Die Verstärkungstechnik
Wie der leise Klang und das schwache Signal einer Gitarre zu einem „rotzigen“ Crunchsound oder einem erhebend organischen Cleansound wird, hängt nicht zuletzt auch von der gewählten Verstärkungsart ab. Zwei Technologien stehen dabei in Konkurrenz zueinander, die jeweils ihre ganz eigenen Vor- und Nachteile haben.
Die Röhrenverstärkung
Die Verstärkung des Gitarrensignals über Elektronenröhren oder Verstärkerröhren geht, wie wir schon lesen konnten, bis an den Anfang der Verstärkung akustischer Signale zurück. Dabei wird innerhalb einer vakuumisierten oder mit Edelgasen gefüllten Glasröhre ein Austausch von Elektronen zwischen einer Kathode und einer Anode angeregt, welcher die in dem Signal enthaltenen Informationen weiterleitet. Durch die Beheizung der Kathode kann dem System Energie hinzugefügt werden, wodurch eine Verstärkung des Signals zustande kommt. Mit verschiedenen anderen Bauteilen, wie etwas Spannungsgittern zwischen Kathode und Anode, kann der Elektronenfluss gesteuert oder gehemmt werden.
Bei Audioverstärkern wird das entsprechende Signal meisten durch zwei Stufen verstärkt. Eine Vorstufe verstärkt mittels Röhren niedriger Leistung das schwache Ausgangssignal, das die magnetischen Tonabnehmer durch die Schwingung der Saiten innerhalb ihres Magnetfeldes erzeugen. Typischerweise findet sich schon hier die Möglichkeit der Lautstärkeregelung für die Vorstufe. Das so verstärkte Signal kann danach durch Frequenzfilter bearbeitet und in seiner Klangfarbe beeinflusst werden, bis es dann durch einen zweiten Lautstärkeregler an die Endstufe gelangt, wo es ein weiteres Mal verstärkt und über einen Ausgangstransformator für den Lautsprecher angepasst wird.
Bei der Endstufenverstärkung wird des Weiteren zwischen AB- und A-Betrieb unterschieden. AB-Endstufen haben jeweils eine Verstärkerröhre für beide Halbwellenteile der Sinuswelle und sind dadurch für höhere Leistungen geeignet. Nebenbei sorgen sie aber auch für einen wärmeren und volleren Klang. Der A-Betrieb nutzt nur eine Röhre für die gesamte Welle und klingt dabei etwas klarer, eignet sich für geringere Ausgangsleistungen und ist etwas einfacher im Aufbau.
Hi Tilmann,
schöner Einstieg in die Materie.
Besonders wichtig ist dein Kapitel über die richtige Box.
Oft wird viel rum experimentiert, FX vor dem Amp oder im Einschleifweg, verschiedene Röhren, was im Endeffekt viel am Sound aus macht ist Box/Speaker.
Bei mir inzwischen Jensen Neodym 2×10″ oder/und 1×12″ in offener Box, beim Amp lasse ich evtl. mit mir reden…