Steuere dein Licht mit Laptop oder Tablet: 6 DMX-Interfaces für deine Lightshow
Egal ob im kleinen Proberaum oder auf der großen Bühne, heutzutage lässt sich das Bühnenlicht bequem vom Tablet oder Computer aus steuern. Dafür bietet der Markt eine Vielzahl an Optionen zur Steuerung, um den unterschiedlichen Bedürfnissen von Nutzern und Anwendungsbereichen gerecht zu werden. In der folgenden Marktübersicht gebe ich einen Einblick in die Welt der Interfaces für DMX-gesteuertes Licht. Ob Einsteiger oder Profi – hier ist für jeden etwas dabei!
Inhaltsverzeichnis
Was ist ein DMX-Interface?
DMX (kurz für Digital Multiplex) ist ein weltweit etablierter Standard zur Steuerung von Licht- und Bühnentechnik, der vor allem in der Event-, Theater- und Clubbranche zum Einsatz kommt. Bereits in den 1980er-Jahren entwickelt, bietet DMX eine digitale Schnittstelle, über die bis zu 512 separate Kanäle pro sogenanntem Universum gesteuert werden können. Jeder dieser Kanäle überträgt ein Signal, das in der Regel für ein spezifisches Gerät oder eine Funktion eines Geräts zuständig ist, wie beispielsweise Helligkeit, Farbe oder Bewegung eines Scheinwerfers.
Ein DMX-Interface verbindet einen Computer mit DMX-kompatiblen Geräten. Es sendet diese Signale über eine Verkabelung an die angeschlossenen Licht- oder Effektgeräte, wie Scheinwerfer, LED-Bars oder Nebelmaschinen, die entsprechend reagieren. Dabei werden alle Geräte synchron gesteuert, was eine präzise und gleichzeitige Ausführung von Licht- und Effekteinstellungen ermöglicht.
Enorme Flexibilität
DMX ist mittlerweile so flexibel, dass es nicht nur für einfache Beleuchtungsszenarien genutzt werden kann, sondern auch für komplexe Shows, bei denen Hunderte von Geräten exakt aufeinander abgestimmt werden müssen. Der digitale Charakter von DMX ermöglicht eine zuverlässige Übertragung der Informationen über große Entfernungen ohne Qualitätsverlust, was es besonders für größere Bühnen- und Außenveranstaltungen geeignet macht. Ein großer Vorteil des DMX-Systems ist seine Kompatibilität:
Da es sich um einen universellen Standard handelt, sind Geräte verschiedener Hersteller untereinander kompatibel, was die Planung und den Aufbau von Lichtinstallationen deutlich erleichtert. Die Integration von DMX-Interfaces mit Computern und Software hat den Bedienkomfort zusätzlich erhöht. Leistungsstarke Programme ermöglichen es, komplexe Lichtshows einfach vorzuprogrammieren und in Echtzeit zu steuern. Diese Flexibilität und Präzision machen DMX unverzichtbar, sei es für die Beleuchtung im Proberaum, bei großen Konzerten oder auch bei Festinstallationen, wie etwa in der Architekturbeleuchtung.
DMX-Interfaces für Einsteiger
Einsteigergeräte im Bereich von DMX-Interfaces bieten oft eine benutzerfreundliche und unkomplizierte Lösung, um Bühnenlicht effizient zu steuern. Diese Geräte sind in der Regel günstig zu erwerben und besonders für kleinere Events, mobile DJs oder Hobby-Lichttechniker geeignet, die eine einfache Möglichkeit suchen, ihre Lichtshows vom Computer aus zu steuern, ohne sich in komplexe Programmierungen einarbeiten zu müssen. Viele Einsteigergeräte arbeiten mit intuitiven Apps oder einfacher Software, was den schnellen Einstieg erleichtert. Trotz ihrer Einfachheit bieten sie häufig ausreichend Funktionen, um grundlegende Lichteffekte zu erzeugen und kleinere Lichtinstallationen zu steuern.
ADJ mydmx GO
ADJ mydmx GO ist ein DMX-Interface mit dreipoligem XLR-DMX-Anschluss, das bis zu 256 DMX-Kanäle bedienen kann. Hier dient das Android- oder Apple-Tablet als Steuerungseinheit für die dazugehörige App, die per WLAN und USB angesteuert wird. Ein wesentlicher Vorteil ist die übersichtliche Gestaltung der App, inklusive einer Bibliothek von Scheinwerfern, LED-Bars und vielem mehr. Anhand voreingestellter Effekte lassen sich kleinere Lichtshows problemlos und schnell umsetzen. Wer einen Schritt weiter gehen möchte, kann das Interface und seine Software mit Ableton Live verbinden und Farb- sowie Effekt-Einstellungen automatisiert abrufen. Für 199,- Euro erhält man mit dem ADJ mydmx GO ein hervorragendes Produkt, das besonders für mobile DJs und kleinere Events interessant ist.


