Die besten Audio-MIDI-Interfaces für iPad und iOS
Die besten Audiointerfaces für das Apple iPad und iPhone: Das Apple iPad (iPadOS) und das iPhone (iOS) haben mittlerweile professionelle Standards erreicht, was die Qualität von Software für die Musikproduktion angeht. Namen wie Steinberg, Toneboosters, Fabfilter, Audio Damage und andere sind längst nicht mehr nur auf Desktop-Geräten, also allem was mit macOS und Windows läuft, zu finden. Doch haben iPadOS und iOS immer noch ein paar speziellere Anforderungen an Audiointerface, als es für die beiden meistgenutzten Betriebssysteme der Fall ist. Wir haben euch eine Übersicht an Interfaces zusammengestellt, die für Apple iPadOS/iOS bestens geeignet sind.
Inhaltsverzeichnis
- Was gibt es bei Apple iPad/iOS-Interfaces zu beachten?
- iPad/iOS Control-Software – Ausnahmen bestätigen die Regel
- Anschluss des Audiointerfaces an iPad und iPhone
- Welche Audiointerfaces haben es nicht in die Übersicht geschafft?
- Die besten Audiointerfaces für iPad und iPhone
- 10. Behringer U-Phoria UMC202HD / UMC404HD
- 9. IK Multimedia iRig Pro Duo I/O
- 8. Apogee Symphony Desktop
- 7. MOTU M4, UltraLite mk5, 828 (2024) (5. Generation)
- 6. Steinberg UR24C
- 5. RME Babyface Pro FS / UCX II
- 4. Zoom UAC-232
- 3. Sound Devices MixPre-3 II / MixPre-6 II
- 2. iConnectivity Audio4c
- 1. M-Audio AIR 192|14, 8,4
Was gibt es bei Apple iPad/iOS-Interfaces zu beachten?
Als erstes muss ein Audiointerface für den iOS-Einsatz USB-klassenkombatibel (USB-class compliant) sein, d. h. auf macOS dürfen keine zusätzlichen Treiber benötigt werden! Zweitens dürfen Bedienung und Konfiguration nicht von einer Kontroll-Software abhängig sein, die es in der Regel nur für Desktop-Computer gibt. Die Erfüllung dieser beiden Faktoren ist imperativ. Aber immerhin treffen diese Faktoren auf ziemlich viele aktuelle Interfaces zu.
Und zur Klärung: Außer dem lieferbaren Strom und der Auslegung von Apps speziell auf das iPad gibt es keine technischen Unterschiede beim Betrieb eines Audiointerfaces am iPhone oder iPad.
Zur Info: „iOS“ wird hier als Sammelbegriff verwendet, genauso wie „Desktops“.
iPad/iOS Control-Software – Ausnahmen bestätigen die Regel
Die Ausnahme ist, wenn es diese Kontroll-Software auch für iOS gibt. Aber selbst dann würde ich da noch eine Schippe Zweifel dazu tun. Die meisten Hersteller beenden den Support ihrer alten Produkte innerhalb weniger Jahre und in der derzeitigen wirtschaftlichen Situation tendiert das bestimmt nicht zum Besseren. Firmen mit verlässlicher langjähriger Produktpflege für ihre Software sind selten. RME ist eine dieser Ausnahmen, die auch ihre iPadOS-Kontroll-Software TotalMix Pro for iPad seit 2018 pflegt.
Auch Steinberg soll an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben, da sie ihre dspMixFix UR-C-App für iPad und iPhone für die UR-C-Serie nun auch schon seit dem Jahr 2020 pflegen.
Vorsicht: Nicht zu verwechseln mit dspMixFix-App für UR-RT2, UR-RT4, UR242, UR44, UR28M und UR824! Diese App wir schon seit 2018 nicht mehr gepflegt und ist anscheinend nicht kompatibel mit iOS 13 (oder neuer).
Bei MOTU werden mit CueMix 5 für iPad und iPhone die Interfaces ab der 5. Generation unterstützt (vorwiegend UltraLite mk5 und die 828-Modelle).
Natürlich darf auch iConnectivity hier nicht fehlen, die mit zu den Ersten gehörten, die Interfaces mit zugeschnittener Unterstützung für das iPad herstellten. Ihre Auracle-Software gibt es bisher nur für Desktops. Der Quellcode für die alten iOS-Apps wurde veröffentlicht und die kostenlose iPadOS-App reconfig4Audio wird von Entwickler Markus Burri gepflegt.
Danach wird es aber auch schon ganz schnell dunkel bei von Software abhängigen Audiointerfaces für iOS.
