Neue Version des Dauerbrenners
Der Korg microKORG 2 ist einer der erfolgreichsten Synthesizer des Herstellers – und wird es offenbar auch bleiben. Zur NAMM 2024 wird die neue Version des kompakten Keyboards gezeigt, die es neben der Standardausführung auch in den zwei Farbvarianten „Metallic Black“ und „Metallic White“ geben wird.
Korg microKORG 2 MBK/MWH, Synthesizer mit Vocoder
Grundsätzlich bleibt der microKORG das, was er schon immer war: ein virtuell-analoger Synthesizer mit Minitastatur und einer leicht zugänglichen, intuitiven Bedienung. Man kann ihn einfach unter den Arm klemmen und zu einer Jam-Session, Bandprobe oder einem Gig mitnehmen, wo der neue, integrierte Loop-Recorder sicherlich für Inspiration sorgt.
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Das Keyboard hat ein 2,8″-Farbdisplay spendiert bekommen, was sich speziell beim Editieren von Sounds positiv bemerkbar machen dürfte. Dabei werden sowohl die Parameteränderungen als auch die eigentlichen Sounds auf dem Display grafisch dargestellt. Und auf Knopfdruck ändert sich die Display-Ansicht zu einem Oszilloskop.
Außerdem ist der Synthesizer mit einem neu entwickelten Voice-Prozessor ausgestattet, der zusätzlich zum bekannten Vocoder auch Harmonizer- und Hard-Tuning-Effekte bietet. Ein Schwanenhals-Kondensatormikrofon gehört zum Lieferumfang.
Ansonsten besitzt die neue Version des microKORG überwiegend die Eckdaten der Vorgänger. Wie die XL+ Version ist die Klangerzeugung 8-stimmig. Im Dual-Modus lassen sich zwei unterschiedliche Sounds jeweils 4-stimmig spielen. Ein großer Unterschied findet sich in der Oszillatorsektion, wo jetzt drei OSCs und Noise zu finden sind.
Es gibt drei Bänke mit jeweils acht Kategorien, in denen sich wiederum acht Sound-Programme befinden. Zusätzlich steht eine User-Bank mit 64 weiteren Speicherplätzen für Ihre eigene Sounds zur Verfügung.
Es gibt die Effekte Delay, Reverb und neun neue Modulations-FX sowie einen parametrischer 2-Band-Equalizer. Die Qualität soll deutlich verbessert worden sein und die drei Effektblöcke lassen sich getrennt voneinander ein- und ausschalten sowie auch das Dry-Wet-Verhältnis unabhängig regeln.
Der Arpeggiator ist ebenfalls mit an Bord und kann zusammen mit dem neuen Loop-Recorder zum Beispiel für Klangteppiche genutzt werden.
Die Tastatur mit 37 Mini-Tasten wurde überarbeitet. Die Abstandsverhältnisse zwischen den schwarzen und weißen Tasten wurde für eine bessere Spielbarkeit leicht geändert.
Auch der Rückseite befinden sich der 6,3 mm Stereoausgang, 6,3 mm Kopfhörerbuchse, 3,5 mm Aux-Eingang, zwei Eingänge für Kondensator- und dynamische Mikrofone, MIDI-I/O, zwei Pedalanschlüsse und ein USB-C Port.
Die Sondermodelle „Metallic Black“ und „Metallic White“ werden mit einem Softbag in passenden Farben ausgeliefert. Im Handel wird der Synthesizer unter der Bezeichnung microKORG 2 geführt, da die bisherigen Modelle (S, XL+, Crystal und selbst die Ur-Version) zumindest vorläufig noch erhältlich sind.


Angaben zur Verfügbarkeit des Korg microKORG 2 sowie der MBK- und MWH-Modelle reichen wir nach, sobald diese verfügbar sind.
Der microKORG ist kultig und das Facelift hat ihm zweifellos gutgetan. Ich suche schon länger nach einem Vorwand einen zu kaufen. Aber im nun avisierten Preisbereich von 700 USD tun sich für Interessenten so viele Alternativen mit mehr Prestige (und größeren Tasten) auf, dass er es schwer haben dürfte.
