Ende einer Notationssoftware
Die Entwickler der Notationssoftware Make Music Finale haben das Ende der Software bekannt gegeben. Make Music, früher bekannt unter dem Namen Coda Music, hat die Software vor 35 Jahren erstmals veröffentlicht und seitdem, trotz großer Konkurrenz, stetig weiterentwickelt. Fast vier Jahrzehnte Entwicklung, das ist in der heutigen Welt, vor allem in der Software-Welt, eine immens lange Zeitspanne, die an der Notationssoftware – trotz ständiger Betriebssystem-Updates – weiter entwickelt und gearbeitet wurde – und das für Windows und Mac gleichermaßen. Der Aufwand, die Software up-to-date zu halten, wurde laut CEO von Make Music über die Jahre hinweg stetig größer, so dass man sich trotz der langen Zeit, dazu entschlossen hat, die Entwicklung nun komplett einzustellen.
Für die Nutzer der Notationssoftware Finale bringt dies natürlich große Änderungen mit sich: Auf ihrer Website geben die Entwickler bekannt, dass es ab sofort keine weiteren Updates mehr für Finale sowie für die zugehörigen Tools PrintMusic, Notepad und Songwriter geben wird. Der Verkauf der Software über den Make Music eStore wurde komplett eingestellt. Sofern man nichts an seinem Betriebssystem ändert, wird die Software zwar weiterhin funktionieren und kann entsprechend weiter genutzt werden. Aber wir alle wissen, irgendwann kommt der Punkt, an dem man um ein Update (oder einen neuen Computer) nicht mehr herumkommt und dann wird es (offiziell ab August 2025) auch nicht mehr möglich sein, die Software auf neuen Geräten zu autorisieren. Doch wie geht es nun weiter für alle bisherigen Finale Nutzer?
Finale – Steinberg Dorico als Partner
Sollten Nutzer schon jetzt nicht mehr auf Finale setzen wollen, gibt es für alle registrierten Nutzer aktuell eine Chance, auf den Dorico-Zug aufzuspringen und die Notationssoftware von Dorico zum vergünstigten Preis zu kaufen. Das Angebot klingt auf alle Fälle verlockend, denn der Preis beim sofortigen Umstieg auf Dorico Pro schlägt mit gerade einmal 149,- US-Dollar zu Buche. Der normale Preis der Dorico Pro-Version liegt ansonsten bei 568,- Euro. Unseren Test zu Steinberg Dorico 5 Pro findet ihr hier:
Um in den Genuss des vergünstigten Preises zu kommen, müssen sich Interessenten lediglich in ihrem Make Music Konto anmelden, dort finden sie weitergehende Informationen dazu. Technischen Support für die aktuelle Version Finale v27 wird es noch bis August 2025 geben.
Gut für Steinberg, das dürfte die installierte Basis das erste mal deutlich verbreitern. Finale spielte zwar zumindest für Neukunden keine große Rolle mehr. Die meisten, die ich kenne, haben in den sauren Apfel mit dem Sibelius Abo gebissen. Da ist Steinberg doch eindeutig die sympatischere Alternative.
@Tai Ea gibt auch noch Notion von Presonus, das man oft ein ganzes Stück günstiger als Dorico erwerben kann.
@gs06 Danke für die Info. Ich selbst brauche Notation äusserst selten. Wenn, dann mache ich es gleich in Logic. Habe keine Anforderungen, die damit nicht gehen. Das, obwohl sich da seit Notator Atari (das sind auch bald 40 Jahre) nicht viel getan hat. Reicht aber auch.
Das ist eigentlich eine schlechte Nachricht, jedenfalls für das Geschäft mit ernstzunehmenden Notensatz Programmen.
Zumal sich Sibelius seit der Übernahme durch AVID zunehmend (mit jedem Update) selbst vom Markt schießt.
Es bleibt also nur noch Dorico.
Es gibt zwar noch einige andere Notationssoftware, aber zum Teil mit anderen Ausrichtungen (notion) oder sie sind bei weitem nicht so mächtig wie die bisherigen großen Drei.
Ich rede hier von Tools für Notensetzer, Komponisten und Arrangeure, nicht von Tools für den gelegentlichen Notensatz.