Anschluss des Audiointerfaces an iPad und iPhone
iPads mit Lightning-Anschluss
Für Geräte mit dem Apple Lightning Anschluss wird der originale Apple Lightning USB 3 Camera-Adapter benötigt – und nein, es gibt praktisch keine Alternative dazu. Hände weg von Billigadaptern! Belkin ist eventuell noch ein Option, alles andere kann man aus meiner Sicht vergessen.
Der ältere Apple Lightning-USB-Adapter geht zwar auch, hat aber keine Ladefunktion und ist daher überholt.


iPads mit USB-C-Anschluss
Seit 2023 hat Apple bei den iPads den Lightning-Anschluss komplett verabschiedet und sie haben auch begonnen, die iPhones mit USB-C auszustatten. Daher dürfte 2024 das Jahr sein, in dem Apple bei allen Produkten komplett auf USB-C umsteigt (wohl auch dank des EU-Beschlusses).
Auch nochmal zur Erinnerung, weil der Fehler immer noch sehr verbreitet ist: USB-C ist ein Steckerformat und kein Übertragungsprotokoll. Vorauszusetzen, ein USB-C-Anschluss ist dieses oder jenes Protokoll, ist wie anzunehmen, über eine Klinkenbuchse könnte man nur HipHop hören.
Weitere Information zu USB etc. gibt es im folgenden Artikel:
Die beste Audioschnittstelle für Recording: Thunderbolt, Firewire, USB
So verfügen eben aufgrund des EU-Beschlusses fast alle neuen Audiointerface zwar über einen USB-C-Anschluss, arbeiten aber meistens nur mit altem USB 2.0. Bestenfalls gibt es noch die Power-Delivery-Option (PD) von USB 3.x, das war’s dann aber auch. Die Anzahl der tatsächlichen USB 3.x Interface ist immer noch sehr gering.
Was die Stromversorgung über USB-C angeht, gibt es praktisch weniger als eine Hand voll Audiointerfaces, die das iPad mit Strom versorgen können. Spontan fällt mir dabei nur das iConnectivity Audio4c ein. Es ist eher das Problem, dass etliche Audiointerfaces für Desktops ihren Strom nur über den USB-Port beziehen können und keinen eigenen DC-Anschluss besitzen.
Ob ein Interface vom iPad beim Direktanschluss dann mit Strom versorgt werden kann, steht oft in den Sternen. Die USB-(C) Anschlüsse der Desktops können zwischen 500 mA und 900 mA Strom liefern, manchmal sogar mehr, aber das ist von Gerät zu Gerät verschieden. Die maximal spezifizierten Wattleistungen von USB 3.x oder Thunderbolt werden höchstens von Ladegeräten erreicht und auch Hubs liegen oftmals weit darunter.
Hinzu kommt noch die Eigenheit einiger (älterer) USB-Controllerchips, einen falschen Stromverbrauch anzugeben, auf Grund dessen das iPad nicht mitspielt. Eine andere Eigenheit ist, dass manche Interfacse nicht per direkter USB-C-Verbindung zum iPad erkannt werden und es muss ein (stromversorgter) USB-Hub zum Einsatz kommen.
USB-C iPad Pros können zwar auch andere Geräte laden (PD-fähig), aber das wirkt sich natürlich recht negativ auf die Laufzeit des iPads aus.
Der „kleinste“ USB-Hub ist der besagte Lightning USB3 Camera-Adapter – oder für USB-C iPads der Apple USB-C Digital AV Multiport Adapter. Das Geld sollte man ausgeben, wenn man einen störungsfreien (Audio-) Betrieb haben möchte.
Auch lohnt es sich, in einen guten USB-Hub jenseits der 50,- Euro zu investieren. Die Kriterien für einen „guten“ USB-Hub sind aber leider eher wage und meistens nur mit Fehlkäufen einzugrenzen. Aber meiner Erfahrung nach ist, wenn der Hub eine USB-Buchse anstatt eines festen Kabels zum Anschluss an den Host bietet, sowie Verpolungs-z und Überspannungsschutz explizit in der Produktbeschreibung erwähnt wird, schon eine Anzeige in die richtige Richtung. Für mich haben sich die Hubs von Plugable über die Jahre absolut positiv hervorgetan. So oder so landet man beim iPad früher oder später bei einem Apple-Adapter und einem USB-Netzteil oder einem stromversorgten USB-Hub.
Mit dieser Einführung sollte dem Betrieb eines Audiointerfaces am iPad/iPhone nichts mehr im Wege stehen. Doch lohnt die Investition in ein teures Interface?
Wie oben geschrieben, ist die Software für iOS mittlerweile auf einem professionellen Level. Dementsprechend gibt es auch keine Preisobergrenze für ein Audiointerface fürs das iPad. Für die meisten iPad-Musiker ist jedoch der Mobil- und Hobbyfaktor wichtiger als der Klangfaktor, was auch legitim ist. Aber warum sollte man wählen, wenn man beides haben kann?