@ShOAB-05 Ja, ich finde die Preissteigerung auch heftig. Und auch wenn der Korg eine grundsolide, gutklingende Basis darstellt, würde ich bei dem Kurs tatsächlich eher zum Arturia Minifreak greifen. Der ist bei geringerem Preis auch noch bedeutend flexibler. Gut, hat halt keine 8 Stimmen. Aber auf 2 Stimmen könnte ich verzichten.
Sinnvoll. Sympatisch. Ich war ein reisen Fan des Korg MS 2000(R), ich konnte der Bedienung der Microkorg, nie etwas abgewinnen. Dieses Problem scheint der aussagekräftige Bildschirm zu eliminieren.
Aber der Preis…
Wahrscheinlich das neue Normal? Aber kill für mich jegliche GAS – 100%.
Außerdem kann ich es nicht fassen dass es Korg auch in dieser Iteration versäumt, dem Kleinen
Stromversorgung über USB-C zu spendieren :-(
@sadfrog ich will dir deine Vorfreude ja nicht nehmen. Aber mich düngt, es ist nicht die MS 2000/OG MK Engine, sondern der MicroKorg XL, der eine andere Engine hat. Er war auch nicht ohne Grund ein Flop. Die 8 Stimmen würden das auch erklären, weil Korg sich ja sonst überhaupt kein bisschen die Hände schmutzig gemacht hat, um irgendetwas Neues drauf zu tun.
Wenn sich das herausstellt, wäre das echter Etikettenschwindel.
@HOLODECK Sven Der Microkorg hat die MS2000-Engine, der Microkorg XL die vom Radias.
MS2000 läuft unter Motorola DSP56362, Radias unter TI TMS320VC5502. Erstere schon lange EOL, letztere sind noch am Markt verfügbar („active“).
Zieht also Eure Schlüsse.
(Vllt. gibt die Reaktion den Kommentar noch heute frei 😂)
@HOLODECK Sven Die 8 Stimmen sind nix Neues – die hatten schon der R3 und der Microkorg XL und XL+.
Es ist die auf ein Drittel der 24 Stimmen abgespeckte Engine des Radias.
@SynthNerd mit dem entscheidenden unterschied, dass sie hier den Nachfolger des OG Micro Korg ankündigen, was er dann ja aber gar nicht wäre!
@HOLODECK Sven Technisch vielleicht richtig. Aber wieviel % der Käufer/innen wird wirklich interessieren, welche Engine drin steckt, wenn es klingt wie ein microKorg?
@Everpure na vielleicht diejenigen, denen 8 Stimmen lieber sind als 4 :-)
@SynthNerd Das sind dann aber die Techniknerds, die wissen wollen, welche Engine jetzt 8 Stimmen kann. Die meisten wollen wissen, wie viele Stimmen der neue hat, um die Akkorde spielen zu können. Und gemessen an den Verkaufszahlen und der 20 Jahre, die der OG jetzt am Markt ist, können die vier Stimmen nicht das große Problem gewesen sein. :)
(Ich bevorzuge auch 8 Stimmen…)
@Everpure Der entscheidende Punkt ist, dass die beiden Micro Korgs damals komplett unterschiedlich klangen und diesen analogen Charakter, mit etwas Lofi Charm, hatte nur der Original Micro Korg. Der spätere XL hingegen war ziemlich dünn und leblos.
@HOLODECK Sven Und das ist ja genau das, was ich meine. Es ist nur uns Nerds wichtig, warum der eine cool und der andere blass klingt. 90% der Käufer interessieren sich für derlei technische Details nicht. Die entscheiden dann einfach, dass der neue flach klingt und kaufen ihn nicht. Aber die entscheiden nicht, weil es jetzt nicht mehr die OG MS2000 Engine ist. :)
@Everpure ich denke mal das wir hier nicht zu den 90 % zählen und uns schon genau anschauen, was Hersteller raushauen. Oder machen wir hier nur Marktbetrachtungen?
