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Making of: System of a Down, Toxicity

Why have you forsaken me?!

27. August 2024

Plattencover der Toxicity von System of a Down

In diesem Making of schauen wir uns eins der erfolgreichsten Rockalben der letzten 25 Jahre an – „Toxicity“ von System of A Down – und wie Rick Rubin, Serj Tankian und Daron Malakian dieses besondere Rockalbum schufen.

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Neulich – na ja, gut, nicht ganz so neulich – aber vor drei Jahren hat die amerikanische Metal Hammer einen extensiven Rundown der besten Metalsongs des 21. Jahrhunderts zusammengestellt. Mutige Liste. Dürfte einige Diskussionen ausgelöst haben – was gehört in die Top 10, was nicht, welche Songs fehlen gänzlich etc.

Doch bei der Pole-Position – bei Platz 1 – schien sich die Metal-Community seltsam einig zu sein. Keine großen Diskussionen – der beste Metal-Song des 21. Jahrhunderts ist Chop Suey von System of a Down.

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1,3 Milliarden Zugriffe sprechen eine eigene Sprache: Ja, das ist tatsächlich einer der größten Songs aller Zeiten. Von einem der besten Alben aller Zeiten. Es ist schwer zu unterstreichen, wie heftig die Toxicity damals einschlug. Ich war selbst gerade 16, als das Album rauskam. Voll ins Schwarze also. Ich kann mich nicht erinnern, wie oft man zu dem Zeitpunkt auf irgendwelchen Feiern „Why have you forsaken me“ aus voller Kehle grölte. Klar, über zwanzig Jahre später erzeugt der New Metal Kitsch einfach ein bisschen Fremdscham. Aber meine Güte – Chop Suey ist und bleibt einer der besten und dynamischsten Rocksongs, die je geschrieben wurden.

Dabei macht der Erfolg von System of a Down und der Toxicity im Speziellen einfach wirklich keinen Sinn. Vier L.A.-Kids mit armenischen Wurzeln, Außenseiter und Enfants Terribles, die hyperhektischen, aufgedrehten und brutalen Metal mit arabischer Harmonie-Schlagseite veröffentlichen, die über Krieg, Genozid und Trauma singen und halbnackt auf der Bühne tobten – das hatte eigentlich allerhöchstens für eine Randnotiz der New-Metal-Ära reichen sollen. Das Ding ist nur: Die Band um Sänger Serj Tankian bestand aus den vielleicht begnadetsten und besten Songwritern des neueren Metals in den 00er-Jahren. Und Toxicity im Speziellen ist ein zeitlos intensives Meisterwerk, das bald ein Vierteljahrhundert auf dem Buckel hat. Seit einer Weile schwelen Gerüchte um eine neue Platte dieser Band. Grund genug für uns also, zurück auf die Entstehung eines Albums zu blicken, das vieles veränderte.

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Wie System of a Down in Hollywood geboren wurden

Die Band wurde 1994 in Glendale, Kalifornien, gegründet, einem Ort mit einer bedeutenden armenischen Gemeinschaft. Die Gründungsmitglieder Serj Tankian (Leadgesang, Keyboard), Daron Malakian (Gitarre, Gesang), Shavo Odadjian (Bass) und später John Dolmayan (Schlagzeug), die alle armenischer Abstammung sind, teilten eine gemeinsame Vision, die durch ihre kulturellen Wurzeln und ihre musikalischen Interessen beeinflusst war. Ihre armenische Herkunft spielte eine entscheidende Rolle in ihrer Musik und ihren Texten, insbesondere im Kontext des armenischen Völkermords, ein Thema, das sie mehrfach in ihrer Musik ansprechen. Oder sollte ich eher sagen: In die Welt hinausbrüllten.