Welche Audiointerfaces haben es nicht in die Übersicht geschafft?
Das Lewitt Connect 6 wird zwar mit iPad-Kompatibilität und wird sogar Ladefähigkeit für das iPad/iPhone beworben, aber die Kontroll-Software für das Interface gibt es nur für Windows und macOS und das iPad ist lediglich als Content-Zuspieler vorgesehen. So gibt es auch nur einen Daten-Upstream zum Desktop hin.
Auch Audient, Focusrite oder Presonus Interfaces tauchen zwar in einigen anderen iOS-Interface-Listen auf, aber die dazu notwendige Kontroll-Software zur Konfiguration gibt es auch hier nur für Desktops. Dass manche dieser Interfaces vom technischen Umfang her zu klein sind (z. B. Audient EVO4 oder iD4 mkII), um relevante Änderungen in der Konfiguration überhaupt vornehmen zu können, ändert daran nichts. So schrieb Autor Matthias Steinwachs im Testbericht zum Scarlett 2i2 4th Gen: „Will man allerdings Samplerates nutzen, die über 48 kHz hinausgehen, ist Focusrite Control 2 Pflicht“ – und die Software gibt es eben nicht für iOS.
Das Keith McMillen K-Mix auszulassen ist für mich persönlich die schmerzlichste Entscheidung, denn das Interface dient mir seit seinem Release 2016 als verlässliches Interface für das iPad. Doch der K-Mix wurde komplett aus dem Katalog genommen, da die AKM-Wandlerchips nicht mehr erhältlich sind. Ein weiteres Opfer des Feuers bei AKM (Amazona.de berichtete).
Deswegen hier eine Verbeugung vor Keith McMillen der am 30. August 2024 von uns gegangen ist, sowie dem K-Mix, einem der coolsten mobilen Audiointerfaces, das je gebaut wurde. 2024 wurde McMillen Instruments – unabhängig von beiden Ereignissen – in Muse Kinetics umbenannt.
Nichtsdestotrotz gibt es diverse Funktionen beim K-Mix, wenn auch nur sehr wenige, die nur über die Kontroll-Software für Desktops zu erreichen sind. Die Möglichkeit, den K-Mix gleichzeitig auch als digitalen Standalone-Mixer und MIDI-Controller zu nutzen, machen ihn für mich einzigartig.
Die besten Audiointerfaces für iPad und iPhone
10. Behringer U-Phoria UMC202HD / UMC404HD
Wer einfach nur ein unkompliziertes Interface sucht, das man mit auf Tour nehmen kann und nicht die Welt kostet, ist mit diesem Interface mit MIDAS-Wandlern und Preamps sicher gut bedient. Das UMC202HD bezieht Strom nur über USB, es ist also ein Apple-Adapter oder ein stromversorgter USB-Hub notwendig. Das UMC404HD bietet einen 5 Volt DC-Anschluss.
Was den Klang angeht, schrieb unser Autor Stephan Merk: „Beim Abhören meiner bekannten Musikstücke in hoher Auflösung zeigt sich, dass es mir persönlich etwas an Lebendigkeit fehlt. [Es] plätschert die Musik distanziert vor sich hin und klingt zwar natürlich, aber hier ist noch Luft nach oben. […] Die Audiointerfaces U/Phoria UMC202HD und UMC404HD klingen zwar keineswegs schlecht, aber der Zusatz audiophil hat mich etwas mehr erwarten lassen.“
Doch immerhin bietet das Interface einen 1×1 MIDI-DIN-Anschluss, Direct-Monitoring und das UMC404HD kann sogar mit seperaten Effekt-Send-Kanälen aufwarten.




9. IK Multimedia iRig Pro Duo I/O
Autor Matthias Steinwachs schrieb zu diesem Interface: „Klingt gut, ist handlich und – endlich – auch leicht zu bedienen: Wer mobil in guter Qualität ein- oder zweikanalig etwas aufzeichnen will, bekommt mit dem IK Multimedia iRig Pro Duo I/O ein leistungsstarkes Werkzeug mit auf den Weg.“
Das iRig kann über USB (Hub), einem 9 Volt DC-Netzteil oder mit Batterien betreiben werden, wobei letztere bei Einsatz der Phantomspeisung nur ca. 1 Stunde halten. Ansonsten ist der Betrieb laut Matthias reibungslos und 1×1 MIDI-TRS gibt es auch. Viele Funktion auf wenig Raum.
Allerdings verwendet IK Multimedia einen proprietären Mini-DIN-Stecker auf USB. Bei Verlust kostet ein Ersatzkabel bei IKM rund 36,- Euro. Aber ein zertifiziertes USB-C, 20 GB/s Kabel ist auch nicht viel billiger.