SoundSwitch Control One
Wer lieber auf physische Knöpfe zurückgreifen möchte, sollte sich das DMX-Interface SoundSwitch Control One anschauen. Für 255,- Euro erhält man ein Steuergerät für die SoundSwitch-Software, die speziell für DJs entwickelt wurde. Anhand von Beatgrids, also den angegebenen Taktschlägen eines Liedes in einer DJ-Software, können Lichteffekte direkt synchronisiert und abgerufen werden. Auch die Einbindung in Ableton Live ist möglich. Dank eines internen Speichers lassen sich Presets und benutzerspezifische Einstellungen direkt im Gerät speichern. Ein kleines Display sorgt für Übersicht. Über die dreipoligen DMX-Anschlüsse können zwei Universen à 512 DMX-Kanälen angesteuert werden. Besonders wegen der Integration der Lichtshow in die Audio-Performance ist dieses DMX-Interface ein praktischer Helfer.


DMX-Licht für Fortgeschrittene
Für fortgeschrittene Anwender bieten DMX-Interfaces deutlich mehr Möglichkeiten und Flexibilität. Diese Geräte erlauben eine detaillierte Programmierung von Lichtshows und unterstützen eine höhere Anzahl an DMX-Kanälen, um komplexere Lichtinstallationen zu steuern. Sie eignen sich besonders für größere Bühnen, professionelle Shows und Events, bei denen mehrere Lichtelemente und Effekte gleichzeitig und präzise angesteuert werden müssen. Mit erweiterbaren Kanälen und fortschrittlicher Software können diese DMX-Interfaces den Anforderungen anspruchsvoller Lichtdesigner gerecht werden.
Daslight DVC Gold
Das Daslight DVC Gold bietet 1024 DMX-Kanäle, die auf bis zu 2048 erweitert werden können. Dank vier dreipoliger Ausgänge können viele DMX-Signale aus der Daslight-Software ausgegeben werden. Einige Tasten auf der Oberfläche des Interfaces ermöglichen auch die manuelle Lichtsteuerung oder das Abrufen bestimmter Einstellungen. Das Gerät, das 449,- Euro kostet, kann per USB-C-Kabel mit Windows- und Apple-Computern verbunden werden. Wegen der vielen DMX-Ausgänge und der leistungsstarken Daslight-Software richtet sich dieses Interface an fortgeschrittene Anwender und Lichtdesigner, die viel Flexibilität benötigen.


