Mehr geht nicht. Die sehr dichte Kompression ist oft in gleichem Maße bei Chart-Produktionen über Radio oder TV zu hören, und lässt kaum noch Dynamik zu. Die hohe Lautheit kann hier über den Peakstop Plus Limiter des 160SL erzeugt werden. Zudem entsteht ein besonders breites Klangbild, welches charakteristisch für den 160SL ist. Trotz der hohen Kompression bleibt die Mischung relativ lebendig und offen. Bei vielen anderen Kompressoren entsteht bei dieser hohen Verdichtung ein viel platteres, lebloseres Klangbild.
Zum Schluss noch ein Beispiel für die HardKnee Funktion:
Diesen Klang kann man gegenüber der Overeasy-Schaltung als etwas ruppig und kantig bezeichnen. Für Einzelspuren (z.B. Drums oder Gitarren) ist diese Variante aber oft gut zu gebrauchen.
Verarbeitung
Der DBX 160SL ist ein imposantes Stück Technik. Die Verarbeitung ist kaum zu übertreffen. Das gesamte Gehäuse besteht aus stabilem Blech und vor allem die Frontplatte strahlt eine vertrauenserweckende Unverwüstbarkeit aus. Auch auf der Rückseite wird klar, dass man es hier nicht mit einem billigen Chinaprodukt zu tun hat. Alle Anschlüsse sind broadcastfähig in XLR ausgeführt, auch der Sidechain. Zudem gibt es Masse- und Gehäuse-Anschlüsse für perfekte Masseführung in großen Studios. Im Inneren des 160SL kann das Bild ebenso überzeugen. Die beiden V8 VCAs und die Jensen-Übertrager, als auch das eigens abgeschirmte Netzteil liefern Audiowerte auf höchstem Niveau. Ein Frevler, wer hier unsymmetrisch arbeiten möchte ;o).
Der optionale interne A/D-Wandler ist ebenfalls enorm aufwändig designt. Mit der Technik die alleine für den Wandler verbaut wird, bauen andere Hersteller ganze Geräte auf.
Ich bin gerade eher zufällig über den Testbericht gefallen :)
Wir haben den 160 SL seit knapp 10 Jahren und ich finde ihn immer noch extrem gut. Irgendwie ist er ein Außenseiter, den nur wenige haben & kennen. Aber ich kenne keinen Kompressor, der so vielseitig, transparent und sauber ist. Mit dem Limiter kann man durchaus auch Farbe erzielen. Aus meiner Sicht hat er nur 2 Themen:
1. Man muss sich wirklich mit ihm beschäftigen. Es kein Komp mit „Instant Gratification“ also reinnehmen und gut ist… Statt dessen muss man mit ihm arbeiten, manchmal auch kämpfen (z.B. im Sidechain die Bässe wegnehmen, um ihn zu beruhigen), oder parallel compression probieren. Aber das lohnt sich aus meiner Erfahrung sehr.
2. Manche im Umlauf befindlichen sind „out of specs“ und müssten rekalibriert werden. Das ist aber nicht so trivial. (Wer das Thema hat, kann sich gerne bei mir melden. Ich habe das „recalibration procedure“.
Was viele nicht wissen ist, dass der dbx 160 sl einen versteckten Knopf hat. Wenn man den Deckel aufklappt, kann ihn auf einen rauheren Modus schalten (verhält sich dann so wie ein dbx 165). Dann hat man mehr Charakter und Verzerrungen… Ich mag es lieber so wie ausgeliefert. Wir haben auch andere teure (Boutique) Comps, würde aber den 160Sl nie hergeben.
Marcus
https://the-quiet-music.company