Nett ist, dass die mitgelieferte Amplitube-Lizenz sowohl für iPad als auch Desktops gleichermaßen aktiviert wird. Da hat man wenigstens mal etwas von den, ansonsten auf Desktops zugeschnittenen, Software-Bundles.




8. Apogee Symphony Desktop
Das Apogee Quartet war – und ist immer noch – vielleicht eines der besten Interfaces für iOS, die jemals hergestellt wurden. Die autarke Bedienbarkeit, der Klang und der Lieferumfang macht alle glücklich, die auch unterwegs keine Kompromisse eingehen wollen. Glücklich, wer noch eins besitzt.
Das Apogee Symphony Desktop ist dennoch ein würdiger Nachfolger, wenn auch mit weniger analogen Anschlüssen, dafür aber mit einem MIDI-USB-Host Port. Das bedeutet, dass USB-MIDI-Geräte direkt an das Interface angeschlossen werden können (ab Firmware 1.3). Die autarke Bedienung am Gerät selbst ist geblieben und sämtlich Effekte, wie das hervorragende Reverb, der legendäre ChannelStrip und der Mixer, werden über den Touchscreen kontrolliert. Sogar das Updaten der Firmware geschieht autark über einen USB-Stick. Außerdem ist iOS 13 (und neuer) explizit in der Kompatibilitätsliste aufgeführt. Das ungemein sauber verarbeitete Interface bezieht seinen Strom über einen 9 Volt DC-Anschluss. Die Apogee Control-Software für Desktop ist komplett optional und ist nur ein Spiegel der Bedienung am Interface.
Zum Klang schrieb ich damals im Test: „Die insgesamt energische, wie energiereiche Darstellung vermittelt immer das Gefühl, die Musik würde mit ein paar Club-Mate zuviel laufen, was sich ungemein anregend auf das Tanzbein auswirkt. Das Timing des Apogee Symphony Desktop ist wirklich ultrapräzise. Hat man sich erst einmal darauf eingestellt, wird man viele andere Interfaces eher als langweilig empfinden.“


7. MOTU M4, UltraLite mk5, 828 (2024) (5. Generation)
Hier ist wirklich für jede Geldbeutelgröße etwas dabei und vielleicht sollte MOTU deswegen auf Platz 1 stehen, schließlich vergab unser Autor Armin Bauer für M2 und M4 den Best-Buy für Einsteiger-Interfaces und schrieb: „Mit den neuen USB-Audiointerfaces M2 und M4 unternimmt MOTU den Versuch im unteren Preisbereich Fuß zu fassen. Und das gelingt auf Anhieb.“
Angefangen mit dem MOTU M2 und M4 bieten diese 1×1 MIDI-DIN und den Einstieg in den MOTU-Klang. Natürlich nicht auf dem Level eines Ultralite oder 828, aber für die Preisklasse hervorragend. Der Formfaktor ist bestens für den mobilen Einsatz am iPad geeignet und beide beziehen ihren Strom nur über USB-C (Hub/Apple-Adapter benötigt). Das M6 ist mit separatem 15 Volt DC-Stromanschluss ausgestattet, genau wie das UltraLite mk5, was sie aber nicht weniger mobil macht. Der All-Time-Klassiker 828 (2024) ist dagegen ein Bolide, den man nicht unbedingt im Rucksack haben möchte, aber manchmal lohnt sich ein Kompromiss.








6. Steinberg UR24C
Auch die Steinberg UR-Interfaces sind Klassiker am iPad und werden auch explizit für iOS/iPadOS beworben. Auf dem Datenblatt hat das UR24C zwar alle Check-Punkte wie USB 3.0, 32 Bit-Wandler, 192 kHz aufgelistet, allerdings zeigt der geringe Rauschabstand von 106 dB, dass 32 Bit hier nur Marketing ist.
Dennoch wäre es ein großer Fehler, das Interface abzutun. Zum einen wegen der internen Effekte, die über die dspMixFix-App auf dem iPhone oder iPad kontrolliert werden können und in dieser Preisklasse einzigartig sind. Auch Fähigkeiten, wie Direct-Monitoring und Loopback, sind nicht zu verachten.
Autor Jörg Hoffmann fiel in seinem Test zum Steinberg UR24C auch sofort „der knackige und dynamische Klang“ auf. „Bei aktuellen Produktionen, wie Dua Lipas Don’t show up, hüpfen die Bässe förmlich aus den Chassis und trotzdem bleibt die Stimme stabil im Raum.“ Zahlen sind eben doch nicht alles.


5. RME Babyface Pro FS / UCX II
Der Preis ist bei Babyface Pro FS und dem UCX II schon eine Ansage, aber klanglich gibt es an beiden Interfaces nichts auszusetzen und das Babyface Pro erhielt sogar einen Best Buy in seiner Kategorie (Midrange-Kategorie).
