16x16-Feld zum Spielen
Viele Tasten, kaum Informationen. Midiphy kündigt mit MatriX einen großzügig dimensionierten Sequencer an, der als DIY-Projekt für viele Bastelstunden sorgen wird. MatriX ist eine Art „Eingabegerät“ für den Sequencer SEQ v4+, soll aber auch mit anderen Sequencern genutzt werden können.
Gestern konnten wir überwiegend nur spekulieren, nun hat uns Peter von Midiphy ein paar Fakten mitgeteilt:
Die MatriX erweitert das MIDIbox BLM 16×16+X Projekt von Thorsten Klose (MIDIbox).
Dabei handelt es sich um ein Sequencer-Add-On, welches das User-Interface des MIDIbox-Sequencers (z.B. des midiphy SEQ v4+, Testbericht ist auf amazona.de) oder des midiphy LoopAs (Testbericht auf amazona.de) erweitert.
Da es ein visueller Eingabeeditor für Step-Sequencen ist (beim LoopA auch eine Clip-Launch Matrix) , kommen wir ohne Encoder und mit einem kleineren Display aus, obwohl ein farbiges OLED zum Einsatz kommt.
Im letzten Jahrzehnt wurden sehr viele MIDIbox SEQ v4 von den MIDIbox Usern gebaut, aber es waren bis auf einen kurzen Produktionslauf von Andy Dalebrook keine MIDIbox BLMs verfügbar. Mit der MatriX (auch von Andy Dalebrook) hoffen wir auf Besserung.
Sie passt also zum SEQ v4/v4+, aber später auch zum midiphy LoopA (deutlich günstiger).
Die MatriX verwendet knapp 300 vollfarbig (nicht nur blau) beleuchtete qualitative mechanische Taster und hat zwei BLM-Ports, um zwei Sequencer gleichzeitig anzusteuern.
Ein schönes Setup besteht aus einem midiphy SEQ v4+ als Stepsequencer, einem LoopA als nichtquantisierenden grafischen Noteroll-Sequencer und einer MatriX zur gleichzeitigen Erweiterung der beiden um ein großes UI.
Ab hier die Meldung vom 26.1.2021
Bislang ist der Prototyp von MatriX nur auf dem Instagram-Kanal von Midiphy in Aktion zu sehen. Aber außer dass man sich von der beeindruckenden Größe ein Bild machen kann, lassen sich aus den Clips auch keine detaillierten Informationen rückschließen.
Bleiben nur die Bilder. Die große Matrix mit 16×16 Tasten, die man so ähnlich von Computer-Tastaturen bzw. der TR-909 her kennt, jedoch für blaue LEDs durchbrochen sind, verspricht eine Bedienbarkeit im Stil von Monome, Deluge oder Tenori-on. Dazu sind noch 2x 16 +1 Tasten vorhanden, die wohl Systemfunktionen und ähnliches vorgesehen sind.
Weitere Bedienelemente fallen dagegen eher spärlich aus. Nur sechs Fader, sechs Achsregeler und ein Joystick sind vorhanden und auch das Display wirkt recht klein. Offenbar wird MatriX in der Hauptsache über das große Tastenfeld bedient.
Anschlussseitig gibt es nur zwei BLM- und eine USB-Buchse. CV/Gate, analogen Sync oder Steuereingänge sind nicht vorhanden.
MatriX ist ein DIY-Projekt – und es ist nicht preiswert. Das Essential Kit, das Gehäuse, Platinen, Caps und weitere Parts beinhaltet, kostet 1.249,99 Euro und man muss immer noch elektronische Bauteile selbst dazukaufen. Dafür gibt es eine BOM-Liste. Ansonsten sind Gehäuse und die anderen Parts auch separat erhältlich.
Zur Verfügbarkeit des Midiphy MatriX ist das Frühjahr 2021 angepeilt. Bis dahin wird es hoffentlich genauere Informationen zu den Features und der Bedienbarkeit geben.
Midiphy hat einfach n geiles Design.
Ich hoffe man kann darauf dann auch Schiffe Versenken spielen…
Aber im ernst, das koennte einer der interessantesten trigger sequencer werden. Wenn man jetzt noch jede zweite reihe mit Potis oder encodern ersetzt dann wuerde Iggy sich auch noch freuen.
