The Lost Files
Verschollen und wiederentdeckt
Florian Anwander führte dieses Interview mit Kebu kurz vor einem Live-Konzert in Regensburg im April 2017. Doch bevor das Gespräch der beiden Synthesizer-Spezialisten veröffentlicht werden konnte, ereilte Florians PC ein frühzeitiges Ende und mit ihm alle Dateien. Erst vor wenigen Wochen teilte mir Florian überraschend mit, dass das gesamte Interview mit den Bildern wieder aufgetaucht sei. Umso mehr freue ich mich heute über die Veröffentlichung dieser kleinen Perle.
Viel Spaß beim Lesen,
Euer Peter Grandl
Kebu Live / April 2017
Als Peter Grandl vor bald eineinhalb Jahren herumfragte, wer Lust hätte, Sebastian Teir, besser bekannt als Kebu, anlässlich seiner Perplexagon Tour zu interviewen, habe ich mich gerne gemeldet, denn Kebu macht irgendwie das Gleiche wie ich: Live mit Vintage-Synthesizern auftreten. Auch wenn mein Musikgeschmack in eine etwas andere Richtung geht, hat mir immer schon imponiert, mit welcher Professionalität und welcher Hingabe er seine Musik macht – zumal ich bestens einschätzen kann, wie riskant so ein Unterfangen ist, wenn man mit der potentiell altersschwachen Hardware unterwegs ist. Womit ich nicht rechnete, dass es ausgerechnet die Hardware meines damaligen Rechners wäre, die mir dieses Interview ins Datennirvana schicken würde. Umso erfreuter war ich, als ich letzthin beim Durchforsten meiner Backup-Festplatten eine Kopie eines Teils des Interviews wiederfand. Also versetzen wir uns noch mal in den April 2017.
- Selbst ist der Mann
Ich gondelte von München durch den niederbayerischen Frühling, der sich schon mehr wie Sommer anfühlte, nach Regensburg und landete schließlich etwas verfrüht auf dem menschenleeren und sonnendurchglühten Parkplatz des „Airport Obertraubling“, des wohl größten Clubs in der Regensburger Gegend. Kebu war noch nicht da, im Club war das Putzgeschwader gerade damit fertig geworden, die Reste des Vorabends zu beseitigen. Nach einer Stunde kam dann ein etwas verbeulter Lieferwagen, Kebu auf dem Beifahrersitz, am Steuer „Baba“ der Mann fürs Licht. Wie sich herausstellte, hatten die beiden drei Stunden im Stau gestanden und waren entsprechend fertig. Also habe ich als Erstes einmal angepackt und beim Ausladen geholfen. Nach dem zweistündigen Aufbau und dem Soundcheck konnten wir uns dann unterhalten:
Florian:
Hallo Sebastian, danke dass du dir Zeit für unsere Leser nimmst!
Kebu:
Hi, kein Problem, danke dir fürs Helfen!
Florian:
Wie geht es euch auf Tournee?
Kebu:
Oh, im Moment bin ich etwas erledigt. 1400 km im Bus in den letzten fünf Tagen, jeden Tag aufbauen, abbauen, das schlaucht schon. Aber andererseits ist es auch ganz toll.
Florian:
Sebastian, seit wann beschäftigt ihr euch mit dieser Tournee?
Kebu:
Unterwegs sind wir seit Anfang März. Mit den Arbeiten an den Songs war ich bis Ende 2016 beschäftigt. Eigentlich das Meiste geschah zwischen Weihnachten und Neujahr. Danach haben wir den Bus gekauft, die Rampe eingebaut und die ganze Ausrüstung vorbereitet und dann noch etwas geprobt.
Florian:
Ich habe in früheren Interviews gelesen, dass du noch einen ganz normalen Beruf als Projektmanager hast. Wie passt das überhaupt zeitlich zusammen?
Kebu:
Da hat sich was geändert. Ich habe vor drei Jahren ein Stipendium bekommen, um ein Jahr lang Musik zu machen. Ich wollte aber mein Projektteam bei VTT (https://de.wikipedia.org/wiki/VTT) nicht sitzen lassen. Daher habe ich damals gesagt, dass das Projekt bei der Forschungsfirma fertig machen möchte und erst dann dieses Stipendienjahr anhängen würde. Das hat geklappt. Ich habe zum Jahresende gekündigt und kann mich seit Anfang Januar komplett auf die Musik konzentrieren.
Florian:
Wenn du Deine Songs komponierst und produzierst, planst du dabei schon ein, wie du sie auf der Bühne realisierst?
Kebu:
Das ist eine interessante Frage. Beim ersten Album dachte ich noch nicht daran, aber beim zweiten Album habe ich die großen Vorteile des Arbeitens mit einem digitalen Mischer kennengelernt. Ich habe Perplexagon quasi mit dem gleichen Setup eingespielt, das hier auf der Bühne steht.
Florian:
Du benutzt also auch die MPC als Kompositions-Tool?
