Kaufberatung - der richtige Akustikverstärker für dich
Himmel, öffne dich – und lass die Sonne in unsere Herzen. Geht’s nur mir so, oder sehnt Ihr euch nicht auch danach, dass es langsam wieder sonniger wird? Und man von den stickigen Proberaumsituationen wegkommt und sich mal wieder irgendwo ins Freie pflanzen kann – idealerweise mit der akustischen Gitarre deiner Wahl?
Inhaltsverzeichnis
- Was ist ein Akustik-Amp / Akustikverstärker?
- Akustikverstärker für akustische Gitarre, Westerngitarre & Konzertgitarre
- Welcher Amp für Akustikgitarre – Elite Acoustics
- Hanika DaCapo 75 Riegelnuss
- Akustikverstärker – Fender Acoustic Junior GO
- Verstärker für Akustikgitarre – Fishman Loudbox Artist
- Verstärker für Westerngitarre – Blackstar Acoustic:Core
- Akustikverstärker Kaufberatung – TC-Helicon Harmony V100
- AER Compact 60 IV BK
- Akustikverstärker Marktübersicht – Joyo BSK-60
- Orange Crush Acoustic 30 Black – Akustikverstärker
- Akustikverstärker – Marshall AS50D
Wer sich mit einer akustischen Gitarre, einer Konzertgitarre oder Westerngitarre auf die Bühne stellt, ist entweder auf gute Raumakustik angewiesen oder darauf, mit einem Mikrofon direkt am Instrument abgenommen zu werden. Praktisch ist das nicht. Ein Mikrofon am Instrument schränkt nicht nur die Bewegungsfreiheit ein, sondern ist auch eine hochsensible Angelegenheit. Beim Zupfen versehentlich berührt und zack – schon klingt der Sound für das Publikum ganz anders.
Das ist einer der Gründe, weshalb Akustikverstärker so besonders und wichtig sind. Wir haben uns vor geraumer Zeit in dieser Marktübersicht ausführlich den Konzertgitarren für Anfänger und Fortgeschrittene gewidmet. Nun gilt es, den Fokus auf einen stark unterschätzten Verstärkertyp zu verlagern. Denn während die Sonnenscheine vermehrt rauskommen und sich der geneigte Singer-Songwriter schon auf die Wiese schwingen will, gilt es, die idealen Rahmenbedingungen für den Sound deiner Akustikgitarre zu finden.
Was ist ein Akustik-Amp / Akustikverstärker?
Also – was hat es mit diesen Akustikverstärker auf sich, und was unterscheidet sie von regulären Combos? Eine ganze Menge. Im Grunde genommen sind sie Gitarrenverstärker mit der Fähigkeit zur Breitbandübertragung und Mikrofonsignalen. Nicht nur in der Spielweise, sondern auch im Frequenzgang sind akustische Gitarren eine gänzliche andere Angelegenheit als elektrische Gitarren. Wer jedoch mal eine mit Tonabnehmern bespickte Akustikgitarre über einen normalen Verstärker gejagt hat, weiß: Das klingt absolut unterirdisch.
Das liegt daran, dass der obertonreiche Klange der akustischen Gitarre einen ganz anderen, viel breiteren Frequenzgang benötigt. Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass die Akustikgitarre too much für den klassischen E-Gitarren-Combo ist. Der Akustikcombo ist für das Resonanz- und Frequenzverhalten klassischer Instrumente ausgelegt: Akustik-, Konzert- und Westerngitarre, oder auch Geige, Violine oder Cello. Während die elektrische Gitarre die Signalquelle der Saite sowohl an den Korpus als auch den Tonabnehmern weitergibt, agiert bei der akustischen Gitarre in erster Linie der Korpus als Frequenzfilter und Signalverstärker. Der Frequenzgang ist hier also linear, will heißen: breite und differenzierte Bässe, mächtige Höhen, die sich gleichmäßig der Obertongrenze nähern. Damit all das erhalten bleibt, was diesen natürlichen Grundsound ausmacht, ist ein Akustikverstärker eben so konstruiert, dass er mehrere natürliche Signalquellen problemlos miteinander vermischen kann und dabei mit dem breiten Frequenzrahmen fertig wird, den das menschliche Gehör als so angenehm und natürlich wahrnimmt.