@nativeVS Potis brauchst Du kaum.
Die Notenhöhe kannst Du über die Tasten eingeben.
Und daneben steht zwangsweise immer ein Midibox Sequenzer. Der hat mindestens 17 Potis. Die kannst Du auch dafür benutzen.
Falls es sich um ein herkömmliches BLM handelt, dann benötigt man noch einen (großartigen) Midibox-Sequenzer.
Schönes Lockdown-Projekt….
Falls man keinen Bock auf smd hat, dann gibt es auch Platinen für handlichere Bauteile.
Die Midibox wird dadurch nicht unbedingt viel größer.
@der jim @redaktion
Auf Instagram dazu:
diysynth.de: „Is the sequencer needed or can it be run as standalone device ?“
midiphy1: „@diysynth.de it’s needed… it also has all the MIDI ports – 8 OUTs and 4 INs for the SEQ v4+ – it also can forward MatriX sequences to a modular using the Eurorack modules or can forward them as USB-MIDI to a computer to drive software instruments. Enjoy and have a nice weekend! Peter“
…Und damit schrumpft die Zielgruppe und das Ding wird sehr teuer, weil man zuerst einen Midibox V4+ Sequencer dazu braucht. Krasses High end-diy.
Übrigens kann diese Matrix auch auf einem Tablet simuliert und benutzt werden -> siehe midibox-Forum.
@mfk Danke für den Hinweis. Ohne Account konnte ich die Kommentare dort nicht sehen. Leider gibt es auf der Midiphy-Website keine Infos bislang.
@mfk Ja schon sehr teuer, aber fuer alle die in richtung eines Geiss Matrisequencer oder Airbourne Sequenzer kommen wollen dann doch interessant und wahrscheinlich billiger.
@nativeVS Ich habe selber einen V4+.
Das Ding steckt alles in die Tasche.
Stell Dir einen Elektron-Sequenzer auf Steroiden vor.
16 Spuren. (fast) beliebig lang. Mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten und Laufrichtungen.
Midieffekte, Arpeggiator, LFOs, Zufall, mehrstimmig, keine Timing-Probleme, viele Midi-outs und -ins, gate- und cv-outs bis zum Abwinken und mit der Matrix eine deluge-artige Noteneingabe.
So können z.B. 16 Drumspuren so schnell editiert werden wie man tippen kann.
Und und und.
Alles in Echtzeit.
Wünsche nach Ergänzungen werden vom Entwickler gerne umgesetzt und es gibt ein hilfreiches Forum.
Das Bauen ist natürlich eine Herausforderung. Aber es finden sich auch Menschen, die das für einen machen.
Eigentlich braucht jeder, der Musik macht, so ein Teil. Außer Erobique, dem reichen Tasten.
Ich nutze es oft, um andere Sequenzer mit Noten zu bestücken.
@mfk Mein Hauptproblem ist da eher, dass ich bei dem preis und meinem workflow dann vorerst doch lieber in Modularsequenzer investiere. Aber definitv, der zurzeit beste hardware sequenzer wird noch besser.
@nativeVS Von https://modularaddict.com gibt es (noch) Platinen für die größeren (>smd) Bauteile.
Früher gab es auch europäische Hersteller. Ob das noch immer so ist, weiß ich nicht.
Wenn man sich die Bauteile selber zusammen stellt und das Gehäuse auch selber baut (und vielleicht nicht so große Ansprüche hat…), dann wird es sehr viel günstiger.
Die Grundstruktur ist sehr einfach und man kann zb. mit 2 Reihen Taster, 17 Potis, zwei LCDs (muss ja kein Oled sein) und ein paar Dioden schon alles erreichen.
Die midi-Schnittstellen sind auch günstig. Gate-Outs auch.
Nur die CV-Outs sind ein bisschen teurer.
Ohne für mich Werbung machen zu wollen:
https://massenvernichtungswaffe.de/2020/10/midibox-sequenzer-v4/
Das ist ein (fast) Maximalausbau. Hat sehr lange gedauert… Aber insgesamt habe ich nicht mehr als 500€ reingesteckt.
