Für wen ist das LD Systems MEI 1000 G2 richtig?
Eines muss klar sein: Mit den teuren Sennheiser, Shure oder AKG Systemen kann und sollte man das MEI nicht vergleichen, das führt schlussendlich zur Enttäuschung, da diese Systeme auch unter sehr schwierigen Bedingungen einsetzbar sind. Beim MEI ist schon bevorzugt darauf zu achten, dass zwischen Sender und Empfänger möglichst nichts dazwischen steht und der Sender nicht ausgerechnet in der untersten Rackreihe in 20 Meter Entfernung herumlümmelt. Dann aber funktioniert es gut und zuverlässig und auch das Eigenrauschen hält sich in einem sehr vertretbaren Rahmen.
Da die oben genannten Profisysteme auch einen sehr professionellen Preis aufrufen, kam In-Ear-Monitoring für Semiprofis und Amateure bislang kaum in Frage. In diese Lücke stößt nun LD Systems vor, die mit der MEI 1000 G2 zu einem sehr günstigen Preis eine wirklich brauchbare Lösung anbieten.
Auch Berufsmusiker können theoretisch mit der MEI glücklich werden, wenn sie eine vernünftige Relation zwischen Preis und Leistung einschätzen können und von der MEI nicht die gleichen Leistungen erwarten wie von den doppelt bis vierfach so teuren Mitbewerbern. Die MEI ist gut, praxisgerecht, klingt anständig und kostet verhältnismäßig wenig. Das könnte auch bei manchem Profimucker Kaufgelüste verursachen.
Was noch besonders aufgefallen ist
Die Bedienelemente für die Setup-Einstellungen am Taschenempfänger befinden sich gut geschützt unter dem Batteriefachdeckel. So kann nicht aus Versehen während des Auftritts irgendetwas Grundlegendes weg- bzw. umgeschaltet werden.
Oft hat man bei preiswerten Geräten den Eindruck, dass alles Bessere dem Rotstift zum Opfer gefallen ist, diesen Eindruck hat man bei der MEI 1000 G2 eher nicht. Die Anschlussbuchsen am Sender sind Combo-Buchsen mit Verriegelung, das Gehäuse ist aus Metall und die Drehregler für Input und externe Kopfhörerlautstärke auf der Vorderseite laufen satt wie in Öl. Der Taschensender wirkt ebenso vertrauenerweckend und der Ohrhörer macht einen langlebigen Eindruck mit seinen gummierten Anschlussleitungen.
Entgegen dem Trend, keine gedruckten Bedienungsanleitungen mehr beizulegen, findet sich hier im Koffer ein mehrsprachiges Büchlein (inkl. deutsch), welches gut geschrieben und reichlich bebildert ist. Eine gedruckte Anleitung in der eigenen Sprache ist einfach eine schöne Sache.
Ich habe von den Systemen bisher auch nur Gutes gehört, hatte aber leider noch keine Gelegenheit, die selbst zu testen. Als ehemaliger Besitzer eines der von Dir genannten Sennheiser-Systeme (welches leider der DD zum Opfer gefallen ist), kann ich Dir aber sagen, dass bezüglich Reichweite und „Sichtbehinderungen“ zwischen Sender und Empfänger auch kein besseres Ergebnis zu erzielen war. Der Vorteil der Sennheiser Systeme ist lediglich, dass Sennheiser umfangreiches Zubehör (externe „Paddel“-Antennen, Verteiler, Verstärker etc.) anbietet, womit sich auf großen Bühnen natürlich besser arbeiten lässt. Interessant wäre noch gewesen zu erfahren, ob denn die „Bass-Schwäche“ nur an den mitgelieferten Ohrhörern liegt oder am Kopfhörer-Verstärker bzw. der Sende/Empfangselektronik.