Soviel zu den Grundlagen. Akustikverstärker sind die beliebteste Waffe der Singer-/Songwriter-Sparte, denn die meisten kommen mit mehreren Anschlüssen daher, von denen mindestens einer ein XLR-Anschluss für Mikrofone jeder Art ist und ein weiterer für Klinke bei mit Piezo-Pickups ausgestatteten Akustik- und Westerngitarren. Für Puristen sind diese niedrigohmigen Tonabnehmer ein nicht akzeptabler Kompromiss, da sie trotz der Eigenschaft, die hohen Frequenzen der Akustikgitarre rüberzubringen, den Klang nichtsdestotrotz verändern. Doch in der Regel funktioniert die Abnahme der Piezo-Pickups gut und gibt einen sehr warmen, natürlichen Sound wieder. Wer beim Pegeln der über den XLR-Eingang und Klinkeneingang laufenden Signale Angst vor Feedback hat – keine Sorge. Über Phasenlöschung rettet auch hier der Akustikverstärker euren Sound und unterdrückt das nervige Fiepen.
Akustikverstärker für akustische Gitarre, Westerngitarre & Konzertgitarre
Wer zunächst auf der Suche nach einer günstigen, akustischen Gitarre ist, Fragen zur Abnahme von Akustikgitarren hat oder nach anderen Lösungen sucht für seinen Akustiksound – hier ein paar Artikel, die sich ausführlich hierzu verwandten Themen widmen.
- Günstige Akustikgitarren für unter 300,- Euro
- Akustikgitarre – so nimmst du sie richtig auf
- Fishman Aura Spectrum – DI Box für Akustikgitarre
- Lava Music – Akustikgitarre der neuesten Generation
Akustikverstärker gibt es auf dem Markt zuhauf – da ist die Auswahl nicht leicht. Wir präsentieren euch nun Namen und Exemplare, die ihr auf dem Schirm haben solltet.
Welcher Amp für Akustikgitarre – Elite Acoustics
Elite Acoustics sind eine Firma, die sich auf Signal-Mixing spezialisiert hat – ein Stück weit zumindest. Die kompakten Digitalmixer der Firma sind on-board-Digital-Mischpulte für akustische Puristen, die das Mischverhältnis mehrerer XLR- oder Klinken-Eingänge regeln und mit guten Onboard-Effekten oder Kompression versehen können. Doch die eigentliche Stärke sind die Akustikverstärker der Firma. Wir hatten zuletzt zwei Elite Acoustic Verstärker im Test:
Beide teilen eine reichhaltige Anschluss-Sparte, die XLR und Klinke abdeckt, aber vor allem der Class D Amp A4-8 besitzt 30 Watt und genug Headroom, um einem dynamischen Spiel an der Akustikgitarre gerecht zu werden. Aux-Anschlüsse, Bluetooth und zwei getrennte Channels für externe Klangquellen sind vorhanden. Auch die internen Effekte sind äußerst brauchbar, die FX-Sparte ist äußerst umfangreich und LED-Leuchten zeigen euch auch an, ab wann ihr an den Grenzen der Leistungsreserven kratzt und wann noch Raum nach oben ist.
Hanika DaCapo 75 Riegelnuss
Der Hanika DaCapo 75 Riegelnuss ist eine spezielle Edition des renommierten Udo Rösner DaCapo Akustikverstärkers, der für seine exzellente Klangqualität und Leistung bekannt ist. Dieses Modell bietet eine Ausgangsleistung von 75 Watt und ist mit einem 8-Zoll Doppelkonus-Treiber in einem Gehäuse mit Bassreflex-Technologie ausgestattet, um einen volleren und reichhaltigeren Klang zu erzeugen. Der Verstärker verfügt über zwei Kanäle, die jeweils einen Klinken- und XLR-Eingang, einen 3-Band-EQ und einen eigenen DI-Ausgang bieten. Zusätzlich sind zwei Line-Ausgänge, ein Miniklinke Stereo-Aux-Eingang sowie eine externe Send/Return-Effektschleife integriert, wodurch sich vielseitige Anschlussmöglichkeiten ergeben. Das markante Riegelnussgehäuse nicht nur ein optisches Highlight, sondern trägt auch zur Klangqualität bei. Die naturbelassene Farbe des Holzes unterstreicht dabei die hochwertige Verarbeitung und das edle Design dieses Akustikverstärkers.
Akustikverstärker – Fender Acoustic Junior GO
Muss es denn immer Fender sein, die ein Konzept nehmen und es auf eine Weise umsetzen, die es besonders attraktiv für den Mainstream macht? Vielleicht ist es auch einfach die Strahlkraft des Namens Fender selbst, aber Tatsache ist: die Acoustic Junior Serie hat die alten Akustikverstärker-Reihe der Firma abgelöst und ist inzwischen immer wieder im Background irgendwelcher hippen Produktwerbungen zu sehen.
