Peter Greens Les Paul by Epiphone
Na, das klingt doch wirklich mal nach einer echten Neuheit. Eine Gitarre aus dem Jahr 1959. Natürlich als Nachbau und nicht vom Originalhersteller, sondern von der hauseigenen Low-Budget-Tochter. Das wäre…., das ist…. sorry, ich bin kurz eingenickt. Aber Moment, bei genauerem Hinsehen kommt einem doch ein kleines Bisschen Ehrfurcht in den Schoß gekrochen, denn hier stand kein geringeres Modell Pate, als die legendäre „Greeny“, die Les Paul, die einst Peter Green gehörte, von Gary Moore angemessen ausgeführt wurde und jetzt im Arm Kirk Hammetts ihre Rente auf Metallica-Bühnen aufbessert. Oder besser: Kirks Rente. Die Original Replik (was für eine Wortschöpfung!) von Gibson ist für schlappe 3,4 Kiloeuros zu bekommen. Wem der nötige, finanzielle Background fehlt oder wer die Approbation zum Zahnarzt noch nicht in der Tasche hat, kann mit der Epiphone Kirk Hammett „Greeny“ Les Paul für deutlich weniger Geld glücklich werden.


Epiphone Kirk Hammett "Greeny" LP Std.
Epiphone Kirk Hammett „Greeny“ Les Paul
Ein wenig schade ist es ja schon, dass man in der recht sperrigen Modellbezeichnung den guten Gary unterschlagen hat, korrekt müsste es also Epiphone Kirk Hammett „Greeny“, previously played fantastically by a guy named Gary Moore Les Paul heißen.
Grundsätzlich sieht die Kirk Hammett „Greeny“ aus, wie jede andere Les Paul. Schaut man jedoch genau hin, fällt einem die Ungereimtheit auf, die diese Gitarre zur Legende werden ließ: Der verkehrt herum verbaute Halspickup. Diese Modifikation, die möglicherweise schlicht und ergreifend auf einen Produktionsfehler zurückgeht, hat in der Zwischenposition diesen einzigartigen Out-Of-Phase-Sound zur Folge, der die Greeny so klingen lässt, als wären heimlich Strat-Pickups verbaut worden.
Die Specs sind wenig überraschend, Mahagonikorpus und -Hals, Ahorndecke, Vintage 50’s Halsprofil, Trapezeinlagen usw. Interessanter ist die Elektronik, hier kommen originale Gibson Pickups zum Einsatz, nämlich ein Gibson USA Greenybucker am Steg und ein seitenverkehrt verbauter Gibson USA Greenybucker mit umgedrehter Magnetpolarität am Hals. Außerdem verfügt die Epiphone Greeny über das beliebte 50’s Wiring. Was genau das bedeutet, habe ich in einem älteren Testbericht schon mal erklärt, den könnt ihr hier nachlesen. Für Freaks: Mallory Kondensatoren sind auch verbaut.
1.699 € soll die Epiphone Greeny dann aber doch noch kosten. Das ist, gemessen an den üblichen Preisen bei Epiphone, sicherlich ganz schön happig, aber gerade die Signature-Modelle liegen oft auch bei der Gibson-Tochter in diesen Bereichen. Dafür ist die Lady sofort lieferbar, ein Koffer ist dabei, ein Wah-Wah Pedal – entgegen jeder Erwartung – dagegen nicht!
Die Bezeichnung „Greeny“ hier zu verwenden, grenzt an Markenbetrug.
Selbst der käuflichen Gibson LP „Greeny“ fehlt optisch alles Chrakteristische, was die „Greeny“ ausmacht.
Die exakte Replika kostet 20.000 ….
Aber irgendwie muss man ja die Millionen, die man dafür ausgegeben hat, wieder teilkompensieren.
Warum nicht ,,,, würde ich auch machen.