Im Test schrieb ich damals: „Das Babyface Pro FS ist dem Klang nach nicht nur das Ultimo der Midrange-Preisklasse, sondern auch ein offener Angriff auf die Klangklasse der High-End DA-Wandler, die das Dreifache kosten.“
RME hat sich durch eine sehr gute Langzeitproduktpflege seinen Rang in der Audiowelt mehr als verdient. Dass die Interfaces am iPad im PC-Modus (USB-Compliance-Modus) laufen müssen und man daher ein paar Millisekunden mehr Latenz in Kauf nehmen muss, ist nur ein marginales Problem, wie auch, dass sie ein eigenes Netzteil am iPad benötigen.
Mit der TotalMix-App kann das Interface komplett am iPad bedient werden. Nur das Umschalten zwischen der App und der iOS-DAW kann etwas nervig sein, aber das Wechseln zwischen Apps ist trotz Stage Manager nicht optimal.




4. Zoom UAC-232
Der Zoom U-44 Field-Recorder war lange ein Klassiker als Audiointerface für das iPad und das Zoom UAC-232 ist mit 32 Bit Audio ein sinnvolles Update dazu. Autor Markus Galla stellte im Test dabei besonders die Nützlichkeit für Streamer-Anwendungen heraus, die sich nicht groß mit technischen Einstellungen herumschlagen wollen. Und 1×1 MIDI-DIN gibt es auch.
Die Control-App für iPhone und iPad, genannt UAC-232 Mix Control, scheint funktional nicht zwingend notwendig zu sein, um das Interface zu konfigurieren. Sie bietet lediglich Zugriff auf den internen 2-Kanalmixer. Strom gibt es nur über den gesonderten USB-C-Stromanschluss, während der zweite USB-C-Port für den Datenaustausch verantwortlich ist. Es wird also ein USB-Hub oder einer der Apple-Adapter zum Betrieb benötigt.


3. Sound Devices MixPre-3 II / MixPre-6 II
Auch wenn eine Kontroll-Software noch so gut ist, es bleibt eine Komponente, die oftmals als erstes eine Hardware unbrauchbar macht, die sonst noch lange ihren Dienst tun würde. Besser also, es gibt gar keine.
Diesbezüglich sind die Sound Devices ein fantastischer Sweetspot zwischen autarkem Interface, Klang und Mobilität. Das Interface ist komplett am Gerät zu bedienen und kann auch mit Netzteil, USB-Strom oder Batterien betrieben werden. Mehr Mobilität geht nicht! Hinzu kommt ein professioneller Klang und 32 Bit Audio. Und als Field-Recording-Geräte bringen die MixPres II auch den passenden Rauschabstand mit.
Autor Raphael Tschernuth schrieb im Test zu den Sound Devices MixPres: „Der MixPre lässt sich Standalone oder als iOS- bzw. Win/Mac Audiointerface verwenden und ist gegenwärtig der funktional umfangreichste mobile Recorder auf dem Markt.“ Der einzige Grund, warum die Sound Devices nicht auf Platz 1 unserer Übersicht stehen, ist der, wenn auch absolut gerechtfertigte, hohe Preis.




2. iConnectivity Audio4c
Wenn es ein Interface für das iPad gibt, dem eine besonderen Aufmerksamkeit gebührt, dann ist es dieses! Es bietet zwar „nur“ 96 kHz, hat dafür aber Produkteigenschaften die es sonst nirgends gibt, außer bei Metric Halo. Gemeint ist die Multihost-Fähigkeit. Das bedeutet, es lassen sich zwei Computer per USB anschließen und digitales Audio auf maximal 20 Kanälen zwischen den Geräten streamen, auf die analogen Ausgänge leiten oder die analogen Eingänge abgreifen. Dasselbe gilt auch für die MIDI-Implementation, die hardwareseitige Filter und Port-Routing bietet.
Mit dem iConnectivity iConnectAudio4c ist es ein leichtes, das iPad in seine DAW-Produktionsumgebung einzubinden (oder umgekehrt), oder auch gerne zwei iPads. Der Nachteil des Schweizer Taschenmessers ist, dass es für viele eben nicht ganz so einfach zu konfigurieren aufgrund der komplexen Möglichkeiten und einfach zu viel des Guten ist.
Das Interface benötigt zwar ein externes Netzteil, ist aber auch das einzige Interface, das während des Betriebes ein iPad laden kann. Die iOS-Apps reconfig4Audio wird von Entwickler Markus Burri gepflegt und ermöglicht das komplette Konfigurieren vom iPad aus.


