8-Spur MIDI-Drum-Sequencer
Octachron von Markus Teufel ist ein 8-spuriger MIDI-Sequencer für Rhythmen aller Art. Die App kann standalone betreiben werden oder als AUv3 und benötigt dann einen entsprechenden Host.
Jede Spur bietet bis zu 32 Steps und einzeichenbare Modulationsdaten für Anschlagsstärke, Schrittwiederholdungen und Schrittwahrscheinlichkeit und Reihenlänge (Anzahl der Schritte). Das sollte wirklich mal in Drum-Sequencern Schule machen, denn damit lassen sich ziemlich komplexe und lebendige, nichtsystemische Polyrhythmen erzeugen. Diese Parameter sind aber nur intern verwendbar. Zur weiteren Steuerung der MIDI-Ziele bietet Octachron noch acht frei belegbare MIDI-CCs. Alle diese Einstellungen gelten pro Spur.
Über das Oktopus-Icon gibt es für den Sequencer auch global die Einstellungen für den Swing-Faktor, das Swing-Grid, Clock-Teiler, Schrittanzahl und Tonskalen.
Es stehen acht Pattern zur Verfügung, die in einem Song-Modus immer von 1 bis 8 abgespielt werden können. Um dieses Konzept aber nicht ganz so starr werden zu lassen, können durch die Halten-Geste der SHIFT-Taste die Einstellungen für das Pattern gemacht werden. Neben Pattern kopieren, einfügen und löschen kann hier auch noch die Anzahl der Wiederholungen des Patterns eingestellt werden. Also z. B. 4x Pattern 1 dann 7x Pattern 2 und 1x Pattern 1, z. B. als Fill. Für jedes Pattern kann auch angewählt werden, ob es Song-Modus teilhaben soll oder nicht. Außerdem wird im Song-Modus ein Pattern mit null Repeats auch nicht gespielt.
Die Inhalten und Wiederholungen der einzelnen Patterns werden als kleine Live-Icons angezeigt.
Natürlich gibt es auch eine Preset-Verwaltung für Patterns und MIDI-Mapping getrennt. Octachron liefert schon einige Mappings mit, z .B. für Ruismaker und Ruismaker, MV08, DM1 und DM2, Axxon und noch einige andere.
In einem AUv3-Host ist ja das Schöne, nicht auf einen Klangerzeuger angewiesen zu sein, von daher ist es schade, dass Octachron nur auf einem MIDI-Kanal Daten senden kann. Da wird es etwas kompliziert, MIDI-Daten zu mehreren Apps zu senden. So muss man entweder MIDI-Filter wie MIDIflow (Audiobus) oder Audeonics mFX einsetzen onder mehrere Instanzen von Octachron fahren, was das Ganze auch nicht leichter macht.
Markus Teufel hat mit seinem Octachron einen sehr guten, aber noch ausbaufähigen Einstand geliefert. Wem also z. B. dieser Step-Editor besser gefällt als derjenige, der in der Ziel-App eingbaut ist oder es eine (Drum-) App ist, die überhaupt keinen Sequencer besitzt, wie Ruisemaker oder seine Pattern nicht App-spezifisch programmieren will, hat nun neben der Rozeta Suite von Bram Bos eine weitere Ausweichmöglichkeit und gerade die Wahrscheinlichkeitsparameter machen sehr viel Spaß.