DMX-Interfaces mit Standalone-Funktion
DMX-Interfaces mit Standalone-Funktion bieten maximale Flexibilität und Unabhängigkeit. Sie ermöglichen es, Lichtinstallationen zu steuern, ohne einen Computer im Dauereinsatz zu haben, der möglicherweise abstürzen könnte. Dies ist besonders praktisch für dauerhafte Installationen, bei denen ein autonomer Betrieb gewünscht ist. Auch für mobile Lichtinstallationen, bei denen die Steuerung flexibel über WLAN oder andere drahtlose Technologien erfolgen kann, sind DMX-Interfaces mit Standalone-Funktion sehr nützlich. Diese Geräte sind oft mit integriertem Speicher ausgestattet, um Programme und Szenen unabhängig von einer Software auszuführen.
Sunlite FC First Class Interface
Das Sunlite FC First Class Interface ist von Haus aus mit 1536 DMX-Kanälen ausgestattet und lässt sich auf bis zu 2048 Kanäle erweitern. Im Kaufpreis von 709,- Euro ist die Software Sunlite Suite 3 für Windows-Computer bereits enthalten. Zusätzlich bietet die Software eine Tablet-Erweiterungs-App namens EasyRemote. Die Kombination aus Interface und Software ermöglicht eine umfassende Kontrolle, auch für komplexe Lichtinstallationen. Das Interface richtet sich an professionelle Anwender, die präzise Lichtshows entwerfen und steuern wollen. Eine Besonderheit von Sunlite Suite 3 ist darüber hinaus der Standalone-Mode, mit dem sich die Lightshow als Backup ins Interface übertragen lässt, um sie auch ohne Computer abfeuern zu können. Der einzige Nachteil ist die fehlende Verfügbarkeit der Software für Apple-Computer.


Cameo DVC Pro
Mit der bereits erwähnten Daslight-Software kann dieses DMX-Interface bis zu 1024 Kanäle ansteuern. Dank einer umfassenden Gerätebibliothek können Scheinwerfer und weitere Geräte direkt eingefügt werden. Das Interface, das 374,- Euro kostet, ist zudem mit einer App für Android- und Apple-Geräte erweiterbar, die als DMX-Controller genutzt werden kann. Ein großer Vorteil ist der Standalone-Betrieb, in dem Scheinwerfer und LED-Bars ohne Computer mittels integriertem Flash-Speicher gesteuert werden können. Zusätzlich lässt sich die Steuerung per WLAN unkompliziert von einem Tablet aus regeln. Diese Flexibilität ist ideal für mobile Anwendungsbereiche im professionellen Lichtdesign.


Eurolite freeDMX AP Wi-Fi Interface
Ähnliche Vorteile bietet das WLAN-basierte DMX-Interface von Eurolite. Es empfängt DMX-Signale von verschiedenen Softwares drahtlos in einem Radius von bis zu 60 Metern (in Gebäuden bis zu 30 Meter). Dank der ArtNet-Integration können neben herstellereigenen Tablet-Apps auch viele andere Computersoftwares zur DMX-Steuerung genutzt werden. Das Eurolite freeDMX AP Wi-Fi Interface, das für 175,- Euro erhältlich ist, überzeugt mit präziser Steuerung und anwenderfreundlicher Bedienung. Die Möglichkeit, Tablets als DMX-Controller zu nutzen, sorgt für zusätzliche Flexibilität. Besonders mit der hauseigenen App Light Captain spielt das Eurolite freeDMX AP Wi-Fi Interface seine Stärken aus, wie das folgende kleine Video zeigt:
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Das Eurolite DMX-Interface und die Software Light Captain haben wir für dich bereits auf AMAZONA getestet.


Nachdem in unserem Setup schon zwei USB-basierte Interfaces eher so halb überzeugt haben (Daslight, Martin) – am Ende zu starke Abhängigkeit von der Sw des Herstellers bzw. Probleme mit der langfristigen Treiberunterstützung), hat ein Tip vom Veranstaltungsprofi sehr geholfen: Interfaces mit ArtNet Anbindung statt USB.
Seit langer Zeit leistet ein günstiges ShowTec NET-2/3 sehr gute und zuverlässige Dienste bei uns:
– Es läßt sich dank Ethernet-Kabel auch weit weg vom Laptop an der Bühne plazieren,
– Es belegt keinen der heutzutage knappen USB Ports am Laptop
– und man ist viel freier in der Auswahl der Software und Controller, da ArtNet-Unterstützung weit verbreitet ist
– daher dürfte der Standard recht langlebig sein.
Das (auch unterstützte) sACN Protokoll wäre sicher auch eine gute Alternative.