1. M-Audio AIR 192|14, 8,4
Keine Kontroll-Software, ausschließliche Bedienung am Gerät, keine unnötigen Gimmicks. Ein völlig autarkes Interface. Der Klang ist gemessen an der Preisklasse hervorragend, allerdings ist es nicht sehr übersteuerungsfest, besonders am Eingang. Wenn man das Signal aber strikt im grünen LED-Bereich hält, bleibt auch sonst alles im grünen Bereich.
Das 192 kHz USB 2.0 Interface mit USB-C-Anschluss bietet sechs analoge Eingänge und 10 Ausgänge, wovon zwei Ausgänge dem Kopfhöranschluss gehören und eine 1×1 MIDI-Schnittstelle im TRS-Format. MIDI-DIN-Adapter werden mitgeliefert. Das 12 Volt Netzteil sorgt dabei für einen stabilen Betrieb. Stromversorgung über USB-Bus gibt es nicht – was eher ein Vorteil, denn ein Nachteil ist.
Das kleinere Modell M-Audio AIR 192|8 wird über den USB-Bus mit Strom versorgt. Allerdings wird dann wohl eine Stromversorgung über einen USB-Hub fällig. Es hat zwar weniger Ein- und Ausgänge (4x 6, Kopfhörer inklusive) bietet mit 1×1 MIDI-TRS aber für sehr ansprechendes Geld dennoch alles, was man für unterwegs braucht.
Autor Florian Scholz meinte dazu: „Die Hardware wirkt sehr robust […] Klanglich ist das USB-Interface klasse. Die Vorverstärker sind sauber, rauschen nicht übermäßig und die Wandler liefern ein sehr klares Klangbild.“




Wer noch was kompaktes sucht; dem kann ich den Korg plugKey empfehlen.Der funktioniert für mich recht zuverlässig um mal Apps per Midi zu syncen und den Sound ins Mischpult zu bekommen ☺️(Leider aktuell nur gebraucht zu bekommen…)
@Synthie-Fire Danke für den Tip. Habe die KORG Seite dazu aufgerufen. Rechts oben der Sticker: iPhone 7 ready! Das ließ mich dann schon zurückzucken. Wird ja auch nicht mehr hergestellt. Meine Alternative dafür: https://tinyurl.com/2bhvm6vu
Power Delivery, Audio Ausgang und jedes CC-kompatible USB-MIDI Gerät geht als Controller oder Audiointerface. 18€. Nachteil ist das feste toHost Kabel, siehe meine Beiträge weiter unten
Gibt es einen Grund dafür, das Behringer UMC 1820 nicht zu erwähnen? Das ist doch auch Class Compliant und kann bei Verwendung einer ADAT-Erweiterung immerhin 16 Inputs und Outputs bieten. Gleiches frage ich mich auch in Bezug auf das Motu Ultralite AVB, mit dem man je 16 Kanäle Inputs und Outputs sogar in ein AVB-Netzwerk und damit auch gleich in eine DAW bringen könnte.
Gab es einen besonderen Anlaß für diesen Artikel? Irgendwie willkürlich, die genannten Geräte.
Interessantes Thema. Mein Tipp für Lightning iPhones/iPad: ein hochwertiger USB Hub mit Power Delivery (Anker 343, uni 8-in-1 o.ä.), Stromversorgung des Hubs über ausreichend USB C Power, Class compliant Audiointerface am Hub, und dann …. für die Verbindung zum iPhone iPad …tadaaa…: USB C Kabel mit „Liaoan USB C auf Lightning OTG Adapter“. Damit wird das Gerät geladen und Audio übertragen. Der genannte OTG Adapter funktioniert bei mir zuverlässig mit iPhone 13, altem iPad Air und u.a. Steinberg UR 22 MK II (ohne separate Stromversorgung!). Mit anderen OTG Adaptern hatte ich keinen Erfolg, es gibt da offenbar Unterschiede. Und wenn man den Adapter rausnimmt, funktioniert die Konfiguration mit Laden und Audio übers gleiche Kabel auch am MacBook oder neueres iPad mit Lightning. Also bestmögliche Flexibilität ohne Camera Connector und bei den beiden oben genannten USB Hubs sogar mit beliebig langem UsB C-Kabel zum Gerät. Enjoy and thank me later 😉
Ich mache seit 7, 8 Jahren Musik mit iOS Geräten. Mit vielen guten Tipps auch von dir, Marcus. Ich denke da an die CuriOS Serie (wird das so geschrieben?).
Bei mir ist es definitiv kein entweder oder, sondern ein und. Ich habe noch nie ein Stück komplett auf iOS fertig gemacht. Nicht, dass ich daran gescheitert wäre, ab einem bestimmten Stadium ist es einfach leichter, mit der Desktop Version der DAW weiterzumachen. Jetzt könnte ich natürlich sagen: mach’s doch gleich auf der Desktop Version. Das ist nicht immer der beste Weg. Denn eine Idee, die mir gerade im Kopf rumgeistert schnell mal ins iPad einzutippen oder einzuspielen ist viel besser, als zu meinem Computer zu gehen, alles einzuschalten und dann nicht mehr zu wissen, was meine Idee war. Oft kommen diese Ideen im Bett, iPad auf dem Schoß oder im Garten.