Kebu:
Nein, das ist die einzige Ausnahme. Da arbeite ich in der DAW, benutze aber auch da schon den Digitalmixer und übertrage dann die MIDI-Daten, sowohl für die Synths als auch für die Mixer-Ansteuerung in die MPC. Allerdings komme ich inzwischen mit dem Mixer an dessen Grenzen. Er hat 42 Eingangskanäle, aber ich benutze wirklich JEDEN Kanal.
[Anmerkung: Dabei muss man natürlich bedenken, dass jeder Synthesizer mit Stereoausgang zwei Kanäle braucht, an den Drummaschinen werden die Einzelausgänge abgenommen und Effekt-Returns laufen ebenfalls über jeweils zwei Kanäle pro Effektgerät].
Ich muss mich jetzt nach einem größeren Mischer umsehen. Aber der Umstieg wird mühsam. Als ich von meinem alten Behringer-Mischer auf diesen Yamaha umgestiegen bin, habe ich einen Monat gebraucht, um die CC-Ansteuerung der Mixes von den Daten des alten Mischers auf die des neuen Mischers zu übertragen.
Vermutlich werde ich das angehen, wenn ich auch wirklich neue Songs angehe, dann ergibt es Sinn, sich in den neuen Mixer einzuarbeiten.
Florian:
Wann wird das sein?
Kebu:
Ich bin jetzt die nächsten Monate noch ziemlich viel auf Tournee und hoffe, dass ich Anfang Herbst erste Songs angehen kann, aber ein neues Album wird wahrscheinlich erst im Herbst 2018 herauskommen. Dazwischen habe ich noch einen Auftrag von meiner Heimatstadt, zur 100 Jahrfeier des finnischen Staates, eine Komposition zu machen. Das wird spannend, denn sie wollen es mit mehreren Sängern und einem Chor. Ich habe zwar selbst mal im Chor gesungen, aber für einen Chor zu schreiben, ist was ganz anderes. Das wird sicherlich dauern.
Florian:
Das kann ich nachvollziehen. Ich musste mal was für Orchester arrangieren und ausnotieren. Ich habe Blut geschwitzt …
Kebu:
Anfang März war schon ein ähnliches Jubiläums-Event in Oslo, bei dem klar war, dass ich direkt neben einem Orchester aufbauen würde und da bin ich schon angesprochen worden, ob ich nicht was mit dem Orchester zusammen machen will. Aber ich musste absagen, obgleich es sicherlich eine tolle Herausforderung gewesen wäre. Ich hätte schlicht nicht die Zeit dafür gehabt.
Florian:
Das sagt mir, dass du in Finnland sehr etabliert bist, wenn du für solche Events gebucht wirst.
Kebu:
Das ist schon Lustig. Hier sagen sie: Der muss in Finnland berühmt sein. Und in Finnland sagen sie: Oh, der macht eine Europa-Tournee, der ist zwar hier unbekannt, aber wo anders ist er wohl berühmt. Berühmt bin ich anscheinend immer woanders, als ich gerade bin. [Gelächter] Aber im Ernst. Ich bin nicht in einem Land berühmt, aber ich bin – wenn man das so sagen kann – berühmt auf YouTube. Meine Videos auf YouTube haben 800.000 Aufrufe pro Monat. Meine Fans sind auf der ganzen Welt, aber dann an einem Ort wie hier in Regensburg sind es dann nur 20 Fans und die bringen noch mal 20 Leute mit. Beim Rest muss ich darauf hoffen, dass die Plakatierung nochmals Leute anregt, die mich nicht kennen, aber einfach an dem Abend was unternehmen wollen.
Ich weiß, im Schnitt kommen bei meinen Auftritten in Europa 80 bis 100 Leute. Wir versuchen dann die passenden Locations zu buchen. Hier in Regensburg ist das Airport ein phantastischer Club für Live-Auftritte, aber eigentlich ist er für mich zu groß. [Tatsächlich kamen am Abend geschlagene 10 Besucher – die Biergärten waren bei dem Wetter wohl deutlich verlockender.]
Florian:
Ok, Sebastian, bitte erzähl uns ein bisschen über dein Setup.
Kebu:
Das Zentrum sind die MPC und das Mischpult. Alles wird von der MPC kontrolliert. Viele Leute fragen mich, was ich als MIDI-Clock und für die Synchronisation benutze. Die Antwort ist einfach: Gar nichts. Die MPC steuert alle Geräte und den Mixer. Die Synths und auch die TR-808 werden über Notenbefehle und gegebenenfalls über Controller-Daten angesteuert.
[Bei der Bühnenpräsentation nach dem Interview erkennt man dann, dass Sebastian signifikante Sachen immer erstmal von Hand spielt und dann irgendwann steigt die MPC mit der Steuerung über MIDI dazu ein. Im ersten Moment ist das etwas irritierend, weil man den Eindruck hat, dass das alles nur gefakt ist. Aber tatsächlich kann ich schon beim Soundcheck feststellen, dass Sebastian ein exzellenter Keyboarder ist, dem ein Arpeggio oder eine Akkord-Sequenz so fluffig von der Hand geht, dass man meinen möchte, hier sei die Maschine am Werk.]