@HOLODECK Sven Auf jeden Fall – ich interessiere mich ja auch dafür. :) Aber dass wir hier keine fundamentale Neuentwicklung haben, ist ziemlich offensichtlich. Eher ein Remix der „größten Erfolge“ aus 20 Jahren virtuell analog bei Korg. ;)
@sadfrog Ich kenne mich damit nicht wirklich aus, aber könnte es sein, dass das Display zu viel Strom braucht? Immerhin wird es ja jetzt schon MIDI über USB geben… ;)
Ich bin einerseits froh über das Update meines ersten Synthesizers, den ich immer wieder gekauft und verkauft habe.. insgesamt bestimmt 6-7 Mal.
Wie sehr hab ich mir früher 8 Stimmen gewünscht!
Aber, 700 Dollar ist schon heftig.. Naja – schauen wir mal was wird. Was wird. Wir freuen uns!
PS: Hoffentlich gehen die alten Originalpatches! <3
@Sven Blau 6-7 mal ge- und wieder verkauft? 😂 Dazu musst du mehr erzählen!
Sieht ausgesprochen schick aus. 8 Stimmen sind ein Muss – vor allem wenn wir hier über digital aka virtuell analog reden. Ob es jetzt die MS2000 oder Radias Engine ist – entscheidend ist doch, was hinten rauskommt und wie es klingt.
Aber davon abgesehen scheint Korg hier wirklich total auf die Nostalgieschiene fokusiert zu sein. Ob sich das für 700$ verkauft, bleibt abzuwarten. Straßenpreise können da ja auch noch deutlich abweichen.
Und ja, der Minifreak für 600€ UVP (555€ bei T) sieht natürlich auf den ersten Blick wie ein deutlich attraktiveres Paket aus. Aber der microKorg soll auch eine ganz andere Gruppe ansprechen, so wie ich das verstehe.
finde ich heftig vom Preis 😁 Mittlerweile gibt es den minifreak als Konkurrenz, da wird es der microkorg 2 schwer haben
Also optisch macht er was her! Aber der Preis trübt das Paket.
Die Preispolitik mancher Hersteller für ihre Produkte halte ich auch in letzter Zeit für fraglich. Warum ein digitaler Wavestate SE 2000€ kostet – nur weil eine große Tastatur dazu gekommen ist..? Einen digitalen Roland Gaia2 über 700€ (Anfangs lag er sogar bei 900€). Der neue KingKorg Neo über 1000€ und nun dieser „Micro“ Synth – jedoch nicht für ein „micro“- Budget! Wenn es tatsächlich Neuentwicklungen wären, aber das sind ja alles alte Bekannte in neuen Gewänder…
Da wunderst es mich nicht, dass Behringer immer mehr zulauf erhält.
Interessant finde ich, wie unterschiedlich hier die Engines von Microkorg / XL bewertet werden.
Seltsamerweise scheint der XL nicht so beliebt gewesen zu sein – und dies, obwohl die Radias Engine dort läuft. Der Radias wiederrum wird von vielen sehr geschätzt und auch auf dem Gebrauchtmarkt hoch gehandelt.
@Phoenix Ich hatte den Radias. Habe lange versucht ihm was abzugewinnen. Habe nie einen Sound entdeckt den ich nutzen konnte. Ich habe ihn als kalt, klirrend, schnarrig empfunden. Aber die äussert anspruchsvolle langsame Bedienung war sicherlich auch dafür verantwortlich. Aufgrund dieser Erfahrung interessierten mich auch die Derivate MK XL, KingKorg nicht.
Der OG MK hatte dagegen was.
@HOLODECK Sven ging mir genauso.