Da kommt ein wichtiger Punkt: Sobald mehr als ein iDevice im Spiel ist, kommt die Frage: welcher Hub? Ich unterteile: unter 30€ ein Hub mit Power Delivery (PD), der das iPad, eine angeschlossene Tastatur, evtl. einen Massenspeicher (ext. SSD, Stick) mit Strom versorgt. Die haben alle feste und fast immer zu kurze Kabel to host. Belastet den USB Port, wenn nicht alles gerade auf dem Tisch liegt. Also vorzuziehen (etwa 50€) ein Hub mit PD, abnehmbarem!!!! ToHost Kabel. dieses Kabel kann dann so lange sein wie benötigt. Ein Kabelbruch ist kein Problem, einfach ein neues Kabel. https://tinyurl.com/28vaz7aw
Von der iPad/Audio-Interface Lösung habe ich mich seit einiger Zeit komplett verabschiedet:
– sie bedeutet m.E. nur viel sinnloses Kabel-Gedöns ohne mobilen Vorteil
Stattdessen verwende ich Cubase Pro 13 auf einem Surface 8 Windows 11 Tablet mit einer UAD Solo:
– das bedeutet nur ein Netzeil-Kabel für das Tablet und nur ein Thunderbolt-Kabel für die Soundkarte, das sowohl Audio überträgt als auch Strom für die UAD Karte (mit Kopfhörer-Anschluss) liefert. Keyboard über zweiten Surface USB-C Anschluss.
Das ist mit Abstand eleganter und effektiver als jede iPad Lösung, falls ein Interface mobil gebraucht wird.
Wo kein Interface gebraucht wird und ich nur ein paar Ideen per Keyboard in Cubasis aufnehme, reicht mein iPad Air 2024 mit kleinem USB-C Hub für Stromversorgung von ipad und Keyboard sowie Keyboard Midi-Verbindung und Kopfhörer. Das ist dann noch leichter und mobiler als die Surface-Pro 8 Lösung mit Soundkarte.
iPad mit Soundkarte bedeutet m.E. nur unnötigen Zirkus, der sich nicht halb so mobil anfühlt wie die Surface-Lösung.
@defrigge Läuft macOS / iOS auf deinem Surface 😉
@Round Robin Wozu sollte ich das denn brauchen? 😁
Aber ich verstehe das Problem für Mac User …
Musste teilen, sorry, Schwätzer, halt…
Dieser Hub ist sehr klein hält, trotzdem meine großen iPad Pros mit Hülle, hat zwei USB Out und auch einen Audio-Klinken-Ausgang. Sehr hilfreich für latenzarmes Abhören. Die zwei USB reichen mir, einspielen tu ich meist mit BT, das braucht keinen Port.
Als Audiointerface kann ich aus meinem Fundus zwei Modelle nehmen: EVO4, die fehlende Software, die ich nur für Loopback-Szenarien brauche, stört mich nicht. Für größere Anwendungen ein Behringer UMC-1820. Das hat eigene Stromversorgung. Das Problem mit PD fällt schon mal weg.
Insgesamt bevorzuge ich den Einsatz mit minimaler Peripherie, schliesse ich alles an was geht, wirkt es schon mal lächerlich.
Ganz anders live. Ich habe einige Recordingsitzungen mit iOS erfolgreich durchgeführt. Die Geräte arbeiten zuverlässig, sind deutlich kompakter als ein Computer. Da reicht für eine Mehrspuraufnahme ein iPhone mit dem 1820 und dem Lightning Adapter. Dito zum Musikmachen: langes Kabel zwischen iOS Gerät und Hub, nimmt schon mal den Kabelstress aus dem Spiel.
Ich setze Logic und Garageband zur Aufnahme ein, früher noch Cubasis und Noise von Roli. Letzteres schwächelt im Support, geht gerade wieder. Cubasis ist auch gut, es fehlt mir der leichte Übergang zur Desktop-DAW. Könnte für Cubase User anders aussehen.
Als externe Tonerzeuger an der DAW sind iOS Geräte kaum zu schlagen. Ich habe ein Faß voll davon zum Preis eines teureren PlugIns in der DAW
Ich benutze das Xsonic XtonePro und kann dann auch Effekte wie z.B. Amplitube oder Bias mit den Fußtastern bedienen…
Ich benutze das Xsonic XtonePro als Audiointerface und kann dann damit auch Effekte wie z.B. Amplitube oder Bias mit den Fußtastern bedienen…
Sehr interessanter Artikel.