Serj Tankian, Sänger von SOAD, auf der Bühne

Serj Tankian und Daron Malakian sind das Herz von SOAD, wenn man so will. Die beiden teilen eine komplizierte Geschichte miteinander. Sie trafen sich erstmals 1993. Tankian, der in Libanon geboren wurde und später in Los Angeles aufwuchs, hatte zuvor Marketing studiert und führte ein Software-Unternehmen, bevor er sich vollständig der Musik widmete. Malakian, geboren und aufgewachsen in Hollywood, war stark von Rockmusik und seiner armenischen Kultur beeinflusst. Beide teilten ein Interesse an Musik und politischen Themen, was sie schnell verband. Doch die beiden könnten nicht unterschiedlicher sein: Serj, belesen, intellektuell, ja fast schon sanftmütig im Auftreten, ist ein starker Kontrast zum bipolaren, exzentrischen und vorlauten Daron, der in den 00er-Jahren durch bizarres Auftreten während der Gigs zu einem Trademark der Band wurde. Shavo Odadjian, der als Manager und später als Bassist zur Band kam, war ein Freund von Malakian aus der Schule. Odadjian, ebenfalls in Kalifornien aufgewachsen, hatte bereits Erfahrung in der Musikszene und half der Band in ihren frühen Tagen, ihre Auftritte zu organisieren und ihre Präsenz zu etablieren. John Dolmayan, der Letzte, der zur Band stieß, ersetzte den ursprünglichen Schlagzeuger Andy Khachaturian, der die Band wegen einer Handverletzung verlassen musste. Dolmayan, der in einem Plattenladen arbeitete und bereits eine Leidenschaft für Schlagzeug hatte, passte perfekt zu dem dynamischen und energiegeladenen Stil der Band.

John Malakian, Drummer von SOAd

In den ersten Jahren ihrer Karriere kämpfte die Band darum, ihre musikalische Identität zu etablieren und ein Publikum zu finden. Ihre frühen Auftritte waren oft in kleinen Clubs in Los Angeles, wo sie eine treue Fangemeinde aufbauten. Diese frühen Jahre waren geprägt von ständigem Experimentieren mit ihrem Sound und der Integration von Elementen aus ihrer armenischen Kultur. Die Band nutzte ihre Live-Auftritte, um ihre einzigartige Mischung aus aggressiven Gitarrenriffs, unorthodoxen Rhythmen und politisch geladenen Texten zu präsentieren. Und wenn ich meine präsentieren, meine ich präsentieren:

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Die Kombination aus ihrer energiegeladenen Bühnenpräsenz und den thematisch tiefgehenden Liedern half ihnen, Aufmerksamkeit in der Musikszene von Los Angeles zu erregen – und darüber hinaus. Ihre Bemühungen führten schließlich dazu, dass sie 1997 von Rick Rubin entdeckt und unter Vertrag genommen wurden, was den Weg für ihr erfolgreiches Debütalbum „System of a Down“ im folgenden Jahr ebnete.

Rick Rubin, Hollywood & wie SOAD ihren Sound fanden

Das erste Mal, als der berühmte Produzent Rick Rubin die Band 1997 vor einem ausverkauften Publikum im Viper Room sah, konnte er seine Begeisterung nicht zurückhalten. „Sie brachten mich zum Lachen“, sagt Rubin. „Sie haben mich umgehauen. Sie waren anders als jede Hardrock- oder Metalband, die ich zuvor gesehen hatte.“ Das Lachen blieb ihm nicht im Halse stecken: Rubin nahm die Band bei seinem Label American Recordings unter Vertrag.

Obwohl „Sugar“, die erste Single, kein Radiohit wurde, ging das Debütalbum im Februar 2000 Gold. Sänger Serj Tankian erklärte: „Die ständigen Tourneen haben unserer Fanbasis rasant wachsen lassen.“

Der Schreib- und Aufnahmeprozess der Band brachte eine Menge Material hervor und laut Produzent Rick Rubin wurden sie dabei „straffer und härter“. Doch auch Rubins Produktionstalent allein würde nicht ausreichen, um mit einigen ihrer Schwierigkeiten fertig zu werden.