@Phoenix Inflation. Und sicher auch Inflation als Vorwand, um etwas mehr abgreifen zu können. Interessanterweise meine ich direkt auf der Korg Website gesehen zu haben, dass sie sich direkt auf die Mikrochip Flaute beziehen. Im Sinne von: jetzt endlich ist die Flaute vorbei und wir Kämme euch wieder tolle neue Synths bieten. Natürlich auch zu tollen neuen Preisen. 😉
Ich spekuliere, dass der MK2 im Synthesizer-Herzen weniger mit dem alten Microkorg zu tun hat als mit dem KingKorg – ich vermute auch, er ist eine etwas beschnittene Form des Kingkorg Neo; die Leistungsdaten sind doch arg ähnlich. Wäre es so – und wenn die Engine nicht noch Dinge kann, die nicht über die Tasten erreichbar sind – wären da Licht und Schatten:
Insgesamt: netter kleiner Synth – aber zu dem Preis? Vielleicht muss man ihn erst hören. Richtig spannend könnte der Voice Processor werden.
@untergeek Drei Oszillatoren – das habe ich komplett übersehen! Dann ist ja im Prinzip klar, dass hier auf keinen Fall mehr die OG MS2000 Engine werkelt…
Interessant wäre noch zu wissen, ob damit der MK1 eingestellt wird. Wenn ja, könnte ihn das in den Märtyrerstatus heben :D
Loopop hat den ersten Preview mit ziemlich vielen Details am Start: https://www.youtube.com/watch?v=TgDOT5n7NkY
Ich bin geneigt zu sagen, dass das Teil seit langem mal wieder ein innovatives Produkt von Korg ist. Es spricht Einsteiger, Wieder-Einsteiger und Profis gleichermaßen an. Die Firmware und das UI mit den sinnvollen Features wie Farbcodierungen und Anpassungsmöglichkeiten wirken durchdacht und schlüssig.
Da hat sich mal jemand wirklich Gedanken gemacht, wie man ein schon gutes und sehr erfolgreiches Produkt noch besser machen kann, ohne den ursprünglichen Spirit zu zerstören.
Der Looprecorder ist ja mal Hammer!
Ich hab nach dem Loopop-Video echt akutes GAS auf das Teil und bekomme direkt Lust aufs Musik machen!
Chapeau Korg!
Hm, Preissteigerung? Vor 22 Jahren war der genauso teuer, er wurde nur bis 349 Euro deutlich günstiger über die Zeit, die S-Version dann etwas teurer natürlich. Klar, man muss vielleicht auch mit Blick im eigenen Hause (Minilogue, Multi/Poly) sicherlich überlegen, für mich ist es einfach der Faktor Bedienbarkeit. Das Teil dürfte hoffentlich genauso blind bedienbar sein, ins Handbuch geschaut sieht es jedenfalls so aus. Am Ende entscheiden aber die persönlichen Bedürfnisse, denn jeder Synthesizer ist schließlich auch anders. Ich habe mich jetzt für die MBK-Version entschieden, 50 Euro teurer, aber dafür mit Tasche und etwas wertiger verarbeitet. Meinen ersten hatte ich dummerweise verkauft, als ich mir das überlegte und ihn aus der Bucht nehmen wollte, war er weg.
Nun ist er da, der schwarze microKORG 2. Gut bedienbar, aber auch ganz anders. Mich würde nicht wundern, wenn auch hier ein Raspberry Pi drin stecken würde. Während der originale mit LED-Anzeige und Retro-Charme kommt, klingt der neue zwar ähnlich, aber nicht gleich. Außerdem bringt der Kopfhörerausgang ein leichtes Grundrauschen mit, nicht aber die Line-Outputs. Die vorne geschlossene Tastaatur der microKEYs und microSTATION finde ich besser, die Verarbeitung mit Alu-Akzenten top, bis auf das recht dünne Displayglas aus Plastik, das wirkt vergleichsweise billig. Gründe für das Original gibt es nach wie vor, hier bekommt man eine „Emulation“ mit mehr Features. Man müsste ihn klanglich direkt vergleichen, leider hatte ich meinen verkauft. Aber aus der Erinnerung wette ich, es gibt Unterschiede. Ein Kompromiss ist der microKORG S, auch 256 Presets, aber nur vier Stimmen. Genug gemeckert, die hinterleuchteten Tasten und das Alu-Bedienfeld finde ich wirklich hübsch und futuristisch, ein absoluter Kontrast zu früher.