Fakt ist – die Acoustic Junior Serie ist große Klasse, vielleicht sogar eine der besten Akustikverstärker-Serien, die es aktuell auf dem Mark gibt. Zwei getrennte Kanäle mit Kombi-Anschluss, jeweils eigenständiger EQ pro Kanal, eigenständige Effektsparte, die von Hall, Delay bis hin zu Vibrato geht, 100 Watt Leistung unter der Haube, wie auch das entsprechend breite Frequenzspektrum von bis zu 18.000 Hz – alles schön und gut, aber irgendwie sieht das Teil für seinen Gebrauch auch noch einfach scharf aus!
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Verstärker für Akustikgitarre – Fishman Loudbox Artist
Einer der beliebtesten Akustikverstärker der letzten Jahre darf auf dieser Liste natürlich nicht fehlen. 80 bis 20.000 Hz Frequenzbreite, verlässliche Bluetooth-Verbindung für externe Geräte, eine Power von 120 Watt, Schalter für Phasenlöschung, 2 Klinkencombi-Anschlüsse und vor allem, FX-Loop in beiden Kanälen. Und ganz nebenbei: Die Loudbox besitzt die am besten klingende Effektsparte eines Akustikverstärkers auf dem Markt.
Die leicht abgeschrägte Ausrichtung arbeitet einer günstigen Klangverteilung im Raum zu, wobei hier nicht vergessen werden darf: günstig, das betrifft vor allem das Publikum vorne im Saal. Wer mehrere hundert Leute mit möglichst wenig Klangverlust erreichen will, sollte den Amp mindestens auf Schulterhöhe positionieren. Nichtsdestotrotz – der Fishman Loudbox Artist ist der vollendete Akustikverstärker. Zwei unabhängige EQs, Effektsparten und eine Anti-Feedback Funktion sowie Effektschleifen bietet für die Preisklasse kein anderer Akustikverstärker.
Verstärker für Westerngitarre – Blackstar Acoustic:Core
Die Qualität der Akustikverstärker bestimmt sich auch dadurch, wie natürlich der Klang der akustischen Gitarre rüberkommt. Das kann mitunter an der Qualität der Piezo-Pickups liegen, oder eben an der Verarbeitungsqualität des Verstärkers. Letzten Dezember haben Blackstar den großen Bruder des kleinen FLY herausgebracht – und ihn auch hervorragend bestückt. Zwar ohne Kombiklinke, dafür aber mit zwei separaten Kanälen, die neben EQ etwas haben, was den anderen Akustikverstärkern auf dieser Liste abgeht – einen Gainregler.
Der Blackstar Acoustic:Core 30 erzeugt mit seinen zwei 15 Watt/5 Zoll Lautsprechern ein breites Klangpanorama in bester Stereomanier. Mit dabei ist auch ein Eingang für einen Fußschalter, der allerdings nicht im Lieferumfang dabei ist; trotzdem wird hier für 200,- Euro eine ganze Menge geboten.
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Akustikverstärker Kaufberatung – TC-Helicon Harmony V100
Sagen wir, wie es ist – in Sachen Features ähneln sich die meisten Akustikverstärker schon ziemlich. Zwei Kanäle, EQs, onboard-Effekte, Aux-Eingang – das haben die meisten. Ein Kaufargument für viele dürfte die Optik sein. Hier kommt der Harmony V100 ins Spiel, der neben seiner außergewöhnlichen Optik die wahrscheinlich breiteste Aufstellung in Sachen Features hat, die man für Bares in dem Bereich kriegen kann.
Das größte Alleinstellungsmerkmal dürfte der integrierte Looper sein. Damit steht der TC Electronic nicht allein da, doch ist er damit definitiv in der Unterzahl. Darüber hinaus besitzt er für den Mic-Eingang auch einen Harmonizer – was der eigenen Stimme definitiv zugute kommen kann und, wenn richtig eingesetzt, ein weiteres Kaufargument für den TC Helicon darstellen dürfte. Für beide Kanäle übrigens gibt es einen Reverb und Delay – hier führen viele Akustikverstärker die Effektsparte zusammen, doch dieser Akustikverstärker nicht. Darüber hinaus besitzt der Klinkeneingang noch einen sehr cremigen Chorus-Sound. Teuer ist er, aber in Sachen Features-Umfang auch ein Stück konkurrenzlos.
