Roland setzt beim HP507 auf insgesamt sechs Lautsprecher, die der Hersteller nochmals unterteilt in Gehäuse-, Nahfeld- und Raum-Lautsprecher. Je nach Typ und Anordnung des Lautsprechers kommen unterschiedliche Frequenzanteile aus den Boxen, was wie beim CA95 einen sehr druckvollen Sound ergibt, der vor allem durch den guten Raumklang überzeugt.
Vorderes Anschlussfeld des HP507 mit dahinter liegendem Lautsprecher
Yamaha vertraut auch in der Oberklasse seiner Digitalpianos auf relativ einfache Wiedergabesysteme. Das CLP470 bietet insgesamt vier Lautsprecher, die von zwei unabhängigen Verstärkereinheiten angetrieben werden. Jeweils zwei Lautsprecher sind für die tiefen Klangbestanteile da, die anderen zwei für die höheren Lagen. Zum Einsatz kommt hier das Intelligent Acoustic Control-System (IAC) von Yamaha, was den Sound vor allem in leisen Passagen optimieren soll. Hintergrund ist die Tatsache, dass die Randlagen des Klangbildes (Tiefen, Höhen) bei leisem Spiel etwas in den Hintergrund treten und so nur noch schwer wahrnehmbar sind. Das IAC-System gleicht das aus, so dass man über den kompletten Lautstärkebereich des CLP470 ein ausgewogenes Klangbild hat. Das zielt meiner Meinung nach nicht in Richtung „authentischste Abbildung eines Klaviers“, kann aber gerade beim Üben und Spielen zu Hause tatsächlich helfen.
Drei Digitalpianos, drei komplett unterschiedliche Wiedergabesysteme und dieses Mal ist das Kawai CA95 der Kategorie-Sieger. Die Technik mit mitschwingendem Resonanzboden sorgt beim Kawai für den insgesamt besten Sound. Knapp dahinter kommt das Roland HP507, was ebenfalls einen sehr druckvollen und angenehmen Klang hat. Platz 3 geht an das CLP470, was aufgrund der etwas einfacheren Systems nur schwer gegen die Konkurrenz ankommt. Der räumliche Klang ist hier doch deutlich schlechter als bei den anderen beiden Kandidaten.
Extras
Entgegen einem echten Klavier oder Flügel bieten Digitalpianos in der Regel einige nette Extras. Neben Aufnahme- und Wiedergabefunktionen sollte ein Digitalpiano die Möglichkeit bieten, Splits (Aufteilung der Tastatur in zwei Zonen, linke Hand Bass, rechte Hand Klavier) und Layer (Übereinanderschichten von mehreren Klängen, Klavier und Streicher erklingen gemeinsam) zu bewerkstelligen. Begleitrhythmen sind gerne gesehen, aber nicht unbedingt ein Muss, genauso wie Übungsstücke oder Lesson-Funktionen.
Die Aufnahme-Sektion des Yamahas
Alle drei Kandidaten verfügen über die Möglichkeit, das eigene Spiel aufzuzeichnen. Unterschiede gibt es aber im Umfang dieser Funktion. Während das CLP470 und das CA95 intern maximal 10 Songs mit jeweils zwei Spuren aufzeichnen können, bietet das HP507 intern Platz für 99 Songs, wobei diese eine Spur mehr, nämlich drei beinhalten dürfen. Die Daten werden hierbei im MIDI-Format aufgenommen. Alle drei Modelle erlauben es aber, den internen Speicher durch einen USB-Speicherstick zu erweitern, auf dem weitere Songs gespeichert und später am Computer weiterbearbeitet werden können. Mit Hilfe eines Speichersticks können alle drei Modelle auch Audiodaten aufzeichnen, d.h. zusätzlich zum eigenen Spiel kann man externe Audiosignale in die Digitalpianos führen, live dazu spielen und alles zusammen aufzeichnen. In der Regel geschieht dies im Audioformat WAV, was jedoch sehr speicherlastig ist. Nur das Kawai CA95 bietet die Möglichkeit, Audioaufnahmen WAV oder MP3 abzuspeichern, was für die meisten Nutzer sicherlich angenehmer ist, als die WAV-Dateien später noch einmal umzuwandeln.
Und die des HP507
Hallo,
Roland fertigt m.E. keine Holztastatur – auch finde ich hierzu nur die Angabe, dass es sich um die PHA III-Tastatur handelt. Hier sind auch bei den Stagepianos immer die Seiten „holzfarben“ eingefärbt, es ist aber Plastik.