Ich benutze alle vier MIDI-Ausgänge der MPC und habe dahinter noch ein großes MIDI-Interface, das aber gar nicht an einem Rechner hängt, sonder nur als MIDI-Splitter und -Router konfiguriert ist. Die einzige Form von Synchronisation ist das Clock-Signal für den Juno-60. Dafür nehme ich eine extrem kurze Snare vom Touched by Sound DRM-1 her. Ich könnte natürlich auch ein Sample aus der MPC nehmen. Aber das ist eines der tausend kleinen Dinge, die ich sicherlich verbessern könnte, aber zu denen ich nicht komme. Das ist echt gemein. Obgleich ich jetzt die Chance habe, mich die ganze Zeit um die Musik zu kümmern, fehlt mir immer noch jede Menge Zeit, mich um diese Kleinigkeiten zu kümmern. Ich könnte z. B. in der MPC ein paar Spuren für Backup-Synths programmieren, für den Fall dass eines der analogen Schätzchen ausfällt, aber auch zu so etwas Wichtigem komme ich nicht. Aber auch die zwei Backup-Synths, die ich dabei habe, haben noch nicht die richtigen Programme. Vielleicht schaffe ich das jetzt mal an einem der nächsten Tage, wenn mal kein Auftritt ist.
Florian:
Hast du Probleme mit deinen Geräten?
Kebu:
Erstaunlicherweise nein. Ich könnte normale Reparaturen in den Geräten aber notfalls selber machen. Und ansonsten habe ich halt so einfach Vorsichtsmaßnahmen durchgeführt, wie Batterien in den Korgs tauschen oder Buchsen und Potis reinigen.
Florian:
Lass uns in deinem Setup weitergehen: Was die Drums angeht, sehe ich eine Vermona DRM-1, eine Jomox Airbase und die TR-808 …
Kebu:
Ja, die 808 und die Airbase machen die eigentlich Drums. Die DRM-1 ist nicht von Vermona, sondern von Touch by Sound. Die Toms sind da höher gestimmt als bei Vermona. Dadurch kann ich die Toms als Effektsounds benutzen. Die haben eine FM-Modulation, mit der man schöne, abgefahrene Effekte machen kann.
Florian:
Du benutzt keine Samples aus der MPC?
Kebu:
Nein. Alle Drums sind wirklich rein analog. Es war für mich auch eine Herausforderung, wirklich auf der analogen Ebene zu bleiben. Die MPC ist wirklich nur der MIDI-Sequencer.
Bei den Synthesizern fällt dir vielleicht auf, dass da zwei Alpha Junos sind, ein Einser und ein Zweier. Ich finde, sie haben einen unterschiedlichen Sound. Der Alpha Juno-1 ist für mein Gefühl ein bisschen knackiger als der Juno-2. Ich hatte erst den Verdacht, dass es einfach meine speziellen Instrumente sind, aber ich habe mehrere Alpha Junos daraufhin getestet und der Einser hat für mich mehr Punch.
[Kommentar: Die Schaltungen der Synthesizerstimme von Juno-1 und Juno-2 sind absolut identisch – ich vermute, dass Sebastian hier die fehlende Dynamik des Juno-1 fehltinterpretiert.]
Ansonsten versuche ich, möglichst verschiedene Synthesizer zu verwenden. Es gibt einfach ein ausgewogeneres Klangbild, als wenn man versuchen würde, alles mit dem gleichen Synthesizer zu machen.
Florian:
Ich mache ja auch Live-Auftritte mit Analog-Synths und ich stelle fest, dass ich meine Instrumente oft wie zwei Kleinst-Setups verwende, zwischen denen ich dann hin und her blende – wie es ein DJ mit zwei Plattenspielern machen würde. Benutzt du immer alle Instrumente oder gruppierst du auch so?
Kebu:
Nein, eigentlich benutze ich in jedem Song fast jeden der aufgebauten Synthesizer. Nur die Instrumente ohne MIDI, also die beiden String-Maschinen und der kleine Korg kommen nicht gleichzeitig vor – so viele Hände habe ich nicht. Das eigentliche Problem sind aber die Instrumente ohne Patch-Programmierung. Aber das sind auch nur die Strings und der MonoPoly. Der MonoPoly hat im Prinzip immer denselben Sound eingestellt und ich verändere ich dann während des Spielens. Aber z. B. der Juno-60 und der Polysix haben nachgerüstete MIDI-Interfaces, die kein MIDI-Patch-Change können. Das ist dann auch schon spannend, dass ich wirklich das richtige Preset für den jeweiligen Song auswähle. Klappt auch nicht immer, vor allem, wenn das Licht nicht gut ist – ok, das ist ne Ausrede. That’s live.
Florian:
Was für mich neu im Gegensatz zu deinem Setup in den YouTube-Videos ist, das ist der Andromeda 6.
Kebu:
Ja, den habe ich vor etwa eineinhalb Jahren hereingenommen. Ich hatte vorher einen Moog Source an dieser Stelle auf der Bühne. Auf dem neuen Album habe ich viele Sounds aus dem Yamaha CS-50 verwendet und da war klar, dass ich den nicht mit auf Tournee nehmen kann. Da kam der Andromeda gerade recht. Er klingt einerseits monophon wirklich sehr nah am Moog Source und zum anderen kann er die Sounds des CS-50 auch recht adäquat rüberbringen. Das einzige Problem ist: Der CS-50 hat einen wunderbar nuancierten Aftertouch. Der Andromeda hingegen ist da viel zu empfindlich und hat einen sehr kurzen Druckweg. Wenn man den Aftertouch wie in einem CS-50 spielen würde, dann wäre das beim Andromeda wie Ein-/Ausschalten. Ich habe mir daher angewöhnt, den Druck wirklich nur mit einem Finger auszuüben, auch wenn ich einen Akkord spiele. Damit kommt man dann hin.
Florian:
Wir hatten sie ja schon erwähnt: Das Hohner Logan, das Korg PE-2000 und der Korg Micropreset M500 müssen wirklich gespielt werden.
Kebu:
Ja. Das musste ich natürlich in den Arrangements berücksichtigen. Aber sie haben alle einen Charakter, den ich nicht missen möchte. Gerade der Micropreset hat eine Eigenständigkeit, die manchmal fast zu weit geht: Die Keyboard-Schaltung ist so empfindlich aufgebaut, dass er sich verstimmt, wenn man eine Taste zu fest drückt. Aber trotzdem liebe ich ihn. Er ist auf beiden Alben drauf.
[Und beim Konzert beweist sich auch, dass Sebastian immer wieder den kleinen Korg für Synthsolos benutzt.]
Das PE-2000 nehme ich nur mit auf die Bühne, wenn ich wirklich Platz dafür habe und wenn ich ein längeres Set spielen kann. Ich habe es auch nur auf drei oder vier Songs vom ersten Album verwendet. Aber auch hier: Es hat so einen eigenständigen Sound, dass ich es gerne mitnehme. Man kann das auch einfach nicht mit anderen Synths nachmachen. Und mit ein paar Delays und Reverbs klingen die Teile einfach phantastisch.
Florian:
Stichwort: Delays und Reverbs …
Kebu:
… jaaaa, ich verwende wirklich viel. Vor allem bei Delays nehme ich wahrscheinlich sogar zu viel …
Florian:
Da sind wir schon zu zweit. Ich finde, man kann nie genug Delays haben. Das ist echt wahr. Leider.
Florian:
Benutzt du MIDI-Clock.synchrone Delays?
Kebu:
Ich verwende die im Yamaha Pult eingebauten Delays. Die kann man nicht synchronisieren, aber die Delay-Zeiten sind natürlich auf das Tempo abgestimmt und pro Song werden die entsprechenden Presets aufgerufen. Ich finde auch, dass „normale“, nicht ganz exakt auf dem Beat sitzende Delays etwas hübscher klingen als die völlig Clock-synchronen Echos.
Als Hall verwende ich die drei Lexicon MPX. Und da ist das Setting wirklich simpel: Es gibt einen kurzen, einen mittleren und einen langen Hall. Und das bleibt durch das ganze Set so. Da muss ich mich dann nicht auch noch darum kümmern [und es führt dazu, dass das Set wirklich wie aus einem Guss wirkt].
Florian:
Verwendest du Kompressoren oder Limiter?
Kebu:
Limiter nicht, aber viel Kompression. Auf den Kickdrums sind Multibandkompressoren. Ich würde gerne auch auf der Summe einen Multibandkompressor verwenden, aber das Pult hat nur vier interne Effektblöcke und ich muss mir genau überlegen, wo und wie ich die einsetze. Und man kann mit Multibandkompression wirklich viel aus den Bassdrums herausholen. Auch in der Produktion nehme ich Kompression meist nur auf den Drums her. Eine Ausnahme ist noch Sidechain-Komprimierung, wenn ich mit der Bassdrum eine ganze Subgruppe Sidechain-komprimiere. Gerade auf dem neuen Album habe ich viel mit Sidechain-Kompression gearbeitet. Aber manchmal imitiere ich das auch einfach über die Fader-Automation, einfach um einen Effektblock im Pult freizubekommen.
Das mit der Fader-Automation verwende ich eh oft. Zum Beispiel liebe ich den Shaker der TR-808, aber er klingt für sich sehr statisch, also fahre ich Akzente und Dynamiken in der Fader-Automation. Bei einigen Songs kann man den Fader des Shaker-Kanals richtiggehend herumzappeln sehen. Ich fürchte nur, dass ich irgendwann die Fader ersetzen muss.
Insgesamt ist es aber das gleiche Setup wie in den letzten zwei Jahren. Damit bin ich jetzt schon lange gut gefahren.
Florian:
Was deine Auftritte wirklich auszeichnet, ist der extrem professionelle optische Eindruck. Das Licht und die Projektionen, das macht unglaublich viel aus.
Kebu:
Tatsächlich haben wir, Baba und ich, erst letztes Jahr begonnen zusammenzuarbeiten. Vorher habe ich immer nur das Licht des jeweiligen Veranstaltungsortes benutzt. Dann habe ich auf großen LAN-Partys gespielt und da hatten sie oft erstaunlich tolle Lichtanlagen. Da habe ich auch einen VJ – eben „Baba“ hier neben mir – kennengelernt, mit dem ich jetzt gerne zusammenarbeite.
Baba:
Na, das hat schon 2011 angefangen. Da haben wir für deine Studio-Videos mit aufwendigem Licht gearbeitet.
Kebu:
Stimmt, die haben wir in einem Theater in Finnland aufgenommen. Bei der Theaterbeleuchtung hat Baba dann aus dem Vollen geschöpft.
Florian:
Baba, die Ausrüstung hast du aber nicht erst für die Tournee gekauft?
Baba:
Nein, nein. Lichtausstattung für Events ist mein Beruf. Modeschauen, Firmenevents und so was. Die Tournee hier, das ist wie Ferien für mich.
[Was von uns allseits belacht wird; Baba hat da wirklich einen schweißtreibenden Job.]
Florian:
Verwendest du Musiksteuerung für das Licht?
Baba:
Nein, ich mache alles manuell. Es gibt so unterschiedliche Sets und die Locations sind so unterschiedlich. Es wäre zu kompliziert, das alles vorzubereiten. Aber es wäre dann auch sehr statisch und weniger lebendig. Auch Licht darf Rock ’n‘ Roll haben. [Beim Konzert mag man das dann gar nicht glauben. Die Licht-Einsätze sind so präzise und das Gesamtbild immer so stimmig mit der Musik, dass ich wirklich meinen imaginären Hut vor der Leistung des Lichtmannes ziehe.]
An dieser Stelle endet dann leider die Datei. Wir hatten uns vor allem noch über die Möglichkeiten unterhalten, als Alleinkämpfer mit Medienvertrieb Geld zu verdienen. Kebu sah hier nur begrenzte Chancen für sich. Am besten geht für ihn noch der direkte Verkauf über den Merchandising-Stand nach dem Konzert. Auch bei Bandcamp ist für ihn eine akzeptable Möglichkeit, ein bisschen Geld für seine Musik zu bekommen. Doch seinen Lebensunterhalt finanziert das alles nicht. Ich erinnere mich gut an den Satz, den er sagte, unmittelbar bevor er auf die Bühne ging, um vor zehn Leuten in einer 1000-Zuschauer Arena zu spielen: „Wer Musik nicht wegen der Freude auf dem Gesicht eines einzigen Zuhörers macht, der sollte lieber nicht auf die Bühnen gehen.“ Sein Auftritt bereitet jedenfalls total gute Laune bei zehn tapferen Regensburgern.
Kebu Perplexagon Live on YouTube
https://www.youtube.com/watch?v=ahJIaaJKab8
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Hallo Florian, Gratulation zu dem gelungenen „Talk“. Wäre wirklich schade gewesen, wenn dieses interessante Gespräch nicht wieder aufgetaucht wäre!!
Wow, solche Überraschungen hat man gerne! Ich war auch im april 17 bei einem kebukonzert. Sympathischer Kerl mit beeindruckender synthsammlung. Er hat nachher noch Autogramme geschrieben und etwas geplaudert.
Sehr schönes Interview! Ich finde es wunderbar, dass Kebu seine analogen Schätze auch live einsetzt. Für die Besucher seiner Konzerte ist das sicher jedesmal ein Fest. Wenn es dann nur 10 Leute sind, muss das wirklich dem Biergartenwetter geschuldet sein. Dann trotzdem toll zu performen, macht den Profi aus.
@costello Kann man da nicht im Vorfeld ein bisschen Werbung machen,
wie z.B. Flyer verteilen ?
Kann ich irgendwie nicht verstehen, dass ein „international“ aktiver Act
nur 10 Besucher reinspült.
Sein Können finde ich beeindruckend.
So gut möchte ich auch die Keys spielen können.
Danke für das Interview.
@Coin An Werbung hat es sicher nicht gemangelt. Ich bin ja ab Landshut über Landstraßen gefahren, und da ist in jedem „Winzdorf“ und an jeder Bushaltestelle ein Plakat für das Konzert gehangen. Das „Airport“ ist für seine gute Werbearbeit bekannt.
Nein, es war einfach das erste Wochenende mit perfektem Wetter. Und irgendein Fußball-Dingens war auch noch.
@Florian Anwander Ah geh, wir waren doch mehr als zehn Hansala ..(ich war übrigens der mit dem PolySix T-Shirt ;-))
Das Airport hatte leider damals schon massive Brandschutzmängel und wurde im Februar 2018 für 8 Monate vom Landratsamt geschlossen. Wer das als Regensburger damals hinter vorgehaltener Hand mitbekommen hat, wollte vllt nicht unbedingt da rein gehen.
Kebu hatte mir 3 Wochen vorher geschrieben dass bis dahin nur 3 Tickets im Vorverkauf weggegangen sind, er aber den Gig trotzdem spielen wird. Im Endeffekt schätze ich uns mal auf 20 Leute, so um 21:00 Uhr … echt schade dass es nur so wenig Publikum war, aber jeder der‘s verpasst hat möge sich doch bitte in den Allerwertesten beißen :-)
Danke Florian für das tolle Interview!
@Grok Ahamay Alle anderen, bis auf diese 3 Vorkäufer, wußten das an diesem Tag das erste perfekte Wetter stattfinden würde. Wie oft ich solch Ausreden schon gehört habe, und wie oft ich schon genau das Gegenteil erlebt habe.
Aber Respekt vor Kebus Kampfeswillen, der ohne Stipendium im Rücken schnell in die Insolvenz führen kann, und Respekt vor seinem musikalischen Können sowieso.
Ich denke mir bei sowas immer: Ob diese Energie nicht besser in das nächste Album investiert wäre?
@costello Hallo Mr. C,
du kannst ja mit auf die SB 19 zum Kebu Konzert kommen. Sebastian hat schon viel Spass an dem was er macht. Sonst würde das auch nicht funktionieren. Ich hätte neben den Bedenken, immer einen Elektronik Erste Hilfe Kasten mit. Ich hab da schon Respekt, alleine wenn dir der EHX Sternenstaub abgeht… Kriegst ja mal nicht eben Bauteile.
@TobyB Hi Toby, ich bin dieses Jahr 100pro auf der Superbooth, habe mir schon Urlaub für Do und Fr genommen und hoffe natürlich ganz viele liebe Menschen zu treffen, mit denen ich bisher „nur“ per Amazona-Kommentar und FB Kontakt habe. Cebu, sehe ich gerade, spielt am 9. Mai – passt doch :-)
@costello Hallo Mr. C,
Ich hab mir schon mal ein Hotelzimmer im NH Berlin Treptow gesichert. Da kann ich dann zu Fuss ins Hotel rollen. Soweit ich vernommen habe, wird Ken Mc Beth auch eine seiner legendären Performances darbieten. Und wie ich Peter kenne, wird der sich die SB auch nicht entgehen lassen. Ich denke wir kriegen eine gute Runde zusammen.
Ich kenne Kabul leider nur von you tube Videos. Genial, wie er die Synth Burg bedient, schöner Einblick, wie er das ermöglicht, einfach klasse!
@hejasa „Ich kenne Kabul leider nur von you tube Videos.“ — Und ich kenne Kabul nur aus den Tagesthemen. Ist bestimmt schön da.
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In obigem Beispiel zeigt sich womöglich, wie die Verhältnismäßigkeiten aufeinander treffen: 800.000 Clicks bei YouTube sind halt nur 800.000 Clicks bei YouTube und nicht 800.000 zahlende Gäste bei Konzertveranstaltungen. Sind wie die tausend Freunde bei Facebook, die alles leiken, aber nie bei Konzerten auftauchen. Oder Platten kaufen. Oder Blumen schicken, zur Beerdigung.
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Sowas führt natürlich zu einer gewissen Realitätsverzerrung, und das Erwachen kann dann schon manchmal eine üble Katerstimmung mit sich bringen.
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Sorry kebu, die Rechtschreibkorrektur hat zugeschlagen. Iggy pop beschreibt mal wieder in wundervoller Weise sein Konsumverhalten und überträgt es auf andere. Ist bei ihm wohl so eine Art Aha Effekt, den er auf andere überträgt.
@hejasa Wenn ich für jeden Unfug, der hier im Forum geschrieben wird von Leuten, die sich das selbständige Denken von einer Rechtschreibkorrektur abnehmen lassen, zehn Euro bekäme — ich bräuchte nicht mehr arbeiten.
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Und die sich dann auch noch ein Urteil anmaßen, obwohl sie weder mich, noch mein Denken, noch mein „Konsumverhalten“ kennen — geschweige denn: beurteilen können.
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Aber dummlaber ruhig weiter, vielleicht füllt sich ja irgendwann mein Konto.
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Das Du auch immer so übertreiben musst?
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„von Leuten, die sich das selbständige Denken von einer Rechtschreibkorrektur abnehmen lassen“
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Da ich schwer annehme, dass du nur eine Provokation landen wolltest und nicht wirklich denkst was du schreibst, solltest du auch nicht den Entrüsteten spielen.
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Der Kabul-Witz lag auf der Straße und Du konntest nicht widerstehen. Wundert mich nur, dass das fast 12 Stunden gedauert hat. ;-)
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Die eigentliche Kernaussage deines Beitrages finde ich hingegen hoch interessant, wenn ich auch deiner radikalen Schlussfolgerung nicht zustimme.
@Tyrell Ich meine in der Regel das, was ich sage. Das macht mich so unglaublich sympathisch, und mir fliegen die Herzen nur so zu.
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Die Radikalität meiner ursprünglichen Aussage finde ich nicht radikal — viele Clicks füllen noch immer keinen Saal. Ist eine Tatsache. Wenn man sich dessen eingedenk ist, wird man nicht enttäuscht.
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Die Musik von Herrn Kebu spricht mich nicht an (sofern man da von seiner eigenen sprechen möchte, denn für mich spinnt er einfach den Faden fort, den irgendwann mal ein gewisser Niederländer namens Ed Starink mit Synthesizer Greatest aufgenommen hat; daher fällt es mir schwer, eine eigene Handschrift herauszuhören) — das ist die Art von Musik, deretwegen ich mich einst entschlossen habe, elektronische Musik machen zu wollen, eben damit ich sowas nicht machen muß, wo alle zum Mitklatschen animiert werden.
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Aber das ist nur meine Meinung. Baba ist in der Tat ein ganz Netter, mit Kebu hingegen wußte ich kein Gespräch anzufangen. Worüber auch?
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Daß ich nicht sofort auf irgendwelche Kommentare hier reagiere, hängt einfach damit zusammen, daß Amazona nicht der Dreh- und Angelpunkt meiner Existenz ist.
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Anscheinend gehört der iggy pop (verdammt, die Rechtschreibkorrektur will beide Worte groß geschrieben haben, komisch) zu denjenigen, die denken von den Löchern im Schweizer Käse satt zu werden und dreht man denen den Zeigefinger auf die eigene Brust, werden sie grantig. Mit reich werden, ist also nichts!
Nur mit Löchern lassen sich keine 10 Euro verdienen und wenn ich mich irren sollte, brauchen sie diese für den Gang zum Orthopäden wegen der Schmerzen im Kreuz!
Bei nächsten Mal bitte genauer hinschauen, da stand „leider“ im Satz!
@hejasa Glaube ich zwar nicht, aber so jagt eben eine Provokation die nächste.
@Tyrell so ist es! Und es würdigt weder die musikalische Leistung von kebu, noch den guten Artikel.
„Kubus Setup: Voll MIDIfiziert“ ist da aber auch eine Steilvorlage gewesen.
Off Topic: Der Begriff „Freundschaft“ ist seit Facebook stark entwertet worden, meines Erachtens gar stark in Misskredit geraten…
On Topic: Danke, lieber Florian, für das interessante Interview. Kebu beeindruckt mich hinsichtlich seiner coolen Live-Performances, seine Musik und seine Sounds interessieren mich weniger. Sie erinnern mich an ein wenig an die Sachen von Robert Miles Ende des letzten Säkulums.
@moogist @ moogist – Wer den Unterschied zwischen Facebook Kontakten
und Freundschaften nicht kennt, dem ist auch nicht mehr zu helfen.
Freundschaft ist so ein starkes Wort,
das kann mir keine Internetseite verwässern.
Kebu macht auf mich jedenfalls einen vertrauenserweckenden Eindruck.
Scheint ein dufte Typ zu sein.
Und ich gönne ihm Erfolg, denn Können sollte auch belohnt
werden. Meiner Meinung nach.
Bei Videos mit 9-11 Millionen Aufrufen, die Kebu auch hat, dürfte ja auch bei YouTube ein bisschen Geld rüberwachsen ;-)
@costello Kann man ganz gut ausrechnen ;-)
Allerdings macht Kebu nur 2 Ads, alles andere macht bei Musik keinen Sinn.
https://bit.ly/2h88Nx4
Und in Summe sind das über 20 Mio Views. Allerdings musst du immer das Kleingedruckte von Youtube beachten. Entscheidend sind die Triggerschwellen für die Monetarisierung. Ich denke Sebastian wird etwaige Einnahmen in Vintage Equipment investieren. Und das ist in Finnland nicht eben günstig. Vermutlich wird man in Finnland eine abgewrackte E Gitarre von einem Deathmetaller eher bekommen wie einen Vintage Synth. Ausnahme vielleicht russische Spezialsynthies. Die wurden vor Glasnost als Devisenbringer nach Finnland verschleudert. Ohne finnische Bechriftung ;-)
Sehr spannender Artikel über einen sympathischen wie begnadeten Ausnahmemusiker
Klasse, dass er live zahlreiche Hardwaresynths dabei hat und nicht nur als Deko ;-)
Kenne ihn auch nur von Youtube und wäre gerne an jedem Tag im Regensburg der 11. Gast gewesen.
..der Aufwand für nur 10 Zuschauer? Der arme Kerl. Zum Glück scheinen aber viele seiner sonstigen Konzerte aber krass voll zu sein.
Gut das die Dateien sich doch noch gefunden haben :-) Klasse!
Danke für den Bericht!
Hier sind die aktuellen Tourdaten von Kebu 2019:
MAY 9 Kebu live at Superbooth19 FEZ-Berlin · Berlin
MAY 13 Moon King – KÖLN
MAY 14 Nachtleben Frankfurt
MAY 16 Marias Ballroom – Hamburg
OCT 3 Das Tastenfestival · Herdecke
@MacSynth Regensburg und Nürnberg, wo ich Kebu 2017 mit 20 weiteren Konzertbesuchern live gesehen habe, stehen wohl zu Recht nicht mehr auf seiner Liste.
Trotz der wenigen Besucher ist Kebu einer der ganz wenigen „Elektronik-Acts“ die ich mir nochmal anschauen würde. Ganz einfach weil man bei ihm zumindest grob den Zusammenhang zwischen dem was man sieht und dem was man hört herstellen kann.
Die Begeisterung mit der er mir nach dem Konzert eine viertel Stunde lang sein Setup und seine „Choreographie“ erklärt hat fand ich überaus sympathisch.
Ja, und auch wenn ich sie nicht immer hören kann, mir gefällt seine Musik :)
@Florian, vielen Dank für das ausführliche Interview.
Ob mir seine Musik gefällt oder nicht ist letztendlich Schnuppe. Der Junge hat Spass an dem was er macht, das merkt man einfach. Man muss und kann nicht jedem gefallen. Auch kleine Rückschläge gehören dazu. Weiter so.
Klar, viele Klicks und Likes führen nicht zwingend zu reger Zuschauerbeteiligung bei Konzerten oder vielen Plattenverkäufen, so einfach ists halt doch nicht. Das liegt auch an der Unverbindlichkeit solcher Online-Meinungsvergaben, ein Klick ist schnell getan, das wird manchmal sogar zum Automatismus. Am Ende darf man das als Ausführender nicht allzu ernst oder gar persönlich nehmen, gibt nur schlechte Laune. Das ist wie die Leute, die dir nach einem Gig auf die Schulter klopfen und „unbedingt mal was mit dir machen wollen“, sich aber dann nie wieder melden.
Was Kebu betrifft, habe ich Achtung vor seinem Können, kann mit seiner Musik aber nicht viel anfangen. Mir persönlich wäre es unangenehm, hauptsächlich alte Hits nachzuspielen, ich mach lieber was Neues/Eigenes, da hab ich mehr Spaß dran.
Danke, Du bringst es für mich auf den Punkt.
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Ich finde es immer beruhigend, nicht immer alleine mit meiner Meinung auf weiter Flur zu stehen und sie kundzutun, gerade in Foren wie diesem hier, wo „kritisches Denken und Hinterfragen“ in der Regel mit „Mißgunst“ verwechselt wird, weil die meisten sich einfach auf argumentativ verlorenem Posten befinden.
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Wie hat Stevie Wonder erst kürzlich so schön gesagt: „Here’s the thing, God created music for all of us to enjoy. So we cannot limit ourselves by people’s fears and insecurities.“.
Dem ist nichts hinzuzufügen.
Hinzufügen:
Interessantes Zitat!
Spricht er da Gott zu, das dieser jede Musik mag?
Kebu ist schon toll! Am besten gefiel er mir aber als er noch einen D50 multitracked hat und eigene Sachen komponierte. Er hat nun offensichtlich mehr Spaß an Technik und dem Spiel damit. Ist auch schön anzuschauen und meistens besser als Fernsehen. :)
Nur weil es sich hier so anhört als würde Kebu hauptsächlich nachspielen. Möglicherweise werden dadurch viele auf ihn aufmerksam, aber auf dem Konzert hat er zu 90% seine eigenen Sachen gespielt. Am meisten von der damals neuen Perplexagon, einiges von To Jupiter and Back und ich glaube noch Chase als Coverversion.
Klar, innovativ ist was anderes, aber etwas wirklich Neues ist mir auch sonst schon lange nicht mehr begegnet.
Habe KEBU persönlich auf Superbooth 2019 gesehen, zugehört, gesprochen, zugesehen (tlw. zufällig). Ihm gebe ich Sympathie: als gewöhnlichen zugänglichem Menschen, Enthusiasmus, technischer Affinität und Wissbegier. //
Beim Messestand BALORAN „The River“ habe ich KEBU als Abseitsstehender still beobachtet; dadurch verfestigte sich meine Meinung: KEBU hat einen ausgeprägten Hang zum „Analogen“-Synth. Er lebt die Musik die er macht. Das es eine Art Musik (Stil) ist, die bereits andere vor ihm machten finde ich nicht qualifizierend; nur weil es etwas bereits gab und man es wiedeholt wird es nicht qualitativ schwächer/schlechter. Das Klangspektrum was analoge Synthesizer bieten ist nicht unendlich (auch wenn viele Firmen dies gerne so verkauft haben möchten).
Ein Bach, Händel oder Mozart hatten auch tolle Ideen; aber in den Orchesterreihen saßen (immer nur) Cellos, Violinen, Trompeten, Pauken, Schellen, Spinetts …. Ihre Musik heute zu hören ist (wenn gut dargeboten) immer noch ein Erlebnis.
Tipp:
Kebu kommt am 02. und 03. Oktober 2019 nach Herdecke.
03. ist schon ausverkauft (anders als damals in Regensburg!), deshalb haben sie noch ein Zusatzkonzert am 02. eingeschoben. Dafür gibt’s noch Karten. Habe mir soeben eine gekauft. Hehe… :-)
Karten gibt’s z.B. bei Eventim.