Sieht nach guter Laune aus.
Hallo Jim,
hier ist Peter von midiphy – vielen Dank für Deinen Artikel!
Die MatriX erweitert das MIDIbox BLM 16×16+X Projekt von Thorsten Klose (MIDIbox).
Dabei handelt es sich um ein Sequencer-Add-On, welches das User-Interface des MIDIbox-Sequencers (z.B. des midiphy SEQ v4+, Testbericht ist auf amazona.de verfügbar) oder des midiphy LoopAs (Testbericht ebenso auf amazona.de verfügbar) erweitert.
Da es ein visueller Eingabeeditor für Step-Sequencen ist (beim LoopA auch eine Clip-Launch Matrix) , kommen wir ohne Encoder und mit einem kleineren Display aus, obwohl ein farbiges OLED zum Einsatz kommt.
Im letzten Jahrzehnt wurden sehr viele MIDIbox SEQ v4 von den MIDIbox Usern gebaut, aber es waren bis auf einen kurzen Produktionslauf von Andy Dalebrook keine MIDIbox BLMs verfügbar. Mit der MatriX (auch von Andy Dalebrook) hoffen wir auf Besserung.
Sie passt also zum SEQ v4/v4+, aber später auch zum midiphy LoopA (deutlich günstiger).
Die MatriX verwendet knapp 300 vollfarbig (nicht nur blau) beleuchtete qualitative mechanische Taster und hat zwei BLM-Ports, um zwei Sequencer gleichzeitig anzusteuern.
Ein schönes Setup besteht aus einem midiphy SEQ v4+ als Stepsequencer, einem LoopA als nichtquantisierenden grafischen Noteroll-Sequencer und einer MatriX zur gleichzeitigen Erweiterung der beiden um ein großes UI.
Viele Grüße, Peter
@Hawkeye8580 Hallo Peter – Danke für die Infos! Habe es im Artikel eingefügt.
@der jim Danke, Jim!
Viele Grüße!
Peter
Ui, teuerer als eine MBSEQ – das wäre mir nix. Trotz allem Respekt für all die Mühe die Peter da reinsteckt. Wie funktioniert eigentlich die Kommunikation zum MBSEQ – via MIDI Port und Midi-Implementation des MBSEQ?
@rio Hi Rio, ja, die MatriX ist was sie ist und sie ist sicher nicht billig, das liegt aber auch an unserem Qualitätsanspruch :).
Die Anzahl der Teile im Kit liegt bei weit über 1000 – insgesamt schätze ich sind etwa 4x mehr Teile als beim SEQ v4+ verbaut – von der physikalischen Größe ist die MatriX etwa 3x so groß wie ein SEQ v4+ und das schlägt dann letztlich wegen dem Hardwareaufwand auf den Preis durch – ich denke eine MatriX kostet etwa doppelt so viel wie ein SEQ v4+…
Wir haben jetzt insgesamt ca 5 Jahre Entwicklungszeit seit dem Start der ersten 16×16 BLM von Andy hinter uns – in dieser neuen Version haben wir auch einige Zeit lang versucht, Einsparungen zu finden um den Preis zu senken, das ist aber bei einem hohen Qualitätsanspruch nicht wirklich machbar.
Wie bei den anderen Kits von uns wollten wir definitiv keine Kompromisse bei der Bauteilqualität oder der Gehäusequalität (Spezialvorrichtung fürs Lackieren, Laser-Präzisionsschnitt bei dem Tastenträger) eingehen, gerade auch weil man eine MatriX vermutlich nur 1x im Leben aufbaut – daher wurden nur die besten Komponenten ausgesucht.
Die Kommunikation läuft über MIDI, es gibt beim SEQ v4/v4+ dafür den BLM Port, oder man kann auch einfach ein OUT/IN MIDI-Paar nehmen und ein Y-Kabel bauen. Die MatriX hat dann zwei solcher Ports und kann gleichzeitig zwei Sequencer bedienen.
Viele Grüße,
Peter
@Hawkeye8580 Man kann ja 2x Geräte gleichzeitig steuern. Also kaufe eins und ein zusätzlich gratis bekomme!