Rick Rubin erläuterte: „Von Anfang an sprachen wir über den Vorteil, mehr zu schreiben als nötig. Wenn man Material für vier Alben schreibt, um eines zu machen, funktioniert jedes veröffentlichte Album wie ein ‚Best of‘ der unveröffentlichten Alben. Die Künstler, die wirklich gerne Musik machen, genießen diesen gesunden Prozess.“ Daron Malakian, der Gitarrist der Band, fügte hinzu: „Es gab eine Menge Musik. Ich bin nicht wohl dabei, ins Studio zu gehen, ohne Material zu haben.“ Der Schlagzeuger John Dolmayan berichtete: „Wir hatten insgesamt etwa 44 Songs.“

System of a Down live auf der Bühne 2022

Und was passiert, wenn man 44 Songs schreibt? Man wird besser. Und besser. Und besser. Nach dieser intensiven Vorbereitung, bei der eine Vielzahl von Songs entstand, verbesserte sich die Band also. Das unermüdliche Touren hatte den Spielstil geschärft und die Bandmitglieder als Musiker weiterentwickelt. Jeder, der mal auf Tour war, kann diesen Effekt bestätigen – das nächtliche Spielen sorgt für ein Zusammenwachsen der Elemente. Vor allem Serj Tankian, der zuvor hauptsächlich als Keyboarder tätig war, wuchs in seiner Rolle als Sänger über sich hinaus. Bassist Shavo Odadjian beobachtete diese Entwicklung: „Serj war eigentlich kein Sänger, bevor er zu System of a Down kam. Er hat seinen Stil und seinen Klang mit uns entwickelt. Er sang und wurde immer besser. Plötzlich sah ich, wie er sich mit seiner Stimme freier fühlte. Er probierte Dinge aus, die niemand machte.“

Diese Phase intensiver kreativer Entfaltung und persönlicher Weiterentwicklung war für die Band von unschätzbarem Wert. So entstand etwas in ihrer Mitte – durch den unbedingten Willen, man selbst zu sein. Die Band setzte sich während der Studiosessions und Auftritte kaum Grenzen, und daraus entstand ein unfassbar markanter Sound. Daron Malakian, der Gitarrist der Band, ist Hauptkomponist und hat einen Großteil der Songs daheim bei seinen Eltern geschrieben. Und Chop Suey? Entstand in einem Wohnmobil, als man auf Tour war.

Im Februar 2001 nahm die Band über 30 Songs in den Cello Studios auf. Ein frühes Highlight war „Prison Song“, das von Malakians kurzer Zeit im Gefängnis nach seiner Festnahme wegen Verkehrsdelikten und Marihuanabesitzes handelt. Jeder, der die Lyrics der Band kennt, weiß, wie intensiv sie sich mit politischen und sozialen Themen befassen. Doch speziell Serj scheint radikal seiner Stimme Ausdruck verleihen zu wollen und schreckte auf vor den härtesten Themen nicht zurück. Dass die Aufnahmesessions das reflektierten, überrascht nicht. Es gab Streit. Sogar körperliche Auseinandersetzungen. Daron Malakian gab zu, bei „Toxicity“ vielleicht etwas übertrieben zu haben. Mit einem großen Budget zur Verfügung neigte er dazu, bis zu zwölf Gitarrenspuren übereinanderzulegen, eine Praxis, die er heute nicht mehr verfolgt, da er damals noch sehr jung war. Es ist das gleiche Problem, von dem auch Tool berichten, die legendär sind für ihr Studio-Prozedere. Jeder Instrumentalist denkt vor allem erst einmal an sein Instrument.

SOAD gemeinsam auf der Bühne

Doch diese Megalomanie kam Malakian speziell auch zugute. Er durfte sich austoben. Mit Thrash-Metal im Blut war er selbst eigentlich vom Riffing her ein klares Kind von Slayer und frühen Metallica. Doch gleichzeitig hatte der Musiker ein tiefes Gespür für Melodien. Ein fast schon schizophrener Geist, wie er von manchen Bandkollegen beschrieben wurde – und der oft mit den anderen aneinandergeriet. Während einer besonders harten Winteraufnahmesession kam es zwischen Malakian und John Dolmayan zu einer heftigen Auseinandersetzung. Malakian berichtete: „John und ich sind immer wieder aneinandergeraten. Es ist wie eine Bruderliebe. Ich denke, er sagte etwas über mein Privatleben und ich war wie, ‚Bring das nicht mehr zur Sprache!‘ Er brachte es wieder zur Sprache und ich schwang meine Gitarre nach ihm. Er schlug zurück, dann traf mich ein Ellbogen im Mund und ich schlug ihn mit einem Mikrofonständer auf den Kopf.“