AER Compact 60 IV BK
Akustikverstärker Marktübersicht – Joyo BSK-60
Die BSK-Serie von Joyo kam ungefähr zeitgleich zur Fishman Loudbox-Reihe raus und stand in direkter Konkurrenz dazu – im Schnitt ein bisschen billiger, dafür aber auch spärlicher in Sachen Features. Zwei Kanäle, 60 Watt und 10 Zoll Lautsprecher – damit kommt man auch gegen eine kleine Band an. Der Regler im Klinkenkanal deckt erwartungsgemäß den EQ ab, besitzt aber neben Delay/Reverb aber auch einen Chorus sowie eine Feedback-Kontrolle, während der XLR-Kanal nur Bass und Treble reguliert und „nur“ einen Reverb besitzt.
Der Lieferumfang ist für diesen Preis angemessen – mit Fußschalter, Akku und Netzteil ist man eigentlich auf das meiste vorbereitet. Der Joyo BSK-60 ist vor allem für seinen leistungsstarken Akku mit der stundenlangen Laufzeit.
Orange Crush Acoustic 30 Black – Akustikverstärker
Orange lässt kein Feld unbeackert – alles, was im Kontext der Marke funktioniert, wird umgesetzt. Das gilt auch für den Bereich der Akustikverstärker. Leider hat der Crush ein großes Manko: Reverb und Modulation können nur für beide Kanäle gleichzeitig eingestellt werden. Insgesamt kränkelt der Crush an einem eher unausgewogenem Preis-Leistungs-Verhältnis.
Ein integrierter Notch-Filter und eine Effektschleife sind zwar dabei, auch ist ein Batteriebetrieb möglich, aber klanglich passiert hier nicht genug, um den vergleichsweise hohen Preis zu rechtfertigen.
Akustikverstärker – Marshall AS50D
Meine Güte – fast fünfzehn Jahre hat er schon auf dem Buckel, der gute alte Marshall AS50D. Ich kann mich erinnern, dass ein befreundeter Musiker von mir nach dem Abitur mit dem guten Teil in einem Städtchen in der Bergstraße die Fußgängerzone beschallte. Dieser Akustikverstärker ist nicht ohne Grund einer der beliebtesten seiner Art: Der AS50D ist simpel, verlässlich und klingt gut. Klar – in Sachen Modulation klingt die Fishman Loudbox beispielsweise schlichtweg besser. Und auch beim Gesang muss der AS50D im Vergleich zu den heutigen Geräten durchaus Abstriche machen.
Wer aber Marshall mag – dieses leicht Dreckige, Mittenlastige, das so typisch für den britischen Sound ist, wird hier über euren Akustiksound gestülpt und bringt schon eine gewisse Charakteristik mit sich. 50 Watt, Bestückung mit zwei 8 Zoll-Lautsprechern, Hall und ein FX-Loop, stabile Verarbeitung – da ist man fast versucht, die leichte Brummlastigkeit in Kauf zu nehmen. Für die große Bühne reicht’s nicht. Wer aber vor allem ein Gerät für den kleinen Rahmen sucht und auf Marshall-Sound und -Optik steht – der AS50D erfüllt die Ansprüche.
Soweit eine gute Auswahl.
Aber es stellt sich heute die Frage, wo auch kleine, portable und wenn gewollt auch Akku-betriebene Mini- und Stäbchen-PAs über mehrkanälige mischbare Eingänge verfügen – ob diese nicht am Ende das flexiblere und bessere Preis-Leistungsverhältnis haben?
Klar, es ist wieder der Kampf „Spezialist versus Generalist“ , aber so schön auch so ein AER Würfelchen klingt, für das Budget hat der Mini-PA Bereich ja auch schon was zu bieten.
Habe selber einen Marshall AS-100D (also den großen Bruder vom hier gezeigten), und na klar hat der umgekehrt auch schon als Mini-PA auf Hochzeitgigs etc. herhalten müssen (und können), dennoch bevorzuge ich heute einen aktiven Fullrange-Speaker mit Mixer, weil vielseitiger – und noch neutraler im Sound.
Mir persönlich fehlt eine wichtige Ampschmiede, eine relativ neue (seit 2019), italienische, die viele Fehler aus den 90ern und 2000er Jahren fortbläst ;-) Acus: http://www.acus-sound.com/