Ich kann die robusten Hubs von UNI sehr empfehlen, vor allem die etwas teureren mit abnehmbarem Kabel.
@mofateam Ja der mit dem abnehmbaren Kabel ist klasse! Hab’s seit Monaten täglich im Einsatz ohne Probleme. Leider gibts kaum andere Hubs/Docks dieser Art…
@Klaustrophil Bei mir hängen über den 1Gbps LAN Stecker meistens drei MetricHalo-Interfaces dran – läuft einwandfrei…
Ich hatte einige Sachen mit dem Ipad verbunden und lange Zeit alle möglichen Apps gekauft und die wenigsten benutzt. irgendwas fehlt halt immer beim Musik machen auf dem Ipad.. Weder Cubasis, noch Gadget, noch Beatmaker 3, noch Logic (was allerdings mit guter Midi Funktion echt interessant wäre) haben mich langfristig abgeholt. Ich hab aber auch noch andere benutzt. Oftmals gab es Verbindungprobleme mit irgend etwas. zuletzt hatte ich als kompaktes Audio Interface ein Zoom U-24 (Phantompower, Midi Din, batteriebetrieb, Volume regler) dieses war auch sehr zuverlässig und angenehm. dann hatte ich nen Polyend Play als Sidekick..gute Idee, aber polyend hat echt Probleme mit der Konnektivität.. wieder mit Audio Interface dazwischen war dann genau der Kabelsalat dem ich entfliehen wollte. Auch die Korg Nanokontrol/key Studio waren ne super Idee, aber Bluetooth fällt halt immer genau dann mal aus, wenn man dabei ist sich daran zu gewöhnen. Gerade betreibe ich das Ipad meist mit einem Anker Hub usb-C 332 der mich bisher noch nicht im Stich liess. Ich nutze als Sequencer Drambo wegen den tollen Trig Conditions und dem modularen Konzept. ist ein bisschen wie so ein mikroBitwig. Als Interface benutze ich nen DIgitakt. Auch direkte Verbindung ohne Hub geht gut. Die Kombo macht super Spass…und durch die guten AU Plugins und die Möglichkeit Gadgets von Korg als AU einzubinden hab ich auch Sound der mich anspricht. Also Elektron und Ipad ist schick..
@chaosbrain Stimmt, Elektron ist gut…mein Analog Heat funktioniert einwandfrei mit dem iPad…
@mofateam auch schon überlegt..würde das „VSt klingen immer so dünn“ Problem noch besser fixen…:)
zwei Ergänzungen
– SP404 als Interface, einfach USB-C zu USB-C und dann die ganzen Filter noch genießen.
– Roland Rubaix ist ein sehr schnörkelloses, aber für seinen Preis hochwertiges und zudem USB-powered Interface. Für unter 200 Euro guter Wandler, gute Preamp, guter Headphone Ausgang. Leider nur USB-2 micro.
@franzfarian … und leider nicht «class compliant» sondern die übliche Roland Treiber Installations-Prozedur.
Ansonsten aber empfehlenswert, die Roland Rubix Serie.
@NicGrey geht ja hier um iOS. Da hatte ich noch nie Probleme. Du?
Ich warte ja auf das MAT 16×8 von Modular Audio Tools: https://www.modularaudiotools.com/
@oldwired Wird hoffentlich nicht mehr lang dauern bis es kommt. Aber als Beta-Tester für das Teil kann ich schon sagen: rennt wie sau! Nutze es seit Monaten erfolgreich in nem Live Set. Durch die extreme Mobilität fühlt es sich so an als ob das iPad von Haus aus 16 Eingänge und 8 Ausgänge hat, denn ich spüre keine Konsequenzen durch Platzverbrauch, extra Netzteil oder weiteres UI das ich bedienen muss. Manchmal vergesse ich das es in meinem Setup existiert.
Ich glaub beim Apogee laufen die Rooms/Reverbs nicht auf dem DSP des Interfaces, oder hat sich das mittlerweile geändert? Nur die Dynamics/EQ (Channelstrips), fand ich jedenfalls damals schade, dass der Reverb nicht auf dem Gerät selber läuft.
Einen Einwand habe ich noch: Dass alleine die Tatsache, dass eine Desktop Software existiert, ein Interface hier ausschliesst, finde ich nicht gut. Ich verwende ein UMC1820 und hauptsächlich EVO4 an den iPads. Vom EVO4 gibt es eine Desktop App. Wofür ist die gut? Um Loopback einzustellen. Alles andere geht direkt am Gerät. Loopback brauche ich nur am Desktop. Auch Interfaces, bei denen die Samplerate nur per Software von 48 auf 96khz geändert werden kann. Wäre mir völlig schnurz, nehme sowieso nur 24/48 auf.