Trotz der internen Konflikte und der emotionalen Turbulenzen gelang es der Band, ihre kreative Energie zu bündeln und einige ihrer bedeutendsten Werke zu vollenden. Nachdem sie sich von den Verletzungen erholt hatten, kehrten sie ins Studio zurück und vollendeten „Chop Suey!“ und „Toxicity“, zwei Songs, die zu Ikonen ihres Repertoires wurden. So ist das nun mal – große Musiker gehen sich gerne an den Kragen. Warum auch nicht. An jemandem muss man die existentiellen Schmerzen ja auch auslassen – und wenn nicht am „Bruder im Geiste“, bei wem sonst?

Der Weg in den Ruhm – Toxicity vs. Nu-Metal

Im Sommer 2001 arbeiteten die Band und Produzent Rick Rubin daran, die Liste der über 30 aufgenommenen Songs für das Album „Toxicity“ zu kürzen. Sony Musics hauseigener Art Director, Brandy Flower, fand eigentlich, dass System of a Down einfach einer von vielen Nu-Metal-Bands war. Doch als er einen Vorgeschmack auf das zweite Album der Band hörte, war er überwältigt. „Es war verdammt erstaunlich“, erinnerte sich Flower. Die Erwartung innerhalb des Labels wuchs – hier war etwas besonderes entstanden. Das verstanden auch die Anzugsträger in den obersten Etagen von Sony Music.

Die Suche nach einem Titel und einem Albumcover gestaltete sich jedoch frustrierend. Jedes Bandmitglied hatte eine eigene Vorstellung vom Albumcover und Rubin brachte ein Foto einer Menschenmenge aus den 1960er-Jahren bei einer politischen Protestaktion mit, das die Energie der Live-Shows der Band einfangen sollte, was jedoch bei der Band auf wenig Gegenliebe stieß. Shavo Odadjian schlug vor, das Album einfach „2“ zu nennen, inspiriert von einer mit der Zahl 2 markierten Tür im Studio. Diese Idee kam allerdings nicht bei allen gut an und die Suche nach einem einstimmigen Konzept zog sich hin. Letztlich entstand die Idee, das Hollywood-Zeichen als Albumcover zu verwenden, als Odadjian das echte Schild sah und sich vorstellte, es könnte „System of a Down“ sagen. Dies führte dazu, dass das endgültige Albumcover das Hollywood-Zeichen mit dem Bandnamen zeigte.

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Im Sommer 2001 stieg „Chop Suey!“ von System of a Down in den Billboard Hot 100 Singlecharts auf und dominierte auch das MTV-Programm – sehr zur Überraschung der Band. „Zu einem bestimmten Zeitpunkt wurde ‚Chop Suey!‘ genauso oft gespielt wie Britney Spears“, bemerkte Dolmayan. Man muss sich klar machen, was zu diesem Zeitpunkt beliebt war in der Musikwelt: Pop, Pop und nichts weiter als Pop. Nu-Metal wiederholte sich, und der Rock erholte sich gerade noch vom Tod des Grunge. Dass SOAD also derartig erfolgreich mit Chop Suey waren, war fast schon ein Glitch in der Matrix, möchte man meinen.

