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iOS Special #13: iOS Apps und PC Musikproduktion verbinden

(ID: 159522)
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MIDI Designer Pro 2

Wem reine MIDI-Anwendungen genügen, der sollte sich auch MIDI Designer Pro2 ansehen. Alle wichtigen Eigenschaften sind hier. Vom Erstellen von Controller-Seiten auf dem iPad über MIDI SysEx und 14 Bit-CC lässt es keine Wünsche offen.
Als weiteren Pluspunkt gibt es eine integrierte Online-Community, in der Dutzende, wenn nicht Hunderte von Vorlagen direkt in die App importiert werden können.

Lemur

Lemur

Die Königsklasse ist jedoch Lemur von Liine. Das Software-Pendant des legendären Hardware-Controllers von JazzMutants bietet, neben ebenfalls allen nur erdenklichen Bedienelementen, inzwischen auch die Möglichkeit, Controller-Seiten direkt auf dem iTouch zu editieren. Doch macht es hier nicht Halt.

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Die Hardware bot eine Engine zur Simulation von physikalischen Bewegungen mit kinetischer Energie. Auf Deutsch, hüpfende Bälle und schwingende Fader, billardkugelnde XY-Controller sind für Lemur kein Problem. Als Krönung des Ganzen bietet Lemur eine umfassende Skriptsprache mit mathematischen und logischen etc. Funktionen, über die auch interne Sequencer kein Problem sind, bis hin zur Verarbeitung von MIDI-SysEx und 14 Bit MIDI-CCs. Alles ist hier zu finden. Lemur ist für mich immer noch einer der Gründe, überhaupt sich ein iPad anzuschaffen.

Drittherstellerlösungen, kabellos

Die nächsten kabellosen Verbindungsoption sind Audreio und Apollo.
Da wir nun jetzt schon MIDI-Daten über WLAN senden können, wäre es manchmal ebenso praktisch, auch Audiodaten über das Netzwerk senden zu können.

Dafür gibt es z.B. Audreio für macOS und Windows. Die App ist kostenlos, genauso wie der macOS Client im MacAppStore. Für das Plug-in (AAX, AU, VST/3) sind jedoch $ 25 zu berappen. Die Verbindung zwischen iPad und Desktop ist dafür aber selbstkonfigurierend. Solange beide Geräte im selben WLAN-Netz sind, finden sie sich.

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Audreio – iPad – Desktop

Audreio stellt einen bidirektionalen Stereokanal zur Verfügung. Es kann also auch Audio zurück zum iPad gespielt werden. Die Latenz ist allerdings nicht unbedingt zur Live-Performance geeignet und über einen Router kann das auch mal locker 100 ms betragen. Zum kabellosen und verlustfreien Überspielen von Audiodaten direkt in die DAW ist die App aber bestens geeignet.

Um da Ganze noch etwas flexibler zu machen, kann Audreio auch Audiodaten zwischen zwei iTouches im selben WLAN ausgetauscht werden. Es kann sowohl „FX‟-Feld als auch der Eingang ausgewählt werden.

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WLAN – Lapinot (iPad Air) as Quelle for iPad Pro

Außerdem können im Audreio-App auch Host-Apps wie Modstep von AppsBC, Audiobus oder AUM von Kymatika oder DAWs und Grooveboxen wie GarageBand, Korg Gadget oder Cubasis als Audioquelle aufgerufen werden. Das geht alles.

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Audreio Plug-in

Eine andere Möglichkeit, Audio WLAN zu streamen, sind die Apollo Apps von Secret Base Design.

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Apollo Remote Recorder (Sender)

Apollo Remote Recorder ist die Klangquelle und Apolle Sound Injetor ist das Ziel. Dazu muss im Injector lediglich die WLAN-IP-Adresse des iPads eingegeben werden und schon kann es losgehen.

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Apollo Sound Injector (Empfänger)

Die Apollo sind bislang nur kompatibel zu Audiobus. IAA wird nicht unterstützt.

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Apollo und Audiobus

Es gibt auch ein AudioUnit Injector-Plug-in für macOS, mit dem sich Audio vom iTouch in die DAW streamen lässt.

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Apollo Plug-in

Die praktischen Anwendung ist natürlich stark von der Geschwindigkeit des WLANs abhängig.

