Ein Roland-Synth, wie es ihn nie gab
Der monophone Desktop-Synthesizer Michigan Synth Works MSW-830 ist eine massiv erweiterte Version des Modells MSW-810. Hier wurde zwar der Spirit des Roland-Vorfahren Compu-Synth CMU-810 bewahrt, doch um eine Reihe von Elementen ergänzt und so befindet sich der MSW-830 auf einem ganz neuen Level.
Michigan Synth Works MSW-830, monophoner Synthesizer
Michigan Synth Works hatte mit dem DIY-Synth MSW-810 schon vor einigen Jahren einen Nachbau des CMU-810 entwickelt, der sich sehr dicht am Original hielt. Aufbauend auf diesem Klon kommt nun der MSW-830, der jedoch sein Vorbild in vielen Belangen übertrifft.
Als Erstes fallen gleich die drei VCOs auf, die mit Sync-Option, FM, Fine Tune und individuellem Glide aufgewertet wurden. Jeder VCO besitzt einen eigenen Mixer für Pulse (mit PWM), Saw und Triangle. Beim Master-VCO lässt sich, wie beim MSW-810, zusätzlich ein Suboszillator hinzumischen, während bei VCO 2 ein Noise Generator bzw. bei VCO 3 der External In an dieser Stelle geregelt werden.
Eine Besonderheit ist der Phaser-Modus beim Multimodefilter, das sonst noch Tief-, Band- und Hochpass zu bieten hat. Mit Drive kann das Signal übersteuert werden. Interessanterweise lässt sich auch der Drive mit verschiedenen Quelle modulieren. Der VCA verfügt über vier Optionen, mit welcher Quelle er gesteuert werden soll.
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Zur Modulation sind zwei ADSR-Hülkurvengeneratoren und ein AD-Hüllkurvengenerator vorhanden. Letzterer verfügt über einen Loop-Modus, linearer und logarithmischer Verlaufskurve und die Phasen Attack und Decay können moduliert werden. Dazu kommen ein LFO mit Einsatzverzögerung und ein modulierbarer LFO mit Shape-Funktion.
In der Summe zeigt der MSW-830 also eine Vielzahl an Funktionen, die es bei den Roland-Synthesizern dieser Ära in dieser Form nicht gab. Hier paart sich Vintage-Sound mit Flexibilität zu großem Potential.
Das Bild der Rückseite zeigt neben MIDI-Trio (DIN) und Audioanschlüssen auch mindestens vier Buchsen im 3,5 mm Format, die wahrscheinlich zur Steuerung mit CV/Gate dienen.
Es gibt leider noch keinen Termin für den Michigan Synth Works MSW-830, offenbar ist die Entwicklung noch nicht abgeschlossen, sodass es wohl noch etwas dauern wird. Auch ist noch nicht klar, ob es sich wieder um ein DIY-Projekt handelt (was jedoch wahrscheinlich ist) oder ob der Synthesizer auch als fertiges Gerät angeboten werden wird. Im Video wird zwar ein möglicher (!) Preis zwischen 700 und 800 US-Dollar erwähnt, doch das ist keine offizielle Ansage.
Ein Glide pro VCO ist bestimmt auch interessant.
Das wäre definitiv ein Kandidat für mich, wenn ich wieder ernsthaft Musik machen wollte.
Den 810er hatte ich ja schon auf Grund eines G.A.S.-Anfalls bestellt und dann leider wieder verkauft, nachdem er ewig im Karton auf’m Kleiderschrank lag. 😄
das ist bestimmt ein interessanter synth. allerdings frage ich mich, wer ihn kaufen soll. auf der einen seite bietet er nicht so viel wie modulare systeme, auch kann er wegen der oberseitigen anschlüsse rein physisch schlecht in so ein system integriert werden. auf der anderen seite hat er keine speicher, damit ist er für die bühne nur eingeschränkt tauglich. und das soundkonzept schließlich hat zwar ein paar highlights, insgesamt decken sich die möglichkeiten aber größtenteils mit bereits erhältlichen geräten – monophone synths alter und neuer provenienz gibt es ja zuhauf.
Allein aufgrund der Mäusefader kommt der bei mir nicht in Betracht. Wie lang sind die Faderwege? 2,3 cm?
Wow, der klingt sehr gut. Das ganze sich aus einzelnen Modulen nachzubauen wäre um einiges teurer. Und die Faderwege sind anscheinend auch nicht kürzer als z.B. bei der MC202.