Vor der Veröffentlichung von „Toxicity“ organisierte die Band am 3. September 2001 ein kostenloses Konzert, das angesichts der Beliebtheit von „Chop Suey!“ erwartungsgemäß wild werden sollte. Das Konzert fand auf einem Parkplatz am Schrader-Boulevard in Los Angeles statt und sollte eine Feier der lokalen Helden und ein Dankeschön an die Fans sein. Die Veranstaltung eskalierte jedoch schnell, als die Menschenmenge die Kapazität des Ortes überstieg. Schon in der Nacht vor dem Konzert hatten sich 1.000 Fans versammelt und am Morgen des Konzerts waren es bereits 10.000 Menschen an einem Ort, der für 3.000 ausgelegt war. Der Feuerwehr-Marschall verhinderte schließlich den Auftritt der Band, da er die Situation als zu gefährlich einschätzte.

Die Situation eskalierte weiter, als die Menge unruhig wurde und realisierte, dass die Band nicht auftreten würde. Was als Feier geplant war, verwandelte sich in ein Chaos und es kam zu Ausschreitungen, bei denen die Polizei Gummigeschosse auf die Fans schoss. Die Bandmitglieder wurden in Sicherheit gebracht, während die Unruhen auf den Straßen weitergingen und sogar im Fernsehen übertragen wurden. Doch wie sagt man so schön: Bad publicity is better than no publicity. „Könnte man einen perfekteren Sturm für CNN und jeden Nachrichtensender planen, um unsere Plattenveröffentlichung zu bewerben? Nein“, hieß es von Seiten der Band. Underground goes mainstream – in einem denkbar authentischem Maße. 

Der Weg ins Hier und Jetzt – Quo Vadis, SOAD?

Im Jahr 2002, als die Band auf Tour war, wurden Demos von unveröffentlichten Tracks aus den Toxicity-Sessions geleakt. Trotz der Herausforderungen, die das illegale Herunterladen von Musik mit sich brachte, sah der Manager der Band, Rick Benveniste, darin auch eine Promotionchance für die Band, die schließlich zur Veröffentlichung von „Steal This Album!“ im November 2002 führte. Das Album, das als eine Sammlung von B-Seiten angesehen wurde, erreichte Platinstatus.

2005 wurden die Alben „Mezmerize“ und „Hypnotize“ veröffentlicht, beide erreichten Platz 1 der Billboard 200 und erlangten ebenfalls Platinstatus. 2006 gewann die Band einen Grammy für die beste Hard-Rock-Performance mit „B.Y.O.B.“, kurz bevor sie eine Pause nach ihrer Sommer-Tour ankündigten.

Die Band fand 2010 wieder zusammen und tourte weiter, aber Pläne für ein neues Album wurden immer wieder diskutiert und verworfen. Tankian etablierte sich als Solokünstler und Malakian arbeitete mit seiner neuen Band Scars on Broadway. Versuche, ein neues System of a Down-Album aufzunehmen, endeten in Streitigkeiten.

Eine besondere Band: System of A Down, Rock-Ikonen der 00er Jahre, in geschminkter Pose

Bis 2018 verschärfte sich die Bandspannung in sozialen Medien und Interviews. In einem ausführlichen Facebook-Post räumte Tankian seine Verantwortung für die anfängliche Pause im Jahr 2006 sowie seinen Wunsch, die Band vor den Veröffentlichungen 2005 zu verlassen, ein. Trotz vorgeschlagener Kompromisse bezüglich der kreativen Eingabe und des Urheberrechts konnte man sich nicht einigen.

Im November 2020 legte die Band ihre Differenzen bei und veröffentlichte zwei neue Songs, „Protect the Land“ und „Genocidal Humanoidz“, um Aufmerksamkeit und Geld für den Armenia Fund und vertriebene Familien zu sammeln, wobei sie fast 700.000 Dollar sammelten. 2015 trat SOAD in Jerewan, Armenien, auf und gedachte mit diesem kostenlosen Konzert dem 100. Jahrestag des armenischen Genozids von 1915. Es gibt also immer noch Dinge, die diese Band zusammenführen – in allererster Linie ihre armenische Identität.

Ob es ihre musikalische jemals wieder sein wird, bleibt abzuwarten.

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    exitLaub

    Was für ein Zufall. Gerade heute Nachmittag habe ich die Scheibe nach bestimmt 10 Jahren mal wieder eingelegt.

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