Synchronisation, kabellos

Ableton Link, Link to MIDI und MIDI Link Sync

Korg WIST-Protocol zur Wireless-Synchronisation zwischen mehreren iTouches war zwar vom Ansatz her richtig, konnte sich aber in der praktischen Anwendung kaum durchsetzen, da es zwar einen Sync-Start lieferte, aber dann keine Abweichungskorrekturen oder Änderungen der Geschwindigkeit mehr übermittelte. Zumdem war das Master/Slave-Konzept zu starr.

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MIDI Link Sync

Zu Ende gedacht wurde das Konzept dann von Ableton mit Link, das mit Live 9.5.1  eingeführt wurde. Die Idee ist es, ein hierarchieloses Synchronisierungsraster über WLAN anzubieten, in das sich jeder mit Zugang jederzeit ein- und ausklinken kann, ohne die Master-Clock durcheinander zu bringen. Da bei Link jeder Teilnehmer das Tempo ändern kann, findet sich also immer irgendeine Master-Clock, nach der synchronisiert werden kann.

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Link to MIDI

Seit der Einführung von Link wurde das Konzept eifrig von vielen Entwicklern aufgegriffen (Anzahl am 21.12.2016: 118 Apps). Doch gibt es noch etliche alte Apps, die nicht Link-fähig sind. Für die gibt es die kostenlosen Apps „Link to MIDI‟ von Alexandernaut (Fuge Machine) und „MIDI Link Sync‟ von Coding Cod (LoopTree), welche die Link-Synchronisation in eine MIDI-Clock umwandeln.

Auf der Desktop-Seite ist neben Ableton Live nun auch NI Reaktor 6.1 Link-fähig.

MIDI Clock

Eine stabile MIDI Clock unter iOS kann ein echtes Problem sein, wenn mehrere Apps unabhängig voneinander arbeiten, also nicht in einer DAW oder Hosting-App zentral synchronisiert werden.

Abhilfe schafft in dem meisten Fällen eine gemeinsame MIDI-Clock.
Auf iOS-Seite gibt es dafür Apps wie MidiBus und MidiMetro, beide von Audeonic, den Entwicklern von MidiBridge, das seit frühesten iOS-Tagen MIDI-fähige Apps miteinander verbindet, egal ob sie dafür ausgelegt waren oder nicht.

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MidiMetro

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Midibus

Unter macOS, ab 10.6.8. gibt es z.B. das Programm Quenta von digitoys, das softwareseitig für eine stabile MIDI-MasterClock sorgt und dabei noch alle möglichen swingenden Tricks auf Lager hat.

iOS Apps für Musiker

Quenta

Drittanbieterlösungen mit kabelgebunden mit CCK/ Lightning-USB-Adapter, Software

Studiomux/ Modstep, musicIO, iConnectivity

Studiomux (midimux) und ModStep von AppBC wie auch musicIO von Power Trio/Secret Base Design ermöglichen ebenfalls das Einbinden des iPads in die DAW über das Docking-Kabel. Jedoch ermöglichen diese Apps nicht nur mehrere bidirektionale Audio- und MIDI-Kanäle gleichzeitig, sondern sind auch selbst Host-Apps für andere  IAA*-kompatible Apps auf dem iPad. Damit wird das iPad zum echten Plug-in. Ähnliches gibt es sonst nur bei der Access Virus VST- und bei Elektrons Overbridge-Technologie.
Wobei Modstep noch mal eine komplette MIDI-Clip basierte Produktionsumgebung à la Ableton Live ist.

C2-MIO-Intstruments

musicIO

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Forum
  1. Profilbild
    dflt

    wow, danke! inter-device-audio ist bisher tatsächlich an mir vorbeigegangen… wäre ja ein grund, doch mal auf el capitan oder sierra zu aktualisieren.

  2. Profilbild
    mdesign AHU

    beim kauf einer synth-app letzte woche musste ich per dialogbox bestätigen, auf mein rücktrittsrecht zu verzichten. so steht es nun auch in den AGBs: nur, wenn die app nicht geladen wird, kann binnen 14 tagen zurückgegeben werden.

    also kein EU-recht mehr, sondern höchstens kulanz.

    • Profilbild
      Markus Schroeder RED

      @mdesign mdesign, danke für den Hinweis, das ist mir so entgangen.
      (in sieben Jahren habe ich nur eine einzge App storniert).
      Greetz,
      Markus

  3. Profilbild
    vaikl

    Das einzig wirklich Negative an den iDocks sind die irrational auftretenden Unterbrechungen und Cracks beim Audio-Stream bei einer Reihe von ausgelieferten Docks, anscheinend „begünstigt“ durch eine instabile Stromzufuhr. Mein iPad mini 2 läuft aber weitgehenst stabil, wenn ich es voll geladen ins Dock stecke, passt perfekt zusammen und muss sich in Sachen Audioqualität nicht vor anderen Focusrite-Interfaces dieser Preisklasse verstecken. Außerdem ist das Konzept mit dem USB-A-Hub für MIDI-Geräte und der vollen Ladbarkeit der iPads für das Geld von anderen Herstellern bislang nicht erreicht. Ich würd’s mir nochmal kaufen, wenn mein „Neues“ die o.g. Macken nicht hat.

    • Profilbild
      Markus Schroeder RED

      @vaikl vaikl, ok, ich muss zugeben, nach der über 45%igen Preisreduzierung auf derzeit €125 kann man mit dem Focusrite iTrack Dock nicht viel falsch machen. – Außer man kauft es für ein großes iPRO.
      :)

  4. Profilbild
    digital-synthologie AHU

    Ich hab zwar ein iPad, würde es abe nie zum Musikmachen verwenden. Touchoberflächen haben für mich nur Nachteile. Man kann sie nicht intuitiv bedienen, weil das mechanische Feedback fehlt. Ein bisschen verrutscht und schon ist einen andere Funktion ausgelöst. Wenn schon keine echten Knöpfe, dann lieber eine Maus.

    Der Pencil funktioniert übrigens auch am kleinen iPad Pro. Er ist bedeutend besser als die anderen Gummispitzenstifte. Und er reagiert auf Druckstärken. Beim Malen dicker aufdrücken macht den Strich dicker. Wäre vielleicht was für Aftertouch.

  5. Profilbild
    CloudSounds

    Klasse Workshop zum Jahresausklang! Erst einmal danke dafür.

    Obwohl ich mich hauptsächlich auf dem iPad musikalisch bewege, habe ich noch ein paar echt gute Hinweise mitnehmen können. iMazing war absolut neu für mich. Ich war immer noch auf dem Stand, dass Apple den Zugriff auf das Datei-System mit iOS 9(?) komplett abgeklemmt hätte.

    IDA ist auch noch ein klasse Ansatz, den ich wohl nur kurz im Kopf abgespeichert und rasch wieder vergessen hatte. Also: 2017 mal testen.

    In Sachen Rückgabe von Apps hatte ich in der Vergangenheit nen regen Mailwechsel mit dem Apple- Support. Nachdem ich in gut fünf Jahren erstmalig eine App retourniert hatte, bekam ich ebenfalls die Dialogbox, welche mdesign beschrieben hat. Lt. Apple verwendet der App-Store angeblich einen Algorithmus, welcher diesen Dialog bei Leuten bringt, welche das Rückgaberecht exzessiv nutzen. Bei einer Rückgabe bei über 1.000 Apps, scheint der ja wohl nur bedingt zu funktionieren. Exzessiv ist für mich auf jeden Fall anders… Nach ein paar Wochen war der Dialog dann übrigens verschwunden.

    Guten Rutsch und ich freu mich auf kommende CURiOS-Beiträge im neuen Jahr!

  6. Profilbild
    CT Blaze

    Schöne Zusammenfassung, gerade wenn man im Dezember ein iPad angeschaft hat ;) DANKE
    Ich möchte noch einen Controller und Mini-Synth erwähnen, der sehr schon zwischen MIDI via Bluetooth, USB-MIDI, DIN-MIDI, CV und bridgen kann: dr Roland A-01 bzw. A-01K. Durch den aktuellen Preisverfall wirklich attraktiv geworden und macht seine Sache gut…

  7. Profilbild
    Tai AHU

    Gratuliere, Markus! Nicht der erste Artikel, der mich sehr beeindruckt. Löse gerade mein iPad 2 durch ein großes Pro ab und will da noch mal voll einsteigen. Da kommen mir ausführliche Übersichten sehr gelegen. Gute Arbeit

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