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Interview: Twisted Tools – Reaktor Ensembles der Extraklasse

(ID: 1598)

AMAZONA.de:
Was waren die Gründe, um den entscheidenden Schritt zu machen und eure Ensembles kommerziell zu verkaufen? Und zahlt es sich wirklich aus auf die eine oder andere Weise?

JOSH:
Nun, ich denke, es kam ganz einfach darauf an, genügend Selbstvertrauen zu entwickeln, um es zu versuchen. Ich hatte Igor schon zuvor angeheuert, um mir bei Projekten zu helfen und war mit den Ergebnissen immer super zufrieden gewesen. Ich hatte also schon völliges Vertrauen in die Qualität. Ich war mir nur nicht sicher, ob sich Reaktor-Ensembles überhaupt verkaufen würden und ob viele User dort draußen überhaupt Reaktor benutzen. Reaktor hatte seit Jahren kein Update mehr erhalten und schien auf dem Abstellgleis. Es schien also eher keine so gute Geschäftsidee zu sein. Als ich jedoch die erste Version von Vortex, unserem ersten Produkt, sah, das Igor gemacht hatte, war ich ziemlich zuversichtlich, dass die Leute es kaufen würden. Bei Igor war es ebenso, und so ließen wir uns von dieser Zuversicht leiten und wagten den Schritt.

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IGOR:
Ob sich das Ganze lohnt, hängt von der Art der „Währung“ ab, über die wir sprechen, denke ich. Wir verbringen eine Menge Zeit mit Twisted Tools, mehr als manche Menschen es für möglich halten. Vorsichtig geschätzt sind das mindestens vier bis fünf Stunden täglich und sechs Tage die Woche. Die Reaktionen [auf Twisted Tools] waren bisher überwältigend, und so klischeehaft sich das auch anhört, das macht die Arbeit an sich schon lohnenswert genug.

AMAZONA.de:
Gab es Reaktionen von der Reaktor User Library Community, und wart ihr eventuell besorgt, möglicherweise falsche Signale zu senden? Immerhin bietet die Reaktor-Bibliothek viele hochwertige Instrumente und Effekte für umsonst an.

JOSH:
Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht, wie die Reaktionen im Einzelnen waren. Ich bin sicher, einige stimmten uns zu und andere nicht. Aber ich glaube, dass die User Qualität respektieren. Die überwältigende Mehrheit der Meinungen, die ich gehört habe, war positiv, und persönlich glaube ich, dass der Verkauf von Ensembles sich für die Reaktor-Community  auf viele Arten auch positiv ausgewirkt hat. Ansonsten sehe ich eigentlich kaum einen Unterschied zwischen dem Verkauf eines VST-/AU-Plug-ins und dem Verkauf eine Reaktor-Ensembles. Der einzige wirkliche Vorteil bzw. Unterschied ist, dass ein Plug-in nicht Reaktor benötigt. Ansonsten sind Reaktor-Ensembles jedoch viel vorteilhafter als echte Plug-ins. Sie können vom User selbst geöffnet, studiert und modifiziert werden. Hinzu kommt, dass unser Entwicklungs- und Wartungsprozess viel schneller und regelmäßiger ablaufen kann, als es mit normalen Plug-ins möglich wäre.

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IGOR:
Am Ende bleibt doch die Frage, ob die User unser Produkt nützlich finden und ob es sein Geld wert ist. Wenn sie dafür bezahlen, ist es [für uns] großartig, wenn nicht, haben wir kein Problem damit. Es gibt immer noch genügend kostenlose hochwertige Instrumente in der User Library. Wenn jemand dort findet, was seinen Bedürfnissen entspricht, ist das [für ihn] großartig. Deshalb denken wir definitiv nicht, wir könnten falsche Signale aussenden. Native Instruments verkauft doch jetzt auch selbst Ensembles im Player-Format, wo liegt da also der Unterschied?

AMAZONA.de:
War es schwierig, auf einmal mit den neuen Aufgaben von Online-Geschäft und Kundensupport fertig zu werden?

JOSH:
Absolut! Besonders nach dem ersten Start. Wir hatten einen so großen Ansturm nicht erwartet, und das E-Commerce-System, das wir benutzten, hatte ein schlecht programmiertes PHP-Script, das schließlich den Server zum Absturz brachte, weil es das Datenvolumen nicht bewältigen konnte. Hinzu kam die Host-Firma, die das gar nicht mochte und nicht nur unseren Server mitten am Eröffnungstag abschaltete, sondern auch unseren Zugang komplett sperrte und wir somit noch nicht einmal an unsere Daten kamen. Ein Alptraum … aber wir schafften es irgendwie innerhalb eines Tages, die Host-Firma zu wechseln und wieder online zu sein. Wir haben in diesen ersten Tagen eine Menge gelernt.

IGOR:
Es ist wirklich viel Arbeit, weil wir alles selber machen. Instrumenten Design, GUI-Design, Web-Design, Support, Marketing, Handbücher, Videos etc. Es war wirklich sehr schwierig am Anfang, aber es ist viel besser geworden. Wir haben auch irgendwie Glück, in zwei verschiedenen Zeitzonen zu wohnen. Wir können dadurch in Schichten arbeiten und damit fast einen kompletten 24/7 Kundensupport realisieren. Es passiert selten, dass Kunden Anfragen schicken und mehrere Stunden vergehen, bis sie Antwort erhalten.
Wir sind sehr zufrieden damit, eine solche Unterstützung anbieten zu können.

AMAZONA.de:
Was war der Grund, mit Reaktor zu entwickeln und keine eigenständige Software?

IGOR:
Reaktor ist eine großartige Entwicklungsplattform. Es hat eine tolles Interface und viele Möglichkeiten. Alles, was ich über DSP und Instrumentendesign weiß, habe ich durch das Arbeiten mit Reaktor gelernt. Keiner von uns beiden kann eine andere Programmiersprache. Es war also nicht wirklich eine Entscheidung. Wir würden eines Tages aber gerne auch echte Plug-ins entwickeln.

JOSH:

Mit VSTs bzw. AudioUnits könnten wir ganz klar einen viel größeren Markt erreichen. Das ist also etwas, was wir zukünftig stärker in Betracht ziehen wollen.

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