bonner Studio gedacht.
Wir können das auch nicht schützen lassen.
Und zufällig bin ich in Bonn geboren ;).
LG
Stephan
@Synthesizer Studio Berlin Am Ende ist es eben „nur“ ein Studio gewesen. Ein in seiner Nische sehr bekanntes aber begrifflich eben ein Studio, wie es auch Haarstudios und Massagestudios gibt. Tu dir den gefallen und begib dich nicht auf das Niveau von Trittbrettfahrern, mir sind die Jungs auch nur bedingt sympathisch aber wenn das Gear dadurch für viele erreichbar und intakt bleibt, was soll es. Ich würde deine und deren Kommentare hier löschen lassen, ist irgendwie unwürdig, auch wenn wir uns persönlich nie begegnet sind, maße ich mir das Urteil mal an.
Als Gedanke hinterher, wenn ich das letzte a von Amazona weglasse, kann mir keiner sagen daß das Zufall ist. ;)
@Kazimoto Es war eben nicht nur ein Studio, sondern eine international renommierte Firma mit einer besonderen Leistung. Ich hatte mir lange überlegt, ob ich das Interview kommentieren sollte und es war mir durchaus klar, dass man das als unsouverän ansehen könnte. Egal, trifft mich nicht, habe ausreichend Selbstbewusstsein. Trittbrettfahrer mit kommerziellen Absichten möchte ich als das entlarven, was sie sind und ich denke, dass das hier dazu gehört.
Seit Jahren erhalte ich Anfragen zu Interviews, Podcasts, Filmen und selbst meine Erinnerungen wollte jemand als Buch herausbringen. Dabei ging es nie um meine Person, eher darum, sich selber in eine Position zu bringen, die ich demjenigen nicht zugestehe.
@Dirk Matten Auch wenn du dich selbst nicht so siehst und vielleicht auch nicht bist, für viele bist du einfach nur ein Musikalienfachhändler der zur richtigen Zeit am richtigen Ort war. Die Geschehnisse haben dich getragen und du hast sie genutzt, was nicht selbstverständlich ist und einen bestimmten Charakter braucht. Letztens ein Interview mit Steve Jobs gesehen, der die Leute zum „Telefon in die Hand nehmen“ aufgefordert hat. Er hatte als 12 jähriger den alten William Hewlett im Telefonbuch gefunden und ihn angerufen, weil er ein Ersatzteil benötigte. Der hat es ihm tatsächlich gegeben und obendrein noch einen Job verschafft. Du merkst, das waren andere Zeiten, wie auch bei dir. Heute hat keiner einen der Firmengründer von HP in der Nachbarschaft, wie es heute auch tausende Angebote für Synths gibt. Es gibt kein Alleinstellungsmerkmal mehr, daß jeder innovative Musiker und Studiobetreiber zu „dem einen Studio“ in Bonn kommen muss. Es ist Geschichte und wir sind nun die alten Männer die vom Krieg erzählen. Wer wir selbst sind und wie wir uns selbst sehen, das ist schwierig zu vermitteln, auch richten wir nicht selbst über uns, das machen andere. Unser Wirken ist lediglich zu dem Zeitpunkt wo es stattfindet relevant, danach….. Und, wenn du kein Buch schreibst, dann gib nicht anderen die Schuld. Wenn du es willst, dann mach es einfach im Selbstverlag und kokettier nicht damit, denn so kommt es rüber.
@Kazimoto Na ja, die Betreiber in Berlin sehen das anders, haben sie bei der Wahl des Namens nach eigener Aussage das als Huldigung verstanden und so für sich genutzt. Das mit den Interviews, Buch etc. nervt seit Jahren und sollte als Ergänzung dienen, schlägt es doch in dieselbe Kerbe.
@Dirk Matten Du glaubst allen Ernstes, die Studiobetreiber in Berlin wollen sich auf Deinen Lorbeeren ausruhen? Da fragt man sich, auf welchen Lorbeeren.
Es ist Dir offensichtlich entgangen, aber Du bist nicht die Berühmtheit, für die Du Dich hältst. Dein Beitrag zur Synthszene hält sich ebenfalls deutlich in Grenzen. Wenn Du es damals nicht gemacht hättest, hätte es eben ein anderer gemacht. So what?
Du glaubst, man würde Deinen Namen für sich nutzen? Das wäre ein wenig fruchtbares Unterfangen. Gäbe es nicht die Artikel, die Du selbst über Dich geschrieben hast, hätte ich keine Ahnung, dass Dein Laden je existiert hat. Ich wette, dass das den allermeisten Synthmusikern so geht.
@Mac Abre den allermeisten jüngeren geht es mit Sicherheit so. Ich habe Anfang der neunziger angefangen und kannte das „Synthesizerstudio Bonn“ dem Namen nach durchaus noch. Das allerdings ein, wie auch immer gearteter Zusammenhang, zum „Synthesizerstudio Berlin“ bestehen könnte, darauf bin ich auch nicht gekommen. Erst als der Zusammenhang hier konstruiert wurde. Diese öffentliche Diskussion ist bestenfalls traurig und unnötig.
@richard Nicht nur den „jüngeren“. Ich habe Anfang der Achtziger angefangen.
@Dirk Matten Der Name ist bei uns in erster Linie Programm und in der Nebensache eine freundlicher Gruß an Bonn.
Wir hatten bisher keinerlei kommerziellen Vorteil aufgrund des Namens, denn keiner unserer Kunden kennt das Studio in Bonn, das offenbar seit 1999 seine Tore geschlossen hat.
Vielleicht ist ja unser Schwesterprojekt, das Synthesizer Museum Berlin, für Herrn Matten interessanter. – Darum ging es übrigens auch Hans Bordin.
@MSol Dann scheint das mit der Huldigung ja voll in die Hose gegangen zu sein und auf derartige Grüße von mir unbekannten Menschen kann ich verzichten. Ein Museum für Synthesizer interessiert mich nicht, wollte da auch nicht instrumentalisiert werden. Für die Zukunft alles Gute von meiner Seite, ich würde aus merketingtechnischen Gründen jedoch die Bezeichnung Synthesizer Recordingstudio Berlin verwenden, denn darum geht es ja wohl.
@Dirk Matten Merketechnisch war ein Vertipper, finde das Wort aber sehr gut.
@MSol Lasst Euch von dem ollen Motzkopp nicht ins Bockshorn jagen. Er hält sich eben für einen Guru, weil er irgendwann mal einem von Kraftwerk einen Synth verkauft hat, womit er regelmäßig hausieren geht.
Und nicht vergessen: The more you complain, the longer God lets you live.
@Dirk Matten Stimmt, ein einfaches Ladenlokal als Studio zu bezeichnen ist schon sehr „kreativ“. Ein echtes Studio, wie in Berlin als solches zu bezeichnen ist in der tat weniger fantasievoll.
Wir freuen uns auf deinen Besuch.
Um eins nochmal klar zu stellen, weil bei uns auch häufiger Kollegen anrufen die Hardware kaufen wollen.
Wir entwickeln eigene neue Synthesizer Software für unseren Online Shop und betreiben ein Studio für Aufnahmen mit den vintage Geräten wo man sich einmieten kann.
Also kein Laden wo man Hardware stöbern/testen/kaufen kann, sondern ein richtiges Studio wo auch neue Synths entwickelt werden wenn keine Gast Musiker da sind.
Einen Freeware Granular Drone Synth und einen simplen aber starken MPE Synth könnt ihr bei uns jetzt schon umsonst für die Reaktor Plattform haben. ;)
https://www.synthesizerstudioberlin.com/store/p/system-flow
https://www.synthesizerstudioberlin.com/store/p/mpepulser
Hier ein netter Artikel von Peter Kirn zu SYSTEM FLOW:
https://cdm.link/free-reaktor-granular-instrument/
Ein sehr schöner Bericht, ich folge Stephan ja schon eine Weile auf Facebook und finde die Videos aus dem Studio immer sehr schick. Könnte mir gut vorstellen mal einen Tag da zu mieten um Sampels oder spezifische Spuren für Projekte aufzunehmen. Lediglich die Entfernung und ein voller Terminplan bremst mich ein wenig. Aber eine wirklich